Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 5.1.2007 um 21:06 |
|
|
Ich möchte mich wieder an Hanghofers Maibock versuchen und habe die
Schüttung auf meine Verhältnisse runter gerechnet.
Das Rezept schreibt relativ viel Sauermalz vor (3%!) und ich komme somit
auf knapp 200g. Normalerweise reichen mir 40g bei normaler Schüttung (5kg)
für die Restalkalität und so befürchte ich, daß mir der pH zu weit absackt,
wenn ich das ganze Sauermalz gleich zu Beginn mitmaische.
Ich würde zunächst mal so 50g mitmaischen und das restliche Sauermalz erst
in der zweiten Hälfte der Verzuckerung (72°C) zugeben und diese Rast ggf.
länger ausdehnen, bis zur Jodneutralität.
Spricht etwas gegen diese Vorgehensweise? Oder ist der Wert im Rezept
sowieso viel zu hoch?
Uwe
____________________
|
|
Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.1.2007 um 21:40 |
|
|
Hallo Uwe,
neben der Einstellung des pH-Wertes bringt die Verwendung von Sauermalz
auch noch eine interessante Geschmacksrichtung. Ich kenne da ein Helles aus
der fränkischen Schweiz (Held-Bräu) das schmeckt m.E. ganz intensiv (aber
richtig gut) nach Sauermalz. Natürlich würde eine zu frühe Gabe die
Enzym-Aktivität blockieren. Also für den Geschmack: Späte Zugabe, wie Du
beschrieben hast.
Grüße,
Markus
|
|
Antwort 1 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 5.1.2007 um 21:55 |
|
|
Hallo Wolfgang!
Schonmal besten Dank für Deine Einschätzung!
Im Hanghofer sind einige Rezepte ohne explizite Sauermalzangabe, oder es
steht "bei Bedarf" dabei.
Beim Maibock ist es aber Bestandteil der Schüttung. Ich kann mir jetzt auch
nicht vorstellen, ob das Bier dadurch geschmacklich zu sauer wird, oder ob
gerade eine leichte Säure gewünscht wird - wie es Markus gerade
andeutet.
Die Rasten sind je 45min bei 62°C und 72°C es wird also eher etwas süßlich
werden - wie man einen Maibock ja eigentlich haben will. Vielleicht paßt da
eine leichte Säure sogar ganz gut dazu.
Ich werde mal wie geplant die 50g direkt mitmaischen und den pH checken.
Kann ja bei Bedarf noch zugeben.
Die α-Amylase hat allerdings ein höheres pH-Optimum, na ja, raste ich
halt ggf. länger.
Uwe ____________________
|
|
Antwort 2 |
|
Member Beiträge: 52 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.1.2007 um 21:56 |
|
|
Nabend Braugemeinde,
ich habe bislang alle meine Biere nach Hanghofer gebraut.
So wie ich die Rezepte verstehen, ist die Schüttung anteilig immer gleich.
D.h. für mich, dass Du die 200 gr. nehmen musst.
Sollte die Restalkalität über 5 liegen, müsste das Brauwasser nochmals mit
Sauermalz angepasst werden. Deshalb steht ja auch ggf Sauermalz anpassen.
Schau Dir mal zum Vergleich das Rezept vom Schwechater_lager an, da ist in
der Schüttung kein Sauermalz
angegeben, aber unter dem Punkt Brauwasser ist die Gabe wieder anzupassen.
Mal etwas Anderes: Wie lange lagerst Du eigentlich Deinen Bock??
Gut Sud, Knut
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 5.1.2007 um 22:25 |
|
|
Hallo Knut!
Ja, ich dachte mir schon sowas und betrachte das Sauermalz als gewollten
Bestandteil.
Hmm, lagern. Bis zur Wanderung am 1. Mai würde ich sagen!
...abgesehen von vorherigen, unerlässlichen Verkostungen, versteht sich.
Ist natürlich schon fast wieder etwas spät, aber die untergärige Saison ist
ja ganz spät erst angegangen, letztes Jahr und meine Bohemian Lager jetzt
so richtig in Fahrt gekommen.
Uwe ____________________
|
|
Antwort 4 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.1.2007 um 00:03 |
|
|
Hallo, Uwe,
wieso ist es denn schon fast zu spät für den Maibock? Im allgemeinen sind
doch 6 bis 12 Wochen ausreichend, damit er ausgewogen schmeckt. Ich lagere
den meistens irgendwo so um die 10 Wochen, dann ist er schön rund und
angenehm trotz der recht hohen Hopfung von 45 IBUs.
Ach, noch was: ich lasse bei 5° Restalkalität, die unser Wasser hat, das
Sauermalz im Maibock weg. Nach meinen Erfahrungen produziert die 2206,
falls Du die verwendest, einen dezenten fruchtig-säuerlichen Geschmackston.
Ich fand die Sauermalzgabe von Hanghofer nicht so schön, aber das ist ja
wie so oft Geschmackssache. Säure hat für mich zumindest im Bier nichts
verloren (außer gaaaaanz dezent bei einem Weizenbier).
Gruß
Michael
[Editiert am 6.1.2007 um 00:05 von tauroplu]
|
|
Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.1.2007 um 22:12 |
|
|
Hallo Uwe!
Wenn es nur um die Säuerung gehen soll, nimm doch Mostmilchsäure (gibt´s
z.B. im Hornbach), dann läufst du auch nicht Gefahr, das dein Sauermalz
nicht ausreichend verzuckert.
...Ansonsten, bei der Schüttung, und der schwachen Hopfung würde ich jetzt
nur bei extrem hartem Wasser mit hoher RA einen leichten Fehlgeschmack
erwarten, so du dein Wasser nicht einstellen solltest.
Wenn du die Möglichkeit hast, den pH-Wert zu messen, maische erst mal ohne
Sauermalz ein, und passe die entsprechende Gabe deinen Messungen an.
Ach so, ein echter Bock will 6 Monate reifen!
....Das Problem sehe ich im Moment bei meinem Honig-Bier auf mich zukommen.
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
|
|
Antwort 6 |
|