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Autor: Betreff: "improvisierter" Bock unter Zeitdruck
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dreiwirbel
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2006 um 15:12  
Servus zusammen!

Beim unserem letzten Brautag vorige Woche kam die Idee auf, für eine Veranstaltung am 15.12. einen Bock zu brauen.

Bis jetzt haben wir gar keine Bock-Erfahrung. Ich denke an etwa 16° StaWü.

Nachdem ich noch ca. 20kg Wienermalz rumzustehen habe, möchte ich den Bock aus nur aus Wiener brauen

Sollte der Termin halten, könnte am 4. 11. gerbaut werden - wären dann insgesamt 6 Wochen bis zur Veranstaltung
(Überschlagsmäßig 1 Woche HG, 1 Woche NG, 4 Wochen Reifung)

Im schlechtesten Fall geht´s erst eine Woche später, was nur mehr 3 Wochen Reifezeit freilassen würde.

Die Fragen (das ist ein extremfall, daher stelle ich keine Perfektionsansprüche an den Bock):

- Ich hab auch noch 20 kg Weizenmalz - wie macht sich Wiezen in untergärigem Bier?
- sind 4 Wochen (oder gar nur 3) Reife genug für einen Bock????
- Welche hefe würdet Ihr verwenden (nachdem die Reifezeit recht kurz ist, sollte sie recht wenig Nebenprodukte entwickeln, oder?)?

Freu mich auf Eure geistigen Ergüsse
Norbert


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Reinheitsgebot für die Industrie! - Ich mach auch ohne gutes Bier!
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 2.11.2006 um 16:43  
Hi, Norbert,

Bock nur aus Wiener geht super. Wegen der Zeitnot würde ich Dir die 2112 California von WYEAST empfehlen, da Du die bei 15 oder 16°C vergären kannst, was die Sache beschleunigt. Der Vorteil dieser Hefe ist, daß Du eigentlich bei obergärigen Temp. vergärst aber trotzdem die untergärigen Eigenschaften erhalten bleiben, d.h. wenig Gärnebenprodukte, geradliniges frisches Profil (wie WYEAST behauptet, aber sie haben Recht).
Üblicherweise verwende ich bei untergäriger Brauweise und Bockbier die 2206 von WYEAST, aber die benötigt bei 10 oder 11°C Hauptgärtemp. deutlich mehr als 1 Woche (erfahrungsgemäß 16 bis 18 Tage).
Bock braucht zwar die mit Abstand längste Reifezeit, aber trinkbar ist das Bier ab etwa 3 Wochen allemal. Es wird aber zunehmend ausgewogener und abgerundeter. Bei mir braucht der kratzige Hopfengeschmack ca. 2 Wochen, bis er verschwunden ist.
Also, nur Mut und ran ans Brauen.
Viel Erfolg und berichte mal, ob es geschmeckt hat.

Michael
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dreiwirbel
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red_folder.gif erstellt am: 3.11.2006 um 08:14  
Ich hab mit jetzt noch ein paar Hefen angeschaut, die von der Beschreibung her auch ganz gut funzen könnten (genau die 2112 ist im hiesigen Laden nicht auf Lager :mad: ):

vielleicht probier ich´s doch obergärig (geht einfach schneller):

1007 German Ale
1728 Scottish Ale
2565 Kölsch

oder als "Alternative" zur 2112

2278 Czech Pils

Was sagt ihr?


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frikadellenschmied
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red_folder.gif erstellt am: 3.11.2006 um 08:53  
@ tauroplu

welches Rezept verwendest Du? *malganzliebnachfrag* ;)


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Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan scheisse schmeckt!
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 3.11.2006 um 16:25  
Hallo,

4000 g WIM
270 g Caramünch II
230 g Melanoidinmalz

SWG: 16,5°P
IBU: 35

HG: 16 L
NG: 15 L

Eiweißrast bei 57°C, 10 Min.
Maltoserast bei 62°C, 45 Min.
Verzuckerungsrast bei 71°C, 45 Min.
Aufheizen auf 78°C, 15 Min. halten, dann abmaischen und läutern.

Hefe: 2112 California Lager bei 15°C

Gruß
Michael
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 3.11.2006 um 16:27  
@dreiwirbel (bei Dir fehlt plötzlich der Antworten button...)

