|
Suche
|
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:
|
|
| |
Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Wieviel Kohlensäure bildet sich???????? |
|
ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier
Gast
|
|
erstellt am: 24.2.2006 um 13:19 |
|
|
Hallo,
folgender Gedankengang:
Ein 500ltr Edelstahltank wird mit 100ltr Bier zur Nachgärung befüllt.
Bildet sich genug Kohlensäure um mindestens 1 bar Druck aufzubauen und die
noch darin befindliche Luft durch ein Überdruckventil rauszublasen?
Gibt's irgenwie eine Formel, mit der man die sich bildende Kohlensäuremenge
berechnen kann?
Ich habe mal überlegt, ob man das Bier nicht in einem großen Behälter zur
Nachgärung liegen läßt und später nach der Klärung in kleine Fässer o.
Flaschen abfüllt. Bildet sich jedoch nicht genug Kohlensäure, wenn der Tank
nicht ziemlich voll ist, muß man die Luft mit Kohlensäure rausblasen, das
ist natürlich nicht ganz billig.
Gruß Wicheler
|
|
Member Beiträge: 65 Registriert: 20.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.2.2006 um 18:30 |
|
|
Hallo,
meines Wissens bekommt man stöchiometrisch im Idealfall 246 Liter CO2 aus 1
KG Zucker.
Reicht das?
mfG aus OWL
Schliepsieker
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.2.2006 um 21:27 |
|
|
Was Schliepsieker mit "stöchiometrisch" andeutet, ist der Sachverhalt, daß
aus einem Mol Zuccker (der Einfachheit halber vorzugsweise Glucose) 2 Mol
Ethanol und zwei Mol Kohlendioxis entstehen. Als Formel geschrieben:
C6H12O6 ---> 2 CH3-CH2-OH + 2 CO2.
Setzt man die Molare Masse für Glucose (180g/mol) und das molare Volumen
für Ideale Gase (22,4L/mol) ein, so ergibt sich, daß aus 180g Glucose 44,8
Liter CO2 entstehen (bei 1013 mbar und 0°C um genau zu sein.)
Damit kommt man im Idealfall auf 248,9 Liter Kohlendioxid pro kg Zucker.
[edit]
die 511,1 g Alkohol die dabei (theoretisch!) entstehen, sind natürlich auch
nciht zu verachten...
[/edit]
[Editiert am 24/2/2006 von Jakobus] ____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
|
|
Antwort 2 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.2.2006 um 21:59 |
|
|
Zitat: | Was Schliepsieker mit
"stöchiometrisch" andeutet, ist der Sachverhalt, daß aus einem Mol Zuccker
(der Einfachheit halber vorzugsweise Glucose) 2 Mol Ethanol und zwei Mol
Kohlendioxis entstehen. Als Formel geschrieben: C6H12O6 ---> 2
CH3-CH2-OH + 2 CO2.
Setzt man die Molare Masse für Glucose (180g/mol) und das molare Volumen
für Ideale Gase (22,4L/mol) ein, so ergibt sich, daß aus 180g Glucose 44,8
Liter CO2 entstehen (bei 1013 mbar und 0°C um genau zu sein.)
Damit kommt man im Idealfall auf 248,9 Liter Kohlendioxid pro kg Zucker.
[edit]
die 511,1 g Alkohol die dabei (theoretisch!) entstehen, sind natürlich auch
nciht zu verachten...
[/edit]
[Editiert am 24/2/2006 von Jakobus] |
Hallo,
wenn ich ganz ehrlich bin, jetzt steh ich total auf'm Schlauch. Kann man
das für'n normaldeutschen Praktiker umrechnen in "es entwickelt sich bei
einer Stawü. von 5% bei der Nachgärung soviel Kohlensäure, daß in den
400ltr nicht genutzten Raum ein Druck von ...bar entsteht und reicht die
Kohlensäure, um die vorher im Tank eingeschlossene Luft rauszublasen?"
