Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 17:30 |
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Hallo,
inspieriert durch die Braueulen-Posts in letzter Zeit habe ich gestern den
ersten Sud mit meiner gepimpten
Brauanlage gefahren. Neu dazugekommen sind
* Elektronische Temperaturmessung (leider noch nicht mit der Heizung
gekoppelt da ich die Temperaturmessung erst am Sa. Abend zum laufen
bekommen habe....)
* Rührwerk
* Heizen während der Maischphase mit Dampf
Eigentlich sollte man ja immer nur eine Komponente auswechseln, aber
naja....
Während die ersten zwei Punkte ja bereits eifrichst diskutiert
wurden/werden, gehts in diesem Bericht um das Heizen mit Dampf.
Ich fand die Idee interessant und hab mal ein paar Üerlegungen dazu
angestellt. Evtl. sollte ich noch dazu sagen, dass ich (noch) in der
25l-Klasse mit Einkochautomat braue.
Heizen mit Dampf hat ein paar interessante Eigenschaften:
* Ich kann meinen Elektro-Einkocher besser isolieren weil die Platten ja
nicht heizen. Ich habe ihn vor ein paar Suden einmal *richtig* gut isoliert
da ist mir dann das Plastik unten zusammengeschmolzen.
* Die Platten im Einkocher heizen recht lange nach, das macht ein
Einstellen der Temperatur schwierig. Ist zwar nicht unmöglich, aber dennoch
recht ungenau weil neben Füllmenge auch die Zusammensetzung der Würze eine
Rolle spielt. Braut man nicht jedes mal das gleiche Bier, dann muss man
bswp. für einen Bock früher/später ausschalten um auf die gewünschte
Temperatur zu kommen als bei einem dünnen Pils. Heizen mit Dampf: schalt
ich den Dampf ein, dann wirds wärmer, schalt ich ihn aus, dann bleibts auf
exakt der Temperatur (modulo einer fehlenden Durchmischung).
* Es kann definitiv nichts anbrennen, der Dampf hat nur etwas über 100°C.
* Heizen mit Dampf ist super-effizient. Der Dampferzeuger kann optimal
isoliert werden wenn die Heizung im Kessel ist. Der Maischebottich kann
ebenfalls optimal isoliert werden. Man muss keine Rücksicht auf
Abgasabführung Hitzestau o.ä. nehmen. Energieverluste fallen so gut wie
keine an. D.h. mein Wirkungsgrad liegt tatsächlich nach bei 100% (klar, der
Strom muss auch erst erzeugt werden, kann man also mit einem Gasbrenner
nicht direkt vergleichen. Trotzdem, den Gasbrenner schlägt der Dampf um
Längen).
Zur Dampferzeugung habe ich einen Dampfreiniger mit 3l Wasserbehälter
genommern. Arbeitsdruck lag bei 4bar, sank jedoch bei längerem Dampfen
immer auf ca. 2bar ab. Eingeleitet habe ich den Dampf über ein Stück
Schlauch.
Ergebnisse:
+ Enzyme wurden wohl durch die Heftige Energiezufuhr nicht geschädigt.
Zumindest war ich nach etwas über 30 Minuten Maltoserast jodnormal.
- einmal ist der Dampfschlauch zu weit in den Bottich gerutscht, hat sich
im Rührwerk verfangen und um die Welle gewickelt - da wär mir dann fast der
Motor durchgebrannt.
- zwischen meinem Schlauch und dem Schlauch vom Reiniger hätte noch ein
Absprerrhahn gehört. Wenn man den Dampf ausschaltet, dann kühlt das was
noch in den Schläuchen ist ab, es entsteht ein Unterdruck und die Maische
wird eingezogen - das ist mir einmal passiert, dann hab ich den Schlauch
immer abgezogen.
