Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 2.10.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2004 um 11:41 |
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Hallo liebe Braugemeinde,
nach einigen erfolgversprechenden Laborversuchen mit einem 20 Liter
Einkochkessel habe ich auch die Entscheidung getroffen, meine Anlage zu
vergrößern. Die Behältnisse (160 Liter Sudpfanne, 120 Liter
Läuterbottich...) sind jetzt vorhanden und es stellt sich die Frage:
Heize ich mit Gas oder Strom? Im Moment tendiere ich eher zu Strom,
weil ich eine komplette Steuerung mit entsprechender 9 kw Heizung äußerst
günstig bekommen kann.
Wie sind Eure Erfahrungen?
Es Grüßt Horst
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Senior Member Beiträge: 285 Registriert: 5.11.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2004 um 12:11 |
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Hallo Horst
Ich hab damals bei meiner 100l Anlage 'nen 7kW Gasbrenner gehabt, der war
schon ganz schön dürftig.Jetzt hab ich einen 17kW Brenner(für 500l), da
rödelts schon besser.Also ich würde nie was anderes als Gas in dieser
Grössenordnung nehmen und auch nichts unter 15kW.Ich selbst werd mir jetzt
sogar einen 25kW Brenner kaufen, weil es einfach viel Zeit
einspart.Ausserdem ist es ja auch nicht teuer.Eine 11Kilo Flasche reicht
mir genau für einen Sud, kostet 18 Euro.Ich glaub Strom würd ich mehr
verheizen...Allerdings ist es natürlich schon verlockend, wenn Du 'ne
komplette Steuerung hast, die Frage ist hald, ob Dir die 9kW
ausreichen.Gehen tuts bestimmt, aber bei Pfannevoll wirds wohl auch nicht
richtig krass sprudeln....Probiers mal einfach.
Gut Sud....
Flo
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 8.2.2004 um 12:39 |
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Hi Leutz,
ich würde auch sagen, dass 9KW für 150L Sud etwas dürftig sind, es sei
denn, die Sudpfanne ist gut isoliert und du willst sie nicht immer ganz
voll machen.
Bei dieser Grössenordnung würde ich allerdigns zu Gas greifen.
Es ist zwar verlockend mit Elektrizität zu arbeiten, die Steuerung und das
Handling sind ungleich einfacher, aber es dauert einfach zu lange.
So ein Brautag dauert schon lange genug.
Ein anderer Aspekt wäre die Örtlichkeit des Braugeschehens.
Wenn du innerhalb deines Hauses braust, würde ich wieder mehr zu
Elektrizität neigen, denn die Gefahren bei solch gewaltiger Gas-Leistung
sind enorm.
Ich braue zwar auch innerhalb des Hauses, aber ich traue mich nicht während
der Brenner brennt die Chose sich selbst zu überlassen, bin also fest an
den Ort des Geschehens gebunden.
Das würde eindeutig für Strom sprechen, zumal der Zeitfaktor durch den
Umstand, dass man den Ort verlassen könnte, etwas abgemildert würde.
Du siehst, es kommt auf viele Faktoren an, zu einem eindeutigen Votum
könnte ich mich nicht durchringen.
@Anterus,
in welcher Gegend kostet das Gas soviel?
ich bezahle hier 11,50Euronen für 11L Gas.
Also gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2004 um 14:04 |
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Hallo,
hab mal eine Frage zu den Gasbrennern. Sind die Brenner mit einer höheren
Leistung, ab 9 KW, nur zum Einbauen, oder gibt es auch Hockerkocher mit
einer entsprechenden Leistung? Habe Hockerkocher nur bis 8,5 KW gesehen.
Gruß
Rainer
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 17.11.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2004 um 14:38 |
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Hallo Rainer,
es gibt auch leistungsstärkere Hockerkocher. Diese kannst du beispielsweise
unter www.grills24.de relativ günstig bestellen. Die haben glaube ich
Modelle mit einer Leistung von bis 12kw. Vielleicht sind für deine Zwecke
aber auch Paellabrenner besser geignet.
Auf die Ausgangsfrage von Horst: Hat schon jemand praktische Erfahrungen
mit der Beheizung mit Strom in dieser Größenordnung gemacht. Ich denke das
man im Gegensatz zu Gasbrennern (hier geht einiges an Leistung "am Topf
vorbei") keinen größeren Energieverlust einplanen muß da die Heizelemente
direkten Kontakt zur Flüssigkeit haben. Ein weiterer Vorteil ist sicherlich
das einfachere Steuern der genauen Temperatur.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2004 um 15:22 |
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Hallo,
ich tendiere auch mehr mit Strom zu beheizen, da ich im Keller braue. Kann
mir allerdings nicht vorstellen, wie die Heizstäbe in dem Topf
untergebracht werden können, ohne das etwas anbrennt, oder muß man dann
grundsätzlich mit Senkboden brauen ? Beim jetzigen Topf (Einmachtopf mit
1,8 KW) ist das Heizelement unter der Bodenplatte. Ein Rührwerk kann hier
eingesetzt werden.
Gruß Rainer
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 136 Registriert: 12.10.2003 Status: Offline
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erstellt am: 8.2.2004 um 16:09 |
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Hallo Rainer,
ich habe mir mal das Braubuch von Braxonia durchgelesen. Das ist ein
Hersteller, der Kleinbrauereien vertreibt. Die heizen auch mit Strom, mit
den Heizelementen direkt in der Würze. Es funktioniert also, allerdings nur
mit ständigem Rühren. Schau doch mal bei www.braxonia.de da kannst du dir
vielleicht Anregungen holen.
Gruss,
Guido
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 2.10.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2004 um 16:41 |
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Ich bin ja schwer beeindruckt, dass das Thema so schnell aufgegriffen
wird!!!
