Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2007 um 13:59 |
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Hallo!
Ich braue gerade nach Earls Dekoktionsverfahren, habe 2/3 des Malzes mit
der Hälfte des Hauptgusses verzuckert und dann 30min gekocht, anschließend
mit der anderen Hälfte und dem restlichen 1/3 der Schüttung erneut
verzuckert. Jetzt steht der Sud seit locker einer Stunde bei 76-78°C und
wird ums Verrecken nicht Jodnormal.
Warte ich noch zu oder ist der Zug abgefahren?
Jan
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 16.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2007 um 14:07 |
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Hi,
ich wurde mir erstmal keinen Kopf machen.
Ist die Maische denn "normal" (Erfahrungswert) süß ?
Läuter erstmal normal ab und mach die Nachgüsse und schau mal vorm
Aufheizen ob die Würze noch aufs Jod reagiert.
Ein bischen Stärke ist nicht schlimm und das kann trotzdem ein super Bier
werden.
Meistens ist das Bier nach der Gärung dann jodnormal weil die Stärke z.T.
ausfällt.
Also nur Mut. Fehleranalyse kann man ja noch betreiben wenn Du mal genau
schreibst was und wie du genau gemaischt hast.
Gruß
Christian
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2007 um 14:14 |
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Hallo!
Alles klar, habe auch in der Vergangenheit schon hier gelesen, dass ein
Blausud keinen nenneswerten Fehlgeschmack produziert hätte. Ist einfach
mein erster und er ist verdammt deutlich
Mal sehen, werde später mal berichten, was ich genau gemacht habe!
Jan
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.3.2007 um 15:25 |
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Hallo Jan!
Was hattest Du denn für eine Schüttung?
Ich habe mal ein dunkles Leichtbier mit dem Verfahren gebraut (Rezept nach
eigner Vorstellung) und das Pilsener Malz möglichst komplett auf den Teil
nach der Dekoktion geschoben.
Waren sogar 3/4 zu 1/4 damals und es wurde jodneutral.
Leider wurde das Bier trotzdem arg trübe, weil bei der Dekoktion ein Haufen
(jodneutraler) Trub entstanden ist und ich es beim Läutern nicht gemerkt
habe und zu wenig trüben "Vorlauf" recycled habe.
Habe mir jetzt als "Notfallmedikament" etwas Alpha-Amylase bestellt, falls
ich mal in so eine Blausud-Situation komme, könnte ich damit vielleicht
noch was retten.
In den Büchern schreiben sie immer, daß die Haltbarkeit bei Stärketrübung
leidet...dem kann man ja entgegentrinken!
Uwe ____________________
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 27.3.2007 um 15:50 |
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Hallo Jan,
hast Du denn die alpha-Amylase-Rast die ganze Zeit bei 76-78°C gemacht?
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2007 um 16:02 |
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Hallo!
Ich hatte eine 6kg-Schüttung aus:
20% Whiskey
35% Melanoidin
45% PiMa.
2/3 davon mit 9L Wasser bei 62° eingemaischt, ergab ca. 58°C, da 10min
gerastet.
Aufgeheizt und insgesamt 45min bei 60-63°C gerastet.
Aufgeheizt und insgesamt 45min bei 70-72°C gerastet.
Aufgeheizt, 30min gekocht.
9L kaltes Wasser und restliches Drittel Malz dazu, ergab ca. 58°C, 10 min
gerastet.
Aufgeheizt und insgesamt 45min bei 60-63°C gerastet.
Aufgeheizt und insgesamt 45min bei 70-72°C gerastet.
Hier habe ich dann auf 78°C hochgeheizt und als da nach 10min immernoch
eine Blaufärbung auftrat, habe ich den Sud 1 1/4 Stunden stehen lassen,
immernoch blau...
Ich habe jetzt einfach Geläutert, hilft ja nix, auch unmittelbar vorm
Hopfenkochen war ich noch nicht jodnormal.
Ich denke, ich kaufe mir auch mal ein wenig "Chemie", das ist furchtbar
ärgerlich
Jan
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 27.3.2007 um 16:29 |
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Hallo Jan,
das letzte Drittel hätte nur Pilsner Malz sein dürfen: Also 1,2 kg
Whiskey-Malz, 2,1 kg Melanoidin und 600 g PiMalz für die Kochmaische. Dann
2,1 kg PiMalz als letztes Drittel.
Aber egal, so schlimm ist ein Blausud auch wieder nicht.
Korrigieren könnte man einen Blausud, außer jetzt mit techn. Enzymen, auch
mit einem Malzextrakt, in dem die entsprechenden Enzyme noch intakt
sind.
Auf die Farbe von Deinem Bier bin ich schon sehr gespannt und auf den
Geschmack erst recht. Ich liebe nämlich Rauchbier.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2007 um 18:03 |
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Hallo Wolfgang!
Dummerweise hatte ich kein Malzextrakt da und das Malz war eine Mischung,
in so fern hatte ich wohl wirklich keine Korrekturmöglichkeit. Ich bin auch
mal sehr gespannt, zumal die Farbe im Moment zumindest noch sehr ins Braune
geht, wahrscheinlich ist das Whiskeymalz doch recht stark färbend.