+ positiv ist aber: der Reiniger hat eine Heizleistung von knapp 2KW. Meine
16l Hauptguss +5,5kg Malz sind aber in ca. 20-30 Sekunden um ein °C
aufgeheizt worden. Während der Rasten immer mal kurz einen Dampfschub und
gut. Mit den 2KW ließen sich also 40 oder 50l problemlos handhaben (bei
1°C/Minute). Das kommt einfach daher, dass die 2KW über die gesamte Zeit zu
rechnen sind. Es wird ja auch Dampf erzeugt wenn ich grad nicht heize, der
wird dann im Kessel gespeichert. Vermutlich ließen sich also problemlos 40
oder 50l Sude mit den 2KW fahren.
+ in Dampf verwandelt wurden ca. 2l Wasser, die haben mich von 50°C (bzw.
48 nach Zugabe des Malzes) auf 72°C gebracht.
Mein Fazit:
Heizen mit Dampf ist cool
Da der Dampfreiniger nur geliehen war, wird das wohl beim nächsten mal
nicht zu wiederholen sein. Ich plane aber mir so ein Ding selbst zu bauen.
Die handelsüblichen Dinger sind für 25l-Sude ausreichend, in die 50l-Klasse
wird man damit aber nicht kommen. Nicht wegen fehlender Leistung sondern
wegen des geringen Volumens, da reichen dann eben 3l Wasser nicht, d.h. man
müsste nachfüllen. Das wiederum gestaltet sich schwierig: entweder die
erste Ladung ausdampfen und dann neu befüllen, das dauert dann aber recht
lange bis wieder Dampf zur Verfügung steht. Oder man muss basteln, damit
man bei geschlossenem Tank Wasser einleiten kann (bspw. während einer
längeren Rast).
Mir schwebt sowas wie ein 10 oder 20l Keg vor und eine
Waschmaschinen-Heizspirale reinbauen (2-3KW).
So, das wollte ich Euch mal erzählen.
Gruß,
Rähmle ____________________ http://fabier.de
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Senior Member Beiträge: 413 Registriert: 29.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 17:56 |
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Das ist ja mal wieder ein sehr interessanter Thread. Über heizen mit Dampf
habe ich noch gar nicht nachgedacht. Hast du den Schlauch aus dem der Dampf
kommt einfach in die Sudpfanne gehalten oder wie hast du das gemacht?
Ich würde das ganze eventuell dann für meine Anlage adaptieren falls sich
dadurch keine anderen Nachteile ergeben. Bin mal gespannt ob das auch mit
70 Litern so gut klappt und was die Experten aus dem Forum dazu meinen.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 116 Registriert: 19.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 19:32 |
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Zitat: | , da reichen dann eben
3l Wasser nicht, d.h. man müsste nachfüllen. Das wiederum gestaltet sich
schwierig: entweder die erste Ladung ausdampfen und dann neu befüllen, das
dauert dann aber recht lange bis wieder Dampf zur Verfügung steht. Oder man
muss basteln, damit man bei geschlossenem Tank Wasser einleiten kann (bspw.
während einer längeren Rast).
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die neueren Dampfreinigermodelle von Kärcher können jederzeit befüllt
werden... ____________________ Reinheitsgebot für die Industrie! - Ich mach auch ohne gutes Bier!
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 413 Registriert: 29.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 21:24 |
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Dann könnte man da sicher auch irgendwie einen größeren Tank dran basteln.
Bin mal gespannt ob ich meinen Gasbrenner schon einmotten kann bevor ich
ihn richig benutzt habe.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 21:31 |
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Interessante Idee. Sicherlich wirst du den SChaluch früher oder später
durch einen fest installierten Ring mit kleinen Löchern (oder etwas
ähnliches) ersetzten, was auch das verheddern des Sschlauches im Rührer
verhindert.
Eine frage zur elektronischen Temperaturmessung: welche Komponenten
verwendest du, und wie viel ist selfmade bzw. wie hast du vor, den Sensor
an eine Steuerung anzukoppeln?
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 4 |
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Newbie Beiträge: 2 Registriert: 5.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 21:51 |
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Zitat: | - einmal ist der
Dampfschlauch zu weit in den Bottich gerutscht, hat sich im Rührwerk
verfangen und um die Welle gewickelt - da wär mir dann fast der Motor
durchgebrannt.
