Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2006 um 18:52 |
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Ich habe noch 2 Hefepacks Pilsener Hefe im Kühlschrank liegen. Diese sind
nun schon fast ein Jahr alt. Ich hatte sie gekauft um untergäriges Pils zu
brauen, als es so warm wurde, dass mein Gärkeller zu warm wurde. Jetzt
möchte ich mit dieser Hefe gerne zwei Sude ansetzen. Eins für einen Freund,
der gerne ein klassisches Pilsener möchte, ein anderes für mich. Da ich
nicht beide Hefepacks dafür öffnen möchte, dachte ich daran die Hefe zu
vermehren. Allerdings habe ich da ein paar Probleme:
1. Wie vermehren, und womit (ich habe noch Malzbier im Haus, geht es
damit)?
2. Die beiden Sude werde ich nicht an einem Tag sondern an zwei Tagen
brauen. Es kann sein, dass dazwischen eine Woche liegt. Kann ich den
Starter solange aufheben? Oder soll ich mit Agar arbeiten, und das mit dem
vermehren vergessen?
3. Welches Bier könnte ich mit der Pilsener Hefe außer einem Pilsener
brauen? Zunächst dachte ich an ein Märzen aus Wiener Malz, weiß aber nicht
ob die Hefe dazu passt. Jetzt möchte ich gerne ein helles bayrisches Lager
(wie z. B. Augustiner hell, Andechs hell oder Ettal hell) brauen.
Allerdings bestehen die Rezeptedie ich bis jetzt gesehen habe, aus 100%
Pilsener Malz, was ich nicht glauben kann, da Lager und Pils für mich zwei
grundverschiedene Biere sind. Ein Pilsener ist eher schlank und herb, ein
Lager eher vollmundig, malzig und wenig Bitter.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 16.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2006 um 20:15 |
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Hi,
ui, da steht aber schon viel im Forum drüber, schau doch mal ein bischen.
1. vermehren in ca. 8%iger Würze, gut belüftet. Malzbier geht auch.
2. ja, gut verschlossen (mit Entlüftung) kann man einen Starter über Wochen
aufbewahren und immer wieder anfüttern.
3. Das ist wirklich Geschmacks-/und Gewissensfrage. Grundsätzlich kann man
jede Schüttung untergärig vergären. So grundverschieden sind Pils und Lager
nicht. Für meine Begriffe sind Lager-Biere erstmal kalt und untergärig
vergorene Biere, dazu zählt auch das Pils was sich durch bestimmtes Wasser,
Maischarbeit, Hopfung etc. zu einem Pils macht. Deine Ideen hören sich doch
ganz gut an, hier gibt doch eine Menge Rezepte und im Zweifelsfall hilft eh
nur ausprobieren .
Viel Erfolg
Christian
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 401 Registriert: 20.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2006 um 20:17 |
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Mahlzeit
Meinst du deine Hefe die schon 1 Jahr alt ist kannst du noch mal nehmen?
Ich bekomme meine hefe immer aus dem örtlichen Brauhaus und die nutzen für
verschiedene Sorten, immer die gleiche Hefesorte.
Diese hefe nutze ich manchmal öfters wenn ich kurz hinternander braue.Das
heist ich ernte die Hefe nach der Hauptgärung.Ich nehme dann den
kommpletten Bodensatz (bei untergärige hefe)der Gärung und fülle diese dann
in sterile Flaschen ab.Das gebe ich dann beim Nächsten Sud wieder kommplett
hinzu.
Ich habe Hefe schon mal 7 mal wieder benutzt ohne irgentwelche probleme.
Die hefe kannst du dann bestimmt 2 wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Mit freundlichen Grüßen
Ausgefunkelt
____________________ Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen
weiter zutrinken.
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2006 um 21:45 |
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Hallo emjay,
Deine Hefe geht wohl tatsächlich so langsam ihrem Ende entgegen nach der
langen Lagerzeit. Aber einen Versuch damit ist es allemal wert.
Ziehe doch einen Starter mit 8% Malzextrakt oder nehme zur Not Malzbier.
Koche beides auf jeden Fall 15min durch und desinfiziere Deine Behälter
extrem penibel! Halte den Starter schön warm, aber unter 30°C! Belüfte
dauerhaft mit Sprudelstein oder durch häufiges Aufschütteln. Dann wirst Du
innerhalb 4-5 Tage einen massiven Starter haben. Dann stelle Deinen Sud
damit an. Wenn Du dann eine Woche später braust, kannst Du entweder den
Hefebodensatz aus Deinem ersten Sud direkt in den zweiten Sud geben, oder
Du gibst 1Liter Jungbier Deines ersten Sudes hinein. Dann sparst Du Dir das
Aufbewahren im Kühlschrank.
Gruß
Martin
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2006 um 11:12 |
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Die Hefe befindet sich noch im orignal Wyeast Beutel. Ich werde zunächst
mal das Paket ganz normal starten und sehen was passiert. Wenn nichts
passiert, nehme ich die Hefe aus dem Beutel und vermenge sie mit Malzbier.
Kann ich einfach den gesamten Bodensatz in den neune Sud schütten? Das wäre
wirklich gut, dann könnte ich die beiden Sude nacheinander ansetzen.
Ich habe ein Märzenrezept gefunden, bei dem Münchener Malz light verwendet
wird, weiß jemand was das ist? Ansonsten habe ich mir folgendes überlegt.
Mein erster Maischesud war aus 50% Pima und 50% MüMa. Daraus wurde ein
vollmundiges, relativ dunkles Landbier. Jetzt möchte ich gerne ein
helleres Bier haben und mit Wiener Malz arbeiten. In welchem Verhältnis
soll ich die beiden Malzsorten mischen?
