Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 19.3.2006 um 17:51 |
|
|
Hallo zusammen.
So, es hat nicht lange gedauert bis ich einen experimentierfreudigen Helfer
für meinen ersten Sud gefunden habe. Die nächste Woche wird also alles
nötige eingekauft (das meiste hier im Shop) und dann wollen wir uns an 10
Litern obergärigem Pils versuchen. Mehr sind derzeit mangels größerem
Gärbottich und Topf nicht drin.
Soweit so gut, ich lese ja hier im Forum schon einige Zeit mit und hab auch
die Rezepte und Anleitungen studiert. Allerdings gehen diese doch sehr
außeinander was als Anfänger etwas verwirrt. Daher mal hier mein Plan mit
einigen Fragen dazu:
1. 10 Liter Wasser werden auf 50°C erwärmt
2. 2,5kg geschrotetes Pilsner Gerstenmalz (aus dem hiesigen Shop) werden
eingerührt
3. 30 Minuten Eiweisrast auf 50°C
4. 1. Verzuckerungsrast: Temperatur auf 63°C erhöhen und 60 min halten
5. 2. Verzuckerungsrast: Temperatur auf 72°C erhöhen und 60 min halten
6. Jodprobe
7. Erhöhen auf 78°C -> Wie lange die 78 halten?
8. Abläutern durch ein Geschirrtuch in den Gäreimer
9. Nachguss -> Hier gab es sehr verschiedene Angaben. In der "Anleitung
fürs erste Bier" werden 4 Liter bei 20 Liter Endmenge genannt. In der
Rezeptübersicht steht für helle Biere 3 Liter/kg Malz. Nehme ich nun also
2l, 7,5l, oder irgendwas dazwischen?
10. Zurück in den Topf, kochen und Würzebruch (Eistich-Look) abwarten.
11. 250ml Würze abfüllen und ab in das Tiefkühlfach
12. Hopfenzugabe -> Wieviel Hopfen? Die Rezepte schwanken von 40g bis
85g bei 20l Bier. Und sollten das nun Pallets oder Dolden sein? Und welche
der vielen Sorten aus dem Shop eignet sich? Ich bin verwirrt...
13. 60 Minuten kochen lassen
14. Wieder durch das Geschirrtuch (ein frisches natürlich) in den Gäreimer
abfüllen.
15. Über Nacht auf Zimmertemperatur abkühlen lassen
16. Spindeln und so lange verdünnen bis entweder der Gäreimer voll oder die
Stammwürze auf ca. 13°P gesunken ist. Idealerweise liegen die beiden Punkte
zusammen.
17. Deckel mit Gärröhrchen drauf und zu Ende vergären lassen. Als Hefe
wollte ich die obergärige Trockenhefe im 10er Pack hier aus dem Shop
verwenden.
18. Wenn nix mehr blubbert und die Spindel ca. 3°P anzeigt: abziehen mit
Schlauch , verrühren mit der zurückgehaltenen Würze und dann abfüllen
19. 1 Woche lagern bei Zimmertemperatur
20. mind. 1 Woche kühl lagern (bei uns wohl im Bad)
21. Prost
Ja, soweit die lückenhafte Theorie. Ich hoffe wir bekommen das simultane
Rühren/Temperaturmessen/Herdplattenregeln gebacken.
Unsicher bin ich mir noch worein wir abfüllen sollten. Bügelflaschen sind
sicher komfortabel, mir aber eher unsymphatisch und ich wüßte auch
niemanden der welche heim stehen hat. Also müßte erst Leergut beschafft
werden. Kronkorkenflaschen sind genug da, auch sind die Kronkorken und ein
Verschließer hier im Shop ja recht günstig. Allerdings muß dann die
Speisezugabe gleich stimmen, zwischendrin entlüften ist nicht. 5l
Partyfäßchen machen wenig Arbeit und sind nahezu unverwüstlich, mein
Favorit. Allerdings sollte man das dann möglichst an einem Abend auch
gleich aufbrauchen, eher schlecht für das gemütliche halbe
zwischendurch.
