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Autor: Betreff: Bitterhopfen ersetzen?
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Beiträge: 27
Registriert: 26.6.2007
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 13:04  
Hallo,

ich wollte mich heute an einem Indian Pale Ale versuchen, allerdings fehlt mir der Bitterhopfen. Ich habe nur East Kent Goldings (5,3% alpha) und Tettnanter (4,6 % alpha) vorrätig.

Kann ich den Bitterhopfenanteil durch höhere Zugabe einer der beiden Sorten erreichen, immerhin müsste beim langen Kochen des Bitterhopfens vom Hopfengeschmack ausser der Bitterkeit nicht viel übrig bleiben.

Gruß

Jan
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 13:24  
Hallo,

Du kannst das ruhig machen, aber die Vorstellung, daß bei längerem Hopfenkochen nichts mehr vom Aroma übrigbleibt ist nicht ganz richtig.
Es gibt die Möglichkeit der sog. Vorderwürzhopfung, dabei wird der Hopfen in der Sudpfanne vorgelegt und die Vorderwürze da drauflaufen gelassen. Alles wird dann nach beendetem Abläutern zum Kochen gebracht. Am Ende des ganzen Vorganges kommt ein wunderbares Hopfenaroma dabei heraus, das sich sogar noch durch eine zusätzliche späte Aromahopfengabe verstärken läßt. Das Ganze wird dadurch erklärt, daß sich Hopfenalkohole bilden, die nicht flüchtig sind im Gegensatz zu den leichter flüchtigen Hopfenölen.
In Deinem Fall würde ich die Aromagabe aber weglassen und nur mit einer Hopfengabe arbeiten, vorzugsweise vielleicht mit dem East Kent Goldings. Außer Du magst es gern hopfenaromatisch, dann empfiehlt sich vielleicht eine Aromagabe 10 Min. vor Kochende.
Als Hopfenkochzeit müßtest Du dann Deine angestrebte maximale Kochzeit für die Bitterstoffberechnung ansetzen.

Ciao
Michael


[Editiert am 29.6.2007 um 13:41 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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D190979V
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Registriert: 5.6.2007
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red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 14:14  
Hallo ArranBeer,
Zitat:
Kann ich den Bitterhopfenanteil durch höhere Zugabe einer der beiden Sorten erreichen, immerhin müsste beim langen Kochen des Bitterhopfens vom Hopfengeschmack ausser der Bitterkeit nicht viel übrig bleiben.

ganz grob kanst Du natürlich, falls Du nach Rezept vorgehst, die Hopfengabe umrechen
(bitte keine Schelte) indem Du einen einfachen Dreisatz anwendest:

Wenn z.B. im Rezept 100g zu 12% alpha angegeben sind sind das 12g zu "100% alpha"
Hast Du aber nur 6er da, sind in 100g nur 6g "100% alpha", also müßtest Du die doppelte Menge nehmen.
Formel:

alpha%soll / alpha%haben * Menge

12/6*100=200g

Zitat:
Du kannst das ruhig machen, aber die Vorstellung, daß bei längerem Hopfenkochen nichts mehr vom Aroma übrigbleibt ist nicht ganz richtig.

Und da liegt der Haken, wenn Du die Hopfenmenge um so einen Batzen erweiterst, zudem mit Aroma- statt Bitterhopfen,
trägst Du natürlich auch viel mehr Hopfenaroma (bei gleicher Bitterkeit) ins Bier. Muß aber nicht heißen das das schlecht ist,
denn jedes Hobbybrauer-Bier wird durch solche und ähnliche, teilweise aus der Not geborenen, Abänderungen zum Unikat.

Zitat:
vorzugsweise vielleicht mit dem East Kent Goldings.

Dito, wird oft als Bitterhopfen empfohlen.

Gruß Dominik


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Wir wollen auch sonderlichhen dass füran allenthalben in unsern stetten märckthen un auf dem lannde zu kainem pier merer stüchh dan allain gersten, hopfen un wasser genommen un gepraucht solle werdn. - Un weizen.
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 14:29  
Hallo, Dominik,

Zitat:
wenn Du die Hopfenmenge um so einen Batzen erweiterst, zudem mit Aroma- statt Bitterhopfen,
trägst Du natürlich auch viel mehr Hopfenaroma (bei gleicher Bitterkeit) ins Bier


Stimmt nicht ganz. Das mit dem Aroma relativiert sich, wenn Du Vorderwürzhopfung anwendest. Setzt Du zusätzlich noch eine Aromagabe ein, könnt es aber schon wieder stimmen. Daher auch mein erster Vorschlag, nur mit einer (Vorderwürz-) Hopfengabe zu arbeiten. Dann läufst Du nicht so sehr Gefahr ein Zuviel an Aroma ins Bier zu bringen.
Ich hatte früher auch ausschließlich mit Aromahopfen die komplette Bittere in meinen Bieren eingestellt plus einer Aromahopfengabe 10 Min. vor Kochende. Das war oft zu viel des Guten (an Aroma). Seitdem ich die VWH anwende, dann nach 20 Min. Kochen den Bitterhopfen zusetze und zum Schluß noch mal eine kleine Aromagab (10 Min. vor Kochende) zusetze ist das Aroma schlicht umwerfend.

