Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.10.2006 um 12:13 |
|
|
Vor zwei Wochen habe ich, wie schon oft vorher, ein Weizen gebraut. Diemal
habe ich mit dem Rezept etwas experimentiert und mehr Weizenmalz benutzt.
Jetzt, nach Flaschen-Nachgärung und zwei Wochen kalter Lagerung, habe ich
das Problem, das bei scheinbar allen Flaschen Gushing auftritt. Das Bier
ist normal trüb, aber die Hefe hat sich nur sehr wenig abgesetzt, und beim
Öffnen der (kalten) Flaschen beginnt der Inhalt langsam aus dem Hals zu
schäumen. Der Geschmack ist o.k. und ich finde auch die Kohlensäure ist
nicht zu viel. Aber trinken kann man das Bier so (mit 3/4 Schaum im Glas
nach vorsichtigstem einschenken) kaum.
Kann das an der Schüttung liegen ? Ich hatte 70% Weizen, 25% Pilsner, 4%
Cara und 1% Sauermalz. Ist das zuviel Weizen ?
Die einzige andere Erklärung wäre, das meine Hefe nicht mehr i.O. ist. Ich
benutze eine WYEAST #3068, die ich aber schon 4-5 mal wiederverwendet habe.
Möglicherweise hat die sich inzwischen was eingefangen, zumal die
Hauptgärung diesmal sehr stürmisch (ich musste trotz 30% Steigraum wischen)
und schnell war. Aber müsste ich das nicht auch am Geschmack merken ?
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.10.2006 um 13:00 |
|
|
Hallo!
Auf wieviel g/l CO2 hast Du denn karbonisiert?
Jan
____________________
|
|
Antwort 1 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.10.2006 um 17:49 |
|
|
Ich lasse die Hauptgärung immer bis zum Ende laufen und gebe dann Speise
dazu. Die Menge hatte ich bisher immer Pi mal Daumen bei 10% der Biermenge.
Habe jetzt aber mal nachgerechnet: 2l Würze von 13% auf 20l Bier von knapp
3% Extrakt, das müsste fast 10 g/l ergeben; das ist wirklich etwas viel.
Sonst war der Restextraktgehalt immer wesentlich höher, dadurch gab's nie
Probleme. Hier hätten rund 1,3l Speise ausgereicht.
Woran liegt denn aber nun der hohe EVG ?
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.10.2006 um 18:10 |
|
|
Hallo!
Das ist in der Tat zu viel und ich würde die Schaumprobleme auch darauf
schieben. Zwar wird für Weizen in der Literatur immer der Bereich 7-9g/l
CO2 genannt, wir sind allerdings (wegen Explosionsängsten ) bisher immer bei max. 7 geblieben, die Biere
haben ordentlich geschäumt und waren superspritzig, mehr würde ich nicht
empfehlen. Dein hoher EVG erklärt sich wahrscheinlich aus Deinen Rasten,
wie sahen die denn aus? Ich schätze mal Du hattest eine ausgedehnte
62°C-Rast?
Jan ____________________
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.10.2006 um 18:20 |
|
|
Ja, ich hatte je 45 Minuten bei 63 und 72 Grad.
Dann werde ich jetzt mal ab und zu Druck bei den (40) Flaschen ablassen und
hoffen, das noch was zu retten ist.
[Editiert am 22.10.2006 um 18:22 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.10.2006 um 21:03 |
|
|
Hallo!
Zweimal 45 Minuten klingt nach Hanghofer? Da hatten wir immer an die 4°P
EVG, da liegst Du mit 3° gut
Einfach immer mal Druck ablassen, das wird schon!
Jan ____________________
|
|
Antwort 5 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.10.2006 um 17:21 |
|
|
Leider hat sich die Situation auch nach mehrmaligen Druck ablassen nicht
verbessert. Ich habe im Gegenteil das Gefühl, das es immer schlimmer wird.
Nach etwa einer Sekunde schießt das Bier förmlich aus der Flasche, und zwar
bei allen Flaschen gleich. Am Geschmack kann ich aber immer noch nichts
ungewöhnliches feststellen.
Ich fürchte, ich kann die ganze Charge inklusive der geernteten Hefe nur
noch wegschütten.
Mich würde nur noch interessieren, woran es denn nun gelegen haben könnte.
Verunreinigung der Hefe ? (wurde schon viermal geführt)
Infektion im Gärbottich ?
Wenn ja, womit ?
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 6 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 31.10.2006 um 17:38 |
|
|
Hallo,
bloß nicht das Bier wegschütten deswegen. Stell das Bier mal richtig kalt,
so kalt wie es Dir möglich ist. Und immer wieder den Druck prüfen. Wenn
nötig wieder Druck ablassen. Scheint mir, dass Du das Bier auch zu früh
abgefüllt hast. Und dann noch 10% Speise.
