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Autor: Betreff: Gährung von 1em Jahr - Risiko?
Posting Freak
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Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.1.2006 um 09:21  
Hallo!

Ich möchte demnächst mal ein Lambic brauen. Hanghofer schreibt dazu, dass erst nach einer Gährung von mindestens einem Jahr im Gährbehälter in Flaschen abgefüllt wird. Mir stellt sich jetzt die Frage, ob das ein zu großes Risiko für den Hausbrauer ist?

Sollte das doch gehen: ist es nötig, wie auf vielen Kelterei-Seiten beschrieben, das Wasser im Gährröhrchen alle paar Wochen auszutauschen und/oder das Wasser im Gährröhrchen mit Schwefelsäure oder anderen Desinfektionslösungen anzureichern?

Danke,
Jan
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Senior Member
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Beiträge: 101
Registriert: 17.8.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.1.2006 um 12:24  
Hallo,

ob eine Rast von einem Jahr Sinn macht weiß ich nicht, aber statt Wasser würde ich Schnaps in das Gährröhrchen füllen. Macht man bei Most der ca 3-4 Monate gährt auch.

Gruß neubrauer
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Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 30.1.2006 um 13:03  
Hallo Jan!

Bei der Met-Bereitung bleibt der Ansatz auch schonmal bis zu mehrere Monate im Gärfaß.
Ein (wegen Lustlosigkeit) "vergessener" Holundermet hat jetzt bestimmt ein halbes Jahr nur herumgestanden, bis ich ihn vom Geläger abgezogen habe. Er schmeckt!
Ich verwende ausschließlich Gärfässer von Graf oder Speidel, den Gäreimern traue ich nicht so.
Allerdings hatte der durch Aufzuckerung bereits etwa 15% erreicht, ist also quasi "konserviert".
...hmm, da erinnere ich mich an etwas: im Schmickl "Schnapsbrennen als Hobby", habe ich gelesen, daß die (hier fertig vergorene) Maische problemlos auch ein Jahr stehen kann, bis man verarbeitet. Ich hab das jetzt aber nur aus dem Kopf (Mittagspause = hobbybrauer-time ;) )

Beim Lambic wird ja viel Eiweiß mit eingebraut und die Bakterien verspeisen schließlich auch die Abbauprodukte der abgestorbenen Hefe, nebst Fruchtfleisch. Das dauert halt einfach seine Zeit. Ich hätte keine Bedenken und wollte mich auch schonmal an einem Lambic versuchen. Momentan ist mein "Gärraum" aber "untergärig" temperiert, wenns wieder wärmer wird, besorge ich mir mal ein Wyeast-Packerl.

Ob man die Sperrflüssigkeit tauschen soll? Ich habe da einfach nur destilliertes Wasser drin, selten schafft es da mal eine Fruchtfliege, sich darin zu ersäufen. Allerdings würde ich keinen Gärverschluß in "Doppelbecher"-Bauform zu nehmen. Da kommt es immer wieder zu "Luftkanälen" und ich hatte dann auch schonmal eine Fruchtfliege, die es bis in den Ansatz geschafft hat. Andererseits stehen die Lambic-Bakterien ja auf Eiweiß... ;)

Auf jeden Fall würde ich keine Chemie in die Sperrflüssigkeit geben. Wenn später die Gärung nur noch wenig Gas produziert, kann es bei Temperaturschwankung schon vorkommen, daß die Geschichte "rückwärts" atmet und dann ziehts auch gerne mal etwas Sperrflüssigkeit in den Ansatz hinein. Schnaps wäre da sicher unbedenklicher.

Viel Erfolg mit Deinem Lambic!
Uwe


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 30.1.2006 um 18:31  
Hallo Jan,

das Gärgefäss möglichst voll machen, ist schon mal wichtig. Ich würde auch nach einer gewissen Zeit das Bier von der Hefe in einen zweiten Behälter umschlauchen. Schnaps in das Gärröhrchen geben, ist auch eine gute Idee.
Viel Erfolg mit deinem Lambic.

Grüße
Wolfgang
Antwort 3
Posting Freak
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Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.1.2006 um 10:42  
Danke für Eure Antworten!

Die Idee mit den Fruchtfliege ist garnicht so schlecht, ich nenne das Gebräu dann "Lambic à la mouche", vielleicht hat das ja seinen ganz besonderen Geschmack... :D

Jedenfalls habe ich jetzt keine Angst mehr vor der langen Lagerung und werde es versuchen. Ob sich in einem Jahr noch jemand daran erinner kann, weiß ich nicht, aber ich werde berichten ;)

@Wolf: Ich hatte auch schon die Idee, umzuschlauchen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es für den Geschmack nicht doch wichtig ist, dass alles (also auch die tote Hefe) durch die Microorganismen umgesetzt wird?
Profil anzeigen Antwort 4
Senior Member
Senior Member


Beiträge: 144
Registriert: 9.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.2.2006 um 18:22  
Kleine Zwischenfrage: Was ist ein Lambic?


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-Carpe noctem-
Profil anzeigen Antwort 5
Posting Freak
Posting Freak


Beiträge: 1027
Registriert: 3.2.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.2.2006 um 11:23  
Als Lambic werden die Biere bezeichnet die im Tal der Senne (rund um Brüssel) mittels einer Spontangärung hergestellt werden. Man gibt also nicht wie wir Hefe zu,sondern überlässt die abgekühlte Würze sich selbst! Durch die in der Luft befindlichen Hefen wird das Bier vergoren. Dieser Prozess dauert oft mehrere Monate bis zu 3 Jahren!!!
Der Brauer wird also auf eine harte Geduldsprobe gestellt! :P

Hinzu kommt,dass die klimatischen Voraussetzungen nur in der Zeit von Oktober bis April so sind,das eine Fermentation stattfinden kann. :(
Im Sommer kann folglich nicht gebraut werden! ;(

Wer einmal in Brüssel weilt,sollte unbedingt die Brauerei "Cantillon" in der rue Gheude besuchen wo man das Brau- und Reifeverfahren recht anschaulich und museal dargestellt hat.

Der Begriff "Lambic" oder "Lambiek" stammt vermutlich von der flämischen Stadt Lembeek wo man diese Braurtradition seit langem pflegt.

;) P.S.: seit 1980 wird alljährlich ein "Öffentliches Brauen" mit Verkostung durchgeführt,das in diesm Jahr am 11.11. stattfinden wird!
Also alle kölschen Jecken,alle D-dorfer und alle Mennzer (aber auch die aus der "Karnevals- Diaspora" Dortmund) AUF NACH ANDERLECHT! Die Wallfahrt zum Lambic steht an! :D :D :D
guckst du: www.cantillon.be


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"...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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