Edit:
Hmm, habe gerade nochmal nachgedacht. Ich kenne jetzt die Geschackseigenschaften eines IPA nicht, meine aber, daß das eher bitter als hopfenaromatisch ist. Wenn das stimmt, dann würde ich eine einzige Hopfengabe 20 Min. nach Kochbeginn mit East Kent Goldings empfehlen.

Ciao
Michael


[Editiert am 29.6.2007 um 14:32 von tauroplu]



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red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 14:41  
So bin gerade bei der ersten Rast zwischen 62-64 °C.

Also mein Lieblingsale - jenes Arran - hat einen angenehmen weidigen, blumigen Hopfenduft. Und sattes Hopfenaroma zum Abgang hin. Ausserdem ist es zwar recht bitter, aber nicht überstark bitter.

Ich hatte an sich vor mit Vorderwürzzugabe (also im erstmal leeren Einkocher, während die Läuterung drüberläuft?) und dann Bitterhopfen bei Würzbruch (nennt sich so oder?) und dann ganz wenig zum Schluß fürs Aroma.

Ich denke ich werde die Umrechnung für den Bitterhopfen ein klein wenig nach unten korrigieren und trotzdem mit ein wenig Aroma hopfen arbeiten. Keine Ahnung was draus wird, aber aus dem Bauch herraus klingts irgendwie gut :)

Ich verwende Pellets, muss ich die im Hopfensack kochen? mache mir noch Sorgen wie ich das nachher rausgefiltert bekomme - notfalls Haushaltssieb???. Habe zudem nur einen hopfensack.

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 14:43  
Empfiehlt es sich nach meiner gedachten Brausweise nur eine Hopfensorte EK Goldings zu verwenden oder zur Vielfältigkeit an einem der 3 Punkte auch das Tettnanger?
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red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 15:43  
Oh ha,
schon zu Gange, na dann aber fix:

Zitat:
Ich hatte an sich vor mit Vorderwürzzugabe (also im erstmal leeren Einkocher, während die Läuterung drüberläuft?) und dann Bitterhopfen bei Würzbruch (nennt sich so oder?) und dann ganz wenig zum Schluß fürs Aroma.

Kannste so machen, aber dann greifen meine obigen Einwände. Ich würde tauroplu´s letzten Vorschlag umsetzten,
eine Hopfung nach Würzebruch und keine weitere.

Zitat:
Ich denke ich werde die Umrechnung für den Bitterhopfen ein klein wenig nach unten korrigieren und trotzdem mit ein wenig Aroma hopfen arbeiten. Keine Ahnung was draus wird, aber aus dem Bauch herraus klingts irgendwie gut

jo, sehe ich auch so.

Zitat:
Empfiehlt es sich nach meiner gedachten Brausweise nur eine Hopfensorte EK Goldings zu verwenden oder zur Vielfältigkeit an einem der 3 Punkte auch das Tettnanger?

Dadurch wird die Berechnung etwas komplexer. Ich mische auch gelegentlich Hopfensorten um andere Aromen zu erzielen, auch
wenn im Rezept nur eine Sorte angegeben ist. Falls Du das so machen möchtest, dann Vorderwürzehopfung mit den Goldings und Aromahopfung mit den Tettnagers. Die zweite Bitterhopfung nach Würzebruch lass weg oder auch mit den Goldings.


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red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 19:05  
Juhu, soweit gerade das Würzekochen beendet.

Habe bei 20 Liter eine kleine Vorderwürzzugabe gemacht: 20 g EK Goldings

Dann nach 15 Minuten Kochzeit eine Bitterhopfung von: 40 g EK Goldings

Und 10 Minuten vor Abschluss des Kochens, 65 Minuten nach Eingabe der Bitterhopfung: 15 g Tettnanger

Im Originalrezept wäre die Bitterhopfung wesentlich stärker gewesen, ebenso die Aromahopfung.

Jetzt nurnoch kühlen lassen. Wird wohl über Nacht dauern. Habe um (Trocken)Hefe darin anrühren zu können ein wenig Vorderwürze abgenommen. Damit ist dann nehme ich mal an auch am besten bis morgen zu warten?
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red_folder.gif erstellt am: 29.6.2007 um 20:08  
Hallo,
Zitat:
Jetzt nurnoch kühlen lassen. Wird wohl über Nacht dauern. Habe um (Trocken)Hefe darin anrühren zu können ein wenig Vorderwürze abgenommen. Damit ist dann nehme ich mal an auch am besten bis morgen zu warten?

Falls Du das Abkühlen des Sudes meinst: Ja!
Falls Du die Vorderwürze abkühlen lassen willst um morgen die Hefe darein zu geben: Nein!

Vorderwürze zur Hälfte mit Wasser strecken, abkochen, in Flasche geben, im Wasserbad kühlen und zwischen 24° und 18°C
mit Hefe füttern, über Nacht mit Gärröhrchen, Watte oder Küchenkrepp verschließen und Morgen zu dem abgekühlten
Sud im Gärbehälter geben, bis dahin hat sich die Hefe vermehrt und Du hast einen sogenannten Starter.

Gruß Dominik


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