Member Beiträge: 65 Registriert: 19.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 12:47 |
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Hallo liebe Brauer,
es gelingt mir einfach nicht, ein gescheites Weissbier zu brauen, da ich
dieses gerne etwas süß haben will. Aber jedesmal ist von nicht vergärtem
Zucker keine Spur! Ich hab jetzt die Maltose-Rast bei ~60°C immer mehr
verkürzt. Das letzte mal hab ich sogar direkt von 35°C auf 73°C, so
schnells eben ging, hochgeheizt! Das heißt, der Temperaturbereich von ca.
58-65°C war vielleicht 5-7 Minuten lang. Trotzdem nicht süß! Jetzt weiss
ich echt nicht mehr, was ich machen soll!
Hier noch ein paar Informationen:
- Ich brau mit einem Standard-29L-Einkochtopf
- Das Brauwasser hat einen pH-Wert von 8,0! Ist das vielleicht relevant?
- Das Malz lass ich mir immer schroten, hab keine eigene Schrotmühle
- Ich habe jeweils mal die obergärige Trockenhefe von Braupartner, mal von
Safbrew die obergärige Trockenhefe S33 verwendet
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 13:06 |
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Hi, Mojo,
wie sieht denn Deine Schüttung aus? Neben der verkürzten Maltoserast
könntest Du auch noch einen Anteil Münchner Malz dazunehmen, das erhöht den
Malzgeschmack deutlich. Und zusätzlich noch einen kleinen Anteil Caramalz.
Außerdem kannst Du noch eine Hefe nehmen, die einen nicht so hohen
Vergärungsgrad besitzt, das schafft auch noch mal etwas Süße ins Bier.
Kannst ja z.B. hier mal schauen: http://www.kgbier.de/Hefe.html
Ach, nochwas: Restalkalität sollte nach Möglichkeit unter 10°C sein, also
eventuell mit Sauermalz arbeiten. Glaube aber nicht, daß das einen Einfluß
auf den Süßcharakter hat.
Ciao
Michael
[Editiert am 5.3.2007 um 13:11 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 13:28 |
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Hallo,
ich persönlich finde, dass man die nicht-vergärbaren Zucker gar nicht
wirklich schmeckt. Hab damit auch schon experimentiert. Das Bier wird nur
irgendwie... naja breiter, ich weis keinen anderen Ausdruck.
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
Brausoftware: http://www.BrauSoftware.De
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 13:35 |
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Hallo, Axel,
dem kann ich nur zustimmen, das habe ich auch schon festgestellt. Ich habe
gute Erfahrungen eben damit gemacht, eine spezielle Hefe zu nehmen (z.B.
statt der 1007 die 1338) und gleichzeitig einen gewissen Caraanteil bzw.
MÜM Anteil. Damit ist mein letztes dunkles Festbier schön malzig (aber
nicht zu viel!) geworden. Mit der 1007 und ohne MÜM war es furztrocken.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 65 Registriert: 19.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 13:35 |
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also, hier mal die letzten 4 Schüttungen:
0,1kg Sauermalz
0,9kg Caramalz hell
1,4kg Münchner Malz
2,85kg Weizenmalz dunkel
0,2kg Sauermalz
1,0kg Caramalz hell
0,75kg Wiener Malz
2,1kg Weizenmalz dunkel
0,4kg Sauermalz
3,1kg Wienermalz
2,4kg Weizenmalz
0,25kg Sauermalz
1,05kg Wienermalz
1,20kg Weizenmalz
Also wie du siehst... Was das Malz angeht, hab ich eigentlich auch schon
alles probiert.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 13:43 |
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Hallo Mojo,
ich kann mir leider unter "süssem" Weißbier nichts so recht vorstellen -
gibt es vielleicht ein Kaufbier, das deiner Vorstellung nahekommt, damit
man sich ein Bild machen kann ?
Zum Thema süsses Bier kann ich aber folgendes sagen :
Nach meiner Erfahrung schmeckt alles, was uns Menschen süss schmeckt, auch
der Hefe sehr gut und wird somit von dieser auch vergoren - es bleibt davon
kaum etwas 'unverarbeitet' im Bier.
