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Autor: Betreff: Welcher Zapfhahn
Posting Freak
Posting Freak

Samba und Bier
Beiträge: 1736
Registriert: 19.4.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/question.gif erstellt am: 12.6.2006 um 17:20  
Hallo Braufreunde,

bis zum jetzigen Zeitpunkt fuellen wir in Flaschen ab.
Dies moechten wir aber aendern.
Haben etwas im Internet gestoebert, um uns ein paar Zapfhaehne anzusehen.
Dabei sind wir auf Kolbenzapfhaehne und Kompensationszapfhaehne gestossen.
Wer kann uns Laien denn mal den Unterschied erklaeren.
Was koennte man uns denn empfehlen? Erfahrungen?
Wir moechten den Zapfhahn zukuenftig an einen Keg anschliessen.


Gruesse,
Thomas und Martin


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Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden:

http://cervejakarpens.oyla.de
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Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 12.6.2006 um 22:47  
Eine gute Einführung zu verschiedenen Zapfanlagen gibt es hier:

http://bierzapfen.de/aufbau.htm

Der Unterschied zwischen Kolben- und Kompensatorzapfhahn besteht in der Regelmöglichkeit des Kompensatorhahns. Dieser muss Fass-seitig mit etwas größerem Druck betrieben werden als die anderen Typen, den Druck (und damit die Fließgeschwindigkeit) am Hahnauslauf kann man aber über einen verstellbaren Spalt im Hahn regeln. Dafür hat der Hahn den kleinen Hebel seitlich hinter dem Zapfhebel. Das soll besonders bei hoch karbonisierten Bieren wie Weizen von Vorteil sein.

[Editiert am 12/6/2006 von Berliner]


____________________
Gruß vom Berliner
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Senior Member
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Nordic Brewing
Beiträge: 328
Registriert: 4.10.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.10.2006 um 20:41  
Der richtige Schankhahn ist abhängig von der Anlage und deren Gegebenheiten. Wichtig ist, daß eine Fließgeschwindigkeit von etwa 3l/min schaumfrei erreicht wird. Nur so ist es möglich, ein gutes Bier zu zapfen, die richtige Temperatur mal vorausgesetzt.
Ein Kompensatorhahn ist einstellbar, d.h. er ist mit einer "Bremse" ausgestattet, mit der man den Bierfluß einstellen kann.Er hat nur einen entscheidenen Nachteil: Wenn das Bier nicht absolut schaumfrei durch die Bierleitung an den Schankhahn transportiert wird, verstärkt der Kompensatorhahn das Problem und man zapft nur noch Schaum. Dies tritt besonders oft dann auf, wenn besonders lange Bierleitungen verwendet werden, und/oder die Bierleitung nicht gekühlt wird. Bei uns Hobbybrauern kommen lange Bierleitungen aus dem Keller selten in Frage, aber die Kühlung der Bierleitung und des Hahnes ist ein häufiges Problem. Beispiel: Ein Hobbybrauer lagert sein Bierfass in einem umfunktionierten Kühlschrank und führt das Bier durch einen Bierschlauch aus dem Kühlschrank heraus bis zum Schankhahn in einer Schanksäule. Sobald das Bier den Kühlbereich verläßt und eine wärmere Umgebung im Bierschlauch vorfindet, schäumt es auf. Diese Schaumblasen erreichen den Kompensatorhahn, der das Problem noch verstärkt. Man bekommt kein vernünftiges BIer ins Glas. Hier wäre ein normaler Kolbenschankhahn unter Umständen unproblematischer. Aber auch der hat es in sich: Wenn das Zapfsystem nicht ausgewogen ist, schießt das Bier in mächtigem Schwall in das Glas. Nachdem sich der Schaum gelegt hat, erhält man ein schales Bier mit monströser Schaumkrone.
Fazit:
Kurze Bierleitungen, möglichst gekühlt: Kompensatorschankhahn wählen!
Bierleitungen 1-3m, ungekühlt: Kolbenschankhahn, Bierleitung mit kleinem Querschnitt wählen!
bei längeren ungekühlten Bierleitungen Bierleitungsquerschnitt erhöhen
Profil anzeigen Antwort 2
Senior Member
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Beiträge: 141
Registriert: 6.1.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.10.2006 um 11:14  
Hallo Nordic Brewing,

klasse, das ist wirklich ein guter Überblick den du da gegeben hast. Das bringt für mich als Zapfanfänge Licht ins Dunkle.

