Senior Member Beiträge: 100 Registriert: 8.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2006 um 18:27 |
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Hi Braugemeinde,
nachdem ich einigen Leuten mit meiner Fragerei tüchtig auf den Geist
gegangen
bin, wollte ich doch wenigstens von meinem ersten Bier berichten. Es gelang
natürlich nur so gut, weil mich alle mit Rat und Tat unterstützt haben und
allen
an dieser Stelle mal vielen Dank.
Kurzbericht:
13 Liter Wasser mit 2 kg Malzextrakt von Weyermann "Vienna Red" 90
Minuten
gekocht. Dazu sofort 20 Gramm Hopfen Hallertauer Saphir und noch mal 5
Gramm
10 Min. vor ende. Gefiltert durch eine Windel in den Gärbottich
(Oscartonne) und
0,5 Liter Würze gezogen (Nachgärung). Stammwürze gespindelt mit 12,2 %.
Einen Tag abkühlen lassen auf 20 Grad.
Flüssighefe Wyast 1007 einen Tag vorher angezündet und bei
Zimmertemperatur
hinzugegeben. Nächsten Tag super Krone und voll in Arbeit. 8 Tage vergoren
bis
keine Blasen mehr kamen. Schaumkrone runter gezogen, unvergorene Würze
vorsichtig eingefüllt und über Hahn und Schlauch in Schnappflaschen
abgefüllt.
5 lange Wochen reifen lassen (natürlich ist eine Flasche schon beim
ständigen
Probieren draufgegangen )
Ergebnis: ein richtig geiles leckeres Bier mit fruchtigem
Malzgeschmack, mild, in der
Farbe rot, bisschen dunkler als Ducksteiner, aber mind. genau so lecker,
sehr stabile
Schaumkrone, dank des enthaltenen Melanoidinmalzes, ausreichend
Kohlensäure.
Problem: : es schmeckt meiner Frau viel zu gut und ich muss mich
schon wieder an
den nächsten Versuch machen.
Hier versuch ich mal ein Bild einzufügen:
Gruß, BrewCop
[Editiert am 19/6/2006 von BrewCop]
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 19.6.2006 um 18:33 |
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Gratulation, sieht wirklich gut aus !
Zitat: | ich muss mich schon
wieder an den nächsten Versuch machen |
Hatte man
Dich nicht gewarnt, daß Brauen süchtig macht ? ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 100 Registriert: 8.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2006 um 18:48 |
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Danke Berliner,
die Suchtgefahr ist sehr groß und ich wurde gewarnt.
Aber die Neugier hat gesiegt
Gruß, BrewCop
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2006 um 12:05 |
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Hi BrewCop,
auch von uns die besten Glueckwuensche. Da bekommt man ja richtig Durst.
Weiter so.
Gruesse,
Thomas und Martin ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 11:36 |
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Hallo BrewCop, hallo Braugesellschaft!
Leider bin ich erst Neuling im Hobbybrauen, doch mit eurer Hilfe ändert
sich dies ja vielleicht bald..
Habe mir so ein Bierbrauset mit nem Kanister mit "Vienna Red" Extrakt
bestellt, leider aber ist die Anleitung viel zu ungenau, um einen Versuch
anzugehen. Wollte daher noch folgende Fragen stellen:
-Wieviel Alphasäure hatte Dein Hopfen?
Bei meinem Set sind 100g Hallertauer Perle dabei, mit 10% Alphasäure..Wie
sollte ich bei diesem Gehalt vorgehen?
-Wenn man einen gewöhnlichen Topf zum Kochen verwendet, muss man dort im
Laufe des Kochens immer wieder das verdunstete Wasser nachfüllen, oder muss
man gleich anfangs einen gewissen Zuschuss hinzufügen?
Vielen Dank und viele Grüße
Heidentrunk
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 11:39 |
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Übrigens: Habe noch 40 g Hallertau Mittelfrüh übrig (4,0% Alphasäure),..
Kann ich das noch gebrauchen? (es ist halt schon 1,5 Jahre alt, wurde aber
immer kühl gelagert..)
Viele Grüße
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 31.10.2011 um 13:15 |
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...na, ich weiß nicht, ob sich Frank (BrewCop) nach über 5 Jahren noch an
den Hopfen erinnert.
Generell gelten Biere als "ausgewogen", wenn sie auf doppelt soviele EBU
wie die Stammwürze gebittert sind.
Wenn Du etwa eine Stammwürze von 12°P nach dem Hopfenkochen hast, wären 24
EBU ausgewogen, weniger macht das Bier süßlicher, mehr eben herber, wobei
man Stufen ab etwa 3 EBU schmecken kann.
