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Autor: Betreff: jung und wild (gushing)
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don_tietz
Beiträge: 4
Registriert: 30.9.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.11.2006 um 13:06  
Hallo miteinander
Ich habe nun mein erstens eigens Bier - als Düsseldorfer natürlich Alt - komplett selbstgebraut - also kein Kit sondern im Kessel, Infusionsverfahren etc).
Nachdem ich das Bier nach der Gärung (mit ermitteltem Rest-Extraktgehalt 3P dann nach Zugabe von 2 L Speise in Plöpp-Pullen abgefüllt habe, ließ ich die Flaschen für 4 Tage auf rd 20 Grad um sie nun einer kühlen Reifung (Luxus: eigener Kühlschrank )zuzuführen.

Problem: Beim Öffnen einer Flasche kam mir aber rd die Hälfte entgegen. :puzz:

Fragen: kann das an meinen kleinen Flaschen liegen (0.3)?
wird das nach Kühlen besser (soll ja noch für vier Wochen lagern)
oder muss ich entlüften?

Wäre schön, wen mir jemand einen Tipp geben kann!


[Editiert am 12.11.2006 um 23:58 von don_tietz]



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don
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CFM
Beiträge: 176
Registriert: 16.8.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.11.2006 um 13:50  
Hi don_tietz,

"gushing" würde ja auf eine Infektion von wilder Hefe und/oder Bakterien hindeuten. Jene welche die langkettigen Zucker im Bier (Dextrine) im Bier anknabbern und dadurch eine erneute Gärung und ein Übermaß an CO² produzieren. Nur mal so am Rande, da der Begriff "gushing" doch oft (meiner Meinung) falsch benutzt wird. Dieses Gushing ist sehr selten und man müßte richtig unsauber gearbeitet haben.

Was viele (Anfänger- ?) Hobbybrauer haben ist eine Übermaß an CO² durch eine nicht komplett abgeschlossen Haupt-/Nachgärung und/oder ein falsche Berechnung der Speisegabe/Abfüllzeitpunkt.
Meistens ist die Ursache die nicht komplett abgeschlossene Gärung durch zu wenig Hefegabe bei der Hauptgärung. Bei zu wenig Hefe macht diese oft auf den letzten Metern schlapp und gaukelt einen zu hohen Restextrakt vor.

So die Theorie, mir ist es auch schon oft passiert, da hilft nur entlüften und das nächste Mal einen größeren, gut belüfteten Hefe-Starter machen :)

Gruß
Christian
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ggansde
Beiträge: 2175
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red_folder.gif erstellt am: 12.11.2006 um 14:29  
Hey don_tietz,
Stammwürze?
Gärtemperatur?
Welche Hefe?
Gruß,
Markus
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don_tietz
Beiträge: 4
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red_folder.gif erstellt am: 12.11.2006 um 23:55  
Hallo Markus & Christian!
also dies sind meine ordentlich protokollierten Zuaten (nach Rezept bis auf Hopfen):

1,00 kg Pilsener Malz (3 EBC)
2,50 kg Münchner Malz (20 EBC)
0,50 kg helles Weizenmalz (3 EBC)
20 g Farbmalz (1400 EBC)
20 g Brewers Gold als Ersatz für Hallertauer Magn. (Bitterhopfung 6,4 % a-Säure) ...für 90 min
30 g Hallertauer Hersbrucker (3,6 % a-Säure) ... fur 30/5 min
1 P. Wyeast 1338

Die Gärtemperatur lag am Anfang bei 19 Grad, am Ende gegen 21 Grad.

Die Hefe Wyeast1338 hatte ich 2 tage in der Packung und dann (Packung ordentlich gebläht) 17h vor dem anstellen (sagt man doch für "Hefe ins Bier kippen?!) mit ½ l Malzbier angesetzt,

In gerade diesem Punkt bin ich mir auch nicht sicher, ob ich das alles so richtig gemacht habe...

