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Board Index > > Maischen > merhstufige vs. einstufige Verzuckerung |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2006 um 19:33 |
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Gruss,
Dieser Thread hat shon in einem anderen Thread
(http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread&tid=2826)
als Off-Topic begonnen und ich moechte gerne die Diskussion in einen neuen
Thread, mit der entsprechenden Ueberschrift, verlagern.
Da ich in der USA lebe und braue habe ich zuerst nur amerikanische
Hobbybrauliteratur gelesen. Die Maischetechniken die dort bevorzugt werden
sind meist englischem Ursprungs. Dadurch das ich viel in diesem Forum und
auch auf deutschen (Hobby) Brauer Internetseiten lese kenne ich mich jetzt
auch ganz gut mit der deutchen Maischetechniken aus und hab sie auch shon
oft angewandt.
Der Groesste Unterschied ist wohl die einstufige Verzuckerung bei einer
Tempertaur wo beide Amylasen wirken in gegensatz zu der mehrstufigen
Verzuckerung bei den Jeweiligen optimal Temperaturen fuer die Amylasen.
Diese Diskussion ist auch in amerikanischen Hobbybrau Foren oefters
aufgetaucht. Dort wird die merstufige Verzuckerung als zu kompliziert
angesehen, wenn es doch auch mit einer Temperatur klappt.
Hier in diesem Forum wurde dieses Thema auch shon oefters angeschnitten
aber nie richtig erklaert.
Gibt es einen Geschmacksunterschied zwichen 2 Suden, die die gleiche
Stammwuerze und den gleichen Restextract haben, der eine aber einstufig und
der andere mehrstufig verzuckert wurde?
Da ich mal annehme das die Verteilung von Einfach, Zweifach- und
Dreifachzuckern unterschiedlich sein wird, denke ich mal dass man da was
schmeken koennte.
Hier sind die Vorteile die ich in beiden Verfahren sehe:
einstufige Verzuckerung:
- kann man einfach in einem Cooler handhaben
- muss man nicht viel machen ausser zu warten
- traditionelles Verfahren fuer englische und amerikanische Ales
mehrstufige Verzuckerung:
- muss man im Topf maischen oder mit Dekoktionen order Heisswasser
infiusionen in Cooler maischen
- recht viel Arbeit
- man kann den EVG besser durch die Laenge der Rasten einstellen
- traditionelles Verfahren duer deutsche Lager und Ales
Was seht ihr als Vor- und Nachteile dieser Maischeverfahren an?
Kai ____________________ braukaiser.com
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 20:18 |
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Hallo Kai,
ich habe mir für meinen ersten Sud ein "extra Stout"- Rezept erstellt
(Rezept folgt!).
Dies wollte ich erst in einem Dekoktionsverfahren herstellen, habe dann
aber doch noch einen passenden Topf (85l, 30€!) erworben, sodass ich erst
mit dem Anwärmverfahren
Klugscheißermodus an:
(oft auch Infusionsverfahren genannt, was aber leider nicht ganz stimmt
[infudere= einfüllen, eingießen; Temp- steigerung durch Kochwasser]
Klugscheißermodus aus.
anfange. (evtl etwas einfacher?!)
Da ich aber eh schon im Hinterkopf hatte, beide Verfahren (geschmacklich)
zu vergleichen, kommt mir dieser Thread sehr entgegen!
Auf regen Info-Austausch hofft,
Jens
PS: bekomme evtl. bald ein Holzfaß.
Kann mir einer sagen, ob ich das nur für den Ausschank nehmen kann, oder
ist auch eine Lagerung[Nachgährung mit Speisegabe,ohne
Klärung/Umdrücken,-füllen] mit anschließendem Ausschank möglich?
Was, außer Kolophonium(woher?) und Zapfhahn(Holz oder Messink)?, brauche
ich noch dafür?
Bin dankbar für alle Infos!
Gut Sud an alle! ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 20:30 |
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Sorry, falsch ausgedrückt!
Ich möchte das Rezept mit den herkömlichen Rasten und dem 1- Stufigen
Maischen in beiden Maischverfahren ausprobieren.
Falls jemand von euch schon ein "extra Stout" (17°P) gebraut hat, wieviel
H2O nehmt ihr pro kg Malz für Haupt- und Nachguß?(hatte so mit ca. 27l,
bzw. 38l für 40l Bier gerechnet.[13,4kg Schüttung]).
Gut Sud!
