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Autor: Betreff: Stammwürze/Restextrakt mit einem Blutzuckermeßgerät messen?
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dereulenspiegel
Beiträge: 413
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red_folder.gif erstellt am: 15.5.2007 um 13:01  
Hi!

Ich habe mir letztens überlegt ob es nicht möglich wäre die Stammwürze mit einem Blutzuckermeßgerät zu messen? Denn die messen ja auch nur eine Zuckerkonzentration.
Außerdem würde mich mal interessieren wie die genau funktionieren? Im Netz und von den Herstellern erhält man die leider sehr wenig Infos.
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alexbrand
Beiträge: 2947
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red_folder.gif erstellt am: 15.5.2007 um 13:15  
Die Blutzuckermessgeräte arbeiten auf enzymbasis. Die Teststreifen enthalten Enzyme, die die im Blut enthaltene Glucose (und nur die!) umsetzen. Hieraus geht eine elektrische Widerstandsänderung der Testsubstanz hervor, welche dann vom Gerät als Glucosekonzentration angezeigt wird. Für die Würzemessung sind die Geräte daher ungeeignet.

Alex
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raehmle
Beiträge: 378
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red_folder.gif erstellt am: 15.5.2007 um 13:17  
Hallo,

Zitat:
Ich habe mir letztens überlegt ob es nicht möglich wäre die Stammwürze mit einem Blutzuckermeßgerät zu messen


Kannst Du vermutlich vergessen.

Diese Dinger messen von 0-sagen wir mal 400 mg/dl, das wären dann 4g/l - und 0,4°P. Obs ansonsten funktioniert - hm, ich werde das heute Abend mal ausprobieren.....

Zudem: Wenn Du die Teststreifen für die Geräte nicht gerade auf Rezept bekommst, dann kauf Dir lieber eine Spindel, die kostet nicht halb so viel ;)

Gruß,
Fabian


edit: ok, nach Alexs Aussage kann ich mir dann den Test schenken


[Editiert am 15.5.2007 um 13:18 von raehmle]



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alexbrand
Beiträge: 2947
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red_folder.gif erstellt am: 15.5.2007 um 13:20  
Hallo Raehmle!

Der geringe Messbereich ließe sicc aber durch eine Verdünnung anpassen.

Alex
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raehmle
Beiträge: 378
Registriert: 10.12.2004
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red_folder.gif erstellt am: 15.5.2007 um 13:27  
Hi Alex,

Zitat:
Der geringe Messbereich ließe sicc aber durch eine Verdünnung anpassen.


Das war auch mein Gedanke als ich schrieb, ich würde heute Abend einen Test machen. Hat sich aber ja jetzt erledigt, d.h. vielleicht mach ich ihn trotzdem....

Meine Aussage bzg. Spindel war natürlich Quark, es geht ja vermutlich darum, mit wenig Würze den Test zu machen. Also streicht einfach "Spindel" und ersetzt es mit "Refraktometer", das kostet immer noch weniger als die Teststreifen und kommt auch mit einem Tropfen aus.


Fabi


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raehmle
Beiträge: 378
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red_folder.gif erstellt am: 16.5.2007 um 07:05  
Hallo,

wie angekündig, hier ein kurzer Ergebnisbericht:

Da ich keine unvergorene Würze zur Verfügung hatte, hab ich einfach mal mein aktuelles Pils getestet.

- Test des Biers direkt, ohne Verdünnung ergibt die Anzeige "Low". D.h. es wird noch irgendwas gemessen, allerdings so wenig, dass das Gerät meint "hey, wenn der gute jetzt nichts für seinen Blutzucker tut, dann geht er in ein paar Minuten drauf". Das Bier hat jedoch einen scheinbaren RE von 2,5°P bzw. tatsächlichen RE von ca. 3,1°P, d.h. 31g/L Zucker bzw. 3100mg/dl. *Eigentlich* hätte es also "high" anzeigen müssen weil mit der Blutzuckerkonzentration ist man nämlich mehr als tot....

- Dann hab ich mir gedacht, dass es vielleicht doch an der eigentlich zu hohen Zucker-Konzentration liegen könnte und das Gerät desshalb spinnt. Also verdünnt mit Wasser, Verhältnis ca. 1:10. Es hätte jetzt also irgendwas im Bereich von 300mg/dl anzeigen müssen (was zwar ein hoher BZ-Wert wäre, aber das kommt schon vor). Tatsächlich kam da aber nur noch die Meldung "Error"


Das untermauert Alexs These von der Einschränkung auf Glucose - die ist als Angärzucker im fertigen Bier sicher nicht mehr in großen Mengen vorhanden.
Aber auch für die Würze dürfte eine StW-Bestimmung nicht machbar sein. Glucose ist zwar enthalten, der Anteil hängt aber von der Maischearbeit ab. Typischerweise pendelt das Verhältnis Glucose/Maltose im Bereich um 10/90, aber das ist eben nicht fix.

Fazit: Gute Idee, leider funktionierts nicht ;(

Grüße,
Fabian


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alexbrand
Beiträge: 2947
Registriert: 15.11.2006
Status: Offline
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red_folder.gif erstellt am: 16.5.2007 um 07:52  
Hey Fabian!

Vielen Dank für Deine Mühe! Aber eigentlich war das Ergebnis vorher klar. Das verwendete Enzym ist in der Regel Glucose-Oxydase oder Glycose-Dehydrogenase. Diese sind spezifisch für die Glucose. Und das macht auch Sinn, denn schlißlich will der Diabetiker seinen Blutglukosespiege bestimmen und nicht dender Fruktose oder was sonst noch alles drin rumschwiert. Denn um die Glucose in die Zellen zu bekommen ist das Hormon Insulin notwendig, und dieses muß dann vom Diabetiker ggf. substituiert ("gespritzt") werden. Würde jetzt so ein Schnelltest auch noch andere Zuckerarten mitanzeigen, so würde der Wert u.U. falsch hoch sein und der Diabetiker daraufhin auch falsch handeln und sich möglicherweise ins hypoglykämische Koma spritzen.

Ich habe irgendwo noch unterlagen zum Meßverfahren mit der Glycose-Dehydrogenase. Bei Bedarf kann ich ja mal wühlen.

Wahrscheinlich kann aber hier auch Hankelbier Auskunft zu geben! :-)

Alex

EDIT: Googelt mach nach "Glycose-Dehydrogenase". Es finden sich Erklärungen zur biochemischen Reaktion (Umsetzung ind H2O2, NAD, NADH etc.) und deren Messmethoden. Aber auch der Hinweis, das die meisten Messverefahren auch auf Vitamin C und Xylose sensitiv sind. Hier mal ein Einstieg: http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/g/Glukose_Serum. htm.


[Editiert am 16.5.2007 um 08:09 von alexbrand]
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