Senior Member Beiträge: 153 Registriert: 3.2.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.7.2006 um 11:09 |
|
|
hallo zusammen,
habe in der Vereinzeitschrift des SHS (Swiss Homebrew Soc..) eine Anleitung
über die Herstellung von Eisbock gelesen. Grundsätzlich ist es ja richtig,
dass momentan noch nicht die richtige Jahreszeit dafür ist, aber man kann
ja auch für den Winter noch Pläne haben.
Gibt es hier jemanden, der schon mal kontrolliert Eisbock gebraut hat? Wenn
ja, würden mich die einschlägigen Erfahrungen damit interessieren.
Bei Interesse kann ich auch mal eine kurze Zusammenstellung dieses Artikels
posten.
Viele Grüsse
Mundi
|
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.7.2006 um 13:20 |
|
|
Zitat: | Gibt es hier jemanden,
der schon mal kontrolliert Eisbock gebraut hat?
|
Tut mir leid nur unkontrolliert!
Truhe zu kalt eingestellt, dann sind mir die Kegs eingefroren.
Aber nicht komplett, sondern nur an der Seitenwand.
Habe das gesehen, nachdem ich das Steigrohr rausgezogen hatte und nachsehen
wollte, warum kein Bier mehr am Zapfhahn ankommt, obwohl das Fass noch so
schwer ist.
Der Bock war der Beste, den ich jemals getrunken habe.
Malzig süß, jede Menge Geschmack und ordentlich Alkohol (merkt man zuerst
garnicht).
Im Prinzip müsste das doch auch so in dem Artikel stehen oder?
Viele Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 103 Registriert: 20.6.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.7.2006 um 13:55 |
|
|
hallo zusammen,
bisher habe ich zwar nur 'professionell' hergestellte Ice-Biere getrunken,
kann aber auch nur sagen, daß sie mir sehr gut geschmeckt haben. Eins war
aus Kanada, den namen habe iche leider vergessen, ein anderes an das ich
mich noch erinnern kann aus Kuba (Marke: Bucanero) !!!
Vielleicht kann man da ja ein bißchen spionieren.
@Burgi
wenn ich Dich richtig verstehe, war das also das fertig vergorene,
abgelagerte Bier was Dir eingefroren ist ?
@Mundi
an dem Artikel wäre ich schon interessiert ...
Gruß
Klaus
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 153 Registriert: 3.2.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.7.2006 um 14:59 |
|
|
hallo zusammen,
Ein Eisbock ist ein Bockbier, dem nach der Nachgärung noch Wasser entzogen
wird. Dieser Wasserentzug erfolgt, indem das Bier gefroren wird. Entegegen
der allgemeinen Annahme gefriert das Bier nicht homogen, sondern das
enthaltene Wasser kristallisiert. Das funktionier aber anscheinend nur,
wenn das Bier schon sehr stark gebraut wird.
Als Basis kann ein Bock- oder ein Doppelbockbier verwendet werden. Es muss
mindestens 18% Stammwürze haben und in der Farbe eher dunkel sein. Die
Bittere sollte eher moderat sein. (IBU 20 bis 30).
Folgende Hefestämme sind dafür geeignet.
2308 Münchner Lager
2206 Bavarian Lager
830 White Labs German Lager
Es ist sehr wichtig, dass bei dieser hohen Stammwürze genug vitale Hefe
zugefügt wird. Das Eisbock sollte am Schluss der Gärung keinen unvergorenen
Restextraxt mehr enthalten.
Bevor die Eisbehandlung vorgenommen wird, muss das Bier gut durchgegoren
und geklärt sein. Das kann gut und gerne zwei Monate dauern. Es ist klar,
dass dieses Bier nicht mehr auf der Hefe liegen sollte.
Die KEG's mit dem Eisbock werden bei langanhaltender Kühlperiode
rausgestellt oder in den Tiefkühler gestellt. Es empfielt sich, den KEG
regelmässig zu schütteln, damit sich auf der Oberfläche keine kompakte
Eisschicht bildet. Diese verhindert ein Umdrücken in einen anderen KEG.