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 417 Registriert: 20.1.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 21:36 |
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Hallo Jens,
ein Stout ist ja dunkel, und die Schüttung zu Hauptguss sollte 1:3 nicht
unterschreiten, d.h. für ein kilo Malz sollten 3 liter(kilo) Hauptguss da
sein. Wenn du 27 liter Wasser nimmst dann nur 9 kilo Malz, bei 13,4 kg Malz
sollten es schon 40 Liter wasser sein als Hauptguss. Und noch was: Rühren
musst du die Pempe auch noch, unter 1:3 wird es seeeehr anstrengend.
Grüsse
Marcus
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 21:38 |
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Zitat: | Gibt es einen
Geschmacksunterschied zwichen 2 Suden, die die gleiche Stammwuerze und den
gleichen Restextract haben, der eine aber einstufig und der andere
mehrstufig verzuckert wurde? |
Bei total identischen Bedingungen wird es zu einer leichten Verschiebung
zwischen den Zuckern kommen, aber eine geschmackliche Auswirkung kann ich
mir nicht vorstellen.
Da man leider total identische Bedingungen selbst in Brauereien nur
schwerlich schaffen kann ist es nicht leicht, eine fundierte Aussage zu
treffen. Erfahrungswerte sind leider oft wiedersprüchlich.
Allgemein führen mehrere Rasten zu einer individuelleren Würze, da man mehr
Entscheidungen treffen kann. Wenn ich nur zwischen 65 und 68°C eine Rast
halte ist der einzige Einflussfaktor die Zeit.
Aber es gibt bestimmt wissenschaftliche Ausführungen darüber... müsste nur
mal einer ausgraben!
Zitat: | oft auch
Infusionsverfahren genannt, was aber leider nicht ganz stimmt [infudere=
einfüllen, eingießen; Temp- steigerung durch
Kochwasser |
Interessant! Das Dekoktion von abkochen kommt wußte ich ja schon, aber das
ist mir neu. Ist aber eigentlich egal. Wenn ein Mensch eine Infusion
bekommt ist da ja auch keine Temperatursteigerung dabei. Einfach nur
einfüllen. Wasser ins Malzschrot einfüllen. Da müsste man eher die
Dekoktion erweitern. Das ist dann eine Infusions-Dekoktion, ein
einfüllend-abkochendes Maischverfahren! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 21:46 |
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Hallo Marcus,
wenn ich schon 40l für den Hauptguß nehme, wird der Nachguß dann nicht zu
gering?
Hab gelesen, das auch 1:2 ohne größere Probleme (Anbrennen) zu machen sind
(rühren, rühren, rühren!).
!!WO SIND DIE STARKBIERBRAUER??!!
Fragende Grüße,
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 417 Registriert: 20.1.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 21:49 |
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Huhu,
also wenn ich schon mal auf 1:3 gehe, dann habe ich eine vorderwürze von 24
°P, sollte doch genügen. Dann nimmst du halt weniger nachguss, was solls.
Ist die ausbeute halt nicht so doll.
Marcus
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 21:56 |
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Für eine Definitionsklärung fand ich das recht hilfreich.
Wenn ich das richtig gelesen habe, wurde in einigen Brauereien so
verfahren, um die Maischtemperaturen einzustellen(frag mich nicht in
welchen).
Aber Du hast recht, das Verfahren ähnelt der Dekoktion doch stark, aber das
(Geschmacks-)Ergebnis dürfte ein anderes sein.
Auch die Formel zur Berechnung der Wassermenge ist ähnlich.
Beste Grüße
Jens
____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 22:01 |
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>>Ist die ausbeute halt nicht so doll.<<
Das möchte ich aber eigentlich vermeiden!
Aber danke für den Tip!(oder die Tips?)
Gut Sut!
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2006 um 22:20 |
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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Ausbeute (was unsere Sude
anging) bei Malz zu Wasser von 1:2 extrem mies war. Wir haben dann aufgrund
von Tipps aus dem Forum nur noch mit 1:3 eingemaischt, wenn Du eine hohe
Stammwürze willst, musst Du eben lange einkochen.
Jan
____________________
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.4.2006 um 02:12 |
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[quoteAllgemein führen mehrere Rasten zu einer individuelleren Würze, da
man mehr Entscheidungen treffen kann. Wenn ich nur zwischen 65 und 68°C
eine Rast halte ist der einzige Einflussfaktor die
Zeit. |
Viele Buecher, in denen ich von dem einstufigen Infusionsverfahren gelsen
habe, sagen dass Temperatur und Zeit einen Einfluss haben. Wenn beide
Amylasen noch aktiv sind, wird gesagt, dass die niedrigeren Temperaturen
einen hoeheren EVG ergeben als die hoeheren Temperaturen. Ich weiss nun
nicht ob die das bei gleicher Zeit oder jeweils bis zum Jodnormal
messen.
