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Autor: Betreff: Würze strecken !
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 10:55  
Hallo Leute !

Ich habe noch eine Anfängerfrage. Also unsere am Samstag erarbeitete Würze ist mittlerweile am gären. Leider haben wir auf Grund eines zu geringen Nachgusses die Zielmarke in Bezug auf die Literzahl nicht erreicht. Wir haben lediglich 28 Liter an Stelle der angepeilten 35 Liter herausbekommen. Dafür ist der Stammwürzegehalt mit 18 Prozent entsprechend hoch. Nun meine Frage, gibt es an dieser Stelle noch eine Möglichkeit die Würze auf 35 Liter zu strecken ?

Allerdings, wollen wir kein Risiko eingehen, d.h. den Gärprozess keinesfalls gefährden.

Danke für eure Hilfe !!!
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gnadle
Beiträge: 1090
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 12:14  
Dürfte kein Problem machen. Wenn du willst, kannst du das "Verdünnungswasser" vorher abkochen und dann abgekühlt mit der gleichen Temperatur wie der Sud jetzt hat zugeben.


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Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy." (Benjamin Franklin)
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FREI-Bier
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 12:17  
Hi,

habt Ihr die Würze so gehopft, als wären es 35 Liter oder habt ihr nur die Hopfenmenge für 28 Liter zugetan???

Wenn Du das ganze streckst, dann wird ja auch die Bitterung weniger - daher die Frage.

Wenn der Hopfen ausreichend ist, so würde ich ausgären lassen (um die Hefe nicht zu stöten) und am Ende mit abgekochten (und wieder kaltem )wasser verdünnen.

So machen es die Industriebrauereien übrigens auch oft.

Ich habe z.Z. ein Bier, was etwas zu bitter geworden ist.

Da es 13 Plato hatte kann man es aber auch verdünnen (so als wären es 11 Plato).

So verdünnt schmeckt es ausgezeichnet.

Andi
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Beiträge: 33
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 13:20  
Wir haben alle Zutaten, also auch den Hopfen auf 35 Liter bemessen.

Ich mache also keinen Fehler, wenn ich die Gärung beenden lasse, und dann abgekochtes Wasser (natürlich wieder auf Gärtemperatur abgekühlt) dazurühre !?

Wie mache ich das mit dem verdünnen? Bevor ich in Flaschen umfülle, kann ich in den Gärbehälter doch nichts mehr dazuschütten. Würde doch die abgesetzte Hefe wieder aufrühren, außerdem müsste ich vorher dann nochmal Schaum abschöpfen (einmal habe ich ja schon die "Kräusen" abgeschöpft), oder ?

Da bleibt mir doch wohl nur der Umweg über ein weiteres Gefäß, was ich so nicht habe (zumindest nicht mit Ablaufhahn). Oder kann ich meine beiden Gärgefäße jetzt noch (unterschiedlicher Stand der Gärung - ein Gärbehälter war etwas kühler gelagert) zusammenschütten (Mengenmäßig dürfte dass kein Problem sein) ? Dann könnte ich ja das Verbliebene säubern und zum verdünnen und abfüllen in Flaschen nutzen.

Danke schonmal !
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gnadle
Beiträge: 1090
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 14:16  
Du kannst auch das Wasser in den Flaschen "vorlegen". Also 7l(1/5) + 28l(4/5) = 35l (5/5) das gäbe dann pro halb Liter Flasche 100ml. Damit wäre es dann trotzdem noch ein Bockbier!


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Gnadle
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Leoric
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 16:52  
Hallo!

Wenn Du das Wasser allerdings in den Flaschen vorlegst, musst Du den Kohlensäuregehalt anders berechnen, ich würde lieber während der Gährung verdünnen, dann wird Dein "Verdünnungswasser" gleich mitkarbonisiert!

Jan
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Kai
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 17:25  

Zitat:
So machen es die Industriebrauereien übrigens auch oft.


Andi,

Stimmt das? Ich dachte das das in Deutschland keinen Sinn macht, da die Steuer auf die Stammwuerze bezogen ist.

