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Autor: Betreff: Abfüllzeitpunkt von Hefeweizen
Senior Member
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Nordic Brewing
Beiträge: 328
Registriert: 4.10.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.5.2007 um 19:10  
Hallo Braukollegen,

wie ich in einem anderen Bereich schon mal berichtet habe, bin ich ein Fan der verlängerten Hauptgärung und Reifung im Gärfass geworden. Ich lasse das Jungbier also im Gärfass endvergären und mehr. Mitten in der Hauptgärung schlauche ich schon einmal in ein zweites sauberes Gärfass um. Das Jungbier wird regelmäßig gespindelt, wodurch ich zumindest tagesgenau den EVG feststellen kann. Dann verbleibt das Bier, je nach Sorte, noch bis zu drei Wochen im Gärfass, wird dann erst aufgezuckert und in Flaschen oder 5-Liter Dosen zur Nachgärung gestellt. Die Nachgärung geschieht dann etwas langsamer, man sollte gerne 7 Tage einhalten. Durch dieses Vorgehen (habe ich nicht erfunden, nur nachgemacht!) sind meine Biere klarer im Geschmack geworden, unerwünschte Aromen verflüchtigten sich viel besser. Auch die Klärung des Bieres ist besser und der Bodensatz in der Flasche deutlich weniger. So weit, so gut.
Nun vergäre ich gerade ein Hefeweizen und überlege mir, ob dieses Vorgehen beim Hefeweizen überhaupt angebracht ist. Ich befürchte, daß zu viele weissbiertypische Aromen verschwinden.
Was meint Ihr dazu? Soll ich lieber bei EVG abfüllen? Was sagt die Fraktion der "Grünschlaucher" dazu, mein Verfahren steht ja praktisch im Gegensatz zum grün schlauchen.

Gruß
Martin
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 6.5.2007 um 19:51  
Hallo Martin,

Grün schlauchen beim Hefeweizen dürfte schwierig sein, denn da die Hauptgärung bei 18-24°C verläuft und innerhalb 2-3 Tagen abgeschlossen ist, könnte es durchaus sein, dass der Abfüllzeitpunkt mitten in der Nacht ist oder dann, wenn Du in der Arbeit bist. Und die Gärung bei 8-12°C ablaufen zu lassen, macht wohl wenig Sinn.
Was die weißbiertypischen Aromen angeht, stelle ich immer wieder fest, dass diese erst nach Ende der aktivsten Gärphase entstehen und auch in der Nachgärung in Fass/Flasche.
Grünschlauchen bei untergärigen Bieren ja, aber bei obergärigen Bieren bei 18-24°C eher nein.

Grüße
Wolfgang
Antwort 1
Senior Member
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Nordic Brewing
Beiträge: 328
Registriert: 4.10.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.5.2007 um 20:55  
Hallo Wolfgang,

klar, beim Hefeweizen oder anderen og Sorten muß man schon neben seinem Bier schlafen, um den richtigen Zeitpunkt zum grün schlauchen zu erwischen. Allerdings dauerte auch hier die Hauptgärung bei mir etwas länger als 2-3 Tage. Bei meinen letzten beiden Hefeweizen, hell und dunkel verhielten sich sehr ähnlich, dauerte die Hauptgärung etwa 7 Tage bis der EVG erreicht war - und das trotz anständiger frischer Hefemenge.
Deine Erfahrung, daß die weißbiertypischen Aromen eher später entstehen, bringen mich dazu, das Bier lieber schon bei Erreichen des EVG abzufüllen. Dann bleiben hoffentlich mehr dieser Aromen im Bier.

