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Autor: Betreff: Nass schroten
Moderator
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2006 um 10:11  
Ich habe neulich bei Kunze ein Lob auf das Nassschroten (an die drei 's' kann ich mich immer noch nicht gewöhnen) gelesen.
Das geht so: anstatt das Malz trocken durch die Schrotwalzen zu jagen, wird es vor dem Schroten eingeweicht und dann nur noch zwischen fast glatten Walzen gequetscht. Dadurch wird der Korninhalt aus den Spelzen herausgequetscht und die Spelzen bleiben nahezu unbeschädigt (sie werden durch das Einweichen auch elastischer). Das soll angeblich einerseits die Ausbeizte erhöhen (das Malz kann besser ausgewaschen werden, weil es nicht mehr in den Spelzen steckt) und andererseits soll das Läutern erheblich beschleunigt werden, weil die vollständigen Spelzen einen besseren Filter bilden.
Das Buch war allerdings schon einige Jahre alt, und ich kann nicht sagen, ob sich das Verfahren überhaupt in der Brauindustrie durchgesetzt hat.
Hat jemand hier das schon mal ausprobiert ?


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Gruß vom Berliner
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ClaudiusB
Beiträge: 506
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2006 um 04:58  
Hallo Berliner


Zitat:
ob sich das Verfahren überhaupt in der Brauindustrie durchgesetzt hat.
Hat jemand hier das schon mal ausprobiert ?


Man sollte mal eine alte Mühle umbauen.

Die Firma Krones baut diese Mühlen.

Das trockene Malz wird in eine Schachtweiche gefördert und wird gleichmäßig mit
60'-65 'C Wasser benetzt. Das Malz verweilt von 30 bis 60 sec im Schacht und die Spelzen nehmen das Wasser auf. Sie erhalten so eine hohe Elastizität und das Innere des Malzkorns bleibt dabei trotzdem trocken.
Die Quetschwalzen haben einen wählbaren Mahlspalt von 0,2 bis 1mm.

Was die auch noch machen können mit den Mühlen ist beim Schroten über Spritzkugeln Schutzgas (CO2) einleiten.
Dies verhindert die Oxidationsvorgänge während des Schrotens.

Ich habe einen Katalog von den Mühlen.

Cheers,

ClaudiusB
El Paso, TX


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Moderator
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 15.6.2006 um 07:57  
Claudius,
ich befürchte nur, diese Spezialmühlen sind für uns absolut unbezahlbar.
Ich dachte eigentlich eher daran, eine übliche Zweiwalzenmühle zu benutzen, und das Malz vorher in einem Topf einzuweichen (das Einweichwasser könnte man gleich wieder für den Hauptguss nutzen) oder in einer flachen Schüssel mit Wasser zu besprühen.
Fraglich ist nur, ob man die Walzen der normalen Mühlen überhaupt so eng und so genau einstellen kann (ich habe auch von maximal 0,7mm gelesen), und ob die Oberfläche der Walzen geeignet ist; evtl. sind sie ja für das Nassschroten zu rau.


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Gruß vom Berliner
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ClaudiusB
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red_folder.gif erstellt am: 15.6.2006 um 16:08  
Berliner,


Zitat:
ich befürchte nur, diese Spezialmühlen sind für uns absolut unbezahlbar.

Richtig!!
Wir haben so viele Bastler unter uns, vielleicht kommt einer auf eine billige Idee.
Ich werde mal das Malz besprühen und sehen wie es mit meiner Mühle läuft.
Leider sehe ich keinen Vorteil für uns Hobbybrauer.

Cheers,
ClaudiusB


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Berliner
Beiträge: 4024
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red_folder.gif erstellt am: 15.6.2006 um 17:21  

Zitat:
Leider sehe ich keinen Vorteil für uns Hobbybrauer

Also zumidest theoretisch sollten die besser erhaltenen Spelzen das Läutern erleichtern. Ob wir was von der Ausbeuteerhöhung (siehe oben) bemerken, wage ich allerdings auch zu bezweifeln. Und dass es nicht mehr so staubt beim Schroten, wird vielleicht mehr unsere Frauen interessieren.


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Gruß vom Berliner
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ClaudiusB
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red_folder.gif erstellt am: 15.6.2006 um 17:42  

Zitat:
Also zumidest theoretisch sollten die besser erhaltenen Spelzen das Läutern erleichtern

Das ist schon richtig.

Spelzen kann man billig kaufen.
Für mein Weizenbier benutze ich Reisspelzen.




Zitat:
Und dass es nicht mehr so staubt beim Schroten, wird vielleicht mehr unsere Frauen interessieren.


Das Schroten ist die Arbeit meiner Tochter ich bin ja schon Braumeister. :D :D

Werde es versuchen und berichten.

Cheers,

ClaudiusB

[Editiert am 15/6/2006 von ClaudiusB]


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burgi4u
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red_folder.gif erstellt am: 15.6.2006 um 18:27  
Hello ClaudiusB:
Zitat:
Das Schroten ist die Arbeit meiner Tochter ich bin ja schon Braumeister.

Doch nicht "Xochitl", oder?
Dann will ich auch Braumeister werden! :D
Gute Idee mit den Kaufspelzen.
Viele Grüße Thomas :)


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Schade dass man Bier nicht ficken kann
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 15.6.2006 um 19:47  
Wo kann man den in D Spelzen kaufen (evtl. online-shop)?
Grüße,
Markus
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ClaudiusB
Beiträge: 506
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 04:15  
@burgi4u

Zitat:
Doch nicht "Xochitl", oder?

