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Autor: Betreff: Hefe vermehren, welches Bier brauen?
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emjay2812
Beiträge: 1784
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red_folder.gif erstellt am: 6.11.2006 um 18:52  
Ich habe noch 2 Hefepacks Pilsener Hefe im Kühlschrank liegen. Diese sind nun schon fast ein Jahr alt. Ich hatte sie gekauft um untergäriges Pils zu brauen, als es so warm wurde, dass mein Gärkeller zu warm wurde. Jetzt möchte ich mit dieser Hefe gerne zwei Sude ansetzen. Eins für einen Freund, der gerne ein klassisches Pilsener möchte, ein anderes für mich. Da ich nicht beide Hefepacks dafür öffnen möchte, dachte ich daran die Hefe zu vermehren. Allerdings habe ich da ein paar Probleme:

1. Wie vermehren, und womit (ich habe noch Malzbier im Haus, geht es damit)?
2. Die beiden Sude werde ich nicht an einem Tag sondern an zwei Tagen brauen. Es kann sein, dass dazwischen eine Woche liegt. Kann ich den Starter solange aufheben? Oder soll ich mit Agar arbeiten, und das mit dem vermehren vergessen?
3. Welches Bier könnte ich mit der Pilsener Hefe außer einem Pilsener brauen? Zunächst dachte ich an ein Märzen aus Wiener Malz, weiß aber nicht ob die Hefe dazu passt. Jetzt möchte ich gerne ein helles bayrisches Lager (wie z. B. Augustiner hell, Andechs hell oder Ettal hell) brauen. Allerdings bestehen die Rezeptedie ich bis jetzt gesehen habe, aus 100% Pilsener Malz, was ich nicht glauben kann, da Lager und Pils für mich zwei grundverschiedene Biere sind. Ein Pilsener ist eher schlank und herb, ein Lager eher vollmundig, malzig und wenig Bitter.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


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Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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CFM
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red_folder.gif erstellt am: 6.11.2006 um 20:15  
Hi,

ui, da steht aber schon viel im Forum drüber, schau doch mal ein bischen. :thumbup:


1. vermehren in ca. 8%iger Würze, gut belüftet. Malzbier geht auch.

2. ja, gut verschlossen (mit Entlüftung) kann man einen Starter über Wochen aufbewahren und immer wieder anfüttern.

3. Das ist wirklich Geschmacks-/und Gewissensfrage. Grundsätzlich kann man jede Schüttung untergärig vergären. So grundverschieden sind Pils und Lager nicht. Für meine Begriffe sind Lager-Biere erstmal kalt und untergärig vergorene Biere, dazu zählt auch das Pils was sich durch bestimmtes Wasser, Maischarbeit, Hopfung etc. zu einem Pils macht. Deine Ideen hören sich doch ganz gut an, hier gibt doch eine Menge Rezepte und im Zweifelsfall hilft eh nur ausprobieren ;) .

Viel Erfolg

Christian
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red_folder.gif erstellt am: 6.11.2006 um 20:17  
Mahlzeit

Meinst du deine Hefe die schon 1 Jahr alt ist kannst du noch mal nehmen?
Ich bekomme meine hefe immer aus dem örtlichen Brauhaus und die nutzen für verschiedene Sorten, immer die gleiche Hefesorte.

Diese hefe nutze ich manchmal öfters wenn ich kurz hinternander braue.Das heist ich ernte die Hefe nach der Hauptgärung.Ich nehme dann den kommpletten Bodensatz (bei untergärige hefe)der Gärung und fülle diese dann in sterile Flaschen ab.Das gebe ich dann beim Nächsten Sud wieder kommplett hinzu.
Ich habe Hefe schon mal 7 mal wieder benutzt ohne irgentwelche probleme.
Die hefe kannst du dann bestimmt 2 wochen im Kühlschrank aufbewahren.