Ich würd sagen, vom Gefühl her klappt's und ich könnte rein theoretisch
auch noch zwei, drei Bier mit der gebildeten Kohlensäure zapfen, aber
beweisen? Übrigens, eben ist im 3-2-1 ein 800ltr Lebensmitteldrucktank für
101€ weggegangen, das ist unter dem Edelstahl-Kg Preis.
Gruß Wicheler
|
|
Member Beiträge: 65 Registriert: 20.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.2.2006 um 22:01 |
|
|
Wow, Jakobus!
Wenn ich den Gedanken mal weiter spinne:
Bei 100 l Bier in der Nachgärung werden wohl nur ca. 500 Gramm Zucker drin
sein, die also bestenfalls ca. 125 l CO2 ergeben. Bei 400 Liter Luftraum
können auch nur 125 Liter Luft verdrängt werden, der Rest bleibt drin. Um
alles zu verdrängen und auch noch den Spundungsdruck hinzukriegen müßten
wohl so über den großen Daumen ca. 3 KG Zucker zugegeben werden müssen.
Gibt es einen besonderen Grund, warum Du so wenig Bier in den Gärtank tun
möchtest, Wicheler?
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 453 Registriert: 22.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.2.2006 um 22:51 |
|
|
meine Empfehlung - direkt im Tank vergären - Überdruck durch
Spundungsventil abblasen.
Wenn Du noch am Anfang der Gärung etwas CO2 in den Behälter bläst ist das
okay (CO2 ist schwerer als Luft und fällt nach unten).
Andi
|
|
Antwort 5 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.2.2006 um 08:05 |
|
|
Zitat: |
Gibt es einen besonderen Grund, warum Du so wenig Bier in den Gärtank tun
möchtest, Wicheler?
|
Hallo Schliepsieker,
klar gibts einen besonderen Grund, wenn ich den Behälter nur halb voll
machen würde und 2mal im Jahr (wg. der Haltbarkeit) brauen würde müßte ich
jeden Tag fast 1,5 ltr Bier trinken. Das würde sich auf die Mitte meines
Körpers ganz fatal auswirken
Den Platz für so einen Bottich hätte ich, und die Möglichkeit mal 'ne Menge
mehr zu brauen wär auch nicht schlecht, und kurz über der Hefe wär ein
Zapfhahn....... , und ich könnte ohne Probleme blankes Bier
abfüllen, und dann müßte man noch Rentner sein, eigentlich nur Vorteile.
Gruß
Träumer Wicheler
Übrigens, was bedeutet Schliepsieker? Hört sich Norddeutsch an.
|
|
Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2006 um 14:28 |
|
|
@ Schliepsieker & Wicheler
Wichelers Angaben: 100 Liter mit 5% Extrakt enthalten 5 kg (nicht 0,5kg!)
Zucker.
Aus 5 kg Zucker entstehen 5000g/180g/mol*2 = 55,6 Mol (1244,5 Liter) CO2
bei den angegebenen Bedingungen.
Das kann man jetzt in folgende Formel einsetzen: p*V=n*R*T
p ist der Druck, der sich einstellen soll, V das Volumen des Gasraumes, n
ist die Stoffmenge des Gases (nämlich die errechneten 55,6 Mol), R eine
Konstante mit dem Zahlenwert 83,145 (einheiten lassen wir mal weg - ist nur
verwirrend!) und T die Temperatur in Kelvin (=Temperatur in °C+273,15)
Die Rechnerei ist übrigens für die Problemstellung sogar ncoh
komplizierter, denn
1) Das CO2 steht nciht komplett gasförmig zur Verfügung, sondern ein Teil
davon ist im Bier gelöst, und muss von der Gasförmigen Menge eigentlich
abgezogen werden. Dieser Teil ist Temperatur- und Druckabhängig.
2) die Vorstellung, ein schwereres Gas sinkt nach unten und verdrängt
sofort das gesammte leichtere Gas ist falsch.