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bei der BrauEule wird direkt im läuter Topf eingemaischt. Der Dampf wirt
unter dem Sieb eingeblasen, durch das selbe rohr wo danach abgeläutert
wird. so kann sich nichts verwickeln.
guckst du hier http://www.brumas.com/LaeuterTopf.pdf
Ich könnte mir auch vorstellen das man mit Hilfe eines Dampfkocktopfes den
dampf erzeugt, und den mit hilfe eines gebläses kontrolliert abgib so kann
man auch den gaskocher weiter benutzen.
hab mich mal im zeichnen geübt
http://www.portmann.biz/dampf.htm
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 22:05 |
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Mal 'n Schnellschuss... glaube nicht, daß das so geht. Mit der
Aquarienpumpe bläst du rel. kalte Luft ein, und der Dampf kondensiert schon
im Erzeuger. Der Wirkungsgrad ist so jedenfalls nich der Hit. So macht das
ja auch niemand. Wer Dampf haben will hat meist mehrere Rohre in denen ein
nettes Feuerchen brennt, umgeben von einem großen Rohr- naja, mehr ein
rohrförmiger Kessel, in dem sich das wasser befindet.
Meinem obligatorischen Nachredner nehme ich schon mal den ersten Satz
ab:
Jakobus, da muss ich dir leider(!) entschieden weidersprechen, aber...
[edit]
Übrigens: die Idee, einen Keg mit einem Waschmaschinenstab zu beheizen hab
ich für mich schon verworfen, da alle die ich gefunden habe nur max. 1950W
hatten. Da hat mein Einkocher 50 W mehr... bei zwei Heizstäben knallt die
Sicherung raus, 3kw wären an einer normalen Steckdose gerade ncoh zu
betreiben, allerdings sollte man dann das licht ausschalten, und von hand
rühren.. allerdings hab ich auch keinen 3kw-Heizer gefunden.
[/edit]
[Editiert am 27/2/2006 von Jakobus] ____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 22:20 |
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Zitat: | Hast du den Schlauch
aus dem der Dampf kommt einfach in die Sudpfanne gehalten oder wie hast du
das gemacht? |
vom Dampfreiniger geht ein längerer Schlauch mit Kabelns etc. weg. Da ist
auch der Schalter für an/aus dran. An die Pistole vorne habe ich noch so
60cm Schlauch aufgesteckt und den durch meinen Rührwerksdeckel tief in die
Maische gehängt. Genaus dieses Stück Schlauch ist immer in der Maische
verblieben, lediglich von der Pistole hab ich ihn immer abgezogen (weil
ansonsten die Suppe in den Schlauch vom Dampfreiniger gezogen wurde, siehe
oben).
Zitat: | die neueren
Dampfreinigermodelle von Kärcher können jederzeit befüllt werden...
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das hätte natürlich was. Kärcher ist zwar
sozusagen bei mir am Ort, billiger werd ich so ein Ding aber wohl trotzdem
nicht bekommen - Kärcher scheidet damit vermutlich aus
Zitat: | Sicherlich wirst du den
SChaluch früher oder später durch einen fest installierten Ring mit kleinen
Löchern (oder etwas ähnliches) ersetzten, was auch das verheddern des
Sschlauches im Rührer verhindert.
Eine frage zur elektronischen Temperaturmessung: welche Komponenten
verwendest du, und wie viel ist selfmade bzw. wie hast du vor, den Sensor
an eine Steuerung anzukoppeln? |
Zum Dampf: ja, das war mein Gedanke. Im Prinzip sowas wie der Ring den
(u.a. Heavy, seine Bilder spuken glaube ich im Forum rum) zum Abläutern
einsetzt. Ich baue grad einen neuen großen Läuterbottich - da sollte es mit
integriert werden (also wieder ähnlich der Braueule, wie buddha auch
geschrieben hat).
