Gast
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erstellt am: 23.7.2006 um 20:55 |
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Hallo Braugemeinde
angeregt durch den Beitrag "Schokoladenbier" von Moonshine , werde ich
morgen einen Versuch wagen. Ich werde das Bier allerdings wie im "Betreff"
schon angedeutet Kakaobier nennen.
Brauen werde ich 10 Liter mit einer Gesamtschüttung von 2 kg. Obwohl ich
zuerst vor hatte, mit Kakaobohnen zu brauen, werde ich Kakaopulver nehmen,
und zwar 2,5%, also 50 g.
Beginnen werde ich mit einer Kochmaische:
1,2 kg helles Gerstenmalz in 4 Liter Wasser von 68°C einmaischen. Das
ergibt schließlich eine Temperatur von 65°C. Die 50 g Kakaopulver mit
Wasser klumpenfrei anrühren und zugeben. Rast 30 Minuten. Aufheizen auf
73°C, Rast 45 Minuten. 30 Minuten kochen. Soviel Wasser zugeben, dass ca.
67°C erreicht werden, dann das restliche Malz zuschütten. Hier eine Rast
von 1 Stunde. Auf 73°C gehen, Rast 30 Minuten. Jodprobe wird sicher negativ
sein.
Ich werde nur eine Bitterhopfung vornehmen, wie hoch überlege ich mir noch.
Werde dann weiter berichten.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 24.7.2006 um 16:31 |
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Hallo,
10% Speise entnommen, Hefe (Wyeast Kölsch) zugegeben, die Gärung dürfte in
etwa einer Stunde angehen.
Die Frage von Anfang an war: Wann den Kakao zugeben? Mittlerweilen weiß
ich, dass Mitmaischen wenig effektiv ist, denn spätestens mit der Heißtrub-
und Hopfenfiltration ist der Kakao wieder draußen. Die Folge ist, dass die
Würze keinen sehr ausgeprägten Kakaogeschmack aufweist. Das ist ja auch
nicht verwunderlich, denn wenn man sich einen Kakao mit Milch macht, bleibt
das Pulver ja auch drin. Für das Bier heißt das: Kakaozugabe zusammen mit
der Speise.
Letzteres werde ich nicht mehr machen. Der Treber mit Kakaogeschmack hat
den Nachbarshühnern jedenfalls ausgezeichnet geschmeckt
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 24.7.2006 um 20:29 |
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Hallo Wolf,
da hast du durchaus Recht dass das Pulver eigentlich drin bleibenm soll.
Aber mir stellt sich gerade folgende Frage:
Was passiert denn wenn du nun das Pulver mit der Speise zugibst und sich
das Pulver dann während der Lagerung absetzt? Dann hast du doch auch wieder
keinen Geschmack drin. Oder beabsichtigst du den Bodensatz mitzutrinken?
Aus diesem Gesichtspunkt aus halte ich es für besser das Pulver erst
zusammen mit dem Hopfen zuzugeben und mitzukochen damit sich zumindest ein
Teil der Geschmacksstoffe im Bier lösen können.
Wenn man es so macht wie du vorgeschlagen hast dann könnte man auf blöd
gesagt doch auch einfach Bier direkt vor dem Verzehr mit Kakaopulver
mischen. Ich kann mir momentan aber nicht vorstellen dass das dann
schmeckt. Naja werds mal ausprobieren
Gruß
Waginga
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Gast
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erstellt am: 24.7.2006 um 20:56 |
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Hi Waginga,
Zitat: | Was passiert denn wenn
du nun das Pulver mit der Speise zugibst und sich das Pulver dann während
der Lagerung absetzt? Dann hast du doch auch wieder keinen Geschmack drin.
Oder beabsichtigst du den Bodensatz
mitzutrinken? |
Das müsste ich in der Tat tun, wie man es beim Kakao auch tut. Allerdings
trinkt man dann auch die Hefe mit.
Zitat: | Aus diesem
Gesichtspunkt aus halte ich es für besser das Pulver erst zusammen mit dem
Hopfen zuzugeben und mitzukochen damit sich zumindest ein Teil der
Geschmacksstoffe im Bier lösen können. |
Das wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen, wahrscheinlich die Beste. Aber
jetzt ist es zu spät. Ich habe mich ja letztendlich entschieden, den Kakao
mit der alpha-Amylase-Rast zuzugeben.