Natürlich!!!

@ggansde


Zitat:
Wo kann man den in D Spelzen kaufen (evtl. online-shop)?


Die meisten Hobbybrauer shops bei uns verkaufen Spelzen.

Cheers,
ClaudiusB


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ggansde
Beiträge: 2175
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 06:45  

Zitat:
Die meisten Hobbybrauer shops bei uns verkaufen Spelzen.


Scheint in Deutschland nicht so zu sein. Habe auf diversen Seiten geschaut: Negativ.
Wer weiss was?
Grüße,
Markus
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eure-mudder
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 08:30  
Also ich habe das auch bei keinem Hobbybrauer Versand gefunden, aber hier gibt es Spelzen, die als Kissenfüllung angeboten werden.
http://www.dorits-schneiderei.de/index.php/cPath/22?osCsid= d64d4e060fc82cba4b422f9e2f8a874f

Dinkelspelzen
Buchweizenspelzen
Hirsespelzen

Alles Bio und verdammt Teuer.1Kg Dinkelspelzen kosten 6,20€
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 09:50  
Würde sowas gehen? Hört sich doch nicht schlecht an. Und der Preis ginge auch:

http://cgi.ebay.de/Saugstarke-Dinkel-Spelzen-Einstreu-Grosspackung-25-kg_W0 QQitemZ4470047377QQcategoryZ26700QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem< br />
Grüße,
Markus
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 11:11  
@Markus: Das sieht aber nach Pellets aus, und beim Pressen bleiben die Spelzen garantiert nicht ganz. Außerdem hätte ich kein gutes Gefühl, etwas, dass als Tierstreu angeboten wird, in mein gutes Bier zu schütten ;)


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Gruß vom Berliner
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 11:56  
Hört sich wirklich komisch an, Bier über Nagerstreu zu läutern :) . Aber:

Zitat:
Diese Spelzen sind ein Nebenprodukt bei der
Herstellung von Bio-Nahrungsmitteln und dadurch
strengen Prüfkriterien bzgl. Keimfreiheit und
Rückstandsfreiheit unterworfen.

und

Zitat:
Die Pellets lösen sich durch die Benutzung auf,

Ob die nun nicht mehr ganz sind wäre m.E. nicht so wichtig (Sind sie bei geschroteten Malz ja auch nicht).
Grüße,
Markus
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 12:28  
Ich will mir garnicht vorstellen, was mit
Zitat:
Benutzung

gemeint ist...


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Gruß vom Berliner
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Kai
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 14:18  

Zitat:

Zitat:
Die meisten Hobbybrauer shops bei uns verkaufen Spelzen.


Scheint in Deutschland nicht so zu sein. Habe auf diversen Seiten geschaut: Negativ.
Wer weiss was?
Grüße,
Markus


Kann mir ganz gut vorstellen, dass man in D schlecht an Spelzen herankommt. Die sind ein Nebenprodukt bei der Verbarbeitung von Reis und der wird ja in D nicht angebaut.

Kai


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Thrawn
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2006 um 16:03  
Eigentlich dürfte der Bau einer HobbybrauerNassschrotmühle nicht sonderlich schwer fallen. Wichitg ist halt das bei der Nassschrotmühle (oder bei denen von Konditioniertem Malz) das Walzenpaar glatt und nicht geriffelt ist. Hierbei wird durch einen Quetsch-Reibe-effekt die Spelze ausgequetscht, ohen das diese zerbröslen kann, oder sonstwie beschädigt wird.
Vorteil: Einmaischen und Schroten sind ein einziger Vorgang - man muss nur darauf achten, das das Wasser die gewünschte Einmaischtemperatur hat. (Also bitte nicht mit 80°C heißem Wasser!)
Ansonsten an eine Bohrmaschine koppeln und feddisch - müsste doch zu machen sein!
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jsa1969
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2012 um 13:47  
In der zehnten Auflage 2011, beschreibt der Kunze ne Nassschrotmühle in 3.1.4.
Am Ende des Absatzes steht dass Nasschrotmühlen der beschriebenen Art nicht mehr hergestellt werden und es folgt ein Absatz über Weichkonditionierung.

Nassschotmühle ging mit Einweichen bei 30-50 Grad zwischen 15 und 30 Minuten. Wassergehalt im Malz steigt um 30% Malz quillt um 35-40%. Walzenabstand wird beschrieben als sehr klein, 0,45mm.
Ich denke nicht, dass die Walzen ganz glatt sind. Dann würde das nasse Korn sich einfach nur stauen.
Kunze auch: "Besonders problematisch ist dabei, dass die Körnerspitzen unverändert und unzerkleinert in das Maischgefäß gelangen".
Wichtig ist natürlich auch, dass man dann das Wasser für den Guss richtig berechnet.

Interessant ist der nächste Abschnitt mit der Weichkonditionierung.
50 bis 60 Sekunden, 60-70 Grad heisses Wasser, sogar 80 Grad werden empfohlen, um die LOX zu schwächen.
Das System ist aber so komplex, dass ein Selbstbau wohl schwer werden dürfte.
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