Senior Member Beiträge: 116 Registriert: 19.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2007 um 12:59 |
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Servus zusammen!
Bei meinem letzen Weißbiersud, wurde ich von üblen Temperaturen (26-28°C)
überrascht. Die Hefe (Weihenstephaner Weizen) hat´s zwar mitgemacht, aber
das momentane zwischenergebnis macht mir Sorgen.
Bei der Gärung hatte das Ganze schon einen rechtfruchtigen, cidreartigen
Duft (nicht übel, aber nicht so wie ich´s im Weißbier will).
Jetzt ist das Jungbierseit 3 TAgen in der Flasche/Faß - diemal im Keller
bei 20°C. Farbe und Klärverhalten sind i.O., auch der Druck stimmt.
Beim reinkosten zeigte sich allerdings eine ausgeprägte, fruchtige Säure.
-klar, die Hefe hat natürlich bei der Hitze der Hauptsgärung ordentlich
Nebenprodukte produziert.
Die Frage ist nur: welche Nebenprodukte werden das größtenteils sein
und: werden die - zumindest teilwiese - bei saukaltlagerung (-1°C) - wieder
abgebaut?
Für sämtliche Rettungvorschläge bin ich dankbar!!
Gruß aus dem Backofen Wien
Norbert
____________________ Reinheitsgebot für die Industrie! - Ich mach auch ohne gutes Bier!
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Gast
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erstellt am: 28.5.2007 um 13:12 |
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Hallo Norbert,
üblicherweise produzieren Weizenbierhefen dieses Aroma. 26-28°C ist
natürlich etwas zu hoch, aber bei der Temperatur werden natürlich verstärkt
Ester und höhere Alkohole, auch Acetaldehyd produziert.
Einige von diesen Aromen werden, wie ich immer wieder feststelle, mit der
Zeit abgebaut, eine Tatsache, die mir persönlich jetzt nicht so gefällt,
weil das Bier dann mit Weizenbier nicht mehr so viel zu tun hat. Kann mir
aber vorstellen, dass die Hefe bei 26-28°C des guten zu viel produziert.
Also, eine längere Lagerung kann durchaus einen Teil der Aromen noch
abbauen.
P.S: Hier ist es im Gegenteil momentan alles andere als zu warm: 18°C ist
für eine obergärige Hefe gerade die untere Grenze.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 16.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2007 um 13:29 |
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Hallo Norbert,
erstmal keine Panik, Weizenbier ist erstmal ein sehr robustes Bier.
3 Tage sind etwas kurz. Mir schmeckt mein Weizenbier auch erst nach ca. 2
Wochen Lagerung/Nachgärung in der Flasche/Fass.
Weizenbier kann man zwar sehr früh trinken, aber ein bisschen Zeit braucht
selbst jenes.
Mach Dir mal nicht so 'nen Kopf wegen Temperaturen, Estern und Acetaldehyd.
Wenn man sich das lange genug einredet schmeckt man es auch. Schön locker
machen, dem Bier noch etwas Zeit lassen, da reichen Deine
Kellertemperaturen völlig aus.
Gruß
Christian
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 28.5.2007 um 13:46 |
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Dass Ester, Fuselöle und Acetaldehyd u.a.m die Geschmacksträger des
Weitzenbiers sind, ist ja nicht eingebildet sondern wirklich. Das kann ein
Bananenaroma sein, Vanille, Nelke o.ä. Nur zu viel sollte es ja nicht sein.
Obwohl ich gegen ein Zuviel an Aroma auch nicht habe.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 116 Registriert: 19.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2007 um 14:03 |
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@CFM: Das Bier soll ja jetzt noch nicht fertig sein. Aber üblicherweise
koste ich alle paar Tage mal rein - da kann man schon eineiges überden
Gärverlauf sagen. Aus meiner Erfahrung (und ich braue ausschließlich
Weißbier - aber nicht immer aus Weizen) weiß ich, daß das, wasich hier
schmecke zu viel des Guten ist (was bei der Temp auch klar war). Ich hatte
allerdings keine Möglichkeit mehr die Anstellwürze vom Sudhaus (2.Stock) in
den Keller zu bringen.
@Steinbrauer:
Ich hoffe, daß es sich "nur" um Gärnebenprodukte der Hefe handelt. Ein
bisschen Bammel hab ich vor Säurebiludng (am ehesten Milchsre). Es ja nicht
so unwahrscheinlich, daß bei der Temp ein paar Lactobacillen angesprungen
sind (sind etwas flotter als die Hefe). Die Lb. sind mittlerweile sicher
übern Jordan - nur ein bisschen Sre ham sie dagelassen.
Wegen der Ester etc. mach ich mir keine Sorgen - mein Weizen soll
schonrecht fruchtig sein (meistens wird´s mir ohnehin zu "Industrieartig)
- nur wie ich die Sre wegkrieg´...
____________________ Reinheitsgebot für die Industrie! - Ich mach auch ohne gutes Bier!
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2007 um 16:25 |
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Hallo Norbert!
Falls sich das saure Aroma nicht durch Lagerung verflüchtigen sollte (und
unangenehm ist), und das "Grundaroma" bananenartig sein sollte, könntest Du
durch (bitte nicht hauen!) einen Schuss Bananensaft Abhilfe schaffen.
Der glättet Einiges....(nur so als finaler Rettungsanker gedacht...)
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 153 Registriert: 3.2.2005 Status: Offline
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erstellt am: 28.5.2007 um 18:38 |
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hallo Norbert,
letztes Jahr habe ich ja mal einige Versuche mit Berliner Weisse gemacht.
Dazu habe ich gezielt Milchsäurebakterien nach der Anleitung von Uwe
gezüchtet. Bei der ersten Verkostung hatte ich auch das Gefühl, dass es
eher nach Cidre riecht. Meine spontane Reaktion war die gleiche.
Bei weiteren Versuchen habe ich dann gesehen, dass dieser Säuregehalt sehr
gut mit der Wärme gestäuert werden kann. Die Milchsäurebakterien waren erst
so ab 25° erst richtig aktiv.
Diese Geschmachskomponente, die Du beschreibst, hat sich bei mir auch bei
langer Lagerung nicht verflüchtigt. Nach einem halben Jahr waren die immer
noch da.
Das Bier war allerdings bei meinen Freunden sehr beliebt. Das heisst, dass
es anscheinend gar nicht so schlecht war. Vielleicht musst Du gar nicht
versuchen, es zu retten.
Gruss
Mundi
PS: eigentlich könnte ich wieder mal einen Milchsäurestarter ansetzen.
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Antwort 6 |
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