Beim Hopfenkochen hatte das Ganze eine Farbe wie man es vom Kakao kennt,
doch nach dem Hopfenseihen bzw. der Heißtrubfiltration befindet sich jetzt
wohl der größte Teil im Hopfentreber. Ein gewisser Teil war ja im
Malztreber, sehr zur Freude der Hühner, die wegen der geschmacklichen
Abwechslung schier aus dem Häuschen waren
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 24.7.2006 um 21:17 |
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Also hab grab eben mal ein Experiment gemacht:
100ml Helles Bier einer bekannten Münchner Brauerei in ein Glas geschüttet
und eine Messerspitze voll Kakaoplver dazu. Wie zu erwarten war hat das
ganze erst einmal angefangen mächtig zu schäumen (ne Brausetablette ist ein
Schei...dreck dagegen). Nachdem es sich ein klein wenig beruhigt hat hab
ich das ganze dann mal probiert und, was soll ich sagen:
Ich kann die Hühner durchaus verstehen. Das war ein solches geschmackliches
Durcheinander dass sich die Geschmacksnerven absolut nicht mehr ausgekannt
haben. Schmeckt irgendwie interessant. Und das ist im positiven Sinne
gemeint. Hätte ich mir davor absolut nicht vortstellen können.
Übrigens ist meine Frau daneben gestanden und hat mich ganz entgeistert
beobachtet. Das Gesicht hättet ihr mal sehen sollen
Auf jeden Fall bin ich jetzt auf den Geschmack gekommen. Mal sehen was
daraus wird...
Gruß
Waginga
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Gast
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erstellt am: 24.7.2006 um 22:17 |
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Von dem, was ich da heute zusammengekocht habe, habe ich meiner
Lebensgefährtin noch nichts verraten. Wenn wir demnächst mal Gäste hier
haben werden, muss jeder herausbekommen, was in dem Bier drin ist. Da bin
ich jetzt schon gespannt.
Aber ob sich Hopfen und Kakao miteinander vertragen oder gar harmonieren,
darüber wage ich jetzt erstmal keine Prognose. Obwohl ja bekannt ist, dass
Kakao an sich bitter ist. Leider sind aber fast die ganzen 50 g Kakao im
Hopfentreber gelandet.
Das mit einer Messerspitze Kakao ins Bier werde ich mal ausprobieren. Werde
dabei auch das Gesicht meiner Lebensgefährtin beobachten und vor allen
Dingen die Gesichter meiner Töchter
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 264 Registriert: 22.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2006 um 23:20 |
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das find ich so schön an diesem forum:
jeder hat so seine eigene kleine geschichte mit experimenten zu
berichten... super...
werde demnächst endlich mal mein colanuss bier brauen... werde
berichten...
ach da fällt mir ein, hab ich euch schon von meinem coca-bier erzählt???
hat super geschmeckt, sehr fruchtig... bei interesse gebe ich gerne ein
rezept raus :-)
grüsse
thomas
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 24.7.2006 um 23:38 |
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Hallo Thomas,
Zitat: | hab ich euch schon von
meinem coca-bier erzählt??? |
Doch nicht etwa mit
Coca-Blättern? Dann immer her damit
Bitte mit Bezugsquelle
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 264 Registriert: 22.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2006 um 23:46 |
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nicht direkt mit reinen cocablättern... nun... war im januar doch in
peru... so, und da gibt es den coca-tee legal zu kaufen (genauso wie in
deutschland). und anstatt hopfengabe, mussten dann halt mal 50 teebeutel
herhalten... das coca-bier hatte zwar keine besonderen wirkungen war aber
trotzdem extrem lecker... sehr fruchtig. die teebeutel kannst du allerdings
auch zu horrenden preisen beim online-auktionsaus holen... einfach
"coca-tee" eingeben
____________________
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 28.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2006 um 08:21 |
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Hallo Thomas Freund,
zum Thema Colanuss-Bier:
wie hast du vor das ganze zu Brauen?
habe mir das nämlich auch schon mal überlegt.
die Teile haben ja ziemlich viel Stäre (bis 45 %) und 2-3,5 & Koffein... da
sollte man vielleicht vorsichtig sein...?