Beim Springmaischverfahren (was du das letzte mal angewendet hast
35°----> 72°) werden von vornherein wenig 'süsse' (= vergärbare) Zucker
gebildet. Man erhält ein Bier das viel voller ist (weil der vergärbare =
süsse Extrakt) gering ist, aber kein wirklich süsses Bier, weil die
Mehrfachzucker, die sich bei 72° Grad bilden nicht süss schmecken.
Ein wirklich süss schmeckendes Bier erhält man meiner Meinung nach nur,
wenn man entweder die Gärung vorzeitig stoppt oder wenn man nachträglich
etwas Zucker / Sirup / Würze zum fertigen Bier mischt.
Man könnte ein Hefeweizen vielleicht bereits in die Kühlung (bei um die 0°C
) geben, wenn noch vergärbarerer Extrakt da ist. Dadurch wird die Hefe
gestoppt, man darf das Bier dann aber nicht so lange aufheben, ich denke,
das wird schnell trüb und ist auch so anfällig für Infektionen /
Geschmacksveränderungen. Pasteurisieren geht auch - mache ich bei meinem
Malzbier - es wird aber den Geschmack des Hefeweizens bestimmt negativ
beeinflussen (ist nur eíne Vermutung - Hefeweizen ist kein Malzbier).
Irgendwas nachträglich zumischen fällt für uns Hobbybrauer wohl flach.
Ansonsten habe ich für Hefeweizen mit dem Herrmann - Maischverfahren
(-->Forumsuche) die besten Ergebnisse : Ein fruchtiges, frisches Bier.
Durch den Fruchtgeschmack wirkt das Bier zumindest mild (und, mit gutem
Willen vielleicht sogar etwas 'süss').
Viel Erfolg !
Tino
____________________
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 65 Registriert: 19.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 14:20 |
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Also kann jetzt leider im Moment kein Industrie-Weiten eindeutig nennen.
Ist schon sehr lange her, dass ich sowas mal zuhause hatte. Aber wenn ich
mich recht erinnere, dann müsste das Keiler Weizen (hell) und das Bavaria
Weizen (hell) recht süß sein! Auf jeden Fall probier ichs jetzt auch mal
mit dem Herrmann-Verfahren und verwende jetzt einfach mal
Hefeweizen-typische Hefe. Vielleicht ist es wirklich nur das, was mir
fehlt. Mal sehen!
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 7.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 14:42 |
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Hi Mojo,
ich glaube, dass Du gerade bei einem Hefeweizen nur mit einer guten
Flüssighefe Dein Ziel erreichen wirst. Entweder aus einem entsprechenden
Kaufweizen (Maisels, Schneiderweisse, etc.) hochgepäppelt, Whyeast,
Whitelabs oder von einer Brauerei.
Viele Grüsse,
Christian
____________________
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 15:14 |
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Hi, Mojo,
in Anlehnung an Hubert Hanghofers "Braunbär Weizenrezept" wäre mein
Vorschlag der folgende:
Weizenmalz: 50%
MÜM: 43%
Carahell: 5%
Sauermalz: 2%
IBU: 15
Maltoserast: 30 Min.
Flüssighefe mit niedrigem Vergärgrad
Damit könnte es klappen.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 21 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 15:23 |
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Zum einen Stellt sich die Frage welchen Hopfen du gibst, in welcher Menge
und zu welchem Zeitpunkt.
außerdem ist bei ph 8,0 (der passt einigermaßen) eine menge von 0,4kg
Sauermalz bei deiner Schüttung zu viel.
Die 62° Rast würde ich bei 15-20 min belassen, nur schauen dass du den
Bereich 48-55° schnell überspringst 1,5-2°C pro min -> typisches
Bananenartiges Weizenaroma bleibt.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 580 Registriert: 20.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2007 um 15:58 |
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Weizenbock ist eigentlich das einzige Weißbier, was man als süß bezeichen
könnte. Aventinus oder Huberweizen aus Freising geht in die Richtung.
Wenn´s richtig süß sein soll Weizen Doppel Bock.
____________________ Es Grüßt Famulus Praxatorius (der Brauknecht)
In vino veritas -
In beer we trust
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