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Autor: Betreff: Extrakt - High Gravity Brauen?
Senior Member
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Beiträge: 204
Registriert: 18.11.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 11.5.2006 um 14:27  
Hallo zusammen.

So, nachdem mein erster Sud ja ganz gut geklappt hat und inzwischen auch vernichtet wurde wollte ich mich an einer Fortsetzung versuchen, diesmal allerdings gleich 20 Liter. Dafür fehlen mir jedoch sowohl Heizleistung als auch Kochtopf. Und so kam ich die Idee es doch mit Extraktbrauen zu versuchen.

Vorteile die nebenbei entstehen: Kein langwieriges und kleckriges Maischen und Läutern, zudem weniger fehleranfällig und für spätere Sude reproduzierbar. Dafür auch wesentlich teurer, das Malzextrakt geht ja tierisch ins Geld...

Plan: Für 20l Bier 3,2l Flüssigmalzextrakt (also 2 Dosen) in den Topf, auf ca. 10l auffüllen, und dann mit dem Hopfen kochen. Insgesamt 50g Brewers Gold, 40g am Anfang, 10g am Ende (10 Minuten vor Schluß), Kochzeit insgesamt 90 min. Hinterher dann in den Gärbehälter und mit Wasser auf 20l auffüllen, vergären (obergärig) und abfüllen (diesmal 5l Partyfäßchen).

Die Frage nun, klappt diese "Verdünnung", oder wäre es dringend ratsam 2 Ladungen à 10 Liter zu kochen und dann zu vergären?
Und außerdem: Ist auch dieses Extraktbrauen anmeldepflichtig?

Danke schonmal...

Marv

[Editiert am 11/5/2006 von Marv]
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CFM
Beiträge: 176
Registriert: 16.8.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.5.2006 um 18:49  
Hallo,

ist kein Problem mit dem Extrakt brauen, ich habe auch so angefangen. Einfach den größten Topf genommen der verfügbar war, Malzextrakt so weit mit Wasser verdünnt das noch genug Platz im Topf war für's Kochen und los geht's mit dem Hopfenkochen, danach verdünnen, evtl. noch abkühlen lassen, Hefe dazu.

Wenn Du es genau machen willst spindelst Du den Kram und verwendest die einschlägigen Formeln zur Hopfenberechnung. Wenn nicht nimmst Du einfach etwas mehr Hopfen als in einschlägigen 20Liter Rezepten angegeben (konzentrierte Würze = schlechtere Ausnutzung des Hopfens beim Kochen) und läßt Dich von dem Ergebnis überraschen. Allerdings solltest Du schon auf den Alphasäuregehalt Deines Hopfens achten sonst wird's evtl. zu bitter.

Soweit ich weiß ist auch Extraktbrauen anmeldepflichtig.

Gruß
Christian
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FREI-Bier
Beiträge: 453
Registriert: 22.3.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.5.2006 um 19:56  
... geht auch viiiel billiger als mit diesen Kits - schaust Du z.B. hier:

http://www.braupartner.de/shop/product_info.php?cPath=1_6&pro ducts_id=351

aber Achtung - angerissene Behälter kalt lagern und möglichst bald aufbrauchen (oder einfriern), da flüssiges Malz auch dem Schimmel schmeckt ...

Andi
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Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.5.2006 um 20:21  
Jau, anmelden musst Du's so oder so.

Beim High-Gravity-Verfahren solltest Du wegen der schlechteren Ausbeute ca. 15% mehr Hopfen nehmen. So haben wir's bisher nach Hanghofers Anleitung gemacht und hatten sogar eher noch (für unseren Geschmack) zu wenig Bittere!

Jan


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Beiträge: 204
Registriert: 18.11.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 11.5.2006 um 21:01  
Danke für die Antworten

@Frei-Bier: Ja, die Kanister hab ich auch schon gesehen, bei my-bier.de sogar noch paarmarkfuffzich billiger. Aber das reicht ja für nahezu 100l, und soviel will ich nicht gleich brauen, ein bissl testen vorher muß ja sein. Und jemand zum teilen hab ich hier nicht. Daher müssen es wohl die teureren Kleinpackungen sein.

@Leoric: Wie kommt das mit der schlechteren Ausbeute? Löst sich die Alpha schlechter in Zuckerwasser? Beim Extrakt hat sie ja nix was sie binden könnte. Aber etwas mehr Hopfen ist ja nicht tragisch.

Und das mit dem Anmelden ist mist, ich hasse die deutsche Bürokratie.


Na denne...
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 11.5.2006 um 22:14  
Hallo Marv!