Nagut, jetzt dürft ihr euch mal auslassen, bin sehr gespannt...
|
|
Senior Member Beiträge: 116 Registriert: 19.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.3.2006 um 20:23 |
|
|
Zitat: | ...wollen wir uns an 10
Litern obergärigem Pils versuchen... |
obergäriges Pils?
mit obergäriger Hefe wirst du kein Pils bekommen (-> "Pilshefe" ist
untergärig") - macht aber nix - Bier kommt auf alle Fälle dabei raus...
ansonsten hört sich der Plan gut an...
Gut Sud!
Norbert ____________________ Reinheitsgebot für die Industrie! - Ich mach auch ohne gutes Bier!
|
|
Antwort 1 |
|
Junior Member Beiträge: 16 Registriert: 17.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.3.2006 um 21:01 |
|
|
Hallo, ich bin auch einer kurz vorm ersten Sud, also...;-)
auch bevor jetzt noch genauere Antworten auf die Fragen kommen:
zu 7.: Ist das das sogenannte "Abmaischen"?
zu 12.: Ist es egal, ob ich 50g Hopfendolden oder -pellets nehme?
zu 19.: Woran erkenne ich eigentlich wann in etwa (oder auch genauer) die
Nachgärung abgeschlossen ist?
Danke!
|
|
Antwort 2 |
|
Member Beiträge: 64 Registriert: 30.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.3.2006 um 21:14 |
|
|
Zitat: | 9. Nachguss -> Hier
gab es sehr verschiedene Angaben. In der "Anleitung fürs erste Bier" werden
4 Liter bei 20 Liter Endmenge genannt. In der Rezeptübersicht steht für
helle Biere 3 Liter/kg Malz. Nehme ich nun also 2l, 7,5l, oder irgendwas
dazwischen? |
Hallo, habe vor einer Woche meinen 1. Sud gekocht; auch nach dem Rezept
hier im Forum. Statt der erhofften 20l hab ich aber nur so 12-13l bekommen
und konnte mir zuerst nicht erklären woran das liegt.
Habe mich dann mal im Forum umgesehen und glaube dass es tatsächlich so
ist, dass der Nachguss 3-5l Wasser pro kg Malz betragen muss und nicht 4l
insgesamt.
Vermutlich ist also ein Fehler im Rezept.
Jedenfalls gärt mein Sud jetzt kräftig vor sich hin. Bin mal gespannt was
da jetzt rauskommt - entweder eine ungenießbare Brühe oder ein heftiges
Starkbier...
Gut Sud!
Ank
|
|
Antwort 3 |
|
Senior Member Beiträge: 453 Registriert: 22.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.3.2006 um 22:12 |
|
|
... sicher iat mit den 4 Litern im Rezept gemeint: 4 Liter pro kg
Malz!!!
Andi
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.3.2006 um 22:31 |
|
|
Hallo,
zum Bier brauen braucht man eine Spindel.
Sich strikt an ein Rezept zu halten ist falsch.
Die Nachgüsse ergeben sich aus den gespindelten Werten der Vorderwürze.
zu 5. Die Rast würde ich verkürzen, ich mache meist nur 15 Minuten bis
Jodnormal.
zu 7. 78 Grad ist die Läuterruhe, eigentlich braucht man hier die
Temperatur nicht zu halten,
sondern gibt es in den Filter wartet ein wenig (15-30 Minuten) bis es sich
gesetzt hat.
Jepp, nennt man Abmaischen.
zu 8. Ein Geschirrtuch würde ich nicht nehmen (zu fein), habe die ersten
Brauversuche ein Fliegengitter genommen.
zu 12. Es gibt eine Hopfenformel:
Würzemenge (Liter) * 10 * Bittere (EBU)
------------------------------------------------------ = Hopfenmenge (g)
Ausnutzung * % alpha
Ausnutzung = 25, angenommen für 90 Minuten Kochzeit bei 12 % Stammwürze
% alpha ist auf der Hopfenpackung angegeben, z.B. 3,7 für Saazer oder 7 für
Perle.
