Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2007 um 21:26 |
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Hallo Braufreunde,
gestern Abend habe ich mir ein schönes selbstgebrautes Weizenbier gefallen
lassen. Es schmeckte mir gut, aber - Ihr kennt das - es fallen einem doch
immer noch Verbesserungsmöglichkeiten ein.
Weil´s dann so schön war, wollte ich noch ein zweites geniessen und kam auf
die Idee, das kürzlich gekaufte neue Kxxxbacher Weizenbier zu probieren.
Gut gekühlt und perfekt eingeschenkt.
Mit diesem "Bier" waren dann alle Zweifel an meinem selbstgebrauten
verflogen!
Dieses Kxxxbacher Weizenbier roch nicht fruchtig, sondern nach alten Socken
(ok, fruchtigen alten Socken). Die Schaumkrone verwandelte sich binnen
Sekunden zu hässlichen kleinen Schauminseln, die vereinzelt auf dem Getränk
schwammen. Der Antrunk war leicht säuerlich frisch und dann folgte gähnende
Leere. Meine Zunge tastete sich durch den gesamten Mundraum, um irgendwo
noch Spuren von Geschmack aufzuspüren, vergebens. Im Abgang zauberte dieses
Bier aus dem leeren Geschmacksraum überraschenderweise und vollkommen
unnötig eine unangenehme Bittere, die aber wenig mit Hopfen zu tun hatte.
Ich war ratlos. Sollte dieses Bier von der superbekannten Brauerei wirklich
so schlecht sein? Ich dachte an Günter Jauch und an Regenwald - vermutlich
hatte ich mich einfach "verschmeckt"! Aber ich probierte und probierte und
wünschte mir schließlich einfach eine Flasche meines eigenen
Weizenbieres.
Mein Weizenbier ist nicht perfekt. Ich möchte Dinge daran verbessern. Aber
was hat sich Kxxxbacher dabei gedacht, dieses bieridentische Getränk auf
den Markt zu bringen?
Gruß
Martin
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2007 um 21:38 |
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Hallo, Martin,
ehrlich gesagt, hätte ich von K...bacher nichts anderes ewartet. Ganz schön
mutig von Dir Geld für ein derartiges, äh, Getränk auszugeben. Noch mutiger
allerdings Dein heroischer Selbstversuch dieses Gebräu auch zu trinken. Mir
scheint, Du bist einer von den ganz harten...
Nevermind, homebrew und gut ist, da geht halt nix drüber. Selbst wenn es
mal nicht so gut gelungen ist, übertrifft es alle Industriebiere meist um
Längen.
In diesem Sinne: Gut Sud und PROST!
Ciao
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 08:08 |
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 08:42 |
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@ Bierfranke
*räusper* ICH BIN PREUSSE!
btw... Kotzbacher ist doch wirklich geschmacklos!
@ NB
gut das "wir" Selbstversorger sind ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 12:13 |
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Wenn ich Weizenbiere trinke, dann meist eines der guten Weißbierbrauereien
aus Süddeutschland: Weihenstephan, Schneider Weisse, evtl auch mal
Luitpold. Es gibt aber auch durchaus gute Weizen, die nicht aus Bayern
stammen. Als Flensburger ein Weizen auf den Markt brachte, dazu noch in
0,33l Ploppflaschen, war ich mehr als skeptisch. Zumal auf dem Etikett
stand, man könne/solle es aus der Flasche trinken. Der Geschmack
überzeugte, schön fruchtig, bananig, mit einem ungewöhnlich aber stimmigen
kräftigen Hopfen im Nachtrunk. Experiement geglückt! Auch eine Brauerei in
Rheinland-Pfalz (Kirner) braut ein gutes Weizen, dass mir besser schmeckt
als Paulaner, Erdinger und Co.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 12:18 |
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Hi, emjay,
ich wollte immer schon mal das Flensburger Weizen testen, habe mich aber
bisher immer zurückgehalten. Dank Deines "Testberichts" werde ich das
sofort mal angehen. In meiner Bundewehrzeit haben wir immer Flens
getrunken, geschmeckt hat es mir nie wirklich, da ich einfach nur bitter
aber nicht hopfenaromatisch finde. Dann gab es vor einiger Zeit Flens
burger Dunkel. Da muß ich allerdings sagen: das ist denen recht gut
gelungen. Schön röstaromatisch, süffig aber trotzdem leicht hopfig-herb.
Kann ich nur empfehlen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 272 Registriert: 25.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 13:31 |
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dann lass aber die Finger vom neuen Flens Kellerbier mit Ökosiegel.
Das habe ich mir als Demotrunk mal im Supermarkt angetan .... und bin
superenttäuscht. Schmeckt NULL malzig, NULL brauchbar Hopfig, eher nur noch
bitter.