Villeicht kann man die dinger ja "geschrotet" bei der 72 'C Rast
dazugeben.`(wg. Stärkeabbau)
oder willst du das erst später machen?
Grüße
Tom
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2006 um 08:24 |
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Mal so kurz eine Frage zu Kakaopulver: welchen Fettgehalt hat dieser Pulver
eigentlich? Zuviel Fett könnte ja die Schaumstabilität des Bieres erheblich
verringeren.
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 25.7.2006 um 08:47 |
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Hallo Eduard,
es steht leider nicht auf der Packung, wie hoch der Fettgehalt ist. Es
heißt lediglich: schwach entölt. Kakaobohnen enthalten jedenfalls ca. 50%
Fett. Zur Herstellung von Kakaopulver wird diese Kakaobutter aus den Bohnen
durch Erhitzen und Pressen teilweise herausgeholt. Hier habe ich gerade
einen Link dazu gefunden. Danach enthält Kakaopulver zwischen 11 und 28%
Fett: http://www.theobroma-cacao.de/personen/houten.htm
Bin auch schon gespannt, wie es mit der Schaumstabilität aussehen wird.
Andererseits gibt man ja auch Haferflocken zu, um eine bessere
Schaumstabilität zu erreichen, obwohl sie ca. 8% Fett enthalten.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 25/7/2006 von Wolf]
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2006 um 09:02 |
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Ich weiss nicht wie heftig das Jungbier momentan vergärt, aber kannst du
von dem Schaumkragen auf dem Jungbier schon ahnen, ob es weniger Schaum als
sonnst gibt? (mit gleicher Hefe und °P anderer Bieren natürlich)
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 25.7.2006 um 09:16 |
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Schaumgebirge habe ich bei dem Kakaobier, im Vergleich zum letzten Sud
(gleiche Hefe, auch in etwa 12°P), diesmal nicht. Daraus könnte ich
natürlich jetzt auf eine ebensolche geringe Schaumentwicklung bzw.
Schaumstabilität beim Endprodukt schließen.
Werde mal abwarten, bis ich das Bier zur Nachgärung in Flaschen habe. Und
dann, nach 1-2 Wochen im Kühlschrank kommt dann die Stunde der Wahrheit.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 25/7/2006 von Wolf]
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Gast
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erstellt am: 31.7.2006 um 14:00 |
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Hi,
nachdem ich das Kakaobier vor ein paar Tagen mit Speise zur Nachgärung
abgefüllt habe, habe ich mal eine Flasche zur Verkostung kalt gestellt. Es
war nur ein winziger Hauch von Kakao zu schmecken, da das Pulver während
des Brauprozesses fast vollständig entfernt wurde. Kocht man Kakaopulver in
Wasser, läßt es eine Weile stehen, dann setzt sich das Pulver am Boden ab
und das überstehende Wasser schmeckt nur noch ganz wenig nach Kakao, es sei
denn - und das tut man ja auch, wenn man Kakao + Milch anrührt. So war das
im Prinzip auch bei der Herstellung des Biers. Auch habe ich mal eine
Messerspitze Kakao (wie schon Waginga) in ein Glas gekauftest Bier (vorher
in Wasser angerührt) gegeben und ich muss sagen, für meinen Geschmack - ich
betone für meinen Geschmack -
passen Bier und Kakao nicht zusammen.
Bin mal gespannt, wie sich das Bier weiterentwickelt.
Wer es mal nachbrauen will, muss auf jeden Fall dafür sorgen, dass das
Kakaopulver mit in die Flaschen kommt. Das heißt aber auch, dass möglichst
wenig Hefe in den Flaschen ist, etwa so viel, wie beim Hefeweizen.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.7.2006 um 14:13 |
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Hat es vielleicht etwas damit zu tun, daß du ein helles Bier gebraut hast?
Vielleicht paßt Kakao besser bei einem dunklen Bier mit mehr Restzucker, am
liebsten Übergärig, z.B. ein belgisches 'Dubbel'?
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 31.7.2006 um 14:34 |
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Hallo Eduard, Zitat: | Vielleicht paßt Kakao besser bei einem dunklen Bier mit mehr
Restzucker, am liebsten Übergärig, z.B. ein belgisches 'Dubbel'?
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Da könntest du recht haben. Der Kakao muss aber auf jeden Fall mit in die
Flasche. Das ist sicher.
Grüße
Wolfgang
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