Ich mag zu bittere Biere nicht so und habe für mich festgelegt, daß
ausgewogen = 2xSTW - 3EBU.
Grob gerechnet: auf 20l zu 12°P Stammwürze und 90min Kochzeit brauchst Du
etwa 17g der 10%igen Perle, oder etwa 43g des 4%igen Mittelfrühen (wobei
der wegen des Alters einen kleinen Zuschlag verkraften könnte) - um auf
etwa 24 EBU zu kommen.
Eine brauchbare Anleitung zum Malzextraktverfahren mit Hopfenkochen hat
Klaus Kling in seinem Buch, Literaturliste 6. Eintrag.
Beim Extraktverfahren weiß ich oft nicht genau, wo ich mit der Stammwürze
rauskomme. Es genügt mir aber die Dichte bei "pfannevoll" zu wissen, da
schlage ich etwa 1-3°P für die Verdampfung drauf (je nach Kochzeit) und
habe die Zielstammwürze in etwa. Damit gehe ich in einen der gängigen
Hopfenrechner und rechne aus, wieviel Gramm ich von meinem Hopfen für die
geplante Bittere benötige.
Du kannst Verdampfungsverluste ausgleichen, dann kommst Du mit der
Ausschlagwürze in etwa bei der Pfannevollwürze raus, oder Du verkochst
einfach und hast mehr Stammwürze bei weniger Bier.
Wieviel Verdampfung Du während 60 oder 90min in einem "gewöhnlichen Topf"
haben wirst, kann Dir ausreichend wahrscheinlich nur Kollege
"Kristallkugel" beantworten!
Du mußt selbst Erfahrung mit Deiner Ausrüstung sammeln, dann weiß Du, wie
schnell es aufheizt, wie hoch es bei Kochbeginn aufschäumt, wieviel bei
welcher Kochzeit verdampft sein wird...
Uwe ____________________
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 14:45 |
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Hallo und vielen Dank erstmal für die rasche Antwort!
Habe 4 Kg vom Malzextrakt, 40-50 EBC und 15,6-19,3 Lovibond (weiß nicht was
das heißt, hat das was mit der Dichte zu tun?).
Ich würde es also in etwa so machen wie BrewCop, nur mit doppelter Menge,
es sollen ca. 25 Liter werden.
Kannst Du mir weiterhelfen?
Viele Grüße
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 14:47 |
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Hi,
Lovibond ist eine Farbzahl. Hier kannst Du die
z.B. umrechnen.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 15:01 |
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Cool, danke
Alsobei 22 Liter Wasser und 4 Kg Malzextrackt müsste ich ungefähr auf 12° P
kommen, ist das richtig?
Wäre es in diesem Fall dann zielführend, wenn ich 19g Hallertauer Perle
(10%) hinzugebe und nach 80 minütigem Kochen dann noch etwas vom
hallertauer Mittelfrüh reingebe? Oder soll ich 10 Minuten vor Schluss eine
kleinere Menge an hallerteuer Perle hinzugeben?
LG
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 100 Registriert: 8.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 15:59 |
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Hallo Heidentrunk,
ich kann dir genau sagen, dass mein Saphir damals 3, 5 % Alphasäure hatte
(hab ich im Brauprotokoll nachgelesen :-)).
Ich würde dir empfehlen mit ca. 25 Liter zu beginnen, den Hopfen zu kochen,
abhängig von der Größe deines Kochtopfes. Es wird dir eine ganze Menge
verdampfen, daneben bedenke den Schwund bei Ausfiltern des Hopfens, sowie
auch bei der Gärung. Es bleibt eine nicht unerhebliche Menge im Gärbottich
zurück, die du sicher nicht in den Flaschen haben willst. Zusätzlich
solltest du dir Gedanken machen, bei der Flaschenabfüllung mit Zucker oder
mit Speise Süsse für die Nachgärung bereitzustellen. Demnach brauchst auch
mehr. Versuche so ziemlich deinen Flüssigkeitsstand um die 22-24 Liter zu
halten (durch nachgießen von Wasser). Das passt bei diesen Malzextrakten
recht passabel, wenn man ohne entsprechendes Equipment auskommen muss. Habe
hier auf der Arbeit leider keinen Hopfenrechner, aber die Angaben von Uwe
passen schon ganz gut. Am besten richtest du dich danach, später kannst du
dann immer noch experimentieren. Falls du noch Fragen hast, immer raus
damit,
Gruß, Frank
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 16:06 |
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Hallo Frank,
Sehr gut, vielen Dank! 2 letzte banale Fragen hab ich noch:
-Soll ich in den letzten 10 Minuten dann noch von dem Hallertau Perle
Hopfen hinzufügen oder lieber vom Mittelfrühen (4%)? Oder ist dieser
Schritt gar nicht notwendig?
