Hallo, Tak,
ich habe zwar noch kein Bier mit Holunderblüten gebraut, aber mal vor
Jahren einen Holdunderblütenwein. Obwohl ich nur die Hälfte der im Rezept
vorgegebenen Blütenzweigen genommen habe, schmeckte es widerlich parfümiert
und ungenießbar. Es war damals ein 25 L Weinansatz, in den ich 4
Holunderblütendolden eingelegt habe während der Hauptgärung. Erst wollte
ich das Zeug wegschütten, dann fiel mir aber ein, daß ich das auch
abbrennen könnte. Und was soll ich sagen, es wurde ein ganz wunderbarer
Holunderblütenbranntwein daraus!
Du mußt also seeeehr vorsichtig sein im Umgang mit diesen stark
aromatischen Blüten. Aus diesen Erfahrungen heraus würde ich Dir empfehlen
auf einen 25 L Ansatz nur eine große Blütendolde zu verwenden und zwar in
den Gärbottich geschmissen, nicht beim Hopfenkochen zusetzen. Das müßte
optimaler Weise ein dezent nach Holunderblüten duftendes Bier ergeben.
Mir fällt da gerade noch was ein. Du könntest natürlich auch die Blütengabe
wie eine Aromagabe von Hopfen vielleicht 10 Min. vor Kochende zusetzen.
Dann mal probieren, ob der Holunderblüteneindruck nicht zu stark ist. Ist
er zu schwach, kannst Du ja nochmal eine Dolde in den Gärbottich werfen. So
bist Du zumindest einigermaßen sicher vor unliebsamen
Aromaüberraschungen.
Gruß
Michael
[Editiert am 3.4.2007 um 11:15 von tauroplu]
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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag