Hallo Jan!
Bei der Met-Bereitung bleibt der Ansatz auch schonmal bis zu mehrere Monate
im Gärfaß.
Ein (wegen Lustlosigkeit) "vergessener" Holundermet hat jetzt bestimmt ein
halbes Jahr nur herumgestanden, bis ich ihn vom Geläger abgezogen habe. Er
schmeckt!
Ich verwende ausschließlich Gärfässer von Graf oder Speidel, den Gäreimern
traue ich nicht so.
Allerdings hatte der durch Aufzuckerung bereits etwa 15% erreicht, ist also
quasi "konserviert".
...hmm, da erinnere ich mich an etwas: im Schmickl "Schnapsbrennen als
Hobby", habe ich gelesen, daß die (hier fertig vergorene) Maische
problemlos auch ein Jahr stehen kann, bis man verarbeitet. Ich hab das
jetzt aber nur aus dem Kopf (Mittagspause = hobbybrauer-time
)
Beim Lambic wird ja viel Eiweiß mit eingebraut und die Bakterien verspeisen
schließlich auch die Abbauprodukte der abgestorbenen Hefe, nebst
Fruchtfleisch. Das dauert halt einfach seine Zeit. Ich hätte keine Bedenken
und wollte mich auch schonmal an einem Lambic versuchen. Momentan ist mein
"Gärraum" aber "untergärig" temperiert, wenns wieder wärmer wird, besorge
ich mir mal ein Wyeast-Packerl.
Ob man die Sperrflüssigkeit tauschen soll? Ich habe da einfach nur
destilliertes Wasser drin, selten schafft es da mal eine Fruchtfliege, sich
darin zu ersäufen. Allerdings würde ich keinen Gärverschluß in
"Doppelbecher"-Bauform zu nehmen. Da kommt es immer wieder zu "Luftkanälen"
und ich hatte dann auch schonmal eine Fruchtfliege, die es bis in den
Ansatz geschafft hat. Andererseits stehen die Lambic-Bakterien ja auf
Eiweiß...
Auf jeden Fall würde ich keine Chemie in die Sperrflüssigkeit geben. Wenn
später die Gärung nur noch wenig Gas produziert, kann es bei
Temperaturschwankung schon vorkommen, daß die Geschichte "rückwärts" atmet
und dann ziehts auch gerne mal etwas Sperrflüssigkeit in den Ansatz hinein.
Schnaps wäre da sicher unbedenklicher.
Viel Erfolg mit Deinem Lambic!
Uwe
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