Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 24.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 16:11 |
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Hallo,
Ich hätte zwei Fragen:
1.) Habe im Forum recht viel über den Panzerschlauch als gute Methode zum
Abläutern (Filtern) gelesen. Nach dem Hopfenkochen muss ich ja wieder
filtern, mache ich das dann auch mit dem Panzerschlauch, oder mit etwas
anderem?
2.) Wenn ich keine Kühler habe, kann ich nach dem Filtrieren (nach dem
Hopfenkochen) das ganze nicht einfach ein paar Stunden stehenlassen, damit
es abkühlt?
Danke, Rainer
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 16:15 |
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Hallo!
Zum Hopfenseihen brauchst Du was anderes. Am einfachsten kippst Du den Sud
einfach durch den berühmten Sputnik-Filter vom Forumsmitglied Sputnik
(schau mal in die Suche). Es geht aber auch mit Stoffwindeln. Einige
verwenden auch die Wirlpool-Methode, bei der sich ein Trubkegel bildet und
Du (im besten Fall) einfach das klare Bier abziehen kannst. Manche
kombinieren beide Methoden.
Ohne Kühlung lässt Du Deinen Sud einfach über Nacht stehen. Ideal ist das
zwar nicht, weil so die Oxidations- und Infektionsgefahr steigt, wir haben
das aber auch schon ein paar Mal praktiziert und keine schlechten
Erfahrungen gemacht.
Jan
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 24.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 16:19 |
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Hallo Rainer
zu1: suche mal im Forum nach dem Stichwort "Whirlpool"
zu2: Ich habe den Sud auch schon einfach stehen lassen, geschmacklich macht
sich dies allerdings negativ bemerkbar (ich hatte den Eindruck, dass die
Bittere kratzig wurde). Jetzt kühle ich die Würze immer, zum Glück läuft
Brunnenwasser gratis
Hoffe das hilft ein wenig
edit: zu langsaaaaaam
[Editiert am 24.1.2007 um 16:20 von McChristim]
____________________ Grüsse
Christian
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 16:24 |
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Moin,
ich wende auch das Whirlpoolverfahren an und filtere meist den Rest nochmal
durch ein Geschirrhandtuch um nichts zu verschwenden.
Auch die (übertriebene ?!?) Angst vor der Oxidation möchte ich dir nehmen.
Es mag ja rein chemisch richtig sein - da sind andere Leute viel mehr Profi
als ich - aber
1. habe ich das auch oft so gemacht, und konnte (bis auf die Zeit) keinen
Nachteil daran erkennen -speziell im Geschmack.
2. In dem Beitrag der vor kurzen auf VOX zum Thema Bierbrauen lief - viele
hier haben ihn gesehen und sich runtergeladen- wurde das Bier sogar bewusst
nach dem Hopfenkochen auf ein Kühlschiff geleitet um dort abzukühlen, aber
auch um Sauerstoff für die spätere Gärung aufzunehmen (so der
Braumeister).
Also lass es ruhig über Nacht abkühlen, in einem Eimer oder Faß ist die
Oberfläche die mit der Luft in berührung kommt ja eh meist gering.
gruß
t...
[Editiert am 24.1.2007 um 16:40 von tiggernordmark]
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 24.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 16:29 |
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Naja, dann hatte mein Problem wahrscheinlich eine andere Ursache, sorry
____________________ Grüsse
Christian
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 16:46 |
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Moin McChristim
Ich wollte damit ja nicht sagen das es das diese Oxidation nicht gibt.
Viele möchten diese gern vermeiden wegen der z.B.
Geschmacksbeeiträchtigung. Hier wurde darüber auch schonmal diskutiert ob
nun oder ob nicht ...
Wollte damit nur meine Meinug kunddtun, dass ich in "normalen" Maße keine
beeiträchtigungen feststellen konnte - und das auch andere Hobbybrauer oder
auch Profis so sehen. Und eben welche die es anders sehen - mein Tipp
eifach mal machen!
Gruß
t...
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 16:46 |
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Hallo Rainer,
das wohl von den meisten (erfahreneren?) Hobbybrauern angewendete Verfahren
ist wohl das Whirlpoolverfahren. Damit setzt Du die Würze (den Sud) in
Rotation und lässt das ganze dann 20 Minuten zur Ruhe kommen. Dabei sollte
sich wie bereits beschrieben in der Mitte des Topfes ein Trubkegel bilden.
Voraussetzung ist, dass der Topf gross genug ist.
Zum Abziehen der klaren Würze verwenden einige einen Schwanenhals-Syphon,
andere lassen einfach vorsichtig durch den Kugelhahn ablaufen. Vorsichtig,
da der Trub nicht abgesogen werden darf. Den Rest kann man dann noch
sicherheitshalber durch ein Tuch abseihen, welches sich dann auch nicht so
schnell zusetzt.