Zum Temp-Sensor: Ich setze ein DS1820 ein. Der wird von einem ATMEGA8535
gesteuert, welcher derzeit aber lediglich die Temperatur auf einem LCD
anzeigt. Geplant ist aber natürlich, damit auch die Heizung zu steuern.
Zitat: | Ich könnte mir auch
vorstellen das man mit Hilfe eines Dampfkocktopfes den dampf erzeugt, und
den mit hilfe eines gebläses kontrolliert abgib so kann man auch den
gaskocher weiter benutzen. |
Das mit der Aquarienpumpe wird nichts, in Deinem Dampfkesse hast du so
einen Überdruck (ich hatte zw. 2 und 4bar), da schlägt Dir der Dampf durch
die Pumpe. Dummerweise handelt es sich auch um Nassdampf, den kann man
sowieso auch anderweitig schlecht fördern. Ist aber auch nicht nötig, wenn
die Wege zw. Kessel und Bottich kurz sind (und das sollten sie allein wegen
der Wärmeisolierung), dann reicht der Druck völlig aus um den Dampf in die
Maische zu blasen.
Gruß,
Rähmle ____________________ http://fabier.de
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 22:22 |
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Zitat: | Da hat mein Einkocher 50
W mehr |
Schon, effektiv aber nicht. a) ist der Wirkungsgrad schlechter weil
indirekte Befeuerung und nicht so gut isolierbar. b) laufen die 1950W im
Zweifelsfall permanent, die 2000W Deines Einkochers aber nur wenn er
tatsächlich heizen soll.
Rähmle ____________________ http://fabier.de
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 22:25 |
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Hallo,
wie ist das eigentlich mit der Lebensmittelechtheit von Schlauch und
Dampfkessel?
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
Brausoftware: http://www.BrauSoftware.De
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2006 um 23:01 |
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Zitat: | wie ist das eigentlich
mit der Lebensmittelechtheit von Schlauch und
Dampfkessel? |
;-) ja, da reite ich ja sonst auch immer so drauf rum....
Der Schlauch sollte soweit ok sein, kommt aus der Trinkwasserinstallation
und ist für glaube ich 90°C und kurzzeitig 120°C oder so ausgelegt.
Beim Dampfreiniger hab ich eher meine Zweifel. Ich hab mir aber gesagt,
dass das diesmal ohnehin nur ein Testlauf war, quasi eine
"Machbarkeitsstudie" - und wegen einmal geh ich nicht kaputt - meine Hefe
hat auch keine Zicken gemacht, die gärt mittlerweile hefe-tigst
Plan für den Eigenbau ist aber, das ganze über Kupferrohre zu machen -
müssen dann halt noch etwas isoliert werden.
Rähmle ____________________ http://fabier.de
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 27.2.2006 um 23:28 |
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Hallo liebes Forum,
muss mich gerade zusammenreißen dass ich mich ned vor Lachen am Boden
kullere
Zitat: | Meinem obligatorischen
Nachredner nehme ich schon mal den ersten Satz ab:
Jakobus, da muss ich dir leider(!) entschieden weidersprechen,
aber... |
Den Satz find ich echt super. Weiß zwar ned wer damit gemeint ist :heu:
aber ich mach hier trotzdem einfach mal einen der vielen Nachredner:
Erstens muss ich Jakobus absolut recht geben dass es absolut keinen Sinn
macht Dampf mit kalter Druckluft zu fördern. Damit erreicht man nur das
Gegenteil, nämlich eine Abkühlung des Dampfes und somit einen Druckverlust
im Dampfkessel. Normalerweise reicht auch der durch den Dampf erzeugte
Druck völlig aus um diesen weiter zu bewegen. Kurze Zwischenfrage: Wer von
Euch hat noch mit einer Dampfmaschine gespielt? Ist für technische Probleme
meist sehr hilfreich!
