Hallo kirmes,
schmeckt es denn nach Diacetyl ?
Hast Du die Hauptgärung wieder unter Druck gemacht ? Hauptgärung mit
aktiver Kühlung im Kühlschrank ?
Meine Erfahrung ist das gerade bei untergärigen Bieren, speziell Pils,
Gärfehler verursacht durch zu hohe Temperaturen und/oder durch
Temperaturschwankungen geschmacklich immer wahrzunehmen sind und durch Rast
oder lange Lagerung nur bedingt abnehmen.
Meine Meinung ist: Ein Pils oder ein richtig helles Lagerbier, das ganz
sauber schmecken soll, darf solange es noch Spuren von Hefe enthält, von
der Hauptgärung bis hin zum Ausschank nie für längere Zeit eine Temperatur
von mehr als 12°C ausgesetzt sein. Sonst werden
immer Geschmacksstoffe erzeugt die da nicht hingehören die
ein erfahrener Bier/Pils-Trinker rauschmeckt.
Und sorry, bitte fühle Dich nicht angegriffen, aber in diversen Threads
hast Du zu diesem Thema, sogar zur selben Frage, der Diacetybildung, Deiner
(umstrittenen) 18° Grad Gärung unter Druck bei Pils schon ausführliche und
gute Antworten bekommen.
Ob nun Deine 18+2° Grad diesmal zu hoch waren kann Dir nur das ausgelagerte
Endprodukt und Dein Gaumen/Geschmack sagen. Ich würde aus meiner Erfahrung
heraus sagen das mir so ein Bier nicht schmecken würde.
Ein klassisches Pils muß richtig kalt vergoren werden, das heißt 6-12°C,
ohne Temperatur Schwankungen, kontrolliert im Kühlschrank, mit einer
ausreichenden Menge untergäriger Hefe angestellt. Lagerung/Nachgärung bei
0-5°C über mehrere Wochen/Monate.
Diese 18°C Gärung ist ein Kompromiss erfunden von der Industrie um
kostengünstiger und schneller so etwas wie Pils herzustellen, wir
Hobbybrauer wollen es doch besser machen.
Meine letzten untergärigen Biere haben bei unter 10°C auch nur 2-3 Tage
Hauptgärung gebraucht, angestellt mit Hefe aus der Brauerei. Ich kenne noch
mindestens 2 sehr gut ausgestattete Hobbybrauer die es genauso machen, die
Ergebnisse sprechen für sich, das sind Biere die es so zu kaufen nicht
gibt.
Gruß
Christian
[Editiert am 11.6.2007 um 10:53 von CFM]