Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: Fragen zum ersten untergärigen Sud
Posting Freak
Posting Freak

emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 16:10  
Mein erster untergäriger Maischesud ist im Keller am gären. Heute habe ich das Bier mal nach 7 Tagen der Gärung begutachtet und probiert. Im Gegensatz zu meinem obergärigen Landbier, ist keine große Schaumkrone zu sehen, sondern nur ein paar braune Flecken, die auf der Oberfläche schwimmen. Im Glas war das Bier nicht sonderlich klar (Hefe? schlecht geläutert?), Außerdem schwammen einige Flocken im Bier, die ich zunächst nicht einordnen konnte. Es stellte sich heraus, dass es Hefeflocken sind, die im Glas langsam zu Boden sanken! Ist das normal? Ich wollte mein Bier morgen, spätestens übermorgen abfüllen, da es meiner Meinung nach nicht mehr gärt. Mein Gärröhrchen ist funktionslos, da das Gärfass zu groß ist, (Gase breiten sich im Hohlraum aus, anstelle über das Röhrchen zu entweichen). Geschmacklich ist es sehr gut, auch nicht mehr süß. Kohlensäure kann ich keine sehen, nur noch ein wenig bizzeln hören.

Nur eine Frage am Rande: was bedeutet "scheinbarer Gärungsgrad" und "Ausflockung: hoch"?


____________________
Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
Profil anzeigen
Posting Freak
Posting Freak

stahlsau
Beiträge: 804
Registriert: 25.12.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 16:35  
hi,
füll lieber übermorgen ab, oder warte noch ein paar Tage, die untergärige Gärung zieht sich oft noch ein paar Tage. Wenn du's jetzt noch etwas stehen lässt passiert nix, aber wenn du zu früh abfüllst ist es am Ende übercarbonisiert. Ist mir schon oft genug passiert, ich weiss wovon ich rede ;)

Ansonsten würde ich sagen das was du beschreibst ist alles ziemlich normal.

"Ausflockung hoch" heisst, dass die Hefe große Flocken oder Klumpen bildet, die sich am Boden absetzen. Bei niedriger Ausflockung bleibt viel Hefe in der Schwebe, die sich erst bei langer Lagerung absetzt.


____________________
Das ist eine Signatur.
Profil anzeigen Antwort 1
Posting Freak
Posting Freak

tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 16:53  
Hallo emjay,

hast du heute zum ersten mal nachgeschaut ? Wenn nein, war da an den Tagen vorher ein weißer Kräusen obendrauf ? Wenn ja, dann vermuten wir mal, das alles o.k. ist, so wie beschrieben ist die Hauptgärung abgeschlossen. Die braunen Flecken sind Hopfenharze, achte beim Abziehen darauf, das du davon nichts mit in die Flaschen / ins Faß bekommst; die sind seeehr bitter.

Kannst du das Bier spindeln ? Wenn ja, poste doch mal den aktuellen Wert und den Wert der Anstellwürze.

Der Scheinbare Vergärungsgrad gibt an, wie weit dein Bier durchgegoren ist, das heißt
wie viele Zucker vergoren wurden.
Der wirkliche Vergärungsgad ist definiert als

vergorener Extraktgehalt * 100 % / Extraktgehalt Anstellwürze

also z.B.bei 12 % Stammwürze und einem extraktgehalt des Bieres (nach der Gärung) von 4 %
wäre der Vergärungsgrad (12-4) * 100 / 12 = 66%

Den Extraktgehalt mißt man ja mit der Würzespindel. Und leider verfälscht der bei der Gärung
entstehende Alkohol den Ablesewert (Alkohol ist leichter als Wasser). Deshalb mißt man
mit der Würzespindel im (gärenden/vergorenen) Bier immer einen falschen Wert. Die
Brauer leben aber damit und sprechen dann einfach vom 'scheinbaren Extrakt' und nehmen aber trotzdem einfach den Spindelwert. Der mit diesem Ablesewert ermittelte Vergärungsgrad ist der
scheinbare Vergärungsgrad.

Ungefähr gilt wirklicher Vergärungsgrad = scheinbarer Vergärungsgrad * 0,81

Kurz gesagt, er gibt an, wie 'gut' die Hefe vergären kann.

Es wurde hier schon kontrovers diskutiert, inwieweit die Hefe überhaupt Einfluß darauf hat,
die Literatur sagt, das der Vergärungsgrad allein im Sudhaus festgelegt wird. Trotzdem
geben die Hefeproduzenten diesen Wert meist mit an.

Ausflockung sagt etwas darüber aus, wie die hefe zur Klumpenbildung neigt. Hefen mit größerer
Ausflockung sinken schneller zu Boden und das Bier klärt sich schneller.

Das das Bier trübe erscheint stelle ich auch immer fest, das gibt sich mit der Lagerung.

Viel Erfolg !
Tino


____________________
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 2
Posting Freak
Posting Freak

Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 16:59  
Hallo emjay!

Was für eine Hefe hast Du denn genommen und bei welcher Temperatur vergärst Du? 7 Tage scheinen mir ein wenig arg kurz.

Jan


____________________
Profil anzeigen Antwort 3
Posting Freak
Posting Freak

emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 17:31  
Der Spindelwert beträgt ca. 7°P. Die Hefe ist: Wyeast Czech Pils. Ja ich habe vor ein, zwei Tagen, weißen Schaum gesehen, allerdings nicht sehr hoch und er war auch wirklich nur für einen max. 2 Tage zu sehen. Die Gärtemperatur liegt bei ca. 10-14°C (Kellertemperatur schwankt je nach Tageszeit und Außentemperatur).