Dampf kann man aber nicht nur erzeugen indem man Zitat: | meist mehrere Rohre in
denen ein nettes Feuerchen brennt, umgeben von einem großen Rohr- naja,
mehr ein rohrförmiger Kessel, in dem sich das wasser
befindet. |
verwendet sondern auch mit einem
stinknormalen Schnellkochtopf auf einer Herdplatte (oder noch besser:
Gasbrenner). Ein Stückchen Rohr oder Schlauch in den Deckel montiert und
fertig ist der Dampferzeuger. Kann man theoretisch sogar isolieren (aber
nicht mit Styroporplatten! :knockout: )
Wenn man wirklich verdammt viel Dampf braucht, dann sollte man auf
die von Jakobus angesprochenen Rohre zurückgreifen, da braucht man aber
auch ein ordentliches Feuerchen.
Zitat: | wie ist das eigentlich
mit der Lebensmittelechtheit von Schlauch und
Dampfkessel? |
Naja bei einem Dampfreiniger ist
der Kessel nicht zwangsweise lebensmittelecht, aber die verwendeten
Kunststoffe haben meist keine löslichen Weichmacher drin ( Weichmacher sind
das eigentliche gesundheitsgefährdende Problem bei Kunststoffen) da sie
sonst sofort verspröden und dem Dampfdruck nicht mehr standhalten würden.
Aber ich würde so ein Teil trotzdem nicht verwenden.
Ansonsten muss ich raehmle recht geben.
Die Energie des Dampfes geht komplett in die Maische über, beim
Einkocher sind es nur ca 50%. Und man kann (in einem gewissen Rahmen) einen
Dampfvorrat währed den Rasten erzeugen. Das geht mit ner direkt Beheizung
per Heizspirale definitiv nicht!
Ich gehe davon aus dass mein obligatorischer Vorredner sich sowieso wieder
einmal nicht weiter äußert und möchte deshalb betonen dass ich dieses
Verhalten als äußerst kindisch empfinde. Sollte er sich wirklich noch
einmal äußern bitte ich um eine angemessene Wortwahl wie sie unter
erwachsenen Menschen üblich ist.
Gruß
Waginga
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 09:11 |
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mal abgesehen von den üblichen Kindereien...
@raehmle:
ich hatte die Idee auch schonmal aufgegriffen, irgendwo im Netz gibts ne
Seite von nem Ami der das so macht. Der hatte den Dampf aus zwei Rohren
schräg bzw. tangential eingeleitet und sich damit noch das Rührwerk
gespart. Ich fand das super, gerade weil dabei prozessbedingt nichts
anbrennen kann, man keinen extra Motor mehr braucht usw. Allerdings konnte
ich bisher noch keinen geeigneten Dampferzeuger auftreiben, von daher danke
ich dir für die Vorarbeit und das testen
Ich hätte nie gedacht dass so ein kleiner Dampfreiniger dafür
ausreicht...das eröffnet ganz neue Möglichkeiten.
BTW, ich hab den link wiedergefunden: click
Der hat doch nen Motor eingebaut, hatte das anders in Erinnerung...naja,
guckt selbst. ____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 09:56 |
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Hallo Stahlsau,
ja, das mit dem Motor einsparen hatte ich mir auch überlegt, in der
Braueule gibts den ja glaube ich auch nicht. Was mich allerdings von so
einer Konstruktion abhält ist, dass man ja nicht permanent Dampf einleitet.
Während der Rasten hat man dann aber keine Durchmischung und die
Temperaturunterschiede von oben nach unten betragen dann doch einige °C.
Zitat: | BTW, ich hab den link
wiedergefunden: click |
wow, das hat was
Rähmle ____________________ http://fabier.de
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 12:05 |
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Hi,
sehr interessant das Ganze !
Blöde Frage : kann man so (mit Dampf) auch Hopfen kochen ?
Danke
Tino
____________________
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 12:13 |
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Wie sieht es eigentlich mit der Sauerstoffeintragung in die Würze aus? Hab'
mal gelesen, dass diese vermieden werden soll. Oder ist diese mit
Wasserdampf vernachlässigbar.
Noch 'ne Frage: Wird die Würze dann eigentlich auch dünner, wenn Dampf (ihr
redet ja immer von ein paar Litern Wasser die verdampft werden) eingeleitet
wird?
