Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 28.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2006 um 17:01 |
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Hallo zusammen,
ich weis... dieses Thema wurde warscheinlich schon sehr sehr oft hier
agesprochen... ich kapiers immer noch nicht ...
und zwar... wenn ich einen Beutel Flüssighefe von WYEAST (oder so ähnlich)
kaufe, und damit 50l Würze anstellen will, dann reicht doch dieser kleine
Beutel nicht aus... oder?
Soviel ich weiss, soll man 30g Malzextraktpulver mit 500 ml Wasser
aufkochen und da dann den Inhalt des aufgeblähten Hefebeutels
reintun...?!?!?
oder den Inhalt des schlaffen Hefebeutels?!?!?!
ich hab keine Ahnung.
Grüßt von einem blutigen anfänger...
Thomas
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Gast
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erstellt am: 3.7.2006 um 17:47 |
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Hallo Thomas,
nein, das ist nicht zu empfehlen.
Du solltest vom vorherigen Sud etwas Würze aufbewahrt haben, wenn nicht,
dann kannst du dir mittels einem Mini-Sud etwas Würze - ich würde so
2-4Liter vorschlagen - herstellen.
Es kommt jetzt ganz darauf an ob du ober- oder untergärig brauen
möchtest.
Wenn du obergärig braust, brauchst du für einen 50L-Sud etwa einen halben
Liter aktive Hefe, untergärig bräuchtest du etwa 1-2Liter.
Wenn sich dein Wyeast-Beutel prall gefüllt hat, dann füllst du den gesamten
Inhalt in ein steriles Glas und gibst etwa 1Liter gut belüftete Würze drauf
und stellst das ganze am besten auf einen Magnetrührer und immerwieder
belüften, bis die Gärung richtig abgeht.
Danach ist dein starter soweit, dass du ihn einsetzen kannst.
Gruß
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2006 um 21:55 |
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Moin,
meinst du es da nicht vielleicht ein bisschen zu gut? Hanghofer schlägt pro
100l Würze - 500 ml Hefe und bei obergäriger Gärung nur die Hälfte vor also
250 ml.
Allerdings bezieht sich das auch auf "dickbreiige Brauereihefe", die ist
sicherlich um einiges konzentrierter, als wenn man die Hefe selber in Würze
vermehrt???
Auch kommt aus diesem Buch der Tipp 30g Trockenmalzextrakt auf 0,5l Wasser,
abkochen ... usw.
Versteh mich nicht falsch, ich wage es nicht den "goodfather ..."
zu kritisieren - hast du schlechte Erfahrungen mit Trockenmalz
gemacht???
Es ist immer gut auch andere Meinungen und Erfahrungen zu kennen.
Gruß
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 4.7.2006 um 05:45 |
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Moin, Zitat: | Hanghofer schlägt pro
100l Würze - 500 ml Hefe und bei obergäriger Gärung nur die Hälfte vor also
250 ml. |
eigentlich hast du dir die Antwort schon selbst gegeben:
Zitat: | Allerdings bezieht sich
das auch auf "dickbreiige Brauereihefe", die ist sicherlich um einiges
konzentrierter, als wenn man die Hefe selber in Würze
vermehrt??? |
genau so isses.
Zitat: | Auch kommt aus diesem
Buch der Tipp 30g Trockenmalzextrakt auf 0,5l Wasser, abkochen ...
usw. |
Natürlich funktioniert das, ich halte es
dennoch für eine ganz miserable Methode, genauso wie die Verwendung von
anderen Ersatzstoffen wie z.B. Malzbier.
Die Inhaltsstoffe des DME (Trockenmalzextraktes) kennst du nicht und durch
DME erreichst du auchnicht den gewünschten PH-Wert welcher für eine
Hefevermehrung äusserst wichtig ist.
Du erzeugst damit einen Starter der Anlaufschwierigkeiten bekommt und
später beim Zusetzen zum Sud diesem einen atypischen Geschmack
beimischt.
Die Resultate kann man immerwieder hier im Forum nachlesen, schlechtes
Angärverhalten, vorzeitiges Gärende und letztendlich unerwünschte
Nebengeschmäcker im Bier.
Ich weiss, jetzt werden einige auf die Barrikaden gehen, aber trotzdem, ich
verwende zur Hefeaufzucht nur Würze, alles andere ist in meinen Augen
Krampf.
Ich experimentiere schon sehr lange Zeit mit Hefeaufzucht, habe alle diese
Methoden schon ausprobiert. Ich kam zu dem Schluss, dass ich mir niemehr
einen Sud mit einem Starter welcher nicht mit Würze des gleichen Biertypes
aufgezogen wurde, versauen werde.
Mal ganz abgesehen von dem Vermehrungsverhalten der Hefe, bei einer
Startergrösse von 1-2 Litern hat diese Menge doch auch einen grossen
Einfluss auf den Geschmack deines Sudes.
