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Autor: Betreff: CO2-Flasche zudrehen
Junior Member
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Schluck40
Beiträge: 36
Registriert: 29.1.2004
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 27.6.2007 um 15:17  
Hallo Braugemeinde

Habe beim durchforsten des Forums gelesen das man die CO2-Flasche nach dem zapfen zu machen soll,sonst übersäuert das Bier. Hab ich noch nie gemacht,aber wenn ich so überlege waren manchmal die letzten Gläser etwas säuerlich(nur ein Hauch).Währe über eine Erklärung dankbar.Meine Flasche steht im Keller und immer unter Druck.

Gruss Thomas
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Senior Member
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D190979V
Beiträge: 344
Registriert: 5.6.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.6.2007 um 15:34  
Hallo Schluck40,
Das ist eigentlich relativ einfach, bei einer bestimmten Temperatur steht das Bier im geschlossenen
Fass unter einem bestimmten Druck, der von dem für das Bier typischen Co2-Gehalt abhängt.
Die genauen Verhältnisse findest Du in sogenannten "Spundunggsdrucktabelle"n, einfach mal
hier oder direkt googlen.
Wenn Du nun das Fass anstichst muß Du dafür sorgen das es unter diesem Druck bleibt.

Stellst Du Deinen Druckminderer genau auf den Spundungsdruck ein kannst Du Dir das abdrehen
sparen falls die Fasstemperatur relativ konstant bleibt. (Mache ich so)

Zapfst Du mit höherem Druck lößt sich zusätzlich Co2 im Bier, daher wird es saurer (Kohlensäure).
Hier ist ein abdrehen erforderlich.

Zapfst Du mit niedrigerem Druck wird das im Bier gelößte Co2 allmählich entbunden bis sich ein
Druckausgleich eingestellt hat, das Bier wird schal.
Hier kannst Du mit etwas Glück noch etwas retten wenn Du den richtigen Druck über längere Zeit
anlegst und dadurch das Fass quasi nochmal spundest.

Um den richtigen Zapfdruck einzustellen benötigst Du also:
- Spundungsdrucktabelle
- Bier(Fass)temperatur
- gewünschte Co2-Sättigung des Bieres (kann schwierig sein bei Industriebier)

Einfacheres Vorgehen:
Etwas weniger Druck als erwartet draufgeben, nagelneues Fass anstechen, Druck so lange
erhöhen bis im Bierschlauch kein Co2 mehr ausperlt. (Dann muß der Schlauch aber
im Zweifelsfalle die gleiche Temperatur haben).

Gruß Dominik
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Junior Member
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Schluck40
Beiträge: 36
Registriert: 29.1.2004
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 27.6.2007 um 18:32  
Hallo Domini

Danke für die umfassende Antwort.Ich habe 2 NC-Keks im Kühlschrank(drücke immer von 50l Fässern um) mit 2 verschidenen Sorten. Da der Druck in den Keks bestimmt nicht gleich ist, werde ich am Kühlschrank ein Hahn zum zudrehen der CO2-Flasche anbringen dan bin ich auf der sicheren Seite.

Gruss Thomas
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Posting Freak
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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.6.2007 um 07:08  
Hallo,

also zuviel CO2 sorgt meiner Erfahrung nach dafür, das nur noch Schaum aus dem Hahn kommt und man zum Schluß ein schales Bier vor sich hat.

Das ist der Grund, warum man immer darauf achten soll, dass das Bier nicht 'aufcarbonisiert'. Besonders wenn man das Fass mehrere Tage (oder Wochen) am Hahn hat, löst sich immer mehr CO2 im Bier und man müßte mit jedem mal den Zapfdruck erhöhen, um schaumarm zu zapfen.

Zum Zapfen braucht's einen Druck, der über dem Sättigungsdruck liegt. Erhöht man also den Druck entsprechend um ordentlich zu zapfen und läßt das dann so, muß man beim nächsten mal erneut den Druck erhöhen usw.

Deshalb Zapfe ich immer die letzten 2-3 Bier bereits mit geschlossener CO2 - Flasche, um das Bier wieder 'runterzubringen.

Das das Bier vom CO2 SAUER schmeckt, habe ich noch nicht beobachtet. Ich würde eher auf eine (leise) Infektion tippen - besonders wenn das Bier z.B. mehrere Tage auch im ungekühlten Bierschlauch steht.

Grüße
Tino


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Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.6.2007 um 07:32  
Hallo, Tino,

ich das bestätigen, was der Dominik bereits gesagt hat, nämlich, daß mit höherem CO2-Gehalt das Bier säuerlicher schmeckt (je mehr CO2 sich löst, um so mehr Kohlensäure wird gebildet und um so säuerlicher schmeckt das Bier).
Man mache einmal folgenden Versuch: ein auf ca. 7 g CO2 carbonisiertes Bier (in meinem Fall ein Export) in ein Glas einschenken. Probieren: es schmeckt säuerlich. Dann ganz kurz mit einem Cappucinoschäumerquirl da rein und nochmal probieren. Nun schmeckt es wieder wie ein "normales" Export und der säuerliche Geschmack ist verschwunden.

Ciao
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member
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Tomagain2
Beiträge: 106
Registriert: 26.6.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 28.6.2007 um 12:04  
Wie sieht es überhaupt bei einer Übersättigung mit der gebildeten Kohlensäure (ist H2CO3 nicht wie umgangssprachlich bezeichnet CO2) aus? Steigt diese an / wird wieder abgebaut bei nachlassendem Sättigungsdruck?
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Senior Member
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D190979V
Beiträge: 344
Registriert: 5.6.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.6.2007 um 13:59  
Hallo Tomagain2,
Durch Einleiten von Co2 in Wasser oder Bier wird wie Du richtig
bemerkt hast auch Kohlensäure gebildet: CO2+H2O => H2CO3,
Kohlensäure ist allerdings eine sehr instabile chemische Verbindung,
die mit dem gelösten CO2 (freie Kohlensäure) bei den von uns
relevanten Drücken & Temperaturen etwa im Verhältnis 1:500 steht.
Zitat:
Steigt diese an / wird wieder abgebaut bei nachlassendem Sättigungsdruck

Ja, das Verhältnis bleibt im Gleichgewicht.

Schwieriger wird der Vorgang noch mit Betrachtung der im Bier gelösten
Salze, aber das führt jetzt zu weit.

Gruß Dominik


[Editiert am 28.6.2007 um 19:38 von D190979V]



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Wir wollen auch sonderlichhen dass füran allenthalben in unsern stetten märckthen un auf dem lannde zu kainem pier merer stüchh dan allain gersten, hopfen un wasser genommen un gepraucht solle werdn. - Un weizen.
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