Ich werde das Whirlpool-Verfahren beim nächsten Sud auch erstmalig
anwenden.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2007 um 19:05 |
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Hallo Christian!
Im Hagen Rudolph, "Heimbrauen für Fortgeschrittene" finde ich (S.70
unten):
"...Schließlich findet eine Nachisomerisierung statt, wenn die Würze
nach dem Kochen nicht schnell gekühlt wird."
Die Bittere nimmt also evt. zu bei einer langsamen Abkühlung.
Man kann es sich jetzt also raussuchen: Infektionsgefahr beim Abkühlen,
wenn man wie ich etwa nur einen Eintauchkühler hat.
Oder mehr Bittere, dafür wird das Gärfaß beim Befüllen mit der heißen Würze
quasi keimarm.
Die höhere Bittere verschwindet i.A. bei der Lagerung - wie bei meinen
Resten vom "Roten Baron" vom letzten Juli, da ist praktisch keine Bittere
mehr vorhanden, das Bier schmeckt jetzt ziemlich "leer".
Uwe
____________________
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 24.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 19:09 |
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Danke für die raschen Antworten!
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 19:27 |
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Zitat: | Im Hagen Rudolph,
"Heimbrauen für Fortgeschrittene" finde ich (S.70 unten):
"...Schließlich findet eine Nachisomerisierung statt, wenn die Würze nach
dem Kochen nicht schnell gekühlt wird." |
DANKE @Uwe !
Mensch bin ich blöd !
Meine letzten Biere waren allesamt zu bitter, und das obwohl mir der
wohlberechnete Hopfen manchmal sogar übergekocht war. Ich habe schon an
allem gezweifelt : an der Alpha - Angabe des Hopfens, an der
Ausbeuteformel....
Aber das ist die logische, einleuchtende Erklärung !
Ich habe alle Sude mehr oder weniger aus Bequemlichkeit über Nacht abkühlen
lassen und erst am nächsten Morgen abgefüllt. Zwar waren die Hopfenpellets
schon entfernt, aber wer weiß, was sonst noch so an Hopfenzeugs in der
Würze rumschwimmt.
Zum Thread :
Ja, man kann über Nacht kühlen - mit den festgestellten Nachteilen und
Ich bin ein Whirlpool - Fan.
Viel Spaß !
Tino ____________________
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 24.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 19:33 |
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Jetzt hab ich doch noch eine Frage
Nachdem es ja jetzt Winter ist. Kann ich nach dem Filtrieren das ganze auch
einfach im Freien (schon mit Deckel) abkühlen lassen. Sollte doch dann
recht rasch gehen. Oder ist das irgendwie zu schnell, zu langsam, zu
unregelmäßig, wird zu kühl, ...?
Danke, Rainer
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 1.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 19:52 |
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Hallo Rainer!
Winter ist die beste Zeit und den Sud selbst kühlen zu lassen.
Ich mach das auch immer. Ist die einfachste und preiswerteste Lösung
Grüße
Jörg
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2007 um 21:08 |
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Hallo Tino!
Kommt aber auch noch hinzu, ob Du evt. die Hopfenharze von den Kräusen
runternimmst.
Habe da was in ladidel, "Zurück zum (ursprünglichen) Bier"
(keine Ahnung, wo man das offiziell beziehen kann, ich habe es vom
VHS-Kurs)
S.65, "Die Deckenbildung":
"Das Durchfallen der Decke auf den Bottichboden am Ende der Gärung kann
die Qualität des Bittergeschmacks verändern. Das Bier wird manchmal kratzig
bitter."
...seit dem schöpfe ich wieder fleißig Hopfenharze ab.
Uwe ____________________
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2007 um 22:23 |
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Hallo!
Zitat: | keine Ahnung, wo man das
offiziell beziehen kann, ich habe es vom
VHS-Kurs |
Müsstest Du über Walters Seite "www.ladidel.de" bekommen ;-)
Jan
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 25.1.2007 um 00:01 |
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Hallo Leoric!
Nun freilich, da habe ich nicht daran gedacht. War eher auf
Buchhändler/Amaz*n fixiert.
Uwe ____________________
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2007 um 09:50 |
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Ok,
also ich denke nochmal laut darüber nach :
1) Ich whirlpoole nach dem Hopfenkochen, lasse die Würze zusätzlich durch
ein Tuch laufen und bekomme damit eigentlich allen (sichtbaren) Hopfen
heraus.
2) Ich schöpfe die Hopfenharze auf dem Kräusen 1-2 mal während der
Hauptgärung ab.
Die Bittere, die ich derzeit bei meinen Bieren feststelle ist nicht
kratzig, es ist einfach 'nur' Bitter - und grade bei meinem Hefeweizen
stört das doch etwas.
Die Hopfenharze während der Gärung kann ich so meiner Meinung nach
ausschließen.
Das langsame Abkühlen könnte eine Fehlerursache sein, wenn man in der Würze
nicht isomerisierte Alphasäuren hat - die aber nicht mehr an die
Hopfentreber gebunden sind sondern 'gelöst' rumschwimmen.