Was mich freut ist, dass das Bier trotz einer Verdünnung mit Wasser (der Sud hatte zuviel Stammwürze, da ich erstens falsch gespindelt, und zweitens zu wenig nachgegossen hatte :mad: ), immer noch ein schönes Hopfenaroma hat. Ich führe das auf den verwendeten Aromahopfen einer Gasthausbrauerei in Tettnang zurück :D . Damit werde ich auch meinen nächsten Sud, einen Pils brauen. Ich muss immer noch lachen, wenn ich daran denke wie ich den Hopfen gekauft hatte (Brauer nimmt einen riesen Sack :o , hält mir eine Tüte hin: "sag stopp wenns genug ist!". "Stopp!" Nachher war ich stolzer Besitzer von fast 700g Tettnanger Aromahopfen ;)


____________________
Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
Profil anzeigen Antwort 4
Senior Member
Senior Member

Nordic Brewing
Beiträge: 328
Registriert: 4.10.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 17:33  
Hallo emjay,

ich kann den Kollegen nur beipflichten. Ich habe ebenfalls ein Pils am gären, mit der WYEAST Czech Pils Hefe, die Du glaube ich auch benutzt. Ich habe meinen aktuellen Sud am 05.11. angestellt und am 20.11 erst die Endvergärung erreicht, über 14 Tage also. Wenn Du den Sud noch prickeln hörst, oder er beim Probenehmen im Messkolben noch stark schäumt, dann ist die Gärung noch nicht durch. Ich habe mir wie Stahlsau auch schon einige Biere übercarbonisiert, weil ich nicht lange genug gewartet habe.
Ich fülle mein Bier übrigends in der Hauptgärung, wenn noch so 20-30% Restextrakt übrig sind, in ein zweites sauberes Gärfass ab. Hier gärt das Bier bis zum Endpunkt, soll angeblich den Geschmack verbessern - Vergleichsprobe habe ich noch nicht gemacht.

Gruß
Martin
Profil anzeigen Antwort 5
Posting Freak
Posting Freak

emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 19:10  
Schäumen? Fehlanzeige! Und das prickeln von Kohlensäure höre ich nur dann, wenn ich das Ohr ganz dicht an das Glas halte, ich sehe auch keine Kohlensäure aufsteigen. Es würde mich wundern, wenn das Bier schon ganz durchgegoren ist, deswegen wollte ich ja auch erst in ein, zwei Tagen abfüllen. Woran kann man denn (ohne Gärröhrchen oder Schnellvergärungsprobe, was immer das ist) erkennen ob das Bier fertig gegoren ist? Es sieht aus wie Bier, riecht wie Bier, schmeckt nach Bier. Es ist weitgehendst klar. Es ist auch kein Schaum mehr auf der Oberfläche nur noch die braunen Hopfenharze. Na ja, ich warte mal bis Freitag und schaue dann nochmal nach.


____________________
Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
Profil anzeigen Antwort 6
Senior Member
Senior Member

Swiss
Beiträge: 224
Registriert: 19.12.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 22:08  
Hallo Emjay

7 Prozent dünkt mich etwas hoch. Also du nimmst ein Probegefäss, sprich Messzylinder, spindelst (anscheinend 7 Prozent), stellst diesen Messzylinder an die Wärme (bei mir auf den Heizradiator) und schaust einige Stunden später, was der Endvergärungsgrad ist. (wahrscheinlich wird dieser auf 3-4% runterfallen). Dann weisst Du, dass auch dein gesamter Sud bei genügend Geduld noch auf diesen Wert kommen wird. Untergärig braucht halt etwas länger - schmeckt dafür auch lecker. Willst Du dann ohne Zucker (also grünschlauchen) abfüllen, macht es Sinn, 1-2% über dem EVG(Endvergärungsgrad) abzufüllen, damit sich auch noch der nötige Druck aufbaut.
zB. Ich habe heute ein Lager mit 14% abgefüllt, das bei 5%, da mit die Schnellvergärungsprobe einen Endvergärungsgrad von 3% bestätigte. Da ich morgen in der früh keine Zeit habe, habe ich es jetzt grüngeschlaucht, dh. es wird im KEG noch den Rest vergären und den nötigen Druck aufbauen. Ging bis jetzt immer gut. (braucht aber Spundventile) - Alles Klar. Nur ruhig Blut und immer kräftig spindeln ;-)
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 7
Posting Freak
Posting Freak

emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.11.2006 um 22:27  
Mir ist da noch was eingefallen, der Spindelwert lag bei Kellertemperatur, sprich 13°C. Muss ich den Spindelwert nicht bei 20°C ermitteln??


____________________
Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
Profil anzeigen Antwort 8
Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 22.11.2006 um 06:59  
Hallo emjay!

Ja, üblich rechnet man auf 20°C um, es gibt aber auch Spindeln, die auf 7°C normiert sind...
Zum Umrechnen benutze ich gerne diese Seite und da käme für 7°P bei 13°C ein Wert von 6,7°P bei 20°C raus.

Uwe


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 9
Posting Freak
Posting Freak

emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.11.2006 um 14:56  
Ich habe eben nochmal gespindelt und einen Wert von 4°P erhalten! Umgerechnet auf 20°C ergibt das einen Wert von ca. 3,70°P. Da ich heute keine Zeit mehr zum Abfüllen habe, werde ich das Bier morgen früh in Flaschen abfüllen!

Jetzt weiß ich doch endlich, wofür man eine Spindel so alles gebrauchen kann... :D Ein Wunder, dass meine Bierkitbiere ohne Spindel etwas geworden sind, allerdings weiß ich jetzt auch, warum sie immer hoffnungslos übercarbonisiert waren.


____________________
Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
Profil anzeigen Antwort 10
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum