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Autor: Betreff: Flaschengärung Bier vs. Schaumwein
Newbie
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Beiträge: 1
Registriert: 10.2.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.8.2007 um 14:42  
Hallo ihr Brauer,

mein erster Post hier. Wie man am Registrierungsdatum sieht, lese ich schon seit Zeit eifrig mit und habe nun mal eine Verständnisfrage, bevor das erste Eigenbräu ansteht. Ich komme eigentlich genussmäßig eher aus der Wein- und im speziellen Schaumweinecke. Da bin ich es gewohnt von jahrelanger Flaschengärung zu lesen und kann die Länge des Hefelagers meistens auch in Proportion zur Qualität setzen. Klar - das ist bei weitem nicht das einzige Kriterium und macht vielleicht 5% vom Ergebnis raus, aber der letzte Feinschliff ist es allemal!

Beim Bier lese ich nun zwar etwas von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten (bei Starkbier), aber nie etwas von Jahren. Wo liegt da der Unterschied zum Sekt? Das Stichwort "Autolyse" ist mir aufgefallen, aber die scheint man bei der Schaumweinbereitung ja irgendwie im Griff zu haben. Ist der geringere Alkohol ein Problem? Das Eiweiß? Die Heferassen? Oder bringt es unserem lieben Gerstensaft einfach geschmacklich nichts, da jahrelang vor sich hin zu "gammeln"?

Ich würde sicherlich den Großteil meines Bieres sofort trinken - wie ich mich kenne, werde ich kaum die reguläre, mehrwöchigen Reife abwarten können... aber ich bin gerne im Vorfeld möglichst umfangreich darüber informiert, was ich da eigentlich treibe ;)

Gruß,
Harald
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Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.8.2007 um 16:59  
Hallo Harald, herzlich Willkommen im Forum.

Bier wird zwar im Allgemeinen nicht so lange gelagert, aber es gibt durchaus Sorten, die jahrelang reifen. Das belgische Gueuze (das ich übrigens gestern erst auf der Berliner Biermeile genossen habe) lagert mehrere Jahre und wird mit jüngerem Bier (Lambic) verschnitten. Auch Berliner Weiße profitiert von sehr langer Lagerung, ich habe von bis zu 3 Jahren gelesen (aber noch nie so lange ausgehalten). Beide führen übrigens den Schaumwein im Namen: bei Gueuze spricht man von 'Champagnerbier', und Berliner Weiße wird manchmal 'Champagner des Nordens' genannt. Auch Barley Wine, sehr starkes Ale, wird mehrere, manchmal bis zu 25 Jahren gelagert und oft als 'Jahrgangsbier' ausgeschenkt.

Ich vermute daher auch, dass die lange Lagerung mit dem sehr speziellen Geschmack dieser Biere zu tun hat. Bei Gueuze und Berliner Weiße erinnert der wirklich mehr an Sekt als an Bier, bei Barley Wine denkt man zunächst meist an Portwein.

Bei Weizen kann man sehr gut beobachten, wie sich der Geschmack schon innerhalb von Wochen verändert. Zunächst noch sehr fruchtig und 'frech', weicht das einem harmonischeren Geschmack - allerdings nicht mehr sortentypisch und auch etwas 'langweilig'. Bei anderen Sorten dauert das länger, aber auch ein Lager verliert mit der Zeit teilweise die Bittere. Bis zu einem bestimmten Punkt kann es davon profitieren, aber irgendwann wird der Gegensatz zwischen malzigen und bitteren Noten zu gering.

Ich denke, beim Bier ist nur in seltenen Fällen ein vollkommen harmonischer, ausgereifter Geschmack gefragt. Meist steht mehr die Erfrischung, die mit den Gegensätzen von bitteren, süßen, säuerlichen und würzigen Noten gewinnt, im Vordergrund.

Die Autolyse halte ich eher für eine Nebensache, die man mit geeigneten Maßnahmen (häufiges Abziehen, evtl. Filtern) in den Griff bekommen würde.

Zusammengefasst also: it depends...
Die meisten Biere wollen frisch getrunken sein, aber einige Sorten profitieren auch von jahrelanger Lagerung.


____________________
Gruß vom Berliner
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