Moin Hobbybrauer. Ich hatte Besuch, aber lest (über die kleinen
Unstimmigkeiten hinweg) selbst:
Aus der N R Z
Aus Liebe zum Bier
17.07.2007 / LOKALAUSGABE / ESSEN
FREIZEIT. Hans Langenkamp braut seinen eigenen Gerstensaft und bringt damit
andere auf den "richtigen" Geschmack. Hans Langenkamp ist ein ruhiger
Mensch, in seinem Refugium hinter der Theke fühlt sich der Mann mit dem
kleinen Bäuchlein wohl. "Wahrscheinlich habe ich den Hang zu Getreide von
meinem Vater geerbt", mutmaßt der 48-Jährige und lächelt verschmitzt. Der
war nämlich Müller in der Hespertalmühle. Sein Sohn interessiert sich heute
vor allem für Malz, denn getreu dem Motto, seines T-Shirts "Good Beer"
(gutes Bier) braut der Essener seit drei Jahren zuhause sein kühles Helles
selbst.
Fachwissen aus Brasilien
Genauer gesagt sein obergäriges Helles mit leicht trüben Schimmer. Abhängig
ist das von der Kühlung, erklärt der Experte. Er lagert sein Bier bei einer
Temperatur von acht bis zehn Grad im Keller der alten Schule an der Hammer
Straße, in die er vor ein paar Jahren mit seiner Frau Andrea und seinen
beiden Kindern gezogen ist. Seine ganz besondere Beziehung zum Bier hat
einen einfachen Grund: "Durst", sagt Langenkamp und grinst. Vor ein paar
Jahren hatte der technische Angestellte im Fernsehen gesehen, wie "so ein
paar Studenten beim Bierbrauen gescheitert sind". Dabei ists doch ganz
einfach, denn: "Wer Wasser kochen kann, der kann auch Bier brauen" - lautet
Langenkamps Losung.
Ein bisschen Recherche im Internet - dort stieß er schnell auf den Verein
der Hobbybrauer, der sich einmal im Jahr in großer Runde trifft und sich
ansonsten in Internetforen weltweit über Rezepte, Zusammensetzung und den
Brauvorgang an sich austauscht. Ein Ergebnis flimmert über den
Computerbildschirm auf der Kühlung: "Das ist Brauereisoftware von einem
Kollegen aus Brasilien", erklärt Hobbybrauer Langenkamp. Modernes
Bierbrauen - allerdings nur, wenn die Technik richtig funktioniert.
Ansonsten ist alles wie früher: Es braut sich etwas zusammen aus Wasser,
Malz, Hopfen und Hefe getreu dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516.
Aber zurück zu den Anfängen. "Liebe zum Bier" ist ein Grund, warum der
Familienvater einst Braumeister wurde. Dieses "Maggi-Zeitalter", in dem
alles in Pulverform aus der Tüte kommt, sei nichts für ihn. Auch die
"Industrieplörre", so nennt Langenkamp die Biere anderer Brauereien,
schmeckten nicht. Seit drei Jahren werkelt er selbst, auch "weil Bier total
gesund ist". Das habe schließlich schon Hildegard von Bingen erkannt.
"Hopfen wirkt beruhigend und herzstärkend", ist Langenkamp überzeugt und
lässt andere Bierliebhaber bei Seminaren (siehe Kasten) an seinem
Brauwissen teilhaben. Auch wenn er laut Gesetz "nur" 200 Liter brauen darf,
gibt ihm der Erfolg recht. So gibts bei geselligen Ereignissen im Hause
Langenkamp meistens Selbstgebrautes. Dabei konnte der Braumeister schon
feststellen: "Meine Freunde kommen, seit ich braue, zwar nicht öfter,
bleiben aber dafür immer länger."Das nächste Brauseminar am Samstag, 28.
Juli, bei Hans Langenkamp, Hammer Straße 64, beginnt um 10 Uhr. Alles
Wissenswerte erfahren Gäste von Hobbybrauern, die aus dem Ruhrgebiet
anreisen, in rund sechs Stunden. Mitbrauen kostet inklusive Speisen und
Getränken 45 Euro. Infos unter www.die-hobbybrauer.piczo.com, Anmeldung:
Tel: 012125 130 097 25
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Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!