Bei dem Gärbehälter ist der Ablasshahn ziemlich weit unten (3cm ober dem
Grund). Da muss ja die halbe am Boden herabgesetzte Brühe ja mit in die
Flaschen rinnen, oder wie soll das funktionieren^^ Soll ich lieber nen
Weinheber zum Abfüllen in Flaschen benutzen?
[Editiert am 31.10.2011 um 17:00 von Heidentrunk]
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 100 Registriert: 8.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 19:44 |
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Hallo Heidentrunk,
es ist nicht zwingend notwendig, die Hopfengabe zu teilen. Kochst du deine
17 Gramm HP komplett, so hast du sicher auch
ein sehr ausgewogenes Hopfenaroma. Würde ich fürs erste Mal sogar
empfehlen. Es wird ein sehr massenkompatibles
Bier werden. Experimentieren kann man später immer noch. Möchtest du etwas
aromabetonteres Bier, teile 13/4.
Leider teilst du nicht mit, mit welcher Hefe du vergärst. Bei Nutzung der
S04 oder S33 Trockenhefe ist der Abstand mit dem
Auslass gar kein Problem, da sich die Hefe sehr fest am Boden absetzt. Es
dürfte grundsätzlich kein Problem sein, wenn
du beim Abfüllen in Flaschen sehr langsam laufen lässt. Bei zu starken
aufdrehen des Ablasshahns entsteht ein zu großer
Sog, der die Hefe mit in die Flaschen saugt. Und besorge dir einen
Schlauch, der an den Ablasshahn angeschlossen wird,
tauche diesen bis zum Boden in die Flaschen ein. Das verhindert zu starkes
Schäumen beim Abfüllen. Wenn du ganz
sicher gehen willst, fülle dein Bier vor dem Abfüllen mit einem Schlauch in
einen anderen Behälter um. Aber vorsicht hier,
du arbeitest im Kaltbereich und die Gefahr von Infektionen ist relativ
hoch.
Mach dir nicht zu viele Sorgen, aus dem Gärfass in die Flasche wird schon
gelingen.
Wünsche dir viel Erfolg fürs erste Mal, wenns gelingt bist du infiziert.
Und stell mal ein Bild vom ersten
selbstgebrauten Bier ein.
Gruß, Frank
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.11.2011 um 12:36 |
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Antwort 13 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.11.2011 um 12:39 |
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Hey, ein Päckchen S33 Obergärige habe ich noch gefunden, ist aber vor einem
Monat verfallen...Soll ich's trotzdem mit der probieren?
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.11.2011 um 12:59 |
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Hallo,
wenn Du das Tütchen aufmachst und es nicht ranzig riecht, kannst Du die
Hefe problemlos verwwenden. Da es aber eine niedrig vergärende Hefe ist,
empfehle ich Dir, eine lange Maltoserast zu fahren (60 Min.), sonst wird es
zu malzig-süß.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.11.2011 um 13:43 |
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Ich habe nur Malzextrakt zur Hand. Gehört die Maltoserast nicht zum
Maischvorgang?
[Editiert am 1.11.2011 um 14:04 von Heidentrunk]
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Antwort 16 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 14:00 |
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Moinsen, hab nochmal nachgesehen: mit den 4 Kg Malzextrakt und 24-25 Litern
Wasser komme ich ziemlich genau auf 12,5 % Stammwürze, meiner gewünschten
Menge. Habe aber leider keinen Hopfenrechner. Stimmt es, wenn ich also ca
20g von dem Hopfen nehme um auf etwas weniger als 24 EBU zu kommen?
LG
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 11.8.2011 Status: Offline
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erstellt am: 10.11.2011 um 14:11 |
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Das hängt stark von dem Hopfen ab, den du nun verwenden willst.
Hopfenrechner findest du z.B. unter http://fabier.de/biercalcs.html (weiter unten da). Über
den Wert bei "Bitterstoffausnutzung beim Kochen (%)" kann ich dir aber auch
grad nichts sagen. Einfach auf 30 % lassen im Zweifel?
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Antwort 18 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 14:29 |
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Sry hab ich ganz vergessen: Hallertauer Perle 10% Alpha
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Antwort 19 |
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2011 um 14:33 |
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Der Rechner bringt's genau auf 20 g. Wie die Bitterstoffausnutzung beim
Kochen ist weiß ich net. Wollte es 90 Minuten lang kochen ohne eine zweite
Zugabe kurz vor Schluss (ist erst mein erster Versuch, daher bleibe ich
lieber beim Ausgewogenen....)
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Antwort 20 |
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