Hallo Flurin und alle,
das scheint (nicht wg der Schubkarre) eine transportable Hefebirne zu sein.
Zwei ähnliche Exemplare befinden sich im Dortmunder Brauerei-Museum
<www.brauereimuseum.dortmund.de>. Sie dienten neben der Hefezucht
dazu,die Hefen aus der Brauerei,wo sie gezüchtet wurden,in die Gärkeller zu
bringen,die lagen nämlich nicht in unmittelbarer Nähe der Brauereien.
Vor Erfindung der Kältemaschine (Carl Linde 1876) konnte man untergärig nur
während des Winters vergären (von Michaeli 29.9. bis zum Märzen!!!). Um
diese Periode zu verlängern gingen die Dortmunder Brauer (Heinrich Wenker
und Wilhelm Overbeck) bereits seit 1849 dazu über,in Stollen mit Hilfe von
Eisquadern,die man aus Teichen ausgesägt hatte,ein untergäriges Klima zu
erzeugen.
Man wusste nämlich bereits,dass ug Bier länger haltbar ist,denn Wenker
hatte bei Franziskaner in München und in Schwechat bei Wien das untergärige
Brauen erlernt.
Die Stollen waren allerdings im Falle Wenker (Kronenburg) in der Nähe der
Teiche (Buschmühle/Dortmunder Süden),was einen gewissen Sinn macht!
Das vergorene Jungbier wurde dann in Fudern zur Abfüllung zur Brauerei
gekarrt.
In schlechten,warmen Wintern (die gab es auch damals hin und wieder
)
charterte man auch schon mal Schiffsexpeditionen nach Norwegen,um Eis zu
holen! Ohne Scheiß!
Aber was erzähle ich euch das alles? Kommt in die Bierstadt Dortmund und
seht euch das wirklich interessante Museum an (DI-SO 10;00 bis 18:00).
Dort erfahrt ihr alles über das industrielle Brauen in Dortmund!
Und anschließend geht ihr zu Wenker`s (am Alten Markt) und probiert ein
"Urtrüb"
oder bei Hövels ein "Original",wie es seit
heute heisst,oder beides...
und schliesst den Besuch mit der Verkostung
zweier handwerklich hergestellter Biere ab!
Gruß aus Dortmund!
Gerd
[Editiert am 21.2.2007 um 14:35 von tremonius]
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"...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)