Ein paar weitere Infos zur geplanten Anlage und Entscheidung:
Die Sudpfanne ist eine alte 160 Liter Milchkanne, die doppelwandig und
damit halbwegs isoliert ist, somit halten sich die Wärmeverluste
hoffentlich in Grenzen. Ich möchte eigentlich pro Brauprozess 100 Liter
Brauen.
Zur Leistung sagte mir gerade der Klempner meines Vertrauens, das 9 kw wohl
einigermaßen ausreichen, weil das Heizelement direkten Kontakt zur Maische
hat. Er hat mir ausgerechnet, dass ich ohne Wärmeverluste bei 100 Liter
Maische für 10° Temperaturunterschied ca. 8 Minuten Aufheizzeit benötige.
Hier seine Formel: Zeit[Minuten]=(Masse[Liter]x4180[Wärmekapazität
Wasser]xTemperaturunterschied[°C])/(Heizleistung[Watt]x60[Umrechnung
Sek->Min])
Vielleicht biege ich mir ja doch noch einen Heizstab mit 12 kw.
Gute Idee von Guido, ich habe auch mal im Braxonia Braubuch gestöbert und
will versuchen eine ähnliche Anlage hinzukriegen.
MfG Horst
Der Hektolitermann will an den Hektoliter ran.
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 8.2.2004 um 17:52 |
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Hallo Horst,
zunächstmal meine Einschätzung:
9Kw für 100L Sud in einer doppelwandigen Kanne ist ausreichend, aber nicht
komfortabel.
Damit wirst du sicher keine 8min für 10° hinbekommen, eher die doppelte
Zeit und das auch nur bei kaltem Wasser.
du kannst deinem Klempner sagen, dass eine statische Formel nicht
funktionieren kann, denn je wärmer das Wasser wird, desto länger benötigst
du um es aufzuheizen.
Am Schluss, kurz vor dem Kochen geht es dann nurnoch langsam.
Es muss also eine dynamische Beziehung angewandt werden.
Bedenke auch, dass du für solch grosse Leistungen (12Kw) eine
Starkstromleitung (3 Phasen) ausreichenden Querschnittes brauchst. Also mit
Heizstabbiegen, wie du schreibst, wirst du Schwierigkeiten bekommen sowas
zu beschaffen, muss immerhin auf 3Phasen betrieben werden.
Die Schaltschütze müssen ebenfalls auf diese enorme Leistung angepasst
sein.
Da kommst du dann in Bereiche, wo eine Gassteuerung aufeinmal billiger und
einfacher werden kann.
zur Technik: ich würde die Heizelemente nicht direkt in den Sud einbringen.
Der Sud beinhaltet viel Zucker welcher an den Heizstäben mit Sicherheit zu
Problemen führen kann.
Eine indirekte Beheizung über den Gefässboden ist da vorzuziehen.
Auf jeden Fall würde ich einen Senkboden verwenden.
Das nur aus meiner Sicht.
viel Erfolg beim Bau
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 2.10.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2004 um 18:32 |
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Hi Heavybyte,
ja genau das mit den Heizelementen und dem Zucker bereitet mir ja auch
sorgen! Wie machen die das denn bei den Braxonia-Minibrauereien? Ich habe
auch schon eine fette Edelstahlwelle mit Schraube von einem Motorboot, um
genügend Turbulenzen zu erzeugen, damit der Sud nicht festbrennt.
Das Stromproblem bekomme ich sicherlich in den Griff: Drei Phasen liegen in
der Garage, die Schaltschütze in der Steuerung sind stark genug und die
Heizelemente lassen sich auf drei Phasen ansteuern. Ich neige ja zum Strom,
da ich den ganzen Krempel äußerst günstig vor einer Verschrottung retten
konnte.
Wie baue ich denn einen Senkboden in so eine Kanne und bringe dann die
Heizelemente ein?
Horst
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 8.2.2004 um 19:10 |
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Hi,
einen Senkboden kannst du nur einbauen wenn die Kanne im gesamten
Durchmesser nach oben offen ist. Sollte sich der Einlass oben verjüngen,
kannst du es vergessen.
Ganz wichtig, das Material der Heizstäbe muss das gleiche sein wie das des
Kessels, also Edelstahl. Andernfalls käme es zur Elektrolyse was eine
erhöhte Korrosionsneigung zur Folge hätte und du kannst sie nicht
an/einschweissen.
Anyway, ausser Edelstahl kommt sowieso kein anderes Material infrage.
Wie Braxonia das macht, habe ich keine Ahnung, kenne ich nicht.
Also, viel Spass beim Basteln
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Member Beiträge: 91 Registriert: 17.11.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2004 um 20:15 |
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@ Horst,
mit den Heizelemtenten direkt in der Würze könnte es durchaus Probleme
geben. Wie die das bei Braxonia machen kann ich leider auch nicht sagen.
Laut deren Zeichnung arbeiten sie aber scheinbar nicht mit einem Senkboden.
Aber vielleicht geben sie auch nicht jedes Detail im Internet preis.
Bevor du den riesen Aufwand betreibst und deinen großen Behälter umbaust
würde ich getreu dem Motto "probieren geht über studieren" verfahren. Mach
doch einfach mal einen kleinen Versuchsaufbau mit 2-3 litern Würze und
einem Tauchsieder. Siehst ja dann was passiert und "Jugend Forscht" freut
sich über jeden eingereichten Versuch der von aso durchschlagendem
Interesse ist;-)
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 2.10.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2004 um 20:26 |
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@Lars
Gute Idee, mal sehen, ob in der Verwandtschaft noch so ein Dingen
aufzutreiben ist. Sollten sich Malzbonbons an der Heizschleife bilden,
schicke ich dir welche ;o)
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Antwort 12 |
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