Das können die Templiner, die Neumarkter und Cos deutlich besser ... und
auch ein paar Preussen ____________________ Hopfen und Malz ... ab in den Hals
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 833 Registriert: 6.4.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 13:38 |
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Letztens stand ich im Getraenkemarkt mit meiner Freundin und wir sahen:
Sch**ff**hofer Grapefruit.
Ich meinte nur pauschal: "igitt!", meine Freundin: "wer kauft denn sowas?"
- Prompt lief ein Kunde an uns vorbei und nahm gleich zwei Kisten davon
mit... peinlich peinlich
... hat das denn schonmal jemand probiert? Vielleicht ist mein Vorurteil ja
auch falsch! ____________________ Viele Grüße, Matthias
http://www.good-beer.de
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 15.5.2007 um 13:42 |
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Genau genommen bin ich ja auch Preuße und Bier ist ja nicht automatisch
gut, nur weil es aus Bayern oder Franken kommt. Auch im Bierparadies
Fränkische Schweiz gibt es Biere, die ich nicht besonders gut finde, weil
es auch dort Brauer gibt, die meinen sich dem Trend zu immer mehr
Geschmacklosigkeit anpassen zu müssen.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 16:54 |
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@ughi
betr.: Schüttelhofer Grapefruit
Spar die den Test! Hat mit Bier absolut nix zu tun! Als Fruchsaftgetränk
ginge es eventuell.
...wahrscheinlich prickelt es noch nicht mal in die Bauchnabel?!?
Gerd ____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 18:02 |
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Ich habe mal Bit Passion probiert, schmeckt wie Brause. Hat mit Bier selbst
im weitesten Sinne nichts zu tun.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 22:18 |
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Das ist ja wohl auch der aktuelle Trend, "Weg vom eigentlichen
Biergeschmack". Mal abgesehen davon, daß die sogenannten
Premium-Industriebrauereien den allgemeinen Biergeschmack der Kunden mit
ihren geschmacksarmen Produkten verdorben haben, wird das Bier nun auch
noch mit allen nur erdenklichen Geschmacksnoten versehen (naja, so kommen
die wenigstens mal an überhaupt einen Geschmack). So gibt es Bier mit Cola,
Limette, Passionsfrucht, Orange, Zitrone, usw. Und diese Produkte
explodieren förmlich am Markt - und sie werden gekauft!
Wenn ich unsere typischen Getränkemärkte im Norden besuche, finde ich fast
genauso viele dieser Produkte wie eigentliche Biersorten. Andererseits
finde ich dort aber keine Dortmunder Exportbiere mehr, selten Altbier, ganz
selten Kölsch. Es gibt keine Braunbiere, Bockbiere nur zum Mai oder
Weihnachten, kein Helles, kein Lager. Und wenn dann doch einmal eine dieser
Sorten angeboten wird, dann nur von den miesesten Herstellern.
Schade um die schöne Bierkultur! Während man in Fernost, Afrika und Amerika
fleißig unsere Biersorten nachahmt, lassen wir sie verkümmern.
Da hilft nur eins: Hobbybrauer an die Paddel, wir müssen eine Kultur
erhalten!
Gruß
Martin
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 833 Registriert: 6.4.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2007 um 07:30 |
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Dass wir das Richtige tun zeigt mir jedes Mal das Gesicht desjenigen, der
zum ersten Mal Selbstgebrautes trinkt
Oder wenn man Frauen, die von sich behaupten kein Bier zu moegen, ein
leckeres, sueffig suesses belgisches Dubbel anbietet, und die dann hellauf
begeistert sind... ____________________ Viele Grüße, Matthias
http://www.good-beer.de
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.5.2007 um 07:31 |
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Ja, das ist hier in Berlin leider auch schon seit Jahren so. Es gibt zwar
dreißig Sorten Pils, aber die sind alle mehr oder weniger gleich. Alles
andere ist Glückssache.
Und beim Weißbier gibt's leider auch nur die Sorten wie Erdinger,
Schöfferhofer, Paulaner, Franziskaner etc., die sich nicht strippen lassen.
Dadurch trage ich leider auch sehr zum sinkenden deutschen Bierabsatz bei:
gekauft wird nur noch, wenn's eine neue Marke gibt, und dann auch meist nur
ein, zwei Flaschen zum Verkosten.
Eigentlich müsste ja der Hobbybrauer-Umsatz zu den Statistiken dazugezählt
werden. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2007 um 17:17 |
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Genau!
Ich bin inzwischen fast nur noch am deutschen Biermarkt Kunde, wenn ich
neue Flaschen benötige. Die kaufe ich dann aus hygienischen Gründen lieber
gefüllt und trinke sie dann gezwungenermaßen selbst aus.
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Antwort 14 |
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