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Autor: Betreff: Zapfprobleme...
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 17:27  
Moin,

seit einiger Zeit besitze ich einen (selbstgebauten) Zapfkühlschrank. Die Zapfhähne befinden sich direkt in der Kühlschranktür, das Bier ist also bis zum Ausschank gekühlt. Die Temperatur habe ich derzeit bei 8°, Ich benutze CC-Kegs und habe Kompensatorzapfhähne.

So nun zum Problem - ich finde ich habe einfach immer zu viel Schaum. Gerade habe ich mein zuletzt gebrautes (Düsseldorfer Alt) angeschlossen und ich kann einen kompletten Halben mit Schaum füllen. Den Zapfdruck habe ich schon auf nur 0,5 Bar eingestellt.

Ich habe derzeit immer endvergoren und dann mit Zucker im Faß die Kohlensäure eingestellt - hatte manchmal Probleme die richtige Menge zu erreichen - kann es daran liegen? Ich meine vielleicht habe ich wieder etwas viel Kohlensäure im Bier welche sich natürlich sobald der Druck fehlt entfalten kann??

Kann jemand mir nen Tipp geben? Welche Drücke habt Ihr eingestellt? Leider habe ich noch kein MAnometer um den Druck im Faß zu überprüfen - werde ich mir aber bald basteln und dann grün Schlauchen. Ich denke dann hat man die beste Kontolle über den CO2 Gehalt oder?

Vielen Dank
Gruß
t...
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tauroplu
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 18:13  
Hi, tigger...

also, ich kann dir nur zum Grünschlauchen raten, seitdem ich das mache, hatte ich nie wieder Carbonsierungsprobleme. Aber andere haben da andere Erfahrungen, ist halt auch irgendwie eine Ansichtssache.
Egal, diese Kompensatorzapfhähne benötigen konstruktionsbedingt einen Mindestzapfdruck von 1,2 bar. Mein Bier ist immer so ca. 5 bis 6°C kalt und mit ca. 5,3 bis 5,4 g CO2/L karbonisiert. Unter diesen Bedingungen zapfe ich mein Bier klar bei einem Druck von 1,6 bis 1,8 bar. Wenn das Bier bei z.B. 1,8 bar klar läuft und Dir zu rezent ist, dann halte das Bierglas einfach etwas weiter nach unten, dann entbindet eine bestimmte Menge an CO2 und es prickelt angenehm. Magst Du es etwas rezenter, dann zapfst Du eben mit dichter unter dem Zapfhahn (schräg) gehaltenem Glas und Du bekommst ein schön rezentes Bier. Ich zapfe seit geraumer Zeit mit 1, 8 bar und bin damit sehr zufrieden. Bei Deinen 8°C könnte es allerdings sein, daß Du so ca. 2 bar brauchst.
Versuch`s einfach mal.
Viel Erfolg und gut Schluck
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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brauknecht
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 18:17  
Du solltest den Druck im Fass vor dem Zapfen ermitteln. Bei gleichbleibender Temperatur musst Du dann nur noch den Zapfruck auf Fassdruck einstellen. (Fass im Kühlschrank 1 Tag temperieren) Der Kompensator verträgt 2,5 bar Zapfdruck. Wenn Du mehr Kohlensäure drin hast solltest Du nicht soviel Zucker geben. Sag mir mal Druck und Temperatur und ich rechne Dir mit meinem CO2 Rechenschieber den CO2- Gehalt aus.


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Es Grüßt Famulus Praxatorius (der Brauknecht)
In vino veritas -
In beer we trust
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 18:23  
Hallo, Brauknecht,

Zitat:
Du solltest den Druck im Fass vor dem Zapfen ermitteln.

Aber genau das kann er doch nicht, so hatte ich es zumindest verstanden, oder?
Gruß
Michael


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 18:23  
Hallo T...,
Kompensatorhähne reagieren sehr empfindlich, wenn schon im Schlauch Gasbläschen sind. In dem Falle sind sie sogar schlechter als normale Kolbenhähne. Du musst also dafür sorgen, dass überall, auch noch im Schlauch, der CO2-Sättigungsdruck erreicht wird. Daher darfst Du nicht zu wenig Druck auf das Fass geben.
Laut dieser Tabelle brauchst Du bei 8 Grad und z.B. 4,5 g/l CO2 einen Druck von mindestens 0,87 bar, damit nichts ausgast. Etwas Verlust in Leitung und Hahn eingerechnet, solltest Du also vielleicht gut 1 bar einstellen und dann am Kompensatorhahn die Durchflussmenge mit dem Kompensator einstellen.
Bei mir macht sich auch bemerkbar, dass die Leitung und der Hahn nicht gekühlt sind. Auch wenn das bloß 30cm sind, brauche ich fast ein Glas, bis es wieder Schaumfrei wird. Wie warm ist dein Hahn ?