Hopfen gibt es in Pellets oder Dolden, macht aber nicht soooo viel
Unterschied.
Als Aromahopfen finde ich Saazer sehr gut, aber sonst muss man halt
probieren.
Würde zum Kochende noch ein wenig Hopfen geben für ein Aroma.
zu 14. Hier würde ich ein Geschirrtuch nehmen für Pellets oder den
Whirlpool rühren (im Forum suchen)
zu 17. Trockenhefe ist einfach in der Anwendung aber geschmacklich nicht so
der Hit,
aus jeden Fall für einen Anfänger geeignet.
zu 19. Nachgärung durch Druckkontrolle prüfen, am Besten merkt man es, wenn
das Bier nicht mehr soooo süß schmeckt.
zu 20. von Zimmertemperatur langsam auf 0 Grad abkühlen, dann bindet sich
das CO2 am Besten im Bier. Nach einer Woche ruhig probieren und dann am
Besten täglich. Richtig fertig ist das Bier aber erst ein paar Wochen
später.
Viele Grüße und gut Sud burgi
[Editiert am 19/3/2006 von burgi4u] ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 20.3.2006 um 07:05 |
|
|
Danke an Burgi.
Also eine Spindel stand sowieso auf meiner Einkaufsliste. Die werde ich
dann abschicken wenn ich mich für den Hopfen entschieden habe. Allerdings
dachte ich die kommt erst nach dem Würzekochen zum Einsatz. Heißt das ich
sollte die 13°P mit dem Nachguss schon einstellen? Wie korrigiere ich denn
dann die Temperatur?
Mit der Hopfenformel werd ich dann mal etwas rumrechnen. Für Pils sollten
doch ca. 30 EBU gut sein, oder?
|
|
Antwort 6 |
|
Member Beiträge: 95 Registriert: 17.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.3.2006 um 10:01 |
|
|
Also Mal Definitiv: Mit den 4 l im Rezept ist die Gesamtmenge des
Nachgusses gemeint, unmöglich die Menge pro kg Malz. Eine Großbrauerei,
nehmen wir mal an Maischt mit 1200 hl Wasser und 18 t Malz. Da wär der
nachguss dann 18.000 kg Mal*4 l Wasser=72.000 l Wasser oder 720 hl. Nur der
Nachguss. Das ist unmöglich.
Also damit ist die Gesamtmenge des Nachgusses gemeint, nicht die Menge pro
kg Malz.
m.f.G. Jon
[Editiert am 20/3/2006 von Jon]
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 20.3.2006 um 10:06 |
|
|
Hallo Marv!
Nochmal 10l Nachguß (4l pro kg Schüttung) halte ich für zu viel.
Ich habe für meine Verhältnisse folgende Werte herausgefunden:
für 23l im Gärfaß brauche ich 33l Güsse, die ich je nach Bierfarbe aufteile
(HG/NG) 18l/15l oder 16/17 usw.
Wobei ich die Dichte der Nachgüsse nicht messe, mir ist die Runterkühlerei
einfach zu viel Arbeit und Zeitaufwand. Ich gebe die Würze beim Abläutern
bereits (in Portionen zu 2l und 3l = meine Messbecher) wieder in den
Kocher, das spart etwas Zeit, verlangt aber auch ein zügiges Arbeiten, da
sonst die Würze im Topf bereits zu kochen beginnt, wenn die nächste Portion
zu lange auf sich warten läßt.
Und man hat ja auch nur 2 Hände!
...so zu verfahren, würde ich Dir also beim ersten Sud nicht empfehlen, das
produziert nur unnötige Hektik.