Und noch eine Frage hätt ich: wie soll ich denn das Bier jetzt entlüften, sobald ich den Verschluss vorsichtig löse, beginnt es wieder zu sprudeln :puzz:

Danke schonmal!
Don


[Editiert am 13.11.2006 um 00:00 von don_tietz]



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don
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ggansde
Beiträge: 2175
Registriert: 9.11.2005
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red_folder.gif erstellt am: 13.11.2006 um 07:58  
Hey Don,
sag nochmal, welche Stammwürze Du gespindelt hast und welchen Restextrakt Du vor dem Abfüllen gespindelt hat.
Grüße,
Markus
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don_tietz
Beiträge: 4
Registriert: 30.9.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.11.2006 um 22:59  
Hy Markus,
also abgefüllt hatt ich bei 3 P und die Stammwürze war bei 15 P

Und? ist das Bier noch zu retten? :o

Don


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don
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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 14.11.2006 um 00:41  
Hallo don_tietz,

ich schließe mich den Kollegen an, vermutlich ist beim Schlauchen zuviel Extrakt in die Flaschen gekommen. Die 3°P sagen nicht viel aus, man würde hier zusätzlich den Restextrakt bei vollständig abgeschlosser Gärung benötigen, z.B aus einer Schnellvergärungsprobe. Wenn dieser beispielswese 2°P wäre (schon gehabt!) und Du bei 3°P mit 2l Speisegabe abgefüllt hättest, ergäbe sich bei einer Biermenge von 20l ein ungefährer Karbonisierungswert von 8gCO2/Liter. Das entspräche dem Wert eines besonders prickeligen Weizenbiers und steht dem Altbier nicht gerade gut!
Das würde einiges erklären.
Es bliebe Dir nichts anderes übrig, als die Flaschen regelmäßig zu entlüften, bis der Druck einen normalen Wert erreicht hat (nach Gefühl). Das ist am einfachsten bei Bügelverschlüssen. Bei Kronkorken kann man auch durch vorsichtiges Aufhebeln Druck ablassen ohne den Kronkorken zu beschädigen. Drehverschlüsse wären auch einfach, aber wer benutzt die schon?

Gruß
Martin
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red_folder.gif erstellt am: 14.11.2006 um 10:18  
Hey Don,
Martin hat recht, wenn er sagt das die Messung von 3 °P alleine noch nicht aussagekräftig ist. Zusammen mit der Beobachtung, dass sich evtl. am Gärverschluss nichts mehr getan hat, ist sie es aber schon, falls Du keine SVG gemacht hat (Mache ich auch nie bis selten). Ich habe schon Bier abgefüllt, dass mit 5 °P fertig vergoren war.
Tja, was könntest Du falsch gemacht haben? Ich bin jetzt auch am Rätseln. Hört sich eigentlich alles gut an. Ich hatte auch schon mal ein wildes Bier, einfach dadurch, dass ich im Sommer in der Dachkammer obergärig bei 28 °C vergoren hatte. Da war die Gärung in 24h h durch. Das Bier hat geschäumt wie Hölle, liess sich jedoch durch eine lange, kalte Lagerung (Lösung des CO2) dazu überreden, in der Flasche zu bleiben. Ich würde es damit mal versuchen. Lass das mit dem Entlüften erstmal sein (ausser die erste Flasche platzt), sonst hast Du ja kein Bier mehr in den Flaschen übrig :o
Grüße,
Markus
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 14.11.2006 um 14:09  
Hi Don,

wieviel °C hatte das Bier in der Flasche, als Du sie geöffnet hast? 20°C vielleicht? Dass Dir da das Bier entgegenkommt, wäre nicht verwunderlich.

Gruß
Steinbrauer
Antwort 8
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don_tietz
Beiträge: 4
Registriert: 30.9.2006
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red_folder.gif erstellt am: 14.11.2006 um 23:50  
Hallo miteinander,
danke zunächst für die vielen Tipps - ich denke ich werde jetzt ganz kühl lagern (übrigens war das "Schaumbier" durchaus kühl) und ein paar Flaschen entlüften und ein paar einfach ruhen lassen.
Don


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don
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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 15.11.2006 um 00:53  
Hallo Don,

ja so ist das immer - auf eine vermeintlich einfache Frage kommen hier viele verschiedene Antworten und Ideen (und das ist auch gut so!). Das zeigt, wie komplex die Hobbybrauerei eigentlich ist, wenn man ein wirklich gutes Bier brauen möchte.

Ich bin jetzt seit über zwei Jahren Hobbybrauer. Angefangen mit Bierkits, danach Maischebrauen. Auch weil ich meine Bemühungen in den letzten Monaten verstärkt habe, komme ich jetzt erst an den Punkt, da ich meine Biere wirklich mit guten kommerziellen Bieren vergleichen kann. Dazu gehört ein gesundes Maß an Fachwissen und vor allem Erfahrungen aus Braufehlern!

Lass Dich nur nicht entmutigen, Dein Bier ist grundsätzlich gelungen! Es hat nur einen Makel mit der Karbonisierung, daran kannst Du arbeiten.


Gruß
Martin
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