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Gruß vom Berliner
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 19:34  
Hi,

hier http://www.bierzapfen.de/aufbau.htmstehen viele Tipps zum Thema Zapfen, auch, daß 1,2 bar offensichtlich benötigt werden. Ich will da jetzt nicht insistieren, aber bei mir waren 1,2 bar deutlich zu wenig. So, test it...
Ciao
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 19:47  
Moin,

ja genau das (Druck im Faß messen kann ich (noch)) nicht :)

Aber es waren schon wertvolle Tipps dabei. Das Ein Kompensator soviel Druck braucht wusste ich nicht, carbonisiert das Bier dann nich nachträglich auf?

Ich werde nun auch schnellstmöglich aufs Grünschlauchen umsteigen!

Danke
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 19:51  
Hallo, T...

es wird allenthalben empfohlen, nach Zapfende wieder auf den für die Temp. bzw. CO2-Gehalt entsprechenden Druck abzulassen. M.E. kann man ein Aufcarbonisieren aber vernachlässigen (habe es selbst schon getestet), da ja zum Aufcarbonisieren ein ständig sozusagen nachfließender Druck vorherrschen muß. Soll heißen: wenn Du ein zu schales Bier einmal aufcarbonisieren willst, dann mußt Du die CO2-Flasche mehrere Tage ans Keg hängen. Das CO2 im Gasraum ohne angeschlossene Flasche wird Dir nicht viel (wenn überhaupt) CO2 ins Bier bringen.
Gruß
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 20:54  
Danke -

aber in dem Zapfschrank steht noch ein CC Keg mit Selter - das benötigt dauernd CO2, und da Ich nur eine Flasche mit einem Ausgang aus dem Druckminderer habe hängen da beide Kegs dran. Also stünde auch mein Bier dauernd unter Druck.

Ich werde es einfach mal ausprobieren!
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 21:01  
Hi, t...

mmh, das verstehe ich noch nicht so ganz: Du hast also eine CO2 Flasche mit EINEM Ausgang aber ZWEI Kegs da dran? Dann mußt Du doch so etwas wie einen Verteiler haben oder stehe ich auf der Leitung? Und wenn da ein Verteiler wäre, dann müßte man den doch zumachen können oder?
Gruß
Michael


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 21:13  
Äh, nochmal ich,

habe gerade noch mal nachgesehen. Als Druckminderer würde sich in Deinem Fall dann vielleicht sowas anbieten:

für knapp 60 Euro (bei e---y vielleicht weniger), den kannst Du dann getrennt absperren.

Für die Faßdruckanzeige verwende ich diesen sog. Kolonnenspunder hier:

für ca. 45 Euro. Mit dem Teil, das ich auch schon seit längerem nutze, hast Du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Du hast 1. ein (zugegeben einfaches) Spundventil und 2. einen Faßdruckanzeiger. Damit könntest Du dann nach dem Zapfen den Druck ablassen.
Das kann man natürlich auch durch Selbstbasteln viiiiiel billiger haben. Aber erstens habe ich handwerklich drei linke Hände und zweitens würde ich bei solchen Druckteilen nicht basteln, wäre mir persönlich zu gefährlich.
Gruß nochmal
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2007 um 21:57  
Stimmt bis jetzt hatte ich eine einfache Weiche dran ohne Möglichkeit einzeln abzusperren. ICh denke das werde ich jetzt ändern - braucht ja nur 2 Absperrhähne dazu :thumbup:
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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 19.1.2007 um 00:20  
Hallo tiggernordmark,

ich möchte den Hinweis von Berliner unterstreichen, der da geschrieben hat, daß ein Kompensatorschankhahn extreme Probleme damit hat, wenn das Bier bereits mit Bläschen in ihn eingeleitet wird. Ich habe dies auch schon einmal in einem anderen Thread beschrieben.

Woher die Bläschen kommen können, kann vielseitig sein. Das Problem der Temperaturveränderung hast Du mit Deinem Aufbau weitgehend gelöst. Nun bleiben noch zwei typische Möglichkeiten übrig. Fraglich ist zum Einen, ob Dein Bier bläschenfrei aus dem Keg kommt. Dies ist nur dann voraussichtlich gegeben, wenn das Bier in Deinem Keg den tatsächlichen Sättigungsdruck überhaupt erreicht hat. Jedes Bier hat bei vorgegebener Temperatur einen individuellen Sättigungsdruck, so auch unterschiedlich bei kommerziellen Bieren. Ob das Bier in Deinem Keg aber den individuellen Sättigungsdruck erreicht hat ist abhängig vom vergärbaren Restextrakt beim Abfüllen, dem eingestellten Spundungsdruck und der Temperatur. Nicht ganz einfach also.
Als Daumenwert kann man mit dem Wert leben, den Du in Deinen Berechnungen vorgegeben hast. Du hast ja irgendwann einen CO2-Gehalt gewählt, danach die Speisegabe berechnet und auch Deine Spundungsapparatur eingestellt. Wenn das Überdruckventil irgendwann einmal abgeblasen hat, hast Du den angestrebten Wert ungefähr erreicht. Bei Deinem Aufbau sollte ein Zapfdruck von + 0,5 bar gegenüber Sättigungsdruck ausreichen um das Bier blasenfrei aus dem Keg zu bekommen.