Einiges hängt von der Ausbeute beim Maischen ab. Ich habe seit der Zugabe
von etwas Sauermalz zu Schüttung hier bessere Werte bekommen. Seitdem
funktionieren die Klingschen Rezepte bei mir, vorher habe ich mehr
Schüttung gebraucht.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist natürlich die erreichbare Verdampfung
beim Kochen.
So, auf Deinen Sud geschätzt, sollten 6,5-7,5l Nachguß herauskommen. Ich
würde mich am niedrigeren Wert orientieren. Für die ersten Sude würde ich
anstreben, nach dem Kochen immer einen etwas zu hohen Stammwürzegehalt zu
erzielen, den kann man leichter "herunterverdünnen", als z.B. mit
Malzextrakt wieder auf zu konzentrieren. Wenn Du dann ein Gefühl für die
"Parameter" Deiner Anlage bzw. Deines Verfahrens bekommst, kannst Du
optimieren.
Äh, die Spindel kommt natürlich immer in die abgekühlte Würze!
...sollte einem Anfänger vielleicht mit auf den Weg gegeben werden.
Viel Erfolg!
Uwe ____________________
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.3.2006 um 11:24 |
|
|
Hallo,
also ich Maische mit 3-4 Liter pro kg Malz ein (abhängig vom Rezept oder
Sorte).
Dann wird nach dem Abmaischen die Vorderwürze gespindelt (meist bis 20
%)
Die Nachgüsse ergeben sich je nach Spindelwert,
also 1 Liter Nachguss pro kg Malz, wieder spindeln
bis es runter auf die gewünschte Stammwürze ist (12 %)
Beim Kochen verdampfen ca. 10 % wieder.
Würde mich nie an feste Werte wie "4 kg pro kg Malz" halten.
@Jon: Kenne mich zwar nicht im Industriebrauerei-Bereich aus,
das Maischverhältnis kann man aber unmöglich auf den Hobbybrauerbereich
übertragen.
Bei Deiner Rechnung nimmt die Brauerei 6,66 Liter Brauwasser für 1 kg
Malz,
ganz klar, dass die dann nicht so viel Nachguss geben.
@Marv:
Ich würde an Deiner Stelle mit 2,5 kg Malz und 10 Liter Wasser
einmaischen,
1. Spindelwert dürfte bei 16 -18 % liegen, dann 3 Liter Nachguss geben.
2. Spindelwert dann bei 14-16 %, wieder 3 Liter Nachguss und so weiter bis
auf 12 % runter.
Aber nicht die Nachgüsse alleine spindeln, sondern immer zusammenkippen.
Die Spindel ist meist auf 20 Grad geeicht, also Spindelprobe abkühlen und
hinterher wieder dazukippen.
Nach dem Hopfenkochen kann man mit Wasser wieder auf die Zielstammwürze
einstellen.
Auch Bier mit mehr oder weniger als 12 % Stammwürze schmeckt.
Viele Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 20.3.2006 um 11:53 |
|
|
Danke euch.
Dann werd ich mich mal an den ca. 6 bis 7l orientieren. Was soll überhaupt
das Spindeln vor dem Hopfenkochen bringen? Erstens muß ich dazu ja jeweils
eine Probe runterkühlen, und dann muß ich die Stammwürze nach dem
Hopfenkochen ja ohnehin neu einstellen. Bei den 60 Minuten kochen verdampft
ja sicher einiges an Wasser, nicht aber Zucker.
Würde dann also 10l einmaischen, dann 6 bis 7l nachgießen (falls der Topf
das fassen kann, sonst weniger) und nach dem Hopfenkochen abseihen und im
Gäreimer über Nacht abkühlen lassen. Dann mit lauwarmen Wasser die
Stammwürze einstellen, welche hoffentlich bei etwa vollem Gäreimer bei 12
bis 13 liegt. Ist sie dann noch hoch darüber fülle ich etwas in eine
Pennerglückflasche ab und lasse es dort gären. Ist die Ausbeute gar zu
niedrig (unter 15l mit 12°P) peppel ich etwas mit Zucker auf.