Mit freundlichen Grüßen

Ausgefunkelt


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Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen weiter zutrinken.
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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 6.11.2006 um 21:45  
Hallo emjay,

Deine Hefe geht wohl tatsächlich so langsam ihrem Ende entgegen nach der langen Lagerzeit. Aber einen Versuch damit ist es allemal wert.
Ziehe doch einen Starter mit 8% Malzextrakt oder nehme zur Not Malzbier. Koche beides auf jeden Fall 15min durch und desinfiziere Deine Behälter extrem penibel! Halte den Starter schön warm, aber unter 30°C! Belüfte dauerhaft mit Sprudelstein oder durch häufiges Aufschütteln. Dann wirst Du innerhalb 4-5 Tage einen massiven Starter haben. Dann stelle Deinen Sud damit an. Wenn Du dann eine Woche später braust, kannst Du entweder den Hefebodensatz aus Deinem ersten Sud direkt in den zweiten Sud geben, oder Du gibst 1Liter Jungbier Deines ersten Sudes hinein. Dann sparst Du Dir das Aufbewahren im Kühlschrank.

Gruß
Martin
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2006 um 11:12  
Die Hefe befindet sich noch im orignal Wyeast Beutel. Ich werde zunächst mal das Paket ganz normal starten und sehen was passiert. Wenn nichts passiert, nehme ich die Hefe aus dem Beutel und vermenge sie mit Malzbier. Kann ich einfach den gesamten Bodensatz in den neune Sud schütten? Das wäre wirklich gut, dann könnte ich die beiden Sude nacheinander ansetzen.

Ich habe ein Märzenrezept gefunden, bei dem Münchener Malz light verwendet wird, weiß jemand was das ist? Ansonsten habe ich mir folgendes überlegt. Mein erster Maischesud war aus 50% Pima und 50% MüMa. Daraus wurde ein vollmundiges, relativ dunkles Landbier. Jetzt möchte ich gerne ein helleres Bier haben und mit Wiener Malz arbeiten. In welchem Verhältnis soll ich die beiden Malzsorten mischen?


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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2006 um 19:24  
Hallo emjay,

was die Hefe angeht, kannst Du den Bodensatz in den neuen Sud geben. Der Bodensatz enthält noch sehr viele aktive Hefezellen. Allerdings würe ich das Spiel höchstens zweimal wiederholen.

Gruß
Martin
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2006 um 19:26  
Ich braue jetzt folgendes Bier:

2/3 Pilsener Malz
1/3 Wiener Malz

Das ganze hopfe ich recht kräftig und schau mal wie das Bier schmeckt. Ist es mir zu pilsig, verwende ich das nächste Mal eine andere Hefe und mehr Wiener Malz. Ist es mir zu malzig, mache ich es umgekehrt.

Jetzt habe ich nur eine Frage zu den Rasten: Ist meine Überlegung richtig, dass wenn ich die Rasten von einem Pilsrezept übernehme, das Bier eher schlanker wird, und wenn ich die Rasten von einem Exportrezept übernehme, das Bier eher malziger wird?


[Editiert am 7.11.2006 um 19:40 von emjay2812]



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Leoric
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2006 um 10:45  
Hallo!

Zitat:
Ist meine Überlegung richtig, dass wenn ich die Rasten von einem Pilsrezept übernehme, das Bier eher schlanker wird, und wenn ich die Rasten von einem Exportrezept übernehme, das Bier eher malziger wird?


Das stimmt nur teilweise, denn die Rasten beeinflussen vor allem die Restsüße im Bier. Lange Rasten bei 62°C und kurze bei 72°C ergeben trockenere Biere, machst Du es umgekehrt werden die Biere süßer.