Ich plane eine Zapfkühlbox zu bauen, so wie Ixi. Ixi hat hier einen Kompensatorhahn vewendet. Das passt nach deiner Erläuterung. Kurzer Weg zum Zapfhahn und gekühlte Leitung. Allerdings ist Vorsicht geboten, da lt. Malte der Druck nicht zu hoch sein darf auf den 5 ltr. Fässern. Und ein Kompensatorhahn braucht einen höheren Druck als ein Kolbenzapfhahn. Also überlege ich einen Kolbenzapfhahn zunehmen. Was würdest du jetzt empfehlen? Eine 4 mm Bierleitung, damit es nicht zu stark rausschießt?

Gruß, Volker
Profil anzeigen Antwort 3
Senior Member
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Nordic Brewing
Beiträge: 328
Registriert: 4.10.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.10.2006 um 19:19  
Hallo Volker,

ich denke, Du solltest trotzdem mit einem Kompensatorhahn arbeiten weil bei diesem geringen Höhenunterschied und der kurzen Schlauchlänge auch bei einer 4mm Bierleitung noch zu viel Bier durch den Hahn gefördert wird. Ich habe das mal ausprobiert und bin bei einer Schlauchlänge von 2,50m und einem Höhenunterschied von 1,50m (vom Kühlschrank auf den Tresen) mit einem 4mm Schlauch gerade so klar gekommen.
Aber mache Dir keine Sorgen beim Verwenden des Kompensatorhahnes. So viel Druck muß da nicht drauf! Der Druck, der nach dem Reifen auf Deinen Fässchen ist, nennt man Sättigungsdruck. Diesen Druck mußt Du bis zum Zapfhahn führen. Pro Meter Höhenunterschied zwischen Fass und Hahn muß der Sättigungsdruck um 0,1 Bar erhöht werden. Wenn z.B. ein Bierfass einen Sättigungsdruck von 0,9 bar hat und ich will das 4m hoch fördern, muß ich einen Druck von 1,3 bar einstellen. Hintergrund des Ganzen ist wieder die unangenehme Eigenart des Kompensatorhahnes, schon bei wenigen Blasen im Bier fürchterlich aufzuschäumen. Wenn also ein Bier mit einem Sättigungsdruck von 0,9 bar 4m in die Höhe gefördert wird, hat das Bier ohne künstliche Druckerhöhung einen Restdruck von 0,5bar am Schankhahn. Das würde zum Zapfen reichen, allerdings schäumt das Bier bei diesem Druckverlust schon stark auf und der Kompensatorhahn streikt. Wie schon erwähnt ist der zweite Feind des Kompensatorhahnes eine warme Bierleitung. Wenn das Bier beim Zapfen in der Bierleitung erwärmt wird, verringert es seine Aufnahmekapazität für CO2 und schäumt ebenfalls auf.

Bei Deinem Zweck wird beides nicht das Problem sein. Deine Bierleitung ist kurz und gekühlt, die Förderhöhe so gering, daß Du nur wenig mehr Druck auf Dein Fässchen geben mußt. Kühle Dein Fässchen vor dem Anstich gut runter auf die gewünschte Trinktemperatur, am besten 2 Tage lang. Dann stichst Du es bei geschlossener CO2-Flasche an und lüftest am Druckablass Deines Druckreglers kurz ab. Lese den Druck am Manometer ab und stelle den Betriebsdruck nach dem Öffnen der CO2-Flasche auf maximal 0,1bar höher ein.

Gruß
Martin
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Beiträge: 141
Registriert: 6.1.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.10.2006 um 21:15  
Hallo Martin

vielen Dank für Deine Erläuterungen. Ich werde zum Kompensator greifen.

Gruß, Volker
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