Wenn beim Schütteln des KEGs das Eis deutlich zu hören ist, kann das Bier
in einen anderen KEG umgedrückt werden. Das verbleibende Eis kann gewogen
werden. Dem Bier sollten etwa 5%-7% in Form von Eis entzogen werden.
Das Bier kann noch monatelang gelagert werden. Es wird eher süsslich sein,
wichtig ist aber, dass das nicht nur der Alkoholgehalt konzentriert wird,
sondern die meisten der anderen Geschmacksrichtungen. Aus diesem Grunde ist
dieses Bier anscheinend sehr intensiv und wird eher warm getrunken.
Ich habe für Ende September einen entsprechenden Sud geplant, sucher aber
noch Leute mit Erfahrung aus dem Bereich.
Gruss
Mundi
|
|
Antwort 3 |
|
Member Beiträge: 70 Registriert: 19.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.7.2006 um 16:37 |
|
|
@ka_emm Zitat: | Eins war aus
Kanada |
War das zufällig Niagara Falls Eisbock? Das hab ich vor drei Jahren mal
probiert, und es war sehr lecker
Ansonsten meine Frage: geht das -- geschmacklich gesehen -- nur mit
untergärigen, oder auch mit obergärigem Bier? Da wir noch keine
Kühlmöglichkeit während der Garphase haben, können wir momentan nur das
letztere brauen.
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 153 Registriert: 3.2.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.7.2006 um 16:41 |
|
|
hi Hoepfchen,
irgendwo habe ich gelesen, dass das auch mit einem Ale machbar sein soll.
Mundi
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.8.2006 um 09:17 |
|
|
@Mundi:
Nach Deiner Beschreibung war mein Eisbock richtig erzeugt, aber ungewollt.
Ich hatte aber nur 16,5 % Stammwürze,
dunkel war der Bock und mit untergäriger Brauereihefe gebraut!
Restextrakt könnte noch ein wenig drin gewesen sein,
weiß man aber nie so genau bei leicht süßen Bockbieren.
2 Monate war er aber nicht alt, sondern nur 1 Monat.
Der Rest passt, Kühltruhe war mit ca. 2-5 Grad Minus eingestellt.
Viel Erfolg bei Deinem kontrollierten Eisbock.
Viele Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
|
|
Antwort 6 |
|
Senior Member Beiträge: 153 Registriert: 3.2.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.2.2007 um 21:45 |
|
|
hallo zusammen,
ich wärme hier mal einen alten Thread auf, da ich mein Versprechen einlösen
will.
Ich habe Anfangs Oktober letzten Jahres ein Doppelbock gebraut, mit dem
Ziel nach drei Monaten Lagerung ein Eisbock daraus zu machen.
Das Resultat hatte 18% Stammwürze.
Das Bier habe ich dann auf 3,5% vergoren und dann mal so eingelagert.
Mitte Januar kamen die beiden Fässer in den Kühler und wurden in drei Tagen
gefroren. Dabei habe ich täglich das Fass geschüttelt, damit das Eis nicht
ein fester Klumpen wird. Ich wollte auch keine Eisschicht an der
Oberfläche, die sich mit dem KEG verbindet.
Nach drei Tagen habe ich das Bier dann in ein anderes Fass umgedrückt.
Zurück blieb fast die Hälfte der Flüssigkeit in Eisform. Dieses Eis war
aber nicht reines Wasser, wie ich das erwartet habe, sondern ein dünnes
Bier. Leider konnte ich somit auch den Alkoholgehalt nicht berechnen,
sondern musste mit Spindel- und Refraktometermessung und ein wenig rechnen
den Alkoholgehalt bestimmen. Gelandet bin ich bei etwa 16% Vol.
Seither ist das Bier nochmals in Lagerung, da es damals relativ trüb war.
Geschmacklich ist ein relativ süsses Bier daraus geworden, dem man seinen
Alkoholgehalt allerdings anmerkt. Es geht schon fast in Richtung Likör.
viele Grüsse
Mundi
|
|
Antwort 7 |
|