Das kannst du schon mit mischbaren flüssigkeiten ausprobieren, und da ist
das sauschwer - wenn auch nciht unmöglich - z.B. Wasser (leicht) mit Cola
(schwer) zu unterschichten. Gase haben im gegensatz zu den Flüssigkeiten
aus dem Beispiel die unangenehme Angewohnheit, den gesammten ihnen zur
verfügung stehenden Raum einzunehmen, d.h. Mischungen der Gase zu
produzieren. Natürlich nimmt der Sauerstoffgehalt des Gasgemisches sher
stark ab, und darum geht es ja letztendlich.
[Editiert am 25/2/2006 von Jakobus]
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
|
|
Antwort 7 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.2.2006 um 15:36 |
|
|
@ Jakobus
Da muss ich dir jetzt leider wieder mal wiedersprechen!
Zwar enthalten 100 Liter mit 5% Extrakt (ungefähr!) 5kg Zucker aber:
1. Wenn du bei 5% Restextrakt schlauchst ist dieser Zucker nicht komplett
vergärbar weil er ja auch zu einem großen Teil aus Dextrinen besteht
2. Wenn du wiklich bei 5% über EVG schon schlauchen würdest dann
müsstest du bereits bei einem Restextrakt von ca 8% Plato schlauchen, und
das macht absolut keinen Sinn.
Außerdem muss man, wie du richtig gesagt hast, berücksichtigen dass ein
Teil des CO2 im Bier gebunden wird. Und das ist garnicht so wenig:
Bei einer Sättigung von 5g/l und 100 Liter Bier wären das ca 500g.
Entspricht in etwa 250 liter CO2 das allein im Bier verschwindet!
Darum wäre es in diesem Fall nur Sinnvoll den Behälter zu spunden und die
komplette Gärung darin durchzuführen.
Allerdings hat man dann das Problem dass das Bier ständig auf der Hefe
liegt (Autolyse)
Gruß
Waginga
|
|
Member Beiträge: 65 Registriert: 20.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.2.2006 um 10:49 |
|
|
Hallo Wicheler,
ich komme aus OWL (=Ostwestfalen-Lippe) so etwa zwischen Bielefeld und
Minden. Die alten Bauern nannten die Gemarkung, in der ich wohne
"Schliepsiek". Ich braue deshalb "Schliepsieker".
mfG aus OWL
|
|
Antwort 9 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 4.3.2006 um 20:27 |
|
|
Hallo,
Danke für Eure Antworten, aber so richtig komm ich nicht mit. Deshalb, ich
mach den Praxistest. Der Tank vom Schrott ist fertig (siehe unten),
Dienstag wird er gefüllt.
So hat er ausgesehen
Nach dem Aufpumpen mit einer Handpumpe auf 20bar (für die
Sicherheitsbewußten, es war Wasser drin)
Gereinigt, gebeitzt, und nur noch leicht verknittert, aber mit stabilen
Füßen versehen siehts schon wesentlich besser aus.
Man beachte in der Mitte unten das Probierhähnchen!!!!!!!
Übrigens, die beiden Anschlüsse auf der linken Seite sind von einer
innenliegenden Edelstahlschlange, optimal zum Kühlen im Sommer.
Zitat: | Hallo Wicheler,
ich komme aus OWL (=Ostwestfalen-Lippe) so etwa zwischen Bielefeld und
Minden. Die alten Bauern nannten die Gemarkung, in der ich wohne
"Schliepsiek". Ich braue deshalb "Schliepsieker".
mfG aus OWL |
@ Schliepsieker
die Ecke, in der ich wohne hieß früher "Wichel", deshalb gibts bei mir halt
"Wicheler Gestutsbräu"
Gruß Wicheler
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 19:01 |
|
|
Danke für Eure Antworten, aber so richtig komm ich nicht mit. Deshalb, ich
mach den Praxistest., Dienstag wird er gefüllt.
Hallo,
so, der Tank ist jetzt mit ca 115ltr Bier gefüllt (25ltr im Keller vergoren
und vorsichtshalber vorher eingefüllt, ich war nicht sicher, ob der
gereinigte Tank nicht doch noch irgendwelche Geschmacksstoffe abgibt.