Kai
____________________ braukaiser.com
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.4.2006 um 16:26 |
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Hallo erstmal.
@Sputnik79 & Leorik:
Da ich das Rad nicht neu erfinden will, werde ich eure Ratschläge annehmen
und 1:3 einmaischen.
Macht es denn geschmacklich einen Unterschied, ob ich einfach weniger
Nachguß gebe, oder die Würze länger koche?
Hat die längere Kochzeit evtl. positive/negative Einflüsse auf die Qualität
des Bieres?
Fragen über Fragen....
Danke
Jens
____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.4.2006 um 17:34 |
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Ob sich geschmacklich je nach Methode was verändert, weiß ich nicht,
allerdings leidet eben die Ausbeute, wenn du weniger Nachguss gibst. Wir
stoppen den Läutervorgang erst bei unter 4°P und kochen dann lieber länger
ein, unser Bier hat uns bisher super geschmeckt!
Jan
____________________
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.4.2006 um 18:40 |
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Also, dann werde ich wohl 40l für den Hauptguß und 27- 30l für den Nachguß
nehmen, da sonst mein Topf zu klein wird (85l). Ein Berechnungsfaktor ist
bei mir, daß 0,9l/kg Schüttung im Treber hängen bleibt. Ich meine Malte
hätte das so gepostet. (Das Malte das war weiß ich, ob ich die Zahl noch
richtig im Kopf habe hoffe ich zu mindest!)
Da ich heute meinen Hopfen(Hall. Merkur 12,8%, duftet grade mein Zimmer
ein!) und meine Spindeln bekommen habe :luxhello: :luxhello: , kann ich
auch noch gegen Kochende mit Wassergabe/ Kochdauer korrigieren (meine
Würzespindel ist auf 100°C eingestellt
)
Korrigiert wird natürlich nur noch mit Wasser!
Apropos: 44l Ausschlagwürze habe ich mir für 40l Bier vorgestellt-
realistisch?
Wenn alles so klappt (mehrstufiges Maischen), wie ich mir das vorstelle,
werde ich die gleiche Schüttung so 2-3 Wochen später mal mit einer
Zuckerrast probieren.
Apropos PROBIEREN: wie lange sollte ich denn solch ein Bier lagern lassen,
bis es "ausgereift" ist?
Gut Sud!
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2006 um 09:24 |
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@Malte:
Einfach nur einfüllen. Wasser ins
Malzschrot einfüllen.
Danach ist jedes Maischverfahren eine Infusion, da ich ja immer Wasser und
Malzschrot
zusammenbringe .
@all:
Klugscheißmodus an:
Infudere heißt natürlich nur einfüllen, eingießen, nicht Temp.-steigerung.
Gemeint ist hier ein Maischverfahren, wo durch hinzufügen von kochendem
Wasser die Temp. der nächsten Rast erreicht wird.
Zur Berechnung der Wassermenge nimmt man folgende Formel:
Heißwasser(l)=[Zieltemp.(°C) - Ausgangstemp.] / [95°C - Zieltemp.(°C)] x
Maische(l)
Bei der Dekoktion Diese:
Kochmaische(l)=[Zieltemp.(°C) - Ausgangstemp.(°C)] / [95°C -
Ausgangstemp.(°C)] x Maische(l).
Klugscheißmodus aus.
Das Meiste war wohl eh´schon klar, wollte es nur explizitieren (blödes
Wort).
So, jetzt zum Topic:
Klugscheißmodus an:
Für unsere Anfänger (hab´da mal ´n schlaues Buch befragt):
Im Malz liegt Stärke in zwei Formen vor: Amylose (20-30%) und Amylopektin
(70-80%)
Amylose besteht aus einer gradlinigen Verkettung von Glucosemolekülen, sie
sind also nur an den Enden miteinander verbunden (vgl. Perlenkette).