Irgendwann muss das Bier den richtigen CO2-Gehalt haben.
Gruß
Steinbrauer
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.10.2006 um 17:52 |
|
|
Die Flaschen stehen jetzt schon über zwei Wochen bei 3 Grad. Naja, ich
werd' noch ein bisschen warten und immer mal ablassen; bring's eh noch
nicht über's Herz, alles in den Ausguss zu befördern.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.10.2006 um 18:56 |
|
|
Mahlzeit Berliner,
wie hast Du Deine Flaschen gereinigt?
Schau mal direkt nach dem öffnen in die Flasche. Steigen hauptsächlich vom
Boden
Gasblasen auf?
Bis dahin
Marco
____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.10.2006 um 19:39 |
|
|
Hallo!
Zitat: | Leider hat sich die
Situation auch nach mehrmaligen Druck ablassen nicht
verbessert |
Ich befürchte, dass dieses "mehrmalige" recht häufig passieren muss,
schließlich entläßt Du nur ein wenig Druck. Dass das Bier sofort geschossen
kommt, zeigt ja, wie viel CO2 noch drin ist... Nicht verzagen, länger
lüften
Jan ____________________
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.10.2006 um 22:50 |
|
|
Zitat: | Ich befürchte, dass
dieses "mehrmalige" recht häufig passieren muss, schließlich entläßt Du nur
ein wenig Druck. Dass das Bier sofort geschossen kommt, zeigt ja, wie viel
CO2 noch drin ist... Nicht verzagen, länger lüften
|
Seh ich auch so. M.E. hat das nichts mit "kaputter" Hefe oder der
Schüttung zu tun - so wie du es beschreibst ist es das klassische gushing
das von zu viel CO2 im Bier kommt. Vielleicht zu früh abgefüllt, vielleicht
bei der Speise vermessen o.ä.. Versuchs zu entlüften und kalt zu stellen,
vielleicht hilfts ja.
Btw: ich lasse das Jungbier immer noch zwei bis 7 Tage stehen, nachdem die
Gärung aufgehört hat bzw. das Gärrohr stillsteht. Meiner Erfahrung nach tut
sich da immer noch was, auch wenn man denkt die Gärung hat schon aufgehört. ____________________ Das ist eine Signatur.
|
|
Antwort 11 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 2.11.2006 um 07:58 |
|
|
Also beim Öffnen der Flaschen steigt ein Schwall Blasen vom Boden auf, und
ich muss die Flasche wieder verschließen, bervor der oben angekommen ist,
sonst hab' ich einen Bierbrunnen.
Gereinigt habe ich die Flaschen wie immer: direkt nach dem Austrinken
gründlich ausspülen und umgekehrt in den Kasten stellen. Vor dem Füllen
dann nochmal mit dem Jetblaster ausspritzen. Bisher war das nie mit
Problemen verbunden. Und jetzt ist der Effekt auch bei allen Flaschen
absolut gleich, daher glaube ich nicht an ein Sauberkeitsproblem der
Flaschen. ____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 12 |
|
Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 24.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.2.2007 um 10:19 |
|
|
Hallo Berliner (und natürliche alle anderen)
Hast du das Problem in den Griff gekriegt? Ich hab jetzt nämlich den genau
gleichen Mist, nach dem Öffnen schiesst ein Schwall Blasen vom Boden auf
und ca die Hälte des Flascheninhaltes muss als Schaum eingeschenkt werden.
Ich achte auch immer auf grösste Sauberkeit, allerding
ohne Chemie, nur mit heissem Wasser und das ging bis jetzt einwandfrei.
Das Bier, eine Art Pils, war hoffnungslos überkarbonisiert, da ich viel zu
früh abgefüllt habe (untergärig ohne Schnellvergärprobe bei 6°C). Nach einer Woche Nachgärung machte es
eine Diacetylrast bei 20°C. Da hat die Hefe nochmal so sichtig Schwung
bekommen und meine schönen Partyfässchen ausgebeult, den Döppelflaschen ist
nichts passiert.
Jetzt nach 5 Wochen Kaltlagerung bei 2°C ist es wie gesagt unmöglich, ein
ordentliches Bier auszuschenken!
Hab sicher schon 15 mal entlüftet und nun kommt praktisch gar kein Gas mehr
aus der Flasche, kann das Bier überhaupt noch spritzig sein?
Was kann ich tun? Zuwarte? Weiter entlüften?
