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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Bier in Glas nach Öffnen sehr in Bewegung, und zwar nach Kühlschranklagerung |
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Member Beiträge: 68 Registriert: 26.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2007 um 15:55 |
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Hi Leute!
Ich habe mit einem Muntons-Bierkit ein Bier gebraut und das wurde nun so:
Schon nach einer zehntätigen Kellerlagerung bei etwa elf Grad war das Bier
ziemlich genießbar. Eine Woche später ist jetzt, und diese Woche waren die
Flaschen jetzt im Kühlschrank gelagert. Und sind nicht mehr genießbar.
Keine Schaumbildung, saurer Geschmack, große Bläschen steigen auf.
Was ist passiert?
Und wie kann ich das Bier retten?
Danke, Konstantin
[Editiert am 11.3.2007 um 15:59 von Konny]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2007 um 18:07 |
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Hallo, Konstantin,
erst habe ich Deinen Titel falsch verstanden und erwartet, daß Dein Bier
nach dem Öffnen der Flasche überschäumt (das ist hier im Forum vor kurzem
ausgiebig diskutiert worden).
Aber es scheint ja genau das Gegenteil der Fall zu sein.
Sorry, aber für mich sieht das nach einer Bierinfektion aus, vermutlich
Essigsäure oder Milchsäure. Kannst Du die Säure mal genauer beschreiben?
Ist überhaupt noch Kohlendioxid im Bier (ich vermute mal ja)? Denn wenn
noch CO2 im Bier ist, sich aber kein Schaum bildet oder dieser extrem
schnell zusammenfällt, dann könnte das auch auf eventuelle
Reinigungsmittelreste in den Flaschen hinweisen (benutzt Du übliche
Geschirrspülmittel?).
Falls es sich um eine Infektion handelt, dann ist m.E. leider nichts mehr
zu retten.
Was für ein Bier hast Du denn gebraut?
Ach, noch was: eine Woche für die Kaltreifung ist etwas kurz, mindestens 3
bis 6 Wochen, je nach Bierart.
Gruß
Michael
[Editiert am 11.3.2007 um 18:08 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 68 Registriert: 26.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2007 um 18:13 |
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Hi!
Es war Canadian Style. Und es ist echt bei den Kühlschrankflaschen
schlimmer als als die Flaschen noch im Keller waren. Dort habe ich zwar
noch welche, aber das sind 1l-Flaschen, die ich alleine nicht leer kriege
(weil ich krank bin) und nur zum Test nicht öffnen möchte.
Eine Erklärung könnte sein, dass die Milchsäurebakterien sich im
Kühlschrank in den Flaschen einfach weiter vermehrt hatten und jetzt erst
recht zuschlagen.
Schaum ist keiner vorhanden, aber große Blasen steigen im Glas auf. Die
Säure ist... hm schmeckt dumpf-sauer. Schal irgendwie.
Gruß, Konstantin
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2007 um 18:21 |
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Hi,
obwohl die Essigsäure- oder Milchsäurebakterien eigentlich wärmere
Temperaturen mögen, halte ich es dennoch für möglich, daß die ihr
schändliches Werk auch in der Kälte verrichten (Mutationen, Anpassung
etc.).
Also, nach meinen bisherigen Erfahrungen aus der Wein- und Bierherstellung
ist bei einer Infektion nicht mehr viel zu machen, der Sud ist
wahrscheinlich verloren, das ist sehr schade nach dem ganzen Aufwand. Aber
vielleicht gibt es ja hier im Forum Experten, die Erfahrungen mit
derartigen Rettungsversuchen haben.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2007 um 19:07 |
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hi,
Dasselbe ist mir bei meinem ersten Versuch mit dem Bierkit (auch von
Muntons) passiert, schade ums Bier.
Auch nach 3 monatiger extra Lagerung ists bei meinem nicht besser geworden
(logischerweise, wenns infiziert ist)
vielleicht ist deine Warmlagerung ja noch trinkbar.
Prost! Dominic
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 68 Registriert: 26.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2007 um 19:15 |
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Hi!
Auch wenns derbe unlogisch wäre: Ich teste das jetzt wirklich mal aus! Und
wenn das Bier im Keller noch gut ist, dann ist das wirklich ein Rätsel.
Die Flaschen ausm Kühlschrank kann ich wohl echt wegschütten. Schade.
Übrigends desinfiziere ich mit Chemipro Oxi. Also Aktivem Sauerstoff. Ich
hab das Gefühl, das rauht die Flaschen udn den Gäreimer auf! Vil. können
sich nun erst recht Bakterien einnisten?
Ergebis: Auch das Kellerbier ist ungenießbar
Nun braue ich natürlich neues. Die nächste Party ist schon geplant. Aber:
Was kann ich tun, damit das auf keinen fall wieder passiert? (Es ist
bestimmt das 10. Bier, das ich selbst gebraut habe. Bei EINEM zwischendurch
war diese Ungenißbarkeit leider auch vorhanden. Also ... jedes 5. bier
misslingt mir. Hmm... warum? Der Gäreimer steht an der Heizung (Naja, mit
1,5 m abstand dazu.) ist das etwa zu warm? Aber es zieht hier... Altbau...
und da hab ich einen platz genommen der halt immer warm ist. So 22 bis 23
Grad. Direkt an der Heizungsseite aber sicher manchmal noch etwas mehr.