Nimm die 2565 Kölsch, da die die wenigsten Nebenprodukte erzeugt und ähnlich wie die California Lager pseudountergärige Eigenschaften aufweis, jeden falls bei 15 oder 16°C.
Gruß
Michael

@frikadellenschmied: sorry, natürlich NG= 8 L bei gleichem HG.
Gruß
Michael


[Editiert am 3.11.2006 um 16:32 von tauroplu]
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 3.11.2006 um 18:24  
Leider setzt sich die #2565 Kölsch kaum ab; das Bier bleibt auch nach ewiger Kaltlagerung noch seeehr trüb. Sieht für einen Bock vielleicht nicht optimal aus...


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Gruß vom Berliner
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 3.11.2006 um 19:27  
Hallo, Berliner,

ok, das stimmt, aber unter den beschriebenen Voraussetzungen wäre mir das zumindest egal. Klar, das Auge "ißt mit", aber ungefilterte oder zumindest trübe Biere schmecken nicht nur besser, sie haben für meine Begriffe auch was ursprüngliches.
@dreiwirbel: die Czech wäre im Prinzip auch ok, da sie aber deutlich Schwefel produziert, der sich erst bei entsprechend langer Lagerung abbaut, wäre die wohl eher nicht geeignet. Wenn Du tatsächlich auch noch ein blankes Bier haben willst (in der kurzen Lagerzeit ohnehin etwas fraglich), dann würde ich Dir die entweder die 1335 British (gute Klärung) oder noch besser, die 1338 European Ale. Dann aber bei nicht mehr als 17°C vergären, damit nicht zu viel unerwünschte Gärungsnebenprodukte entstehen. Diese Hefe klärt sich auch sehr gut. Aber bitte bedenke: auch wenn sich ein paar obergärige Nebenprodukte bilden sollten, so passen die meiner Meinung nach ganz gut zu dem malz-süßlichen Geschmack eines Bockbieres. Anders sähe das bei einem Pils oder Export aus.
Auf jeden Fall, gut Sud.
Gruß
Michael
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dreiwirbel
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smilies/mad.gif erstellt am: 13.11.2006 um 08:46  
Morgen!

So, der Sud ist fertig! 26 Liter mit 17°P.
Ich hab mich letztendlich für die Californian Lager entschieden.

Wie ich´s immer mache, hab ich die Hefepackung Samstag, zu beginn des Brauens, "angebrochen" und an einen warmen Ort zum inkubieren gelegt.

Nachdem ich ohne Kühlung arbeite bleibt der Sud über nacht zum abkühlen stehen - während dessen hat die Hefe (auch ältere Packungen) eigentlich immer ausreichend Zeit aufzuwachen.

Diesmal nicht!!!!! :mad:
Sonntag Abend sah die Packung fast aus wie neu gekauft (naja, vielleicht ein paar Millemeter aufgebläht). Blick auf die Packung: "Dec 05"!!!!!!!!!!!! :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:
Nachdem ich den die Würze nicht einfach ohne etwas herumstehen lassen kann, bis neue Hefe besorgt ist - und wenn ich durch Zufall das letzte Packerl im Laden erwischt hab, kann das zwei Wochen dauern - hab ich das Zeug reingekippt.

Ich Hoffe jetzt, daß noch genügend lebende Zellen in der Packung waren, daß die Gärung anspringt...
Wenn nicht, hab ich echt ein Problem - außerdem ärgere ich mich maßlos darüber, daß die mir die Uralt-Hefe noch verkauft haben (für´s nächste mal: vor´m bezahlen auf´s Datum schauen - ich nehme keine Hefe mehr, die älter als 2 Monate ist...)

Also, wenn´s heut abend noch nicht gärt, muß ich die ganze Suppe ncohmal abkochen, und neue Hefe besorgen...


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dreiwirbel
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red_folder.gif erstellt am: 15.11.2006 um 16:44  
So, heute neue Hefe besorgt - California Lager war wie telefonisch nachgefragt zwar lagernd, aber auch wieder uralt - die einzige Untergärige, die frisch war war ein Packerl Czech Pils. Nachdem ich Stress hab, das mir in der Würze was anderes zu gären beginnt, hab ich mich nach der Decke gestreckt und die Czech genommen.

Die war bereits nach ein paar Stunden ordentlich aufgebläht.
Hoffe jetzt nur, daß jetzt doch noch eine ordentliche Gärung zustande kommt...

Interessant ist auch, was die alte California Lager in der Würze bewirkt...