____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 12:58 |
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Zitat: | Wie sieht es eigentlich
mit der Sauerstoffeintragung in die Würze aus? |
Ist doch Dampf, den du durchbläst. Da ist ziemich schnell kein Sauerstoff
mehr dabei.
Darüber, ob man mit so einem System auch Hopfenkochen kann, hab ich mir den
ganzen Tag den Kopf zerbrochen. Meine für mich vorläufige antwort: ja, du
musst das ganze nur richtig dimensionieren.
Zur Verdünnung: wenn Wasser kocht, verdampft es ja...also, da du ja mehr
energie mit Dampf unter Druck reinsteckst, als Dampf (gleicher Masse) unter
atmosphärischem Druck abtransportieren kann, kannst du damit (theoretisch!
Du kannst keinen Wirkungsgrad von 100% herbringen) sogar eindicken, weil ja
die Energie nicht einfach "verloren" geht, oder aus'm Topf springt, und
daher mehr (eine größere Masse) Dampf ausgetrieben werden muss.
Werd mich irgendwann mal hinsetzten und einige Überlegungen zu benötigtem
Druck, dabei herrschender Temperatur, Energiebedarf benötigter
(elektrischer) Leistung etc. anstellen, aber nicht heute!
[Editiert am 28/2/2006 von Jakobus] ____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 13:07 |
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Zitat: | kann man so (mit Dampf)
auch Hopfen kochen |
theoretisch schon, der Dampf hat recht viel Energie. Ich habe es aber nicht
gemacht weil ich dann 90 Minuten lang hätte dampfen müssen. Da kommt dann
auch folgendes Problem dazu:
Zitat: | Wird die Würze dann
eigentlich auch dünner |
Ja, sicher. Allerdings hält sich das in Grenzen. Wie gesagt, ich habe ca.
2l Wasser in Dampf verwandelt. Sicher ist nicht alles komplett in der
Maische kondensiert, ein kleinerer Teil ging also bestimmt in die
Umgebungsluft. Aber natürlich bleibt auch ein guter Teil in der Maische.
Ohne es jetzt genau beziffern zu können, tippe ich mal auf ca. 1,5l. Im
Vorfeld hatte ich einfach einen Liter weniger Hauptguss gewählt als normal.
Wenn jetzt nochmal ein halber oder 3/4 Liter dazu gekommen ist, dann ist
mein Hauptguss dünner als sonst - ob das einen Unterschied macht kann ich
nicht sagen.
Zitat: | Wie sieht es eigentlich
mit der Sauerstoffeintragung in die Würze aus |
Allgemein: Ist tatsächlich vernachlässigbar bzw. nicht vorhanden wenn man
vernünftig konstruiert.
In meinem Fall: Zusätzlicher Sauerstoffeintrag hat sicher stattgefunden.
Dadurch dass mein System nicht geschlossen war (ich habe immer die
Verbindung zw. Reiniger und Schlauch geöffnet weil ich kein Absperrventil
dran hatte und mir sonst die Suppe in den Schlauch vom Reiniger gelaufen
wäre wenn nicht gedampft wird). D.h. es wurde immer Luft in das System
gezogen. Ich habe es dahingehend minimiert, dass ich immer erst einen
kurzen Dampfschub rausgelassen habe bevor ich den Schlauch wieder
aufgesteckt hab (auch um das kondensierte Wasser rauszubekommen). Der
Schlauch, der in der Maische hing hat seine Luft aber trotzdem in die
Maische geblasen.
Aber nochmal zum Dampf und warum nichts passiert wenn das System
geschlossen ist:
Die Dampferzeugung macht ja nicht aus H2O H2+O sondern überführt das Wasser
lediglich in einen anderen Aggregatzustand, d.h. das H2O-Molekül bleibt
erhalten. Wäre aber cool, wenn man mittels Erhitzen Wasser einfach in H2
und O aufspalten könnte, dann wäre Wasserdampf nämlich Knallgas und würde
brennen/explodieren.