Nimm doch einfach eins der vielen Rezepte, die Dir zugeschickt wurden, und übernimm die Rasten von einem Rezept, das Deinem Biergeschmack am nächsten kommt ;)

Jan


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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2006 um 18:02  
Habe gestern mal ein Paket der Hefe aktiviert, bis jetzt hat sich der Beutel noch gar nicht gebläht. Am liebsten würde ich die Hefe aus dem Beutel nehmen und mit Malzbier füttern. Wieviel Malzbier brauche ich? Muss ich das Malzbier aufkochen? Reicht es das Malzbier gründlich mit einem ausgekochtem Löffel zu rühren? Ich hatte mal einen Starter mit Zuckerwasser gemacht, erstaunlicherweise hat die Hefe das überlebt, obwohl ich damals ziemlich laienhaft vorgegangen bin (einfach mal Hefe in Zuckerwasser schütten, rühren, warten)


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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2006 um 18:14  
Hallo Emjay,

warte noch ein wenig. (So 2 Tage) Geduld ist das wichtigste ;)

Bis dahin
Marco


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Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der sich schminkt?
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Leoric
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2006 um 23:23  
Hallo!

In den WYeast-Hefen-Anleitungen steht drin, dass Du sie pro Monat ab Herstellungsdatum einen Tag aktivieren musst. Bei einem Jahr wären das ca. 12 Tage, ein wenig musst du wahrscheinlich noch warten. Auf keinen Fall würde ich mit Malzbier füttern, das nimmt Dir die Hefe unter Garantie übel, zumindest wird die Hefe dann im Sud erstmal zicken. Wenn Du einen größeren Starter herstellen willst, nimm Speise oder zumindest Malzextrakt, am besten flüssigen.

Jan


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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 11.11.2006 um 08:08  
Hey emjay,
das Thema Starter und Malzbier wird hier schon länger wie eine Glaubensfrage diskutiert. Du kannst ruhig auch Malzbier für den Starter nehmen. Ich habe den jüngsten Starter aus einer Agar-Schrägkultur hochgezogen. Dabei habe ich ca. 4 L Lidl Malzbier verbraten und dabei eine sehr große Menge Hefe erhalten. War natürlich zu dunkel für ein helles Pils, also über Nacht abzetzen lasse, vom Sediment abgegossen und nochmal für ca. 12 h mit verdünnter Würze verwöhnt. Damit habe ich damit 30 L Pils angestellt. Das ging ab, wie Schmidts Katze. Es gibt vielleicht aber auch andere Erfahrungen mit Malzbier. Ich jedenfalls benutze es häufig. Ich gieße es direkt aus der Flasche in den Kolben. Durch ständiges Rühren und Belüften ist das CO2 dann schnell draussen.
Gruß,
Markus


[Editiert am 11.11.2006 um 08:22 von ggansde]
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 11.11.2006 um 15:19  
Ich möchte/muss der Hefe unter die Arme greifen, da sie doch schon sehr alt ist. Anstelle von Malzbier könnte ich natürlich auch von meinem hellen Trockenmalzextrakt nehmen. Wieviel Wasser und wieviel Extrakt sollte ich nehmen?


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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 11.11.2006 um 15:39  
Trockenmalzextrakt klappt sehr gut. Nimm etwa 80g/L. Ich habe übrigens auch schon mit normalem Haushaltszucker und Hefenährsalz experimentiert. Klappt auch ganz gut. Wichtig ist halt rühren und belüften.
Grüße,
Markus
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 11.11.2006 um 17:41  
Ich würde trotzdem erstmal warten, bis sich in der WYAEST-Verpackung was tut. In dem Tütchen ist genug Würze, damit die Hefe unter ideal sterilen Bedingungen erstmal zum Leben erweckt werden kann. Wenn Du sie rausnimmst, bevor sich was tut, ist die Gefahr groß, dass die paar Hefezellen in dem Tütchen garnicht mehr zum Zuge kommen, sondern irgendwas Wildes anfängt zu wachsen. Wie gesagt, in der Tüte ist genug Würze für die ersten Tage, da hilft 'füttern' mit Malzbier oder Extraktlösung auch nicht weiter.


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Gruß vom Berliner
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