Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 08:48 |
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Hallo, Spezialisten,
ich möchte im Sommer mal ein Dinkelbier brauen. Im Grunde steht meine
Rezeptur, jetzt habe ich aber in einem Rezept gelesen, daß die nur ca. 15%
einsetzen.
Spontan hätte ich natürlich analog einem Weizenbierrezept etwa 45%
verwendet. Nun kann es natürlich sein, daß das Malz in dieser Konzentration
geschmacklich zu sehr durchschlägt.
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Dinkelmalz?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 08:57 |
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Hallo Michael!
Ich habe zwar keine Erfahrung mit Dinkelmalz, Dinkelbrot backe ich jedoch
regelmäßig. Und nachdem Dinkel eine Urform des Weizens ist, schmecken die
Brote auch (zumindest für meinen Geschmack) genauso. Ich habe selbst noch
keinen Unterschied feststellen können, das Dinkelmehl verhält sich beim
Backen auch genauso, wie Weizenmehl.
Daher: ich glaube nicht, dass Du da geschmackliche Probleme bekommst. Wenn
Dir 45% Weizen schmecken, sollte das bei 45% Dinkel auch hinhauen. Wie es
allerdings mit den Enzymen und dem Maischverhalten bestellt ist, kann ich
natürlich nicht sagen
Jan
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 09:01 |
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Hallo, Jan,
danke für die schnelle Antwort!
Ich kann mir das ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, anders wäre das z.B.
bei Buchweizen, das ja doch geschmacklich sehr eigen ist (kenne ich auch
vom Brotbacken).
War halt nur etwas verunsichert, wobei das mit dem Enzymgehalt natürlich
ein weiterer Aspekt ist, den ich noch gar nicht bedacht habe.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 09:56 |
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Michael, Jan, Zitat: | War halt nur etwas verunsichert, wobei das mit dem Enzymgehalt
natürlich ein weiterer Aspekt ist, den ich noch gar nicht bedacht
habe. |
Zitat: | Wie es allerdings mit
den Enzymen und dem Maischverhalten bestellt ist, kann ich natürlich nicht
sagen |
ich hatte bislang keine Skrupel bei
enzymschwachen, exotischen Malzen oder Rohfrucht auch mal die
"synthetischen" Enzyme einzusetzen. Ist halt nix für Puristen und
Verfechter des RHG, hat aber bisher immer gut geklappt.
Grüße,
Markus
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 149 Registriert: 25.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 10:56 |
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Hallo Alle
Braue mein Dinkelbier mit 50% Dinkel- und 50% Pilsnermalz. Hatte bisher
weder Probleme beim Verzuckern noch beim Läutern. Der leicht nussige
Charakter des Dinkels ist nur schwach feststellbar. Da ich mit DCL K97 und
nicht mit 'richtiger' Weizenbierhefe vergäre, wird das das Dinkelaroma auch
nicht durch die Weizenbiertypischen Aromen überdeckt. Ich bin der Meinung,
dass wenns schon ein Dinkelbier werden soll, es sich auch von einem
Weizenbier unterscheiden soll. Also gib ruhig genug Dinkelmalz rein, es
wird schon werden.
Grüsse
Jürg
____________________ Ich trinke nicht einfach so Bier, ich mache nur pflichtbewusst
Qualitätskontrolle meiner Erzeugnisse.
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 11:09 |
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Hallo, alle,
vielen Dank für Eure inputs! Ich hätte im Prinzip auch keine Probleme mit
Enzymzusatz, wenn es anders nicht möglich ist. Aber nach Jürgen scheint es
ja zu gehen.
Ich stimme auch zu, daß sich das Dinkelbier von einem Weizenbier
unterscheiden sollte, daher verwende ich auch keine typische
Weizenbierhefe, sondern die 1010 American Wheat von Wyeast.
Also, vielen Dank an alle, Ihr habt mir sehr geholfen!
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 14:10 |
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Hallo!
Sag auf jeden Fall bescheid, was das geworden ist! "Nussiges" Aroma klingt
lecker, im Brot habe ich das leider nicht feststellen können, daher würde
mich der Geschmack des Bieres doch sehr interessieren!
Jan
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 15:07 |
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Hi, Jan,
jo, das werde ich auf jeden Fall tun. Ich habe das ganze als spritziges
Sommerbier konzipiert und will es mit 6 g CO2/L karbonisieren. Zudem möchte
ich die og. Hefe und Cascade Hopfen einsetzen. Der soll ein citrusartiges
bzw. Grapefruitaroma haben. Bin sehr gespannt. Einen Eindruck vom nussigen
Charakter kannst Du Dir verschaffen, indem Du ein Lammsbräu Dinkelbier
kaufst. Dadurch bin ich überhaupt erst auf den Trichter gekommen. Ich finde
das schmeckt sehr lecker und spritzig, hat aber für meinen Geschmack zu
wenig Kohlensäure. Es ist naturtrüb, m.E. sehr empfehlenswert, und der
nussige Charakter kommt ganz gut durch wie ich finde.
Gruß
Michael
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 15:43 |
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Hallo Michael!
Ja, das Lamms kenne ich, ich habe da aber nie eine nussigen Charakter
festgestellt, werde es jetzt aber genau deshalb nochmal probieren! Bitte
teile auch unbedingt Deine Erfahrungen mit dem Hopfen mit, denn es
interessiert mich brennend, ob das wirklich "citrusmäßig" schmeckt. Das
könnte ich mir auch in Weizenbieren hervorragend vorstellen!
Erwartungsvolle Grüße,
Jan
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 29.1.2007 um 16:23 |
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Hallo Michael,
um den Geschmack des Dinkelmalzes deutlich zu machen, würde ich auf jeden
Fall eine Kochmaische einfügen. Entweder nach den klassischen
Dekoktionsverfahren oder nach dem von Earl ausgedachten Verfahren, also das
gesamte Dinkelmalz mit einem Teil des Pilsener Malzes maischen, kochen und
dann den Rest Hauptguss zur Abkühlung + das restliche Pilsener Malz
zugeben.
Grüße
Wolfgang
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2007 um 16:56 |
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Hi, Wolfgang,
ja, vielen Dank für den Tipp, werde ich versuchen zu beherzigen wenn es
soweit ist.
@Jan: da als Sommerbier gedacht, werde ich nicht vor Anfang Juni dazu
kommen. Solange mußt Du Dich leider gedulden, es sei denn jemand anderes
hier aus dem Forum probiert das Ganze vielleicht früher...
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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