<blödsinn>Dann könnte man damit sogar den Brenner zum Erhitzen des
Wassers betreiben und hätte somit ein Perpetuum Mobile</blödsinn>
Rähmle ____________________ http://fabier.de
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 413 Registriert: 29.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 13:30 |
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Wasser kann man durch erhitzen durchaus aufspalten. Darum werden
Metallbrände auch normalerweise nicht mit Wasser gelöscht (ich glaube ab
1600°C spaltet sich das auf).
Was mir gerade eingefallen ist. Man könnte doch einfach ein intaktes KEG
nehmen, das säubern, ein wenig wasser rein, meinetwegen noch ein Manometer
dran, und dann das KEG erhitzen um den Dampf zu produzieren. Dann könnte
man auch größere Mengen (zum Beispiel für 70 Liter Sude) produzieren und
billiger als ein ordentlicher Dampfreiniger ist es allemal. Ich denke mal
ein 30 Liter-KEG müsste reichen.
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 28.2.2006 um 13:31 |
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Zitat: | Wäre aber cool, wenn man
mittels Erhitzen Wasser einfach in H2 und O aufspalten könnte, dann wäre
Wasserdampf nämlich Knallgas und würde
brennen/explodieren. |
Das geht praktisch sogar! Wenn man den Dampf weiter erhitzt dann kommt es
teilweise zu einer Aufspaltung der Moleküle. Aber solche Tempraturen
erreichen wir hier sicherlich nicht
Ich denke nicht dass die Verdünnung der Maische ein Problem ist da es sich
hier nur um einige wenige Prozent handelt. Das größere Problem ist denke
ich das Kochen bei dem ja eigentlich ein Teil der Maische verdampfen soll.
Wenn man den Kessel da nicht gut isoliert dann dürfte man aber in etwa
genauso viel Wasser in Form von Dampf wieder zuführen wie aus der Maische
verdampft, der Rest der Energie geht dann über die Kesselwände nach außen
verloren. Hier kommt es also einzigst auf die Dampftemperatur und die
Isolation an.
Auf ein Rührwerk würde ich auch trotz Dampfbeheizung nicht verzichten. Oder
zur Not während den Rasten mit der Pumpe die nötige Durchmischung erzeugen.
Dadurch hat man aber wieder mehr Wärmeverlust.
Gruß
Waginga
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Gast
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erstellt am: 28.2.2006 um 13:31 |
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Na da war eulenspiegel wohl schneller
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 14:25 |
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Zitat: | Dann könnte man auch
größere Mengen (zum Beispiel für 70 Liter Sude) produzieren und billiger
als ein ordentlicher Dampfreiniger ist es allemal. Ich denke mal ein 30
Liter-KEG müsste reichen. |
Mein Kunze sagt über braupfannen mit Dampfbeheizung, daß dabei 25-40kg
Dampf pro 1hl Ausschlagwürze benötigt wird. Allerdings funktionieren diese
Systeme etwas anders, der Dampf kommt nciht mit der AMische direkt in
berührung, sondern die eigentliche Pfanne ist mit einem MAntel umgeben, in
den der Dampf eingeblasen wird.
Der Wirkungsgrad dürfte wohl höher sein, wenn der dampf direkt eingeblasen
wird und sich innig mit der Maische durchmischen kann als wenn er erst die
Wand der Pfanne erwärmen muss, die dann wiederum den Inhalt erwärmt.
Wenn du tatsächlich die 40kg/hl brauchen würdest, kämst du mit 28 kg Dampf
aus. Allerdings würde ich den Keg nciht übermäßig füllen - randvoll genügt!
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 21 |
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Gast
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erstellt am: 28.2.2006 um 15:24 |
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Mein Kunze sagt über braupfannen mit Dampfbeheizung, daß dabei 25-40kg
Dampf pro 1hl Ausschlagwürze benötigt wird. Allerdings funktionieren diese
Systeme etwas anders, der Dampf kommt nciht mit der AMische direkt in
berührung, sondern die eigentliche Pfanne ist mit einem MAntel umgeben, in
den der Dampf eingeblasen wird.