Damit kommen wir zur nächsten Fehlerquelle. Bei einer speziellen Zapfanlage ohne Kompensatorschankhahn mußte ich mit einem Bierleitungsquerschnitt von 4mm arbeiten. Der Übergang vom Keg-Anschluß war aus dem Profihandel. Trotzdem war es unmöglich, das Bier blasenfrei durch diesen Übergang zu bekommen. Die extreme Volumenänderung vom Zapfkopfquerschnitt auf diese dünne Leitung bewirkte in diesem "Billigübergang" eine quirlige Blasenentwicklung, die nur mit einem banalen Kolbenschankhahn zu bewältigen war. Mit dem Kompensatorschankhahn wäre hier nur "Sahne" herausgekommen.

Daher also mein Hinweis: Der Kompensatorschankhahn ist toll!!! ... wenn er unter den richtigen Bedingungen eingesetzt wird. Der Kompensatorschankhahn ist der letzte Mist!!! ... wenn man diese Bedingungen nicht herstellen kann!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen!

Gruß
Martin
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raehmle
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red_folder.gif erstellt am: 19.1.2007 um 09:28  
Hallo Martin,

Zitat:
Dies ist nur dann voraussichtlich gegeben, wenn das Bier in Deinem Keg den tatsächlichen Sättigungsdruck überhaupt erreicht hat. Jedes Bier hat bei vorgegebener Temperatur einen individuellen Sättigungsdruck, so auch unterschiedlich bei kommerziellen Bieren. Ob das Bier in Deinem Keg aber den individuellen Sättigungsdruck erreicht hat ist abhängig vom vergärbaren Restextrakt beim Abfüllen, dem eingestellten Spundungsdruck und der Temperatur. Nicht ganz einfach also.


Das mit dem individuellen Sättigungsdruck verstehe ich nicht so ganz.
Im Keg herrscht doch immer Sättigungsdruck (wenn wir davon ausgehen, dass einige Zeit weder CO2 drauf- noch abgelassen wurde). Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann sagst Du dass mein Bier A bei 10°C und 1,2bar seinen individuellen Sättigungsdruck erreicht hat, mein Bier B bei 10°C und 1,2bar aber nicht?

So wie ich das sehe hat Bier A bei den gegebenen Bedingungen bspw. 5g CO2/L Bier, das Bier B hingegen möglicherweise 5,2gCO2/L Bier. Das liegt daran, dass A und B eine andere Zusammensetzung haben (allen voran wird es wohl die Stammwürze/Algkoholgehalt sein). Der Sättigungsdruck ist aber immer erreicht, nur die Sättigung ist eine andere (eben 5,0 vs. 5,2g/L). Das bedeutet dann aber auch, dass ich beide Bier bei 1,2bar (zzgl. Druckverlustausgleich) blasenfrei aus dem Fass bekomme - das eine Bier hat zwar einen höheren CO2/Gehalt, das andere Bier einen geringeren aber der Sättigungsdruck beträgt für beide 1,2bar (bei 10°C). Wäre der Sättigungsdruck in einem Fass nicht erreicht, dann würde sich so lange CO2 entbinden bis der (neue) Sättigungsdruck im Fass hergestellt wäre (die Sättigung würde dann bspw. von 5,0 auf 4,9g/L sinken).

Ich wage also zu behaupten, dass es tatsächlich nur von Druck und Temperatur abhängt und nichts mit dem Restextrakt zu tun hat.

Oder haben wir jetzt aneinander vorbei geschrieben?

Fabi


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red_folder.gif erstellt am: 19.1.2007 um 10:39  
Moin,

also ich benutze 7mm Schläuche. Allerdings habe ich mir schonmal Gedanken über das Durchmesserverhältnis gemacht, denn der Ausgang des CC-Keg-Anschlußventils ha t ja einen Ausgangsdurchmesser von ich schätze mal 3mm. Aber da ja viele andere mit eben diesen Materialien vernünftig Zapfen wird es wohl nicht daran liegen.

Blasen habe ich eigentlich auch keine im Schlauch - gut wenn ich am Wochenende nach Hause komme (ich studiere woanders) kann das schon mal vorkommen, dann ist auch meist das erste Gezapfte nicht so schön, aber danach geht es wieder.

In dem Fall des gestern angeschlossenen neuen Bieres denke ich habe ich einfach wiedermal zuviel CO2 bekommen - ich habe es nun aus dem Kühlschrank geholt und lasse regelmäßig Druck ab und versuche so mit etwas Fingerspitzengefühl auf ein vernünftiges Maß zu kommen. Denn das Bier an sich ist wiedermal sehr lecker :D

WIe schon gesagt werde ich mir als nächstes ein Faßmanometer wie hier schon des Öfteren beschrieben bauen. Und wenn dann noch immer Probleme auftauchen weiß ich ja jetzt woran es noch liegen könnte :thumbup:

Gruß
t...
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