Naja, mal sehen, was dabei rauskommt


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Leoric
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red_folder.gif erstellt am: 17.11.2006 um 17:21  
Hallo!

Zitat:
Wie ich´s immer mache, hab ich die Hefepackung Samstag, zu beginn des Brauens, "angebrochen" und an einen warmen Ort zum inkubieren gelegt.

Nachdem ich ohne Kühlung arbeite bleibt der Sud über nacht zum abkühlen stehen - während dessen hat die Hefe (auch ältere Packungen) eigentlich immer ausreichend Zeit aufzuwachen.

Diesmal nicht!!!!! :mad:


Nicht ohne Grund ist jeder WYeast eine Anleitung beigelegt, wie man richtig inkubiert. Und da steht auch drin, dass pro Monat ab aufgedrucktem Datum ein Tag nötig ist. Da (fast) nichts schlimmer ist, als zu wenig oder zu wenig aktive Hefe, sollte man sich besser daran halten, ich wundere mich eher, dass bei Dir bisher ein Tag ausgereicht hat.

Jan


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dreiwirbel
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red_folder.gif erstellt am: 20.11.2006 um 11:57  

Zitat:
Nicht ohne Grund ist jeder WYeast eine Anleitung beigelegt, wie man richtig inkubiert. Und da steht auch drin, dass pro Monat ab aufgedrucktem Datum ein Tag nötig ist. Da (fast) nichts schlimmer ist, als zu wenig oder zu wenig aktive Hefe, sollte man sich besser daran halten, ich wundere mich eher, dass bei Dir bisher ein Tag ausgereicht hat.


Die Czech, die ich gekauft habe, war auch innerhalb von wenigen Stunden ordentlich aufgebläht - war immerhin auch 3 Monate alt...

Das beste war aber: als ich am Abend in den Keller zum Gärfaß gegangen bin (das zu Mittag noch nicht das geringste Anzeichen einer Gärung gezeigt hat) um die neue Hefe zuzugeben, hat es schon wie wild gegärt!
Die alte Hefe dürfte sich also in der Würze erholt haben.
Naja, hab die neue auch dazugekippt (manche würden jetzt wahrscheinlich vor entsetzen laut aufschreien). Also hab ich jetzt Cal Lager und Czech Pils drin - es gärt wie wild - mal sehen...
Wäre interessant, welche der beiden HEfen sich durchgesetzt hat - oder ob beide nebeneinander dahingären.

Ich bin auf alle Fälle auf das Ergebnis gespannt - werde ausführlich berichten, sofern ich´s überlebe...


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wasserundbrot
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smilies/bigsmile.gif erstellt am: 20.11.2006 um 13:58  
Hallo!
Zitat:
Also hab ich jetzt Cal Lager und Czech Pils drin - es gärt wie wild


:D :fight: Von wegen Gärung!....Das ist der Hefekampf! :fight: :D


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Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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dreiwirbel
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red_folder.gif erstellt am: 28.11.2006 um 15:26  
...und es gärt und gärt und gärt...

Gestern Abend war der Extrakt gerade mal bei 7°P (also etwas mehr als 9°P nach 2 Wochen...)

Gären Eure UG auch so lang?

Jedenfalls kann ich den Bock für 15. Dez mal vergessen - wird eher Jänner werden ;(


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Weinthalbrauer
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red_folder.gif erstellt am: 28.11.2006 um 17:50  
Hallo Dreiwirbel,

habe auch ein UG Märzen mit 14,5°P gebraut, Gärung war nach 14 Tagen durch 3,5°P. Habe Brauerei Hefe verwendet.

Gut Sud

Weinthalbrauer
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Bockbierfreund
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red_folder.gif erstellt am: 29.11.2006 um 08:49  
Moin 3wirbel,

die Czech Pils bearbeitet bei mir auch gerade einen Bock. Sie arbeitet langsam aber stätig.
Nach mittlerweile 1 1/2 Wochen Hauptgärung bin ich bei 7° P angekommen. Also 14 ° in 9 Tagen.
Ich habe allerdings zwei mal etwas Hefe nachgegeben. Das mit dem mischen zweier Hefen ist mir auch schon passiert. Hat aber den Geschmack nicht im geringsten beeinträchtigt.
Hauptsache das wird noch was bis Weihnachten.

Gruß
BBF


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Erstaunlich, ändert mann an dem Wort Mama nur vier Buchstaben, so wird Bier daraus !
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