Gast
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erstellt am: 24.7.2006 um 20:17 |
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Hallo Braugemeinde,
zur Jodprobe zum Nachweis von Stärke möchte ich folgendes bemerken. Stärke
besteht
- zu 10 bis 30 % aus Amylose, linearen Ketten mit
helicaler (Schrauben-)Struktur, die nur α-1,4-glycosidisch verknüpft
sind
- und zu 70 bis 90 % aus Amylopektin, stark
verzweigten Strukturen, mit α-1,6-glycosidischen und
α-1,4-glycosidischen Verknüpfungen.
Amylose färbt sich dabei mit Jod/Kaliumjodid (Lugolsche Lösung) tiefblau,
blauviolett bis schwarz, während Amylopectin eine Rotfärbung ergibt.
Dummerweise hat eine Jod/Kaliumjodid-Lösung eine braunrote Farbe, sodass
schwer zu sagen ist, ob der Stärkenachweis wirklich positiv oder negativ
ist.
Zum Vergleich sollte man deshalb einen sogenannten Blindwert erstellen: Die
gleiche Menge Wasser wie die Menge an Würze plus die gleiche Menge an
Jodlösung, in der Regel 1-2 Tropfen.
Ich möchte damit niemanden verunsichern, sondern will damit nur sagen, dass
keine Blaufärbung nicht heißt, dass keine Stärke, sondern dass keine
Amylose mehr vorhanden ist.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2006 um 08:10 |
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hehe..ich mach immer ne Jodprobe, kann mir aber nie merken ob sich das Jod
verfärben soll oder nicht...ich mach also die Probe, freu mich über was
auch immer da passiert, und maische ab ____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2006 um 11:40 |
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ich hab mich vor ein paar Tagen noch mit einem Braumeister unterhalten, der
sagte mir wenn er privat sein Bier braut macht er auch keine Jodprobe mehr,
da nach den standart Rastzeiten und den guten Malzen sowieso alle Stärke
fott is.
Gruß
Bodo
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2006 um 12:06 |
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Naja, ein Braumeister macht das ja wohl schon so " aus dem Handgelenk". Ich
muss immer nachlesen, was der nächste Schritt ist und so mache ich auch die
Jodprobe.
@ Wolf
Danke für den Tipp, die 2 Tropfen Wasser merke ich mir hoffentlich auch so.
;-)
____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2006 um 12:26 |
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Hallo Wolf,
die Frage ist jetzt, ob die Amylopektine schneller
von der Amylase abgebaut werden, als die Amylose.
Dann dürfte es im Normalfall kein Problem sein.
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
Brausoftware: http://www.BrauSoftware.De
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 25.7.2006 um 17:46 |
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Hallo Axel,
Zitat: | die Frage ist jetzt ob
das Amylopektin schneller
von der Amylase abgebaut wird als die Amylose.
Dann dürfte es im Normalfall kein Problem sein.
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In der Tat eine wichtige Frage. Konnte darüber
bis jetzt nichts finden. Hier empfiehlt es sich wirklich neben die
eigentliche Jodprobe eine Blindprobe nur mit Wasser + Joslösung zu stellen,
um zu sehen, ob die Färbung vom Jod oder von der Färbung der Jodlösung mit
Amylopektin stammt.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 25.7.2006 um 20:37 |
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Zitat: | die Frage ist jetzt, ob
die Amylopektine schneller
von der Amylase abgebaut werden, als die
Amylose. |
Über die Amylose und Amylopektin wurde schon viel geschrieben im Forum. Ich
erläutere noch mal kurz und knapp die Vorgänge beim Maischen:
Die Amylose wird von der Beta-Amylase abgebaut und zwar während der
Maltoserast, also bei 62 bis 65°C wohingegen die Beta-Amylase das
Amylopektin nur zu einem sehr geringen Teil anknabbern kann.
Die alpha-Amylase dagegen kann auch das Amylopektin spalten und wirkt
während der letzten Verzuckerungsrast bei ca 72°C am besten.
Somit wird also der größte Teil der Amylose vor dem Amylopektin
abgebaut. Das erklärt auch warum manche Hobbybrauer bereits nach der
Maltoserast scheinbar jodneutral sind.
Aber jetzt kommt der Trick: Wenn die alpha-Amylase das Amylopektin spaltet
dann entsteht daraus was? Zum Teil natürlich Zucker, aber zu einem nicht
unerheblichen Teil wird daraus Amylose welche dann erst weiter gespalten
wird. Die Jodprobe ist also erst dann wirklich neutral wenn sowohl das
Amylopektin als auch die daraus entstandene Amylose komplett gespalten
wurde.
Gruß
Waginga
Und wieder ein unqualifizierter Beitrag mehr :luxhello:
[Editiert am 25/7/2006 von Waginga Hausbrau]
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