Der Sud hat sich leider zu einem Sud der Missgeschicke entwickelt: zum
Schluss ist mir beim Hopfenseihen noch der Sputnik-Filter ins Fass
gerutscht, ich habe jetzt eine gehörige Menge Trub+Hopfenreste drin. Ich
bin jetzt mal optimistisch, dass das Zeug bei der Hauptgärung ausfällt,
wenn nicht, habe ich Pech gehabt. Das war jetzt Sud 15+ und der schlimmste,
den ich je hatte
Jan, der weiter berichten wird...
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 27.3.2007 um 18:29 |
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Hallo Jan,
so einen Malzextrakt muss man sich selbst herstellen. Zitat: | das Malz war eine
Mischung |
Oh, das wusste ich jetzt nicht.
Möglicherweise sieht es bei dem Whiskeymalz schlecht aus, was die
Enzymaktivität angeht. Wird wahrscheinlich bei hohen Temperaturen
abgedarrt, nicht so, wie bei dem Rauchmalz von Weyermann.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2007 um 19:48 |
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Oh je, Jan,
jetzt gibt´s Haue . Mensch Jan, das betrübt mich jetzt
wirklich sehr!
Eigentlich kann ich mir aus Deinem Maischprotokoll den Blausud nicht
erklären, ich habe schon oft so gemaischt und noch nie ist etwas schief
gegangen
Vielleicht war die Malzmischung, wie Wolf schon sagte, wirklich etwas zu
enzymschwach, aber dann hätte die Vormaische ja auch kaum jodneutral werden
dürfen. Hattest du die Vormaische mal mit Iod geprüft, oder bist du gleich
zum Kochen übergegangen?
Gruß,
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 08:20 |
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Hallo Jan,
Zitat: | ich habe jetzt eine
gehörige Menge Trub+Hopfenreste drin. |
nicht so wild, denn:
der Hopfentrub kommt i.d.R. mit dem Gärschaum bei der Hauptgärung an die
Kräusendecke, da kannst du das dann ganz leicht mit einem Schaumlöffel
abschöpfen. Am Besten öfters zu Beginn mal lauern u. dann wech mit dem
Schmodder.
Ich drück dir weiterhin die Daumen für deinen Pannesud, wird schon.
Mein Nächstes möchte ich auch mal mit dem Earlschen Dekoktionsverfahren
machen, bin jetzt doch neugierig geworden...
Gruß
Marvin ____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 12:14 |
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Hallo!
Danke für die Anteilnahme
Ich bin jetzt einfach mal zuversichtlich, wird schon!
Die Vormaische war auch noch nicht jodn(eutral)ormal (wie heißts denn jetzt
richtig?), ich habe drauf vertraut, dass das schon noch kommt.
Mein Sud ist jetzt schlechte Werbung für Dein Verfahren, Earl, aber ich bin
mir sicher, dass das ein Ausrutscher meinerseits gewesen ist. Das Verfahren
an sich war supereinfach. Der Vorteil liegt auf der Hand: ich spare mir
einen zweiten Topf und muss nicht rechnen, um auf die gewünschten
Temperaturstufen zu kommen. Mit Deinen Mengenangaben kam ich
temperaturmäßig ziemlich exakt dahin, wohin ich für die zweiten Rasten
wollte, das passt wunderbar. Die Farbe ist EXTREM intensiv geworden, in so
fern passt eigentlich alles. Ich führe das Problem jetzt mal darauf zurück,
dass, falls das Whiskey- und Melanoidinmalz wirklich fast keine Enzyme mehr
enthalten haben sollten, 900g Pilsener fast die ganze Maische von 6kg
wuppen mussten, das war wahrscheinlich einfach zu viel. Beim nächsten Mal
probiere ich das nochmal, ich bin mir sicher, dass Dein Verfahren wunderbar
funktioniert, gibt ja genub Beispiele hier aus dem Forum!
Jan
[Editiert am 28.3.2007 um 12:24 von Leoric]
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 28.3.2007 um 13:03 |
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Hallo Jan,
dass Du einen Blausud produziert hast, lag weder an Earls Maischverfahren
noch an Dir, sondern an der Tatsache, dass das eine Malzmischung war und Du
so nicht in der Lage warst, die Malze entsprechend aufzuteilen.
Melanoidinmalz sollte eigentlich ein enzymreiches Malz sein, was natürlich
wiederum von der Herstellungsmethode abhängt.
Also das nächste Mal die Malze getrennt ordern und so wie von mir oben
vorgeschlagen aufteilen.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 13:08 |
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Hallo Wolfgang!
Alles klar, das werde ich mal versuchen. Ich bin mir auch nicht immer so
sicher, wie frisch die Malze sind, da soll ja nach entsprechend langer
Lagerzeit auch mal das ein oder andere Enzym über den Jordan gehen? Oder
ist das bei ungeschrotetem Malz kaum ein Problem (geschrotet wird immer
frisch wenn ich komme)?
Jan
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 28.3.2007 um 13:25 |
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Hallo Jan,
wenn das ungeschrotete Malz vor allen Dingen trocken, aber auch kühl,
gelagert wird kein Problem.
Grüße
Wolfgang
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