Senior Member Beiträge: 413 Registriert: 29.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 13:01 |
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Hi!
Ich habe mir letztens überlegt ob es nicht möglich wäre die Stammwürze mit
einem Blutzuckermeßgerät zu messen? Denn die messen ja auch nur eine
Zuckerkonzentration.
Außerdem würde mich mal interessieren wie die genau funktionieren? Im Netz
und von den Herstellern erhält man die leider sehr wenig Infos.
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 13:15 |
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Die Blutzuckermessgeräte arbeiten auf enzymbasis. Die Teststreifen
enthalten Enzyme, die die im Blut enthaltene Glucose (und nur die!)
umsetzen. Hieraus geht eine elektrische Widerstandsänderung der
Testsubstanz hervor, welche dann vom Gerät als Glucosekonzentration
angezeigt wird. Für die Würzemessung sind die Geräte daher ungeeignet.
Alex
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 13:17 |
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Hallo,
Zitat: | Ich habe mir letztens
überlegt ob es nicht möglich wäre die Stammwürze mit einem
Blutzuckermeßgerät zu messen |
Kannst Du vermutlich vergessen.
Diese Dinger messen von 0-sagen wir mal 400 mg/dl, das wären dann 4g/l -
und 0,4°P. Obs ansonsten funktioniert - hm, ich werde das heute Abend mal
ausprobieren.....
Zudem: Wenn Du die Teststreifen für die Geräte nicht gerade auf Rezept
bekommst, dann kauf Dir lieber eine Spindel, die kostet nicht halb so viel
Gruß,
Fabian
edit: ok, nach Alexs Aussage kann ich mir dann den Test schenken
[Editiert am 15.5.2007 um 13:18 von raehmle]
____________________ http://fabier.de
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 13:20 |
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Hallo Raehmle!
Der geringe Messbereich ließe sicc aber durch eine Verdünnung anpassen.
Alex
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2007 um 13:27 |
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Hi Alex,
Zitat: | Der geringe Messbereich
ließe sicc aber durch eine Verdünnung
anpassen. |
Das war auch mein Gedanke als ich schrieb, ich würde heute Abend einen Test
machen. Hat sich aber ja jetzt erledigt, d.h. vielleicht mach ich ihn
trotzdem....
Meine Aussage bzg. Spindel war natürlich Quark, es geht ja vermutlich
darum, mit wenig Würze den Test zu machen. Also streicht einfach "Spindel"
und ersetzt es mit "Refraktometer", das kostet immer noch weniger als die
Teststreifen und kommt auch mit einem Tropfen aus.
Fabi ____________________ http://fabier.de
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2007 um 07:05 |
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Hallo,
wie angekündig, hier ein kurzer Ergebnisbericht:
Da ich keine unvergorene Würze zur Verfügung hatte, hab ich einfach mal
mein aktuelles Pils getestet.
- Test des Biers direkt, ohne Verdünnung ergibt die Anzeige "Low". D.h. es
wird noch irgendwas gemessen, allerdings so wenig, dass das Gerät meint
"hey, wenn der gute jetzt nichts für seinen Blutzucker tut, dann geht er in
ein paar Minuten drauf". Das Bier hat jedoch einen scheinbaren RE von 2,5°P
bzw. tatsächlichen RE von ca. 3,1°P, d.h. 31g/L Zucker bzw. 3100mg/dl.
*Eigentlich* hätte es also "high" anzeigen müssen weil mit der
Blutzuckerkonzentration ist man nämlich mehr als tot....
- Dann hab ich mir gedacht, dass es vielleicht doch an der eigentlich zu
hohen Zucker-Konzentration liegen könnte und das Gerät desshalb spinnt.
Also verdünnt mit Wasser, Verhältnis ca. 1:10. Es hätte jetzt also
irgendwas im Bereich von 300mg/dl anzeigen müssen (was zwar ein hoher
BZ-Wert wäre, aber das kommt schon vor). Tatsächlich kam da aber nur noch
die Meldung "Error"
Das untermauert Alexs These von der Einschränkung auf Glucose - die ist als
Angärzucker im fertigen Bier sicher nicht mehr in großen Mengen
vorhanden.
Aber auch für die Würze dürfte eine StW-Bestimmung nicht machbar sein.
Glucose ist zwar enthalten, der Anteil hängt aber von der Maischearbeit ab.
Typischerweise pendelt das Verhältnis Glucose/Maltose im Bereich um 10/90,
aber das ist eben nicht fix.
Fazit: Gute Idee, leider funktionierts nicht
Grüße,
Fabian ____________________ http://fabier.de
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2007 um 07:52 |
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Hey Fabian!
Vielen Dank für Deine Mühe! Aber eigentlich war das Ergebnis vorher klar.
Das verwendete Enzym ist in der Regel Glucose-Oxydase oder
Glycose-Dehydrogenase. Diese sind spezifisch für die Glucose. Und das macht
auch Sinn, denn schlißlich will der Diabetiker seinen Blutglukosespiege
bestimmen und nicht dender Fruktose oder was sonst noch alles drin
rumschwiert. Denn um die Glucose in die Zellen zu bekommen ist das Hormon
Insulin notwendig, und dieses muß dann vom Diabetiker ggf. substituiert
("gespritzt") werden. Würde jetzt so ein Schnelltest auch noch andere
Zuckerarten mitanzeigen, so würde der Wert u.U. falsch hoch sein und der
Diabetiker daraufhin auch falsch handeln und sich möglicherweise ins
hypoglykämische Koma spritzen.
Ich habe irgendwo noch unterlagen zum Meßverfahren mit der
Glycose-Dehydrogenase. Bei Bedarf kann ich ja mal wühlen.
Wahrscheinlich kann aber hier auch Hankelbier Auskunft zu geben! :-)
Alex
EDIT: Googelt mach nach "Glycose-Dehydrogenase". Es finden sich Erklärungen
zur biochemischen Reaktion (Umsetzung ind H2O2, NAD, NADH etc.) und deren
Messmethoden. Aber auch der Hinweis, das die meisten Messverefahren auch
auf Vitamin C und Xylose sensitiv sind. Hier mal ein Einstieg: http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/g/Glukose_Serum.
htm.
[Editiert am 16.5.2007 um 08:09 von alexbrand]
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Antwort 6 |
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