Habt ihr noch Tips bezüglich der Hopfensorte? Menge werd ich dann in der
Mittagspause mal rechnen.
Ahja, und wegen der Speise: Hab nochmal geschaut und gesehen daß ich bei
10l Endmenge wohl doch 0,5l abnehmen sollte wenn es spritzig sein soll,
oder? Und ich entnehme die dann wenn ich die Stammwürze eingestellt hab,
oder?
Und abfüllen werd ich wohl doch in Kronkorkenflaschen, die sind mir einfach
sympatischer als die Bügel.
Als denne, Mahlzeit...
Edit: So, nun hab ich mal gerechnet. 10 Liter Bier mit 30 EBu (dürfte
mittelherb sein) sollen es werden. Von den "Brewers Gold Pellets) mit 5,9%
Alpha wären demnach 20 Gramm nötig.
Weniger als erwartet, aber naja, wird denn schon passen...
[Editiert am 20/3/2006 von Marv]
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 453 Registriert: 22.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.3.2006 um 13:22 |
|
|
Also nochmal zu den Haupt und Nachgüssen:
Man nimmt für helle Biere ca 3,5 bis 4 Liter Wasser pro Kg Malz und für
dunkle Biere 3 Liter Wasser als HAUPTGUSS.
Der NACHGUSS bei hellen Bieren sollte dann aus 3 Litern Wasser bestehen und
bei einem dunklen Bier aus 4 Litern - also ca 7 Liter pro kg Malz!
So steht es in sämtlichen mir bekannten Büchern und genauso praktiziere ich
es schon immer.
Die Stammwürze wird dann mit der Kochzeit eingestellt.
Natürlich muss man sich nicht exakt an diese Vorgaben halten, da a jeder
von uns unterschiedlich gute ausbeuten erzielt (nehmt wenn Ihr wollt beim
ersten mal etwas weniger Wasser und korriegiert es dann wenn nötig nach dem
Kochen) aber als Richtgröße ist das okay.
@Jon - damit liegst Du also falsch! (Industriebrauereinen Maischen mit
ähnlichen Verhältnissen! Oft wird hier sogar noch mehr Nachgusss verwendet
und anschließend gleich als Hauptguss für den nächsten Sud genommen.)
@marv
... lass den Zucker weg !!!
Zucker gibt keinen geschmack zum Bier - erhöht nur den Alkoholgehalt.
Sollte Dein Bier am ende zu wenig Stammwürze haben (sagen wir mal 10 °
Plato) und Du hast auch keine Lust mehr weiter zu kochen (Stammwürze
erhöhen durch eindampfen), so macht das nix!
Ein Bier mit 10° Plato schmeckt auch lecker - und man verträgt mehr
davon.
Als Hopfensorte kann man einige verwenden.
Gern genommen wird Perle - hat ein gutes Aroma und besitzt trotzdem einen
guten Alpha-Wert.
Viel Erfolg!
Andi
==================================================================
Ps.: für alle die es genauer wissen wollen - es gibt auch eine Formel zur
Berechnung von Haupt- und Nachguss:
Malzausbeute lufttrocken * (100 - Vorderwürzekonzentration)
Das ganze teilt man dann durch die Vorderwürzekonzentration * 100
als Ergebnis erhältt man Hl/100kg
Also 100Kg entsprechen z.B. 4hl; dann entsprechen
Deine Schüttung = Xhl
Die Nachgußmenge erhält man wenn man den Hauptguß vom Gesamtwasser
abziehst!
Beim Ermitteln der Gesamtwassermenge muß die theoretische Pfanne-Vollmenge
errechnet werden und das Wasser das in den Trebern bleibt muß man auch
bedenken.