Amylopektin hat noch zusätzliche, seitliche Bindungen (vgl. loses, teilws.
zerrissenes Netz)
Beta-Amylase(Temp-optimum 60-65°C) spaltet die Stärke von den Enden her
auf, und zerlegt diese in Maltose, kann aber die seitlichen Verbindungen
des Amylopektin weder aufspalten, noch überspringen. Um im Bild zu bleiben:
Sie kann bei dem zerrissenen Netz die losen Fäden abschneiden, die intakten
Knoten aber weder lösen, noch überspringen.
Dieses Enzym wird ab 70°C geschädigt.
Alpha-Amylase(Temp-optimum 72-75°C) spaltet die kettenförmige Amylose in
willkürlichen Abständen. Dabei entstehen unvergährbare Zucker
(Dextrine).
Auch sie kann die seitlichen Bindungen des Amylopektin nicht aufbrechen,
ABER diese überspringen. In besagtem Netz entstehen somit neue lose Fäden,
die die Beta-Amylase im Maltose aufspalten kann.
Eine Schädigung tritt bei diesem Enzym ab 80°C ein.
(vgl.:R. Lehrl, Bier brauen)
Klugscheßmodus aus.
Daraus ließe sich folgern, das eine einzige, lange Rast bei z.B. 67°C ein
Optimum des EVG ergeben würde.
Da aber, wie Malte in einem anderen Thread gepostet hat, beta-Amylase bei
solch einer hohen Temp. nur noch schlecht arbeitet, wird daraus so einfach
wohl nix. :knockout:
(Sonst würden die Brauereien bei schlanken Bieren wohl alle so verfahren!
)
Um einen möglichst hohen EVG zu erreichen, könnte man doch, bei einer Rast,
mit absteigender Rast arbeiten, also bei 67°C anfangen, und dann im Laufe
von, sagen wir 90min, die Temp. auf 60°C sinken lassen.
Für einen niedrigen EVG sollte dann die Temp. möglicht bei 67°C bleiben.
Übersehe ich hier etwas?
Man möge mir diesen langen Post verzeihen!
Gud Sud!
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2006 um 21:19 |
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...ääh, eine auf 100°C geeichte Spindel? Das erreichst Du doch in keiner
Probe?
____________________
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2006 um 22:35 |
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Meine Würzespindel hat eine Korrekturtabelle(KT) für 95& 90°C.
Habe schon bei Heimbrau.de nach einer KT bis 70°C angefragt (Fr.), aber
bisher keine Antwort erhalten.
Zum Ende des Maischens, bzw. beim Läutern werde ich, so ich keine KT
bekomme, meine Probe erhitzen müssen.
..oder auf 20°C abkühlen und die andere nehmen...
Wird schon werden....
Wenn DAS mein EINZIGES Problem bleibt, siehe "Brauunfälle", dann kann ich
mich doch glücklich schätzen, oder?
...ich hoffe mein Paket von Braumeister kommt morgen (Hefe, Jod,
Farbmalz)!!
Die Gerätschaften sind soweit vorbereitet, muß nur noch ´ne Isomatte um den
Maischebottich anbringen. (Nach langem hin und her habe ich mich für den
"Doppelten Oscar" entschieden, also zwei Mülltonnen ineinander.)
Also fröliches experimentieren allerseits!
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2006 um 00:54 |
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Zitat: | Meine Würzespindel hat
eine Korrekturtabelle(KT) für 95& 90°C. |
Schonmal ne 90°C heiße Würze gespindelt? Ich könnte mir vorstellen, dass
das nur einmal geht. Danach ist die Spindel im Eimer. Das feine und
dünnwandige Glas der Spindel kann solche Temperaturen nicht gut vertragen
bzw. die plötzliche Temperaturänderung. Und die Spindel langsam erwärmen
ist umständlicher als die Probe zu kühlen. Dazu kommt noch die Ausdehnung
der Luft im Schwimmkörper. Könnte die Spindel, wenn sie denn alles andere
überlebt hat, zur Explosion bringen.
Und selbst wenn das ne Hardcore-überlebt-alles Spindel ist wird die Messung
sehr schwierig, weil die Temperatur absolut nicht konstant ist. Das bischen
Probe kühlt sich sehr schnell ab und die Quecksilbersäule fällt schnell ab.
Da weiß man ja garnicht wo man hinschauen soll! Sobald man den Spindelwert
abgelesen hat und die Spindel aus der Probe genommen hat ist die Temperatur
schon wieder gefallen.
Hast du da einen Link zu dieser Spindel?
Edit:
Hab ich hier grad selber gefunden:
http://www.heimbrau.de/www/catalog/product_info.php/cPath/2
6/products_id/450
Bin ich mal gespannt was du da für Erfahrungen mit machst. Aber ich bin da
eher skeptisch...