Kai


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braukaiser.com
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FREI-Bier
Beiträge: 453
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 17:44  
... frag mal Malte - der ist ja Brauer.

Soviel ich weiß wird da schon ziemlich oft verschnitten und verdünnt, damit am Ende immer das identische Bier rauskommt...

Andi
Profil anzeigen Antwort 7
Gast

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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 19:06  
Eine Bemerkung noch: Das Verdünnungswasser muss man nicht abkochen. Leitungswasser ist zwar nicht steril, aber zur Verdünnung der Würze steril genug.

Grüße
Wolfgang
Antwort 8
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FREI-Bier
Beiträge: 453
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 19:14  
@wolf

... ja - ich glaube auch wir sind hier noch viel zu vorsichtig.

Ich habe mir mal in der Landskron - Brauerei Hefe besorgt und dabei eine kleine Führung bekommen.

In Ihrem Hefelager (offene Behälter) arbeiten die zur Reinigung nur mit Schlauch und klarem Leitungswasser - chemische Reinigung gibt's da nicht.

War für mich sehr erstaunlich aber man sieht - ist alles kein Problem.

Ich habe gestern mal ein CC Fass mit Limonade angesetzt - ausgewaschen und dann noch mit kochendem Wasser ausgeschwenkt - anschließens mit kaltem Wasser aus der Leitung gefüllt - Orangenkonzentrat und fertig.

Mal sehen - ich denke aber das es keine Probleme wegen des nicht abgekochten Wassers geben wird ...

Andi
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 20:21  

Zitat:
Stimmt das? Ich dachte das das in Deutschland keinen Sinn macht, da die Steuer auf die Stammwuerze bezogen ist.


Bevor das Biersteuergesetzt vor guten 10 Jahren geändert wurde war es nicht erlaubt, nach dem Sudhaus irgendetwas an der Stammwürze zu rütteln. Im Sudhaus wurde die Stammwürze (durch Eindampfen am Ende der Würzekochung) festgesetzt und dort wurden auch die Proben für die Behörden entnommen.

Heute wird die Biersteuer durch das fertig abgefüllte Bier kontrolliert. Durch den Restextrakt im Bier und den Alkoholgehalt kann man die während der Gärung gebildete Menge Kohlendioxid berechnen und dadurch kommt man dann sehr exakt auf die Stammwürze.

Es gibt zwei Arten der Verdünnung der Würze. High Gravity Brewing (brauen mit erhöhter Stammwürze) und Blendig.

Blending macht wohl jede größere Brauerei. Dabei wird das Bier bei der Filtration mit Vor- und Nachläufen oder entgastem Wasser leicht verdünnt (Vor- und Nachläufe sind Bier/Wasser Gemische, die am Anfang, am Ende und bei Sortenwechseln entstehen, weil der mit Wasser gefüllte Filter mit dem Bier leergedrückt wird oder umgekehrt. Läßt sich in der Praxis kaum vermeiden [nur einige Filtertypen kann man mit CO2 leerdrücken], und ein Weglaufenlassen wäre extram unwirtschaftlich, da diese Vor- / Nachläufe quasi Light-Biere sind). Die Stammwürzeänderung liegt dabei meist im Zehntelbereich, z.B. von 12,0% auf 11,5% runter. Wenn alle Vor- / Nachläufe verbraucht sind wird meist auf entgastes Wasser umgestellt, wobei nur eine verschwindend geringe Menge Wasser dosiert werden muss. Für Großbetriebe geht diese Vorgehensweise in Ordnung, weil es nur ein angleichen ist und verhindert, dass Hektoliter an Bier in den Gully gehen.

Brauen mit hoher Stammwürze wird dagegen seltener eingesetzt. Dabei kann man das Sudhaus entlasten, wenn man vor der Gärung die Würze mit Wasser verdünnt oder auch noch den Gärkeller bzw. Gär- und Lagerkeller. Dabei wird dann beim Schlauchen in den Lagerkeller oder erst zur Filtration das Bier mit Wasser gestreckt. Die Stammwürze ist dabei gleich ein oder mehrere Prozent stärker. Problematisch ist es, wenn man nach dem Gären verdünnt, weil eine höherprozentige Würze gänzlich anders vergärt als eine niederprozentige. Wenn man ein Pils mit 15% einbraut und beim Schlauchen auf 11,9% runterverdünnt, dann hat man wesendlich mehr höhere Alkohole und Ester im Bier, die man auch nicht wieder entfernen kann.