Wie kommts zu dieser geringeren Ausbeute? Ich würde sagen, weil halt schon etwas im Wasser gelöst ist, eben der Malzzucker, das beeinflußt halt die eh' schon geringe Löslichkeit der Alphasäure.
Neben den erwähnten "Daumenwerten" (nicht abwertend!) kannst Du auch mal den Hanghoferschen Hopfenrechner bemühen, um zu sehen, bei welchen IBUs Du so ungefähr landen wirst.
Als Alternative bliebe evt. noch, das Hopfenkochen nur mit Brauwasser zu machen (=gigantische Ausbeute) und dann den Extrakt zuzugeben und nochmal vielleicht 20min zu kochen (bis Eiweißbruch).
Allerdings ist mein "Honigbier", das auf ähnliche Weise gemacht wird derart bitter geworden, obwohl nur für etwa 30 IBU berechnet.

Viel Spaß mit dem Extraktbrauen!
...und verbrenne Dir nicht die Pfoten an der heißen Dose! ;)
Uwe


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Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.5.2006 um 07:49  
Hallo!

Ich hatte einen HBF-Beitrag vom Hanghofer, da hat er erzählt, dass eben bei Verwendung des High-Gravity-Verfahrens der Hopfen schlechter isomerisiert, warum genau, dran kann ich mich nicht erinnern :redhead: Er schrieb da was von 15% schlechteren Werten (wobei die Höhe der schlechteren Ausbeute sicherlich noch vom Grad der höheren Konzentration der Würze abhängt...). Du müsstest also die Hopfenmengen für deinen gewünschten IBU ausrechnen und dann wegen der schlechteren Ausbeute 15% draufschlagen. Ich kann dummerweise den Artikel nicht mehr finden, Google hilft mir auch nicht weiter, da hilft jetzt nur noch: ausprobieren!

Vielleicht hilft Dir noch der Link: http://netbeer.org/content/view/18/42/lang,de/, da geht er aber auch nicht wirklich auf das Verfahren ein.

Jan


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Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.5.2006 um 07:55  
Na, wer sagt's denn! Da: http://lists.bonis.de/pipermail/hbf/2001q4/000825.html ist der gesuchte Artikel! Bei 17°P musst Du sogar 20% draufschlagen, die 15% habe ich mir selbst ausgedacht, weil ich dem Braten nicht traute und kein zu bitteres Bier wollte...
Unsere Biere haben seit dem zu wenig Hopfen, gibt's hier keinen Smiley, der sich gegen die Stirn klatscht...?

Jan


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Senior Member
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Beiträge: 204
Registriert: 18.11.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 12.5.2006 um 11:33  
Danke für den Beitrag Leoric, auch wenn er nicht leicht zu lesen ist. Aber das Ergebnis war ja schon vorselektiert.

Die Idee von Uwe klingt aber auch symphatisch. So könnte man ja beispielsweise den opfen 60 Minuten in heißem Wasser kochen, und dann noch 30 Minuten das Malzextrakt dazu. Gibts bei Malzextrakt eigentlich noch einen Würzebruch? Jedenfalls würde ich da doch lieber mit weniger Hopfen rangehen testweise.

Oder aber ich gebe gleich isometriertes Hopfenextrakt zu und runde am Ende nur noch mit Aromahopfen ab. Aber dann bin ich ja fast auf Bierkit-Niveau...
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Moderator
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 12.5.2006 um 11:35  
Hallo Marv!

Gerade mal spaßeshalber Dein Vorhaben im Hopfenrechner ausprobiert.

Sagen wir mal grob der normale Ansatz (2 Dosen auf 20l) egäben 13°P.
Du willst 2 Dosen auf die halbe Menge verwenden, ergäben so theoretische 26°P.

Bei 13P bekommst Du für 90min Kochzeit etwa 24% Ausbeute.
Bei 26P wären es gerade noch 14,4%. Du bräuchtest also ~66% Zuschlag zum Hopfen (nur der zu Kochbeginn, der gegen Ende wird ja nur mehr fürs Aroma gebraucht, der isomerisiert kaum noch)!

Beim Kochen darauf achten, daß es nicht zu sehr einkocht, sonst sind die "kochenden" mittleren Platos ja nochmal höher.

Gleich noch zu Deinem neuen Beitrag:

Ich weiß nicht, ob das Kochen des Hopfens im blanken Wasser den gleichen Geschmack liefert, als wenn man ihn in Würze kocht. Wie gesagt: das Honigbier ist brutal bitter geworden.

Es gibt Malzextrakte mit und ohne intakte Enzyme, insofern kannst Du u.U. auch einen Eiweißbruch bekommen. Mein Extrakt vom Braupartner enthält z.B. Einweiß, das beim Kochen ausflockt.

Zu dem isomerisierten Hopfen weiß ich leider nichts zu sagen, habe ich noch nie benutzt.

Uwe

[Editiert am 12/5/2006 von Uwe12]


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