LG, Konny
[Editiert am 11.3.2007 um 19:29 von Konny]
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.3.2007 um 23:58 |
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Hi, Konstatin,
also, das Reinigen mit den Mitteln auf Sauerstoffbasis ist eigentlich das
Beste im Bereich des Bierbrauens meiner Meinung nach.
Daß das Zeug recht aggressiv gegenüber Kunststoffmaterialien ist, kann ich
mir gut vorstellen.
Ok, eine vergrößerte Oberfläche durch Aufrauhen von chemischen Mitteln ist
etwas kritisch, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es dadurch zu einer
erhöhten Infektionsgefahr kommt. Du hast ja schließlich desinfiziert.
Aber genau aus diesem Grund habe ich mich noch nicht an eine Verärung bei
Temperaturen um oder größer 20°C herangetraut.
Ich fühle mich einfach bei kühleren Temperaturen auf der sichereren Seite.
Wohlwissend, daß es hier im Forum viele gibt, die schon oft bei diesen
Temperaturen vergoren haben und stets gute Ergebnisse erzielt haben. Aber
ich persönlich möchte das Schicksal nicht herausfordern und bleibe bei
meiner Maxime: nicht über 17°C vergären. Meine ganz persönliche Meinung.
Bei derartigen Gärtemperaturen wie 21 - 22°C ist m.E. eine weitestgehende
keimarme Handlungsweise unbedingte Pflicht.
Hallo, obergärige bei höheren Temperaturen Brauende, wie macht Ihr das
denn?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 413 Registriert: 29.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2007 um 00:07 |
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Also ich habe mir von Rudat ein Zeug geholt, dass sich Arcodat nennt. Ist
ein Desinfektionsmittel, dass geschmacksneutral, fast geruchsneutral und
für Menschen nicht gefährlich ist. Total Klasse das Zeug. Einfach alles was
desinfiziert werden soll ca. 2 Minuten spülen fertig. Kein Nachspülen etc.
Ist auch nicht allzu teuer. Ein Liter Konzetrat kostet 7,13€ und
daraus erhält man 50 Liter Desinfektionslösung.
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 68 Registriert: 26.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2007 um 12:22 |
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@tauroplu: Hm, das ist ja sehr interessant. Du vergärst obergärige Biere
relativ kühl... Dabei steht in der Anleitung was von 18 bis 23 Grad und
"warmem Ort".
Aber ich hab dich doch richtig verstanden, oder? Du meinst du
Hauptgärung...
Vil. wäre das wirklich die Lösung. Allerdings denke ich, die Gärung dauert
länger, wenn es so kühl ist. Wie lang dauert sie bei dir?
Gruß, Konstantin
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Antwort 8 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2007 um 12:34 |
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Hi, Konstantin,
nur um Mißverständnissen vorzubeugen: ich meine mit obergärig nicht
Weißbier. Das wird ja tatsächlich so um die 20°C vergoren. Ich rede von
obergärigen Bieren wie Alt mit der 1007 von Wyeast oder ein Festbier mit
der 1338 von Wyeast vergoren. Die beiden Biere hatte ich einmal bei 17°C
und das Festbier bei 15°C Hauptgärung vergoren.
Ich arbeite immer am unteren Ende der empfohlenen Hauptgärtemperaturen.
Also, z.B. bei der 1007 ist ein Temperaturbereich von 13-20°C angegeben.
Ich habe dann 15°C gewählt, um nach unten ein wenig Luft zu haben und um
möglichst rein, d.h. ohne zu viel Gärungsnebenprodukte zu vergären. Das hat
ganz wunderbar geklappt.
Bei der 1338 ist ein Bereich von 16 bis 22°C angegeben, ich hatte 17°C
gewählt mit einem geschmacklich erstklassigen Ergebnis.
Im Prinzip dauert die Hauptgärung (von der rede ich jetzt hier) bei
kühleren Temp. länger als bei höheren Temperaturen. Mir persönlich ist das
aber sehr recht, da ich grün schlauche. So kann ich in aller Ruhe den
entsprechenden Extraktgehalt abwarten. Bei einem Weizenbier, das bei etwa
20 oder 22°C vergoren wird, ist die Hauptgärung ruck zuck durch, da würde
es, wenn man grün schlaucht, echt stressig.
Das generelle "Problem" bei Vergärung von obergärigen Bieren bei kühlerer
Temp. ist allerdings, daß man ja vielleicht diese Gärungsnebenprodukte
genau im Bier haben will, weil sie zum Biertyp dazugehören (Weizenbier mit
Gewürz- und Fruchtaromen beispielsweise). Das muß man dann aber abwägen,
was man will.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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