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.3.2006 um 15:52 |
|
|
tja, also mein Bier ist schon bei der Nachgährung.
Wie war das nochmal?
Wann sollte ich lüften?
Im Moment ploppt es schön beim Öffnen und es gibt diesen schönen CO2 Nebel
in der Flasche.
Muss ich erst entlüften wnn es mir entgegenschäumt?
Das Bier ist übrigens seit Freitag abend auf Flaschen.
Gruß,
Stephan
____________________ -Carpe noctem-
|
|
Antwort 12 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 20.3.2006 um 19:33 |
|
|
Hallo Stephan,
wenn du das Bier hast zu Ende gären lassen und du mit Speise o.ä.
nachgefüttert hast, brauchst du überhaupt nicht entlüften. Allerhöchstens
den Verschluss mal anheben, um zu prüfen, ob Druck drauf ist.
Grüße
Wolfgang
|
|
Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 07:15 |
|
|
Guut, dann hab ich ja jetzt glaub ich die nötige Theorie zusammen. Auch nen
Topf der mehr als 10 Liter faßt hab ich gefunden, gar nicht so einfach so
was auszuborgen.
Heute werd ich dann mal alles nötige bestellen. Pilsner Malz, die
obergärige Hefe, Brewers Gold Hopfen, Spindel, Thermometer sowie Kronkorken
mit Verschließer (hat mit dem schon jemand Erfahrung?)
Den Rest müßte ich hier haben. In einem 99cent Laden findet man so einiges
für den Kleinsud. Eimer, Thermometer, Paddel, und ein zum Läutersieb
umfunktioniertes Nudelsieb aus Edelstahl.
Nun mal sehen wann wir Zeit finden. Die nächsten beiden Wochenenden sind
leider schon verplant, und unter der Woche versuch ich es als Anfänger mal
lieber nicht.
Nur noch 1 Frage zum Nachwürzen: Wenn ich nach Einstellen der Stammwürze
(so 13 bis 12°) 0,5l Würze entnehme und dann vor dem Abfüllen wieder mit
dem endvergärtem Bier mische sollte das hinhauen mit der CO2 Dosis, oder?
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 08:17 |
|
|
Wenn Ihr Euren Ausschlag noch erhöhen wollte, könnt ihr auch eine
Dickmaische nach dem "High-Gravity"-Verfahren machen. Dazu nehmt Ihr
weniger Wasser zum einmaischen, weniger Wasser zum Läutern und erhaltet
dabei eine höhere Stammwürze, die Ihr erst im Gärfass auf die gewünschte
Höhe verdünnt. Das Bier wird dadurch farblich ein wenig dunkler.
Deine Frage bezüglich der Karbonisierung lässt sich so pauschal nicht
beantworten, aber 0,5L dürften definitiv zu wenig sein. Werte um 10%
sollten es schon sein, zumal Du die nächste Hefe am besten mit Würze
fütterst, also ruhig 1/2L einfrieren und für den nächsten Starter wieder
auftauen! Kauf Dir am besten Hubert Hanghofer: "Bier Brauen nach eigenem
Geschmack" für 12€ oder so. Im Anhang sind für die meisten für uns
interessanten Bereiche Formeln, die Faustformeln überflüssig machen.
Jan
|
|
Antwort 15 |
|
Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 08:37 |
|
|
Naja, einen 2. Braugang werden wir erst planen wenn das Ergebnis des Ersten
verkostet wurde. Daher ist es fraglich ob sich die Hefe so lange hält.
Zumal ja ein Päckchen Hefe mich nicht in den finanziellen Ruin stürzt. Wenn
ich dran denke was ich für den Spaß hier schon ausgegeben habe...
Wegen der Speise: Also doch 1 Liter abnehmen, 9 vergären und den einen dann
vorm Abfüllen wieder dazu... Naja, hauptsache mir haut es nicht die
Flaschen um die Ohren bzw. beim Öffnen das Bier an die Decke.