Gruß
Martin
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Senior Member
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raehmle
Beiträge: 378
Registriert: 10.12.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.5.2007 um 07:08  
Hallo,

leicht Off-Topic, dennoch:
Auch wenn die Brauereien immer groß (und stolz?) draufschreiben "Flaschengärung" etc - mein Weizen wird von nun an im NC-Fass nachvergoren und dann in Flaschen abgefüllt (edit: klar, am Fass hängt dann der Spundapparat, da kommt es dann nicht drauf an ob man zu früh abgefüllt hat). Grünschlauchen hat sich beim letzten mal wieder als nicht wirklich praktizierbar herausgestellt (Montag Abend war zu früh, Dienstag Abend wäre zu spät gewesen - so musste ich entlüften, entlüften, entlüften, ......). Naja, und das mit der Speise - zum einen vergesse ich es immer ;) zum anderen hätte ich eigentlich gerne das Zeugs (Harze etc) gerne ausgeschieden, was auch bei der Hauptgärung ausgeschieden wird.

Problem natürlich beim Abfüllen von Weizenbier: der hohe CO2-Gehalt, damit neigt das Bier zum Überschäumen.

Mit meinem alten Gegendruckfüller (ähnlich Heavybytes Lösung, alles aus dem Baumarkt) wäre das auch nicht möglich gewesen. Mit meinem neuen Füller hingegen ist es kein Problem. Am Wochenende habe ich bei 1,7bar und 2°C ein Bier abgefüllt, ohne Probleme (Flasche voll innerhalb von ca. 10 Sekunden, entspannenen auf Umgebungsdruck ca. 2 Sekunden, kein Überschäumen). Es war zwar kein Weizenbier sondern ein zu Testzwecken aufcarbonisiertes Pils, das dürfte aber wohl nicht den Unterschied machen, tippe ich.

Erste (nicht besonders tolle) Bilder gibts auf http://fabier.de/fueller/fueller.html


Grüße,
Fabi


[Editiert am 7.5.2007 um 07:09 von raehmle]



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http://fabier.de
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 3
Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 7.5.2007 um 07:45  
@Martin:
Ich ärgere mich auch oft über das starke Sediment im Weißbier - das ist deutlich mehr, als man im Glas haben möchte.
Bisher mache ich das immer nach der üblichen Methode: nach der warmen Hauptgärung mit Speise in Flaschen abfüllen.
Beim nächsten mal will ich versuchen, ähnlich wie Du die Hefemenge vor dem Abfüllen zu reduzieren, und zwar durch Kühlung am Ende der Hauptgärung. Also wie gehabt ausgären lassen (3-4 Tage bei ~20 Grad) und dann den Gärbottich für einige Tage in den Kühlschrank bei maximal ~5 Grad. Dadurch müsste der Großteil der Hefe zu Boden sinken.
Danach mit Speise in Flaschen abfüllen und gut eine Woche wieder bei ~20 Grad nachgären lassen. In der Flasche ist dann nur noch das Sediment von der Speise; das dürfte nich allzuviel werden.
Einzige Befürchtung ist, dass die Hefe durch den Temperaturwechsel so gestresst ist, dass sie bei der Nachgärung nur sehr langsam wieder anfängt zu arbeiten.


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Gruß vom Berliner
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Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 7.5.2007 um 11:46  
Beim Weizenbier setze ich auf die "echte" Flaschengärung. Habe mal aus dem Keg auf Flaschen gegendruckabgefüllert, war aber nicht so, wie das gleiche direkt in der Flasche nachgegoren. Kann mir aber auch nicht erklären, warum das so war.
Ich nehme fürs Weizen Traubenzucker (Glucose) als "Speise", vielleicht bringts etwas Banane ins Bier.
Man versucht beim "Hermann"-Verfahren ja auch über die Maltase mehr Glucose im Sud zu haben, für mehr Banane.

Das letzte Weizenbier hat wg. wenig Hefe (aus Lammsbräu gestript) lange rumgegoren, zuletzt aber dann sogar von 13 auf 2°P runtergekommen und war mit wenig Sediment (...in der Flasche, im Faß war genug Sediment!)
Ist gerade in der Nachgärung, kann noch nicht sagen, obs was geworden ist, das Jungbier war - zumindest nicht schlecht.

Uwe


[Editiert am 7.5.2007 um 11:48 von Uwe12]



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