Ich würde spätestens die Anstellwürze strecken, allerspätestens das Bier, wenn es schon angekommen ist. Sonst bekommt man eben Biere, die sortenuntypische Merkmale aufweisen.

Wer aber ein traditionelles, handwerklich und sauber gebrautes Bier herstellen möchte, der gibt das letzte Wasser dem Sud mit den Nachgüssen zu. Und dann wird die Würze so lange gekocht, bis der gewünschte Stammwürzegehalt erreicht ist. Kein strecken der Heiß-. Kalt- oder Anstellwürze!

Das hat aber natürlich zwei Nachteile, einmal sinkt beim Hobbybrauer dadurch die Biermenge pro Sud, aber wichtiger ist da doch eher die Brauweise, die schon mehr Fingerspitzengefühl verlangt. Wieviel Schüttung brauche ich, um gegen Ende der Kochung knapp unter der SOLL Stammwürze zu liegen? Wie kann ich schnell genug die Würze abkühlen und Messen? Wie hoch ist jetzt grade die Stammwürze, wenn die Probe, die ich vor fünf Minuten der kochenden Würze entnommen habe eine Stammwürze von XY% hat?

Da muss man schon etwas mehr leisten, nicht einfach gemütlich während der Whirlpoolrast das Mischungskreuz anschmeißen und die Verdünnungsmenge errechnen! ;)

Ich hab das nur mal geschrieben, weil ja einige immer meinen über Großbrauereien meckern zu können.

Ich strecke die Würze übrigens auch noch, man muss sich ja etwas übriglassen, was man später noch verbessern kann! :cool:

Allerdings ziehe ich die Spindelprobe nach 60 minuten Kochzeit, rechne dann auch 90 Minuten hoch und füge der noch Kochenden Würze kochendes Wasser hinzu. Dann sehe ich am Ende der Kochung auch die Würzefarbe, die mir dann schon Aufschluss gibt, wie das spätere Bier aussehen wird. Und ich hab meine Stammwürze am Ende der Kochung. :D


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Kai
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 21:33  

Zitat:
Eine Bemerkung noch: Das Verdünnungswasser muss man nicht abkochen. Leitungswasser ist zwar nicht steril, aber zur Verdünnung der Würze steril genug.


Leitungswasser hat aber leider O2 drin. Deshalb wuerde ich es doch abkochen bevor ich es zum Verduennen verwende.

Ich hab vor zwei wochen meinen Maibock gebraut, da ich mich nach dem Laeutern mit der erreichten Sudhausausbeute verrechnet hatte und zuviel zusaetzliches Malzpulver dazugegeben habe, bin ich auf 18P gekommen. Ich habs auch damit angestellt (20L). Da ich aber einen Maibock und keinen Maidoppelbock haben moechte, werde ich wohl beim Schlauchen mit 1-2L Hopfentee verduennen. Ich denk das Verduennungswasser bitter sein soll, um die Bittere nicht zu sehr zu verringern.

Kai


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Paule4
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2006 um 21:39  
hallo zusammen,

da ich - mangels derzeitiger alternative - immer noch an meinem einkocher hänge, braue ich seit geraumer zeit alles im high-gravity-verfahren um die biermenge zu vergrößern. ich benutze dabei leiteungswasser, das vorher nicht abgekocht wurde. bislang habe ichkeine störungen des gärverlaufs oder des geschmacks feststellen können.

was das verdünnen nach der gärung anbetrifft, fehlen mir die erfahrungswerte. wenn aber hopfung und karbonisierung berücksichtigt werden, dürften sich wohl keine probleme ergeben.

cheers, paule4.
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2006 um 09:16  
Super, vielen Dank für Eure Hilfe !

Wir werden nun heute etwas Wasser in den schon gährenden Sud geben. Dass ganze dann noch leicht verrühren, und dann hoffen dass alles klar geht .
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