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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Fragen zum ersten untergärigen Sud |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 16:10 |
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Mein erster untergäriger Maischesud ist im Keller am gären. Heute habe ich
das Bier mal nach 7 Tagen der Gärung begutachtet und probiert. Im Gegensatz
zu meinem obergärigen Landbier, ist keine große Schaumkrone zu sehen,
sondern nur ein paar braune Flecken, die auf der Oberfläche schwimmen. Im
Glas war das Bier nicht sonderlich klar (Hefe? schlecht geläutert?),
Außerdem schwammen einige Flocken im Bier, die ich zunächst nicht einordnen
konnte. Es stellte sich heraus, dass es Hefeflocken sind, die im Glas
langsam zu Boden sanken! Ist das normal? Ich wollte mein Bier morgen,
spätestens übermorgen abfüllen, da es meiner Meinung nach nicht mehr gärt.
Mein Gärröhrchen ist funktionslos, da das Gärfass zu groß ist, (Gase
breiten sich im Hohlraum aus, anstelle über das Röhrchen zu entweichen).
Geschmacklich ist es sehr gut, auch nicht mehr süß. Kohlensäure kann ich
keine sehen, nur noch ein wenig bizzeln hören.
Nur eine Frage am Rande: was bedeutet "scheinbarer Gärungsgrad" und
"Ausflockung: hoch"?
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 16:35 |
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hi,
füll lieber übermorgen ab, oder warte noch ein paar Tage, die untergärige
Gärung zieht sich oft noch ein paar Tage. Wenn du's jetzt noch etwas stehen
lässt passiert nix, aber wenn du zu früh abfüllst ist es am Ende
übercarbonisiert. Ist mir schon oft genug passiert, ich weiss wovon ich
rede
Ansonsten würde ich sagen das was du beschreibst ist alles ziemlich
normal.
"Ausflockung hoch" heisst, dass die Hefe große Flocken oder Klumpen bildet,
die sich am Boden absetzen. Bei niedriger Ausflockung bleibt viel Hefe in
der Schwebe, die sich erst bei langer Lagerung absetzt. ____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 16:53 |
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Hallo emjay,
hast du heute zum ersten mal nachgeschaut ? Wenn nein, war da an den Tagen
vorher ein weißer Kräusen obendrauf ? Wenn ja, dann vermuten wir mal, das
alles o.k. ist, so wie beschrieben ist die Hauptgärung abgeschlossen. Die
braunen Flecken sind Hopfenharze, achte beim Abziehen darauf, das du davon
nichts mit in die Flaschen / ins Faß bekommst; die sind seeehr bitter.
Kannst du das Bier spindeln ? Wenn ja, poste doch mal den aktuellen Wert
und den Wert der Anstellwürze.
Der Scheinbare Vergärungsgrad gibt an, wie weit dein Bier durchgegoren ist,
das heißt
wie viele Zucker vergoren wurden.
Der wirkliche Vergärungsgad ist definiert als
vergorener Extraktgehalt * 100 % / Extraktgehalt Anstellwürze
also z.B.bei 12 % Stammwürze und einem extraktgehalt des Bieres (nach der
Gärung) von 4 %
wäre der Vergärungsgrad (12-4) * 100 / 12 = 66%
Den Extraktgehalt mißt man ja mit der Würzespindel. Und leider verfälscht
der bei der Gärung
entstehende Alkohol den Ablesewert (Alkohol ist leichter als Wasser).
Deshalb mißt man
mit der Würzespindel im (gärenden/vergorenen) Bier immer einen falschen
Wert. Die
Brauer leben aber damit und sprechen dann einfach vom 'scheinbaren Extrakt'
und nehmen aber trotzdem einfach den Spindelwert. Der mit diesem Ablesewert
ermittelte Vergärungsgrad ist der
scheinbare Vergärungsgrad.
Ungefähr gilt wirklicher Vergärungsgrad = scheinbarer Vergärungsgrad *
0,81
Kurz gesagt, er gibt an, wie 'gut' die Hefe vergären kann.
Es wurde hier schon kontrovers diskutiert, inwieweit die Hefe überhaupt
Einfluß darauf hat,
die Literatur sagt, das der Vergärungsgrad allein im Sudhaus festgelegt
wird. Trotzdem
geben die Hefeproduzenten diesen Wert meist mit an.
Ausflockung sagt etwas darüber aus, wie die hefe zur Klumpenbildung neigt.
Hefen mit größerer
Ausflockung sinken schneller zu Boden und das Bier klärt sich schneller.
Das das Bier trübe erscheint stelle ich auch immer fest, das gibt sich mit
der Lagerung.
Viel Erfolg !
Tino
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 16:59 |
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Hallo emjay!
Was für eine Hefe hast Du denn genommen und bei welcher Temperatur vergärst
Du? 7 Tage scheinen mir ein wenig arg kurz.
Jan
____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 17:31 |
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Der Spindelwert beträgt ca. 7°P. Die Hefe ist: Wyeast Czech Pils. Ja ich
habe vor ein, zwei Tagen, weißen Schaum gesehen, allerdings nicht sehr hoch
und er war auch wirklich nur für einen max. 2 Tage zu sehen. Die
Gärtemperatur liegt bei ca. 10-14°C (Kellertemperatur schwankt je nach
Tageszeit und Außentemperatur).