[Editiert am 21/3/2006 von Marv]
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 08:53 |
|
|
Hallo Marv!
Weiß jetzt nicht, welchen Kronkorken-Verschließer Du ausgewählt hast.
Ich habe mir dunnemals die "Emily" von Ferrari (daher rot...) zugelegt, die
geht recht gut.
...allerdings benutze ich sie kaum noch, da ich auf Kegs umgestiegen
bin.
Als "Einstiegssud" würde ich jetzt nicht gleich mit "High Gravity"
anfangen. Eine ordentlich steife Maische zu rühren macht nach ein paar
Minuten keinen Spaß mehr, wenn man kein Rührwerk hat! ...und auch die
Rührtechnik will erst erlernt sein.
Mit 10% Speisegabe kommst Du recht gut hin. Ich dosiere diese portionsweise
direkt in die Flasche und gebe direkt das Jungbier aus dem Faß darauf, so
brauche ich keinen zusätzlichen Eimer für die Mischung Speise/Jungbier.
Viel Spaß beim ersten Sud!
Uwe ____________________
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 09:01 |
|
|
Hallo Marv!
Der "Spaß" kostet, da hast Du leider recht...
Mit dem Aufbewahren der Würze hast Du mich falsch verstanden: Du hebst ja
Würze auf, in der noch keine Hefe drin ist. Diese Würze benutzt Du das
nächste Mal als Futter für die Hefe. Im Prinzip kannst Du Dir das sparen
und Malzextrakt oder Malzbier nehmen, das machen andere so, allerdings ist
wohl die einhellige Meinung, dass Würze die Hefe am besten wachsen lässt.
Bei 10 Litern Ausschlag würde ich allerdings auch ungern 1/2 Liter hergeben
Im Prizip kannst Du Dir das Abnehmen von Speise zum Karbonisieren auch
sparen, indem Du zum Schluss einfach mit Zucker karbonisierst.
Jan
|
|
Antwort 18 |
|
Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 09:21 |
|
|
Verkorker hatte ich nur den hier im Shop gesehen. Der ist mit 10€ ganz
günstig finde ich. Die Partyfässchen wären natürlich unproblematischer,
allerdings sind die auch nur nützlich wenn mehrere Trinker es an 1 Abend
aufbrauchen.
Dann werd ich es mal mit 1 Liter Würze probieren, Hefe wird wohl
verworfen.
Danke schonmal für die Beratung und sorry für die vielen Fragen. Aber vor
dem ersten Sud ist man halt aufgeregt und für das was erfahrene Brauer ganz
selbstverständlich nach Gefühl erledigen ist man als Neuling für eine
sichere Anleitung dankbar...
|
|
Antwort 19 |
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 09:32 |
|
|
Hallo
Zitat: | Aber vor dem ersten Sud
ist man halt aufgeregt |
Richtig aufgeregt wirst
Du beim ersten Sud und danach sein.
Ich würde wenigstens ein paar Bügelflaschen benutzen,
damit Du bei der Nachgärung in Flaschen mal den Druck prüfen kannst.
Die Kronkorken-Flaschen muss man halt wieder neu verkorken.
Knapp 10 % Speise sollten gut sein, es ist ja auch noch ein wenig
Restextrakt in der vergorenen Würze.
Der Rest hört sich jetzt gut an, viel Spaß und berichte mal.
Mich würde dann auch ein Bericht über den Verkorker interessieren.
Viele Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
|
|
Antwort 20 |
|
Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.3.2006 um 11:17 |
|
|
Ja, das kann ich bestätigen: die Aufregung bleibt
Nach unserem ersten Sud (1:30 Uhr nachts nach 8 Stunden Arbeit) dachte ich,
dass ich mir den Stress nie wieder machen würde. Am nächsten Morgen konnte
ich es schon nicht mehr erwarten...
Gut Sud
|
|
Antwort 21 |
|