Hallo zusammen,
als ich anfing zu brauen, konnte ich mit dem Begriff "Spundapparat"
herzlich wenig anfangen.
Deshalb dachte ich mir, es geht anderen vielleicht ähnlich -vor allen
Dingen Anfängern-und es ist deshalb interessant, einige Bilder
von so einem Teil zu sehen und damit eine bessere Vorstellung zu bekommen,
um was es dabei geht und wie ein solches Gerät
aussieht, bzw. aufgebaut ist.
Profis und alte Hasen, mögen mir verzeihen wenn ich sie langweile....
Oben.
Hier ein sogenannter Singlespunder.
Man kann natürlich durch vorschalten eines Verteilers oder besser gesagt
eines Sammlers auch mehrere Fässer
damit spunden.
Der Nachteil dabei, man sieht im Wasserbecher nur ob noch Gäraktivität
vorhanden ist, d.h. ob noch CO2 entweicht,
allerdings weiß man nicht von welchen der angeschlossenen Fässer.
Oben.
Besser ist da schon ein sogenannter Kolonnenspunder.
Hier sieht man dann welche der angeschlossenen Gebinde CO2 über den
eingestellten Spundungsdruck hinaus
abgeben.
Beide Spunder haben eine fein geteilte Skala bis 1 bar (0.02 bar Teilung),
Endausschlag ist 1.6 bar.
Es gibt natürlich auch Spunder mit anderer Skalenteilung, aber dies sind
wohl die gebräuchlichsten.
Oben.
Hier sieht man links einen der vier Anschlüsse mit dem Lippenventil, rechts
die Druckfeder mit der Einstellschraube und dem Ventilfuß.
Oben.
Hier das komplette Ventil auseinandergenommen.
Von links:
Anschlussschraube mit der Membrane, Druckfeder mit Ventilfuß,Gehäuse mit
Einstellskala und ganz rechts die Stellschraube.
Ganz wichtig für eine genaue Funktion ist eine saubere intakte Membrane,
intakte Lippenventile und der Ventilfuß darf keinerlei
Kratzer, Rost oder ähnliches aufweisen, sonst bläst das Teil ab.
Den Kolonnenspunder habe ich übrigens vor 2 Wochen auf dem
Hausbrauerflohmarkt in Tettnang für 20 Euro erworben.
Der Zustand war natürlich nicht wie auf dem Bild.
Ich habe das Teil auseinander genommen, alles im Ultrasonicbad gereinigt
und die Dichtungen, Lippenventile und die Membrane
erneuert. Funktioniert nun wieder wie neu. Die Ersatzteile haben bei B&K
ca. 5 Euro gekostet.
Der grosse Vorteil derartiger Spunder gegenüber anderen Geräten mit
Überdruckventilen ist die viel grössere Genaugigkeit und
Druckstabilität.
Ich habe folgendes ausprobiert, auf einen Anschluss 0.8 bar Druck
draufgegeben, Druck weggenommen vom Anschluss, nach
etwa 3 Stunden stand der Zeiger noch immer auf 0.8 bar!
Wenn bei dem gleichen eingestellten Druck zum Beispiel am Eingang nur
unmerklich mehr Druck draufgibt, so dass
0.82 bar angezeigt werden und dann das CO2 vom Eingang wegnimmt, sinkt der
Druck wieder exakt auf 0.8!
Das bedeutet also eine sehr geringe Hysterese, was ja auch erwünscht
ist.
Bevor ich meinen ersten Spunder von B&K hatte, habe ich viel Zeit und auch
einiges Geld in verschiedene Versuche
mit diesen Überdruckventilen von CO2 Druckminderern investiert, für mich
war das alles sehr unbefriedigend, ganz davon abgesehen,
dass man nicht sehen kann, ob noch Gärtätigkeit vorhanden ist.
So, zum Schluss gestatte ich mir noch den Hinweis, dass B&K einen
Sonderprospekt für Hobbybrauer herausgebracht hat.
Dort findet man u.a. auch einen Spundapparat für ca. 85 € + MwSt.
Immer noch viel Geld, aber ich selbst habe sicher mehr für Experimente in
diesem Zusammenhang ausgegeben. Hätte
ich mein jetziges Wissen vorher gehabt, hätte ich mir das alles erspart.
Falls jemand Interesse an diesem Prospekt hat (4 Seiten), kann ich diesen
gerne als pdf mailen.
Bevor nun spekuliert wird, ich habe mit B&K außer dass ich mit meinen
Spundern äüsserst zufrieden bin, absolut nichts zu tun, ich verstehe
diesen
post nur als Hinweis für Interessenten.
Schönen Abend noch.
Gruß
Urban