Vielen Dank für eure Antworten! ____________________ Grüsse
Christian
|
|
Antwort 13 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.2.2007 um 11:34 |
|
|
Hallo, Christian,
das Problem ist, daß bei der niedrigen Temperatur nur wenig CO2 entgast.
Zudem sollte man am besten 2 bis 3 Tage bis zum nächsten Entlüften warten,
damit sich eine Gleichgewicht zwischen Bier und Gasraum einstellen kann.
Leider bleibt nur so oft entlüften und immer wieder mal probieren, bis der
CO2-Gehalt paßt.
Mir ist das hin und wieder passiert als ich mit Zucker bzw. Speise
nachgewürzt habe, seitdem ich grün schlauche, hat`s immer gepaßt. Wichtig
ist eine genaue Spindel (0 - 7 °P).
Viel Erfolg und Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 28.2.2007 um 11:41 |
|
|
Ich dachte damals auch, dass kein Gas mehr im Bier sein kann, denn ich habe
sicher 4 Wochen lang immer wieder mal entlüftet. Am Ende war's dann aber
doch o.k. Das Hefeweizen sah da schon glasklar aus
Seitdem lasse ich lieber ein paar Tage länger gären, um sicher zu sein,
dass in den Flaschen auch wirklich nur noch die Speise vergären kann.
Bisher hatte ich das Problem nicht nochmal. ____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 15 |
|
Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 24.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.2.2007 um 12:49 |
|
|
Ok, dann hilft halt nur Geduld.
Danke euch
PS: "immer wieder mal probieren" NA KLAR ____________________ Grüsse
Christian
|
|
Antwort 16 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.2.2007 um 15:33 |
|
|
...aber schön berichten, wenn es paßt, gell? Und vielleicht mit `nem
Bildchen vom fertigen Bier.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 28.2.2007 um 16:09 |
|
|
Hallo Christian,
... und wirklich nur entlüften, wenn der Druck zu hoch ist. Sonst nicht.
Grüße
Wolfgang
|
|
Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 24.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.3.2007 um 19:51 |
|
|
Nabend
Glaub', ich habs geschafft: Eine Testflasche drei Tage in die warme Küche
gestellt, also quasi eine zweite Diacetylrast, in der Zeit drei mal
entlüftet und wieder zwei Tage zurück in den Kühlschrank. Ergebnis:
Anständig einzuschenkendes Bier mit 1A Schaum. Die Räzens ist - sagen wir -
akzeptabel, könnte stärker sein. Werde noch einen Versuch mit zwei mal
entlüften machen!
Danke fürs Daumendrücken und hier noch ein Bild für Michael
Hätte wie gesagt ein Pils werden sollen, ist mir aber, wahrscheinlich durch
die absteigende Infusion über Nacht, zu dunkel geraten. Hauptsache es
schmeckt!
Geruhsamen Feierabend ____________________ Grüsse
Christian
|
|
Antwort 19 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.3.2007 um 19:55 |
|
|
HI, Christian,
jaaaaaaaaaaaaaaa, so mag ich`s (und viele andere hier auch). Bilder sind
immer toll und besser als jede Beschreibung. Vielen Dank!
Na, das Bier kann sich aber doch sehen lassen! Glückwunsch, ein schönes
Krönchen haste da gezaubert.
Also, warten lohnt sich doch. PROST!!!
Ciao
Michael
[Editiert am 5.3.2007 um 19:56 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.3.2007 um 19:58 |
|
|
Glückwunsch !!!!
Wenn ich mir das Bild so ansehe kann ich nur sagen lecker.
Gruß Chris ____________________ und denk daran: Einfache Menschen haben die Arche gebaut - Fachleute die
Titanic!
|
|
Antwort 21 |
|
Senior Member Beiträge: 224 Registriert: 19.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.3.2007 um 20:17 |
|
|
Hallo Mc Christim...
Geile Farbe! so passt`s! Und ein geiles Glas! Bist Du Schweizer?
Glückwunsch! Zum Bier und zum Glas!
Liebe Grüsse aus der Schweiz!
Hugo
|
|
Antwort 22 |
|
Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.3.2007 um 21:49 |
|
|
Schönes Bier, sieht sehr lecker aus. Hätte nie gedacht, dass das noch zu
retten ist. Werde mal meine gushenden entlüften, die schon seit ein paar
Monaten auf ihre Vernichtung warten (schnüff...das gute Honigbier ). Vielleicht ist ja noch was zu retten. ____________________ Das ist eine Signatur.
|
|
Antwort 23 |
|
Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 24.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.3.2007 um 07:12 |
|
|
Hallo Leute
Vielen Dank für die Blumen!
Ja, Kt Freiburg und du? ____________________ Grüsse
Christian
|
|
Antwort 24 |
|