Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2007 um 18:39 |
|
|
Guten Tag,
und erst einmal vielen Dank an alle Brauer und Brauerinnen die hier in
diesem Forum ihr Wissen mit allen mehr oder weniger Unwissenden teilen.
Eigentlich wollte ich eine Danksagung erst nach Vollendung meines ersten
Sudes tätigen, denn bis jetzt wurden hier mit Hilfe der Suchfunktion und
des auch hier empfohlenen Buches von Hubert Hanghofer alle Fragen
beantwortet. Doch heute brauche ich euren Rat.
Morgen sollte mein erster Brautag sein. Die Hefe habe ich mit Hilfe des
Mini Sudes von "Malte" vor zwei Tagen begonnen aufzuziehen. Sie "blüht" und
"gedeiht" prächtig.
Meinen Läuter-/Gärbottich habe ich über Nacht mit chem. Keule (Danklorix)
eingeweicht und dabei hat leider mein Edelstahlläuterboden mit dem bei ebay
erstandenen Billig-Thermobehälter reagiert und ein Loch in den Boden und
fast den gasamten Rand perforisiert. Wie kann das passieren? Da die Löcher
sehr klein sind, könnte ich damit sicherlich noch läutern, aber keinesfalls
die Hauptgährung durchführen.
Ich bitte um einen Ratschlag. Ich habe soeben sämtliche Baumärkte etc. nach
einem Maische oder überhaupt nach Fässern abtelefoniert - Fehlanzeige.
(Hier ist noch immer tiefster Osten)
Ansonsten habe ich noch folgende Gefäße hier:
3x18l CC KEGs
2x30l Standard KEGs mit Flachanschluß
1x50l Standard KEG mit Flachanschluss
aber zu und ich habe keine Schlüssel und als Reinigungsmaterial einen Soda
Reiniger und wie beschrieben Danklorix für eine Grunddesinfektion (aber
wenn das Edelstahl angreift?), außerdem einen Hochdruckreiniger (kalt)
als Kocher habe ich ein 50l KEG mit 11kw Gasbrenner
geplant waren 40l Ausschlagwürze
Vielleicht sollte ich auch die Hefe weiterführen. Momentan habe ich vor 6
Stunden 1 Liter Speise gefüttert. Aber wer liefert mir in den nächsten
Tagen einen neuen Gärbottich, das dauert doch alles ewig. Bekomme ich die
Hefe irgendwie zum halten oder kann ich auch in KEG Fässern die
Hauptgährung durchführen. Was würden die Profis in meinem Fall tun? Nach
anfänglicher Panik bin ich jetzt etwas ruhiger geworden, außerdem habe ich
hier noch 20l Industrie-Faßbier - kann man zur Not auch trinken
Hier noch die Dokumentation:
Bitte helft mir
Viele Grüße
Olaf
[Editiert am 5.9.2007 um 17:54 von OleM]
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 18.8.2007 um 19:54 |
|
|
Hi Olaf,
willkommen hier im Forum.
Tut mir leid, dass Du vor Deinem ersten Brautag solche Trouble hast. Das
mit den Löchern in Deinem Thermobehälter ist ja echt krass. Edelstahl
sollte eigentlich mit chlorhaltiger Lauge nicht reagieren. Oder es hat sich
ein sogenanntes Lokalelement gebildet, aber Strom fließt doch nur bei
verschiedenen Metallen. Vielleicht ist ja das Material, aus dem der
Thermobehälter besteht, eine Legierung und korrodierte über Nacht. Es war
sicher ein Fehler, den Behälter über Nacht mit Chlorlauge zu behandeln.
Die Hefe kannst Du auf jeden Fall einige Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Gärung in einem Keg sollte auch möglich sein.
Grüße
Wolfgang
|
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2007 um 20:14 |
|
|
Vielen Dank für deine schnelle Antwort,
Zitat: | das Material, aus dem
der Thermobehälter besteht, eine Legierung und korrodierte über
Nacht |
Das ist meine Vermutung, aber ob ich den reklamieren kann, denn verkauft
wurde er als "hochwertiger" Edelstahlbehälter? Loch gebohrt für den
Kugelhahn. Das Blech ist superdünn und als Isolierung kommt irgendein
Styropor Verschnitt zutage.
Jedenfalls kann ich nur jedem empfehlen, so einen "hochwertigen" Behälter
nicht bei 321 zu kaufen. Morgen kann ich noch den Link des Angebotes
einstellen, wenn das hier nicht verboten ist. Es war eine Firma aus
Klingenthal in Thüringen. Vielleicht reicht das auch.
Zitat: | Die Hefe kannst Du auf
jeden Fall einige Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
|
Wie jetzt? Einfach im jetzigen Zustand in den Kühlschrank und dann zum
nächsten Wochenende geht es weiter? Ich habe nämlich keine Speise mehr und
Malzbier wollte ich nicht verwenden, daher der Aufwand mit dem Mini Sud.
Ich denke ich säge morge mein noch vorhandenes 50l KEG auf, einen Hahn
eingebaut und schon habe ich ein hoffentlich hochwertiges Gärfass.
Grüße
Olaf
[Editiert am 18.8.2007 um 20:23 von OleM]
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 506 Registriert: 3.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2007 um 20:38 |
|
|
OleM die CC-Kegs eignen sich gut zur Gärung.
Mach einfach das Überdruckventil auf oder entferne von dem CO2 Anschluss
das Ventil (Poppet).
Poppet
Schlauch über den CO2 Anschluss und in ein Eimer mit Wasser rein (Blow
OFF)
Zitat: | und ein Loch in den
Boden und fast den gasamten Rand
perforisiert |
Das heisst bei uns pitting und
kommt vom Reiniger mit Chlor, Edelstahl und Chlor auf die Dauer erzeugen diese
kleinen Löcher. Leider weiss ich nicht was in deinem Reiniger drinn ist.
Cheers,
ClaudiusB ____________________ Mein Spielzeug
|
|
Antwort 3 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2007 um 20:58 |
|
|
Zitat: | Mach einfach das
Überdruckventil auf oder entferne von dem CO2 Anschluss das Ventil
(Poppet). |
Das kann ich dann morgen mal