Was mich freut ist, dass das Bier trotz einer Verdünnung mit Wasser (der
Sud hatte zuviel Stammwürze, da ich erstens falsch gespindelt, und zweitens
zu wenig nachgegossen hatte
), immer noch ein schönes Hopfenaroma hat. Ich führe das auf den
verwendeten Aromahopfen einer Gasthausbrauerei in Tettnang zurück .
Damit werde ich auch meinen nächsten Sud, einen Pils brauen. Ich muss
immer noch lachen, wenn ich daran denke wie ich den Hopfen gekauft hatte
(Brauer nimmt einen riesen Sack ,
hält mir eine Tüte hin: "sag stopp wenns genug ist!". "Stopp!" Nachher war
ich stolzer Besitzer von fast 700g Tettnanger Aromahopfen ____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 17:33 |
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Hallo emjay,
ich kann den Kollegen nur beipflichten. Ich habe ebenfalls ein Pils am
gären, mit der WYEAST Czech Pils Hefe, die Du glaube ich auch benutzt. Ich
habe meinen aktuellen Sud am 05.11. angestellt und am 20.11 erst die
Endvergärung erreicht, über 14 Tage also. Wenn Du den Sud noch prickeln
hörst, oder er beim Probenehmen im Messkolben noch stark schäumt, dann ist
die Gärung noch nicht durch. Ich habe mir wie Stahlsau auch schon einige
Biere übercarbonisiert, weil ich nicht lange genug gewartet habe.
Ich fülle mein Bier übrigends in der Hauptgärung, wenn noch so 20-30%
Restextrakt übrig sind, in ein zweites sauberes Gärfass ab. Hier gärt das
Bier bis zum Endpunkt, soll angeblich den Geschmack verbessern -
Vergleichsprobe habe ich noch nicht gemacht.
Gruß
Martin
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 19:10 |
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Schäumen? Fehlanzeige! Und das prickeln von Kohlensäure höre ich nur dann,
wenn ich das Ohr ganz dicht an das Glas halte, ich sehe auch keine
Kohlensäure aufsteigen. Es würde mich wundern, wenn das Bier schon ganz
durchgegoren ist, deswegen wollte ich ja auch erst in ein, zwei Tagen
abfüllen. Woran kann man denn (ohne Gärröhrchen oder
Schnellvergärungsprobe, was immer das ist) erkennen ob das Bier fertig
gegoren ist? Es sieht aus wie Bier, riecht wie Bier, schmeckt nach Bier. Es
ist weitgehendst klar. Es ist auch kein Schaum mehr auf der Oberfläche nur
noch die braunen Hopfenharze. Na ja, ich warte mal bis Freitag und schaue
dann nochmal nach.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 224 Registriert: 19.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 22:08 |
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Hallo Emjay
7 Prozent dünkt mich etwas hoch. Also du nimmst ein Probegefäss, sprich
Messzylinder, spindelst (anscheinend 7 Prozent), stellst diesen
Messzylinder an die Wärme (bei mir auf den Heizradiator) und schaust einige
Stunden später, was der Endvergärungsgrad ist. (wahrscheinlich wird dieser
auf 3-4% runterfallen). Dann weisst Du, dass auch dein gesamter Sud bei
genügend Geduld noch auf diesen Wert kommen wird. Untergärig braucht halt
etwas länger - schmeckt dafür auch lecker. Willst Du dann ohne Zucker (also
grünschlauchen) abfüllen, macht es Sinn, 1-2% über dem
EVG(Endvergärungsgrad) abzufüllen, damit sich auch noch der nötige Druck
aufbaut.
zB. Ich habe heute ein Lager mit 14% abgefüllt, das bei 5%, da mit die
Schnellvergärungsprobe einen Endvergärungsgrad von 3% bestätigte. Da ich
morgen in der früh keine Zeit habe, habe ich es jetzt grüngeschlaucht, dh.
es wird im KEG noch den Rest vergären und den nötigen Druck aufbauen. Ging
bis jetzt immer gut. (braucht aber Spundventile) - Alles Klar. Nur ruhig
Blut und immer kräftig spindeln ;-)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2006 um 22:27 |
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Mir ist da noch was eingefallen, der Spindelwert lag bei Kellertemperatur,
sprich 13°C. Muss ich den Spindelwert nicht bei 20°C ermitteln??
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.11.2006 um 06:59 |
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Hallo emjay!
Ja, üblich rechnet man auf 20°C um, es gibt aber auch Spindeln, die auf 7°C
normiert sind...
Zum Umrechnen benutze ich gerne diese Seite und da käme für 7°P bei 13°C ein Wert von 6,7°P bei
20°C raus.
Uwe ____________________
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.11.2006 um 14:56 |
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Ich habe eben nochmal gespindelt und einen Wert von 4°P erhalten!
Umgerechnet auf 20°C ergibt das einen Wert von ca. 3,70°P. Da ich heute
keine Zeit mehr zum Abfüllen habe, werde ich das Bier morgen früh in
Flaschen abfüllen!
Jetzt weiß ich doch endlich, wofür man eine Spindel so alles gebrauchen
kann... Ein Wunder, dass meine Bierkitbiere ohne Spindel etwas
geworden sind, allerdings weiß ich jetzt auch, warum sie immer hoffnungslos
übercarbonisiert waren. ____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 10 |
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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Fragen zum ersten untergärigen Sud |
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