Und sich durch die lange 'Nachheizzeit' wie oben zitiert noch
isomerisieren.
Wenn ich mir die kleinen Lupulindinger anschaue kann es schon sein, das die
'durchrutschen'.
Dann hätte man statt z.B. 25% entsprechend mehr Bitterstoffausnutzung.
Ich werde heute Abend mal den Kunze befragen, aber was meint Ihr ?
Danke und Gut Sud
Tino
____________________
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Antwort 15 |
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Member Beiträge: 65 Registriert: 19.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2007 um 10:50 |
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Hi!
Ich hab mal nach dem Trubfiltern den Bottich draussen bei etwa -3/-4 °C
stehen lassen. Das ganze hat bei mir 7 Stunden gedauert, bis es relativ
kalt war! Kann ich also nicht empfehlen.
Ich denke am besten ist immer noch fließendes Gewässer oder eine
Regentonne!
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2007 um 11:04 |
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Moin,
ja das liegt daran, dass Wasser einen viel höheren Wärmeleitwert hat als
Luft. Es nimmt die Wärme der Würze viel schneller auf. Desshalb wird man
auch in einem 0° Kalten Wassserbecken viel viel schneller Erfrieren als in
0° kalter Luft. Wenn dann auch noch Windstille ist legt sich sozusagen eine
Lufthülle um das Fass - und das Luft wenn sie nicht cirkuliert ein guter
Isolator ist wissen wir alle.
Also wenn ich die Wahl zwischen Luftkühlung und einer Regentonne oder
ähnlichem habe würde ich mich auch für das Wasser entscheiden!
Gruß
t...
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Antwort 17 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 2.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.6.2007 um 19:39 |
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Zitat: | Die Bittere nimmt also
evt. zu bei einer langsamen Abkühlung.
Man kann es sich jetzt also raussuchen: Infektionsgefahr beim Abkühlen,
wenn man wie ich etwa nur einen Eintauchkühler hat.
Oder mehr Bittere, dafür wird das Gärfaß beim Befüllen mit der heißen Würze
quasi keimarm.
Uwe
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Hallo Uwe,
ich bin der absolute Anfänger (1Sud!!!) Der steht jetzt seit 3Wochen im
Kühlschrank und sollte jetzt mal durch die Kehle rinnen.Die Würze hatte ich
über Nacht abkühlen lassen und erst am nächsten Morgen die Hefe zugemischt.
Nach der " LANGSAMABKÜHLTHEORIE" sollte das Bier jetzt bitter sein.
Leider schmeckt es eher fad. Es ist trinkbar, aber ein Anfängerbier.
Vielleicht liegts auch daran, dass es ein Altbier ist. HAtte mir mehr
erwartet.
Schwelmer
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 5.6.2007 um 21:24 |
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Hallo Schwelmer!
Die Nachisomerisierung bringt nicht soo viel zusätzliche Bittere. Unter so
90°C läßt die Isomerisierung dann auch nach.
Wenn man bedenkt, wie wenig die Bittere ansteigt bei 90min statt 60min
Kochung, ist da schon das meiste isomerisiert.
...umgekehrten Effekt hatte ich unlängst bei einem Malztrunk mit
Vorderwürzehopfung (Tettnanger P45 8%) wo mich vor dem Hopfenkochen das
Mittagessen "ereilte" und ich den Kocher für 45 Extraminutenauf etwa 90°C
eingestellt ließ. Der Trunk wurde bitterer als üblich.
Was meinst Du mit "fad", ist es zu wenig bitter? "Fad" würde ich jetzt mit
ungenügender Carbonisierung verbinden.
Für wieviel IBU hattest Du denn geplant.
Ein Alt ist ja gewöhnlich recht bitter gebraut. Ob "Anfängerbier" oder
"Meisterbräu", es ist von eigener Hand gemacht.
Wenn es nicht optimal ist, betrachte es als Chance fürs nächste mal und gib
dann halt einfach etwas mehr Hopfen zu.
Das ist ja das schöne am Eigenbräu: man kann das Bier dem eigenen Geschmack
anpassen, nicht umgekehrt wie beim Kaufbier.
Wie war das? Ab +3IBU merkt man einen Unterschied?
Gutes Gelingen beim nächsten Sud!
Uwe
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2007 um 07:24 |
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Nachisomerisierung kann nur dann passieren, wenn der Heißtrub noch in der
Würze liegt. Nach der Heißtrubentfernung (per Whirlpool, Kühlschiff oder
Filter) ist der Hopfen raus und kann nichts mehr zur Bittere beitragen. Wie
schnell die Würze abkühlt, ist völlig egal.
Wenn Du also die Würze NACH der Heißtrubentfernung über Nacht abkühlen
lässt, ändert sich die Bittere nicht mehr.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 20 |
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