Cheers
Btw. Scheinbar hat Hanghofer auch viel geschwätzt, hier ein Zitat
Hanghofers in einem anderen Zusammenhang:
Die Aussage, ich zitiere: "Besser geeignet als Haushaltszucker
(Saccharose) ist Traubenzucker, Fruchtzucker oder Malzzucker bzw.
Trockenmalzextrakt, ist allerdings falsch. Hefe hat mit Saccharose kein
Problem und vergärt den von dir erwähnten Haushaltszucker ebenfalls zu 100
% - was die Berechnung der zu gebenden Menge für die Nachgärung natürlich
vereinfacht ( das Reinheitsgebot einmal ausser Acht gelassen) . Von der
Verwendung von Trockenmalzextrakt sei ganz abgeraten, da die in diesem
Zusammenhang wichtigen technologischen Größen in der Regel gänzlich
unbekannt sind ( Extraktgehalt, Vergärungsgrad) Zur Erinnerung - die
Hefe vergärt folgende in der Bierwürze vorhandene Kohlenhydrate: Die
Hexosen Glucose und Fructose, die Disaccharide Saccharose und Maltose, das
Trisaccharid Maltotriose. Die Hexosen diffundieren durch die Zellmembran
und werden im Innern vergoren. Das Enzym Invertase baut im Bereich der
Zellwand die Saccharose zu Glucose und Fructose ab.
[Editiert am 4/7/2006 von heavybyte]
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 28.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2006 um 08:57 |
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Vielen Dank!
ok... dann lass ich das mit dem Malzextrakt und hol mir lieber Hefe von
einer Brauerei... wieviel untergärige Hefe würdet Ihr für 50l Würze
empfehlen?
Grüße
Thomas
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 4.7.2006 um 09:06 |
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Hallo Tom,
es gibt nix besseres als Brauereihefe. Es kommt darauf an wie steif die
Hefe ist, Brauereien nehmen bis zu 1% des Sudes steife Hefe, das wären bei
dir 500ml.
...und vergiss nicht die Würze vor der Hefezugabe gut und ausreichend zu
belüften.
[Editiert am 4/7/2006 von heavybyte]
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 28.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2006 um 09:29 |
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super!!! vielen Dank!!!
werde dann mal über meinen geplanten Sud berichten. ich habe vor:
Schüttung: 9kg Pilsener Malz
1kg Karamelmalz
einmaischen bei 57'C
1.Rast bei 64'C 1h
2. Rast bei 72'C 45min
abmaischen bei 78'C
Ausschlagmenge 50l.
bin mal gepannt was das wird...
Grüße
Thomas
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 4.7.2006 um 09:56 |
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Das sieht supergut aus Tom,
wenn du bei 64° eine ganze Stunde rastest, brauchst du bei 72° keine 45min
mehr, da reichen dann 20min völlig aus.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Pils.... ich krieg´ einen ganz
trockenen Hals....
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 28.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2006 um 10:46 |
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ich bericht dann wie's weitergeht...
warum pils? wird das zwangsläufig eins?
ich hab mir das so gedach: wenn ich die 1. Rast (ich glaube
Beta-amylase...?) ausgedehnter mache, dann entstehen mer vergärbare
Bestandteile und dass ganze wird so etwas süffiger, mehr in Richtung helles
also... ? oder lieg ich da falsch?
Wie könnt ich das deiner Meinung nach in eine Helles umwandeln? mit anderen
Rasten? oder anderes Malz?
Gruß
thomas
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 4.7.2006 um 10:56 |
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Nun ja, bei 9kg Pilsener Malz und untergäriger Brauerei-Hefe hat das Bier
wenig Chancen etwas anderes zu werden als Pils, nichtwahr?
Mit Karamelmalz kenne ich mich nicht aus, was das eine Kilo bewirkt, können
dir andere besser erklären als ich.
Ichselbst nehme immer 10kg Pilsener Malz, nichts anderes, für ein schönes
goldfarbenes Pils.
Ja, deine Gedanken zu den Rasten sind schon richtig, wenn du allerdings so
eine ausgedehnte B-amylasen-Rast machst, ist ja nichtmehr viel Arbeit für
die A-Amylase übrig, da brauchst du dann keine so lange Rast mehr.
Gruß
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 28.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2006 um 11:03 |
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und wie würds da mit obergäriger Hefe ausschauen?
Gruß
Tom
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 4.7.2006 um 11:45 |
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Bei obergäriger Hefe hängt der letztendliche Geschmack des Bieres sehrviel
mehr von dem verwendeten Hefetyp ab als bei untergärigem.
Untergärige Hefe soll ja so wenig wie möglich eigene Geschmaksnote erzeugen
im Gegensatz zu Obergäriger.
Untergärige ist deshalb ideal für Lager und Pilse.
Obergärige wird gerade wegen der vielen Ester für die verschiedenen
Biersorten ausgesucht.
Man kann ganz grob sagen, eine Weizenbierhefe erzeugt den typischen
Weizenbiergeschmack, nicht das Malz, eine Ale-Hefe den typischen
Ale-Geschmack.
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