Hallo Braukollegen,
ich habe vor gut 12 Wochen zwei Biere ähnlicher Rezeptur (Pils) gebraut.
Ich habe die gleiche Hefe verwendet, gleiche Mengen gebraut und
vergleichbare Reifezeiten eingehalten. Bei einem Bier bin ich mit der
Hopfung unzufrieden. Das Bier schmeckt aufdringlich nach Hopfen, ohne dabei
zu bitter zu sein. Ihr kennt den typischen Geruch von Hopfenpellets, genau
diesen Geschmack hat das Bier.
Auffällig ist an meinem selbstgestrickten Rezept, daß ich zwei gleiche
Hopfengaben einmal nach dem Würzebruch und einmal 5min vor Kochende gegeben
habe, genauere Angaben unten. Bei dem anderen, viel besser schmeckenden
Bier habe ich viel weniger Hopfen zum Kochende gegeben.
Offensichtlich war die hohe Dosis Hopfen zum Kochende verantwortlich für
den unangenehmen Geschmack. Das Hopfenaroma, das wesentlich durch
ätherische Öle gebildet wird, ist nicht durch längeres Kochen verdampft,
sondern in voller Pracht im Bier geblieben. Auch die Reifung konnte dies
kaum verbessern. Die ätherischen Öle werden anscheinend nicht, oder nur
kaum, während der Reifung abgebaut.
Daher mein Tip: Wenn Ihr mit den Hopfendaten in einem Rezept
experimentiert, geht lieber etwas vorsichtiger ran als ich. (Das Bier werde
ich natürlich trotzdem austrinken!)
Hier die Daten meiner 22 Liter-Sude
Gutes Bier:
20g Bitterhopfen 9,7% nach Würzebruch
15g Aromahopfen 3,9% in der Mitte der Kochzeit
15g Aromahopfen 3,9% 5min vor Kochende
Nicht so gutes Bier:
30g Aromahopfen 3,9% nach Würzebruch
30g Aromahopfen 3,9% 5min vor Kochende
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruß
Martin