Hallo,
die Bauern rangieren manchmal Edelstahlmilchkannen mit Deckel aus, die
doppelwandig sind (wurde gekühltes Wasser durchgepumpt), stand letzt bei
uns auf'm Schrottplatz, hatte so 200ltr, gibts aber auch kleiner. Das würde
ja dann einen relativ günstigen Sudkessel ergeben, ich zahl da immer den
Schrottpreis, auch wenn die Teile noch ok sind. Eine Grundhzg. mit Dampf im
Mantel und ne zusätzliche direkte Dampfeinleitug in die Maische zum
hochheizen müßte eigentlich recht effektiv sein.
Das Hopfenkochen könnte dann auch funktionieren.
Und zum Gären könnte man den Mantel wieder kühlen.
Ich glaub ich bau an
Gruß Wicheler
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Member Beiträge: 74 Registriert: 14.5.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2006 um 21:40 |
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Hallo, mit Dampf heizen hat sicherlich seine Vorteile. Bei der Braueule
wird in dem Dampftopf
( ca. 15 l Wasser) durch eine Aquariumpumpe, sobald das Wasser kocht, Luft
eingeblasen. Dieses ist auch notwendig da der normale Dampfdruck
nicht ausreicht um die Maische zu rühren und relativ schnell
aufzuheizen. Ist die Rasttemperatur erreicht schaltet die Luftpumpe und die
Heizung ab. Das Wasser kocht aber noch nach und erzeugt einen kleinen
Druck. Der bewirkt, dass keine Maische in den Dampftopf durch Unterdruck
gelangen kann und bewegt die Maische leicht während der
Rast so das überall die gleiche Temp. herrscht.
Mit selbst gebauten Dampferzeugern wäre ich vorsichtig, da Dampf sehr
gefährlich sein kann, wenn man ohne Sicherheitsventile arbeitet.
Gruß
Fitje
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Antwort 23 |
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Gast
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erstellt am: 28.2.2006 um 21:57 |
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Hallo Fitje
Zitat: | Dieses ist auch
notwendig da der normale Dampfdruck nicht ausreicht um die Maische zu
rühren und relativ schnell aufzuheizen |
Der Druck hat mit der Heizleistung des Dampfes herzlich wenig zu tun! Und
indem man mit einer Aquariumpumpe kalte Luft in den Dampfkessel bläst
bewirkt man sicherrlich keine Steigerung der Heizleistung sondern das
Gegenteil, basta.
Mit dem Durchrühren ist es da schon was anderes, deswegen habe ich ja auch
gesagt ich würde auch bei Dampf nicht auf ein Rührwerk
verzichten.
Die Industiekessel welche doppelwandig sind und mit Dampf beheizt werden
benötigen natürlich mehr Dampf! Dieses System ist mit einem normalen
Heizsystem im Haushalt vergleichbar, nur dass das Wassser hier teilweise
als Dampf vorliegt. Aber der Dampfkreislauf ist komplett geschlossen,
deshalb wird die Maische auch nicht verdünnt. Der Grund warum man hier mit
Dampf arbeitet liegt schlicht und einfach darin dass man, wenn man die
Maische zum Kochen bringen will, ein Medium mit einer Temperatur überhalb
100°C braucht. Das ganze wird übrigens unter anderem auch mit heißem Öl
gemacht, funktioniert genauso. Mit einem Nachteil: Man hat hier eine
indirekte Beheizung und das bedeutet in der Gesamtbilanz auch mehr
Wärmeverlust.
Ich sehe für meine Anlage absolut keine Vorteile darin das ganze mit Dampf
zu betreiben, im Gegenteil. Der einzige Vorteil ist dass nichts anbrennen
kann, aber das ist bei mir auch so noch nie passiert.
Man sollte auch bedenken dass man das Wasser immer erst mal komplett zum
kochen bringen muss bevor man überhaupt Dampf erhält. Außer man arbeitet
mit einem "Durchlaufverdampfer".
Gruß
Waginga
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