[Editiert am 10/4/2006 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2006 um 07:53 |
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Genau die von Malte beschriebenen Probleme meine ich. Im Brauprozess hast
Du außerdem einfach keinen Bedarf, 100°C heiße Würze zu spindeln. Entweder,
Du spindelst schon beim Läutern, dann hat die Würze nur max. 80°C, oder vor
dem Anstellen, da ist sie auf Zimmertemperatur. Der Spindeltanz im
wallenden Würzekochtopf wird nicht abzulesen sein.
Selbst, wenn Du eine Probe entnimmst: je höher die Temperatur im Vergleich
zur Raumtemperatur, desto schneller kühlt sich die Probe ab. Fraglich, ob
sich die Spindel ähnlich schnell abkühlt oder dann einfach falsche Werte
zeigt (vorausgesetzt, Du ließt schnell genug ab).
Ich an Deiner Stelle würde die Spindel zurückgeben und mir eine für 20°C
besorgen. Die kleinen Mengen, die Du zum Spindeln brauchst, hast Du im
Wasserbad superschnell runtergekühlt.
Zur Korrektur: http://netbeer.org/component/option,com_docman/task,doc_downl
oad/gid,4/Itemid,57/lang,de/
Falls Du die Kochspindel doch behälst, berichte!
Jan ____________________
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2006 um 16:10 |
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Hallo Malte&Leoric,
erstmal danke für die Warnungen und Hinweise!
Da ich auch eine Spindel für 20°C habe, werde ich einfach beide
ausprobieren.
Den Plato-Rechner hatte ich mir schon runtergeladen, aber natürlich nicht
dran gedacht.
Das Glas der Würzespindel ist recht stabil, scheint mir.
Erheblich stabiler als bei der 20er.
Ich denke jetzt einfach mal positiv, und gehe davon aus, das sie für diese
Temp. gemacht ist.
Wir werden sehen....
Gud Sud!
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2006 um 15:42 |
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Also,
es ist vollbracht, mein erstes Bier ist angestellt und der Gärspund tanzt
sich ´nen Wolf!
Das Maischen hat super geklappt.
Schüttung:
PiMa: 6,573kg
MüMa: 6,573kg
RöMa: 0,268kg
Verkl. Haferflocken: 1Kg Rohfrucht mit 2l Wasser verkleistert (am Abend
vorher)
40l Hauptguß
30l Nachguß
Hier die Rasten:
08 min Einmaischen 52°C
20 min 52°C
20 min 62°C
30 min 67°C
30 min 72°C
78°C abläutern
Hopfengabe:
Hall. Merkur (12,8%) 84g in einer Gabe 10min nach Kochbeginn
Kochdauer insgesamt 100min.
Hefe:
Nottingham- Trockenhefe von Danstar (mit Malzbier- und Vorderwürze-
Starter)
Das Jungbier ist pechschwarz und heftig herb.
Da es beim Läutern ein kleineres Chaos gab, sind statt der geplanten
44l/17°P nur ca.40l/18°P Ausschlag- würze herausgekommen, davon 4l als
Speise im Kühlschrank.
Geplant waren 50EBU, wird aber wohl mehr werden (ca.54).
Die Würzespindel ist eine "Hardcore-überlebt-alles Spindel". Sie hat auch
den Tanz in der kochenden Würze klaglos überstanden.
Dabei sind exakte Messungen natürlich nicht möglich, aber um die Spindel
vorzuwärmen, und schon mal ´ne grobe Peilung zu bekommen gut geeignet.
Wer also schnell arbeitet und die Spindel vorwärmt (Thermometer träge) kann
damit glücklich werden.
Den Plato- Rechner kann man aber bei dieser Spindel vergessen, da Diesem
eine 20°C Eichung zu Grunde liegt.
Alles in allem ein ereignisreicher Tag, der um 7:30h mit dem Aufbau des
Gartenpavillons begann und um ca. 21h mit dem ausschalten der
Belüftungspumpe endete.
Daher hatte ich auch keine Lust mehr die Stammwürze genau einzustellen.
So +-1°P hatte ich mir eh als Tolleranz zugestanden.
Wenn das Bier schmeckt, wirds das nächte Mal mit einer (absteigenden) Rast
gebraut.
Gud Sud
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 20 |
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Board Index > > Maischen > merhstufige vs. einstufige Verzuckerung |
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