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2006 um 19:24 |
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Hallo emjay,
was die Hefe angeht, kannst Du den Bodensatz in den neuen Sud geben. Der
Bodensatz enthält noch sehr viele aktive Hefezellen. Allerdings würe ich
das Spiel höchstens zweimal wiederholen.
Gruß
Martin
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2006 um 19:26 |
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Ich braue jetzt folgendes Bier:
2/3 Pilsener Malz
1/3 Wiener Malz
Das ganze hopfe ich recht kräftig und schau mal wie das Bier schmeckt. Ist
es mir zu pilsig, verwende ich das nächste Mal eine andere Hefe und mehr
Wiener Malz. Ist es mir zu malzig, mache ich es umgekehrt.
Jetzt habe ich nur eine Frage zu den Rasten: Ist meine Überlegung richtig,
dass wenn ich die Rasten von einem Pilsrezept übernehme, das Bier eher
schlanker wird, und wenn ich die Rasten von einem Exportrezept übernehme,
das Bier eher malziger wird?
[Editiert am 7.11.2006 um 19:40 von emjay2812]
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2006 um 10:45 |
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Hallo!
Zitat: | Ist meine Überlegung
richtig, dass wenn ich die Rasten von einem Pilsrezept übernehme, das Bier
eher schlanker wird, und wenn ich die Rasten von einem Exportrezept
übernehme, das Bier eher malziger wird? |
Das stimmt nur teilweise, denn die Rasten beeinflussen vor allem die
Restsüße im Bier. Lange Rasten bei 62°C und kurze bei 72°C ergeben
trockenere Biere, machst Du es umgekehrt werden die Biere süßer.
Nimm doch einfach eins der vielen Rezepte, die Dir zugeschickt wurden, und
übernimm die Rasten von einem Rezept, das Deinem Biergeschmack am nächsten
kommt
Jan ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2006 um 18:02 |
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Habe gestern mal ein Paket der Hefe aktiviert, bis jetzt hat sich der
Beutel noch gar nicht gebläht. Am liebsten würde ich die Hefe aus dem
Beutel nehmen und mit Malzbier füttern. Wieviel Malzbier brauche ich? Muss
ich das Malzbier aufkochen? Reicht es das Malzbier gründlich mit einem
ausgekochtem Löffel zu rühren? Ich hatte mal einen Starter mit Zuckerwasser
gemacht, erstaunlicherweise hat die Hefe das überlebt, obwohl ich damals
ziemlich laienhaft vorgegangen bin (einfach mal Hefe in Zuckerwasser
schütten, rühren, warten)
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2006 um 18:14 |
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Hallo Emjay,
warte noch ein wenig. (So 2 Tage) Geduld ist das wichtigste
Bis dahin
Marco ____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2006 um 23:23 |
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Hallo!
In den WYeast-Hefen-Anleitungen steht drin, dass Du sie pro Monat ab
Herstellungsdatum einen Tag aktivieren musst. Bei einem Jahr wären das ca.
12 Tage, ein wenig musst du wahrscheinlich noch warten. Auf keinen Fall
würde ich mit Malzbier füttern, das nimmt Dir die Hefe unter Garantie übel,
zumindest wird die Hefe dann im Sud erstmal zicken. Wenn Du einen größeren
Starter herstellen willst, nimm Speise oder zumindest Malzextrakt, am
besten flüssigen.
Jan
____________________
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2006 um 08:08 |
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Hey emjay,
das Thema Starter und Malzbier wird hier schon länger wie eine
Glaubensfrage diskutiert. Du kannst ruhig auch Malzbier für den Starter
nehmen. Ich habe den jüngsten Starter aus einer Agar-Schrägkultur
hochgezogen. Dabei habe ich ca. 4 L Lidl Malzbier verbraten und dabei eine
sehr große Menge Hefe erhalten. War natürlich zu dunkel für ein helles
Pils, also über Nacht abzetzen lasse, vom Sediment abgegossen und nochmal
für ca. 12 h mit verdünnter Würze verwöhnt. Damit habe ich damit 30 L Pils
angestellt. Das ging ab, wie Schmidts Katze. Es gibt vielleicht aber auch
andere Erfahrungen mit Malzbier. Ich jedenfalls benutze es häufig. Ich
gieße es direkt aus der Flasche in den Kolben. Durch ständiges Rühren und
Belüften ist das CO2 dann schnell draussen.
Gruß,
Markus
[Editiert am 11.11.2006 um 08:22 von ggansde]
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2006 um 15:19 |
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Ich möchte/muss der Hefe unter die Arme greifen, da sie doch schon sehr alt
ist. Anstelle von Malzbier könnte ich natürlich auch von meinem hellen
Trockenmalzextrakt nehmen. Wieviel Wasser und wieviel Extrakt sollte ich
nehmen?
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2006 um 15:39 |
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Trockenmalzextrakt klappt sehr gut. Nimm etwa 80g/L. Ich habe übrigens auch
schon mit normalem Haushaltszucker und Hefenährsalz experimentiert. Klappt
auch ganz gut. Wichtig ist halt rühren und belüften.
Grüße,
Markus
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 11.11.2006 um 17:41 |
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Ich würde trotzdem erstmal warten, bis sich in der WYAEST-Verpackung was
tut. In dem Tütchen ist genug Würze, damit die Hefe unter ideal sterilen
Bedingungen erstmal zum Leben erweckt werden kann. Wenn Du sie rausnimmst,
bevor sich was tut, ist die Gefahr groß, dass die paar Hefezellen in dem
Tütchen garnicht mehr zum Zuge kommen, sondern irgendwas Wildes anfängt zu
wachsen. Wie gesagt, in der Tüte ist genug Würze für die ersten Tage, da
hilft 'füttern' mit Malzbier oder Extraktlösung auch nicht weiter.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 14 |
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