Letzten Donnerstag hab ich dann die letzten 90 ltr mit 5% Stawü.
eingefüllt). Nach dem Eingießen durch's obere Loch hat's gut geschäumt, die
gebundene Kohlensäure ist frei geworden. Ein brennendes Feuerzeug ist im
oberen Fünftel des Tanks schon verlöscht, dürfte also nicht mehr viel
"verunreinigte Luft" im Tank sein. Der Druck ist bis auf 0,3 bar gestiegen,
die Tem. ist ungefähr gleich der Außentemeratur, jetzt bin ich mal
gespannt, wie hoch der Druck noch geht. Ich habe allerdinds jeden Tag ein
wenig Druck abgelassen um die restliche Luft zu entfernen, die müßte ja
oben am Ventil stehen.
Mir ist aufgefallen, die Bitterkeit des frischen Bieres läßt sehr schnell
nach (hab ja mein "Probierhähnchen" )
, oder täusche ich mich und bilde mir das nur ein?
Noch 'ne Frage zu Bildern. Die von mir eingestellten Bilder sind ja riesig
groß geworden, welche Größe muß man eingeben, damit sie nicht so groß
werden?
Gruß Wicheler
|
|
Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 22:55 |
|
|
Hi Wicheler,
schöner Tank !
Ja, das mit der Bitterkeit ist auch mein Eindruck. Mit der Nachgärung
verschwindet insbesondere die etwas kratzige, aufdringliche Bittere.
Verschiedentlich habe ich im Forum auch schon gelesen, das man zu bitteres
Bier einfach länger lagern soll, dabei baut sich die Bitterkeit noch weiter
ab - ich kann das bestätigen. Was hier allerdings genau passiert, kann ich
nicht sagen / begründen.
Viel Spaß mit deinen 115l [NEID ;-) ] !
Tino ____________________
|
|
Antwort 12 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 9.4.2006 um 08:49 |
|
|
Zitat: |
Danke für Eure Antworten, aber so richtig komm ich nicht mit. Deshalb, ich
mach den Praxistest., Dienstag wird er gefüllt.
Hallo,
so, der Tank ist jetzt mit ca 115ltr Bier gefüllt (25ltr im Keller vergoren
und vorsichtshalber vorher eingefüllt, ich war nicht sicher, ob der
gereinigte Tank nicht doch noch irgendwelche Geschmacksstoffe abgibt.
Letzten Donnerstag hab ich dann die letzten 90 ltr mit 5% Stawü.
eingefüllt). Nach dem Eingießen durch's obere Loch hat's gut geschäumt, die
gebundene Kohlensäure ist frei geworden. Ein brennendes Feuerzeug ist im
oberen Fünftel des Tanks schon verlöscht, dürfte also nicht mehr viel
"verunreinigte Luft" im Tank sein. Der Druck ist bis auf 0,3 bar gestiegen,
die Tem. ist ungefähr gleich der Außentemeratur, jetzt bin ich mal
gespannt, wie hoch der Druck noch geht. Ich habe allerdinds jeden Tag ein
wenig Druck abgelassen um die restliche Luft zu entfernen, die müßte ja
oben am Ventil stehen.
|
Hallo,
in meinem Tank ist die Nachgärung scheinbar beendet. Der Druck ist bis auf
0,85bar stetig gestiegen, jetzt tut sich nichts mehr. Das Bier ( Märzen )
wird schon schön klar und schmeckt sehr mild, ein typisches
'Frauenbier'.
Probleme gibts mit meinem 'Probierhähnchen' (ein kleiner Kugelhahn) , das Bier kommt nur als Schaum raus .
Ich überlege, es mal mit einen Kompensatorhahn zu versuchen, weiß
allerdings nicht, ob sich's damit besser zapfen läßt.
Alles in allem bin ich aber zufrieden mit dem Tank und fülle das Bier nach
der Klärung in Fässer ab.
Gruß Wicheler
|
|
|
|
Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Wieviel Kohlensäure bildet sich???????? |
|
|
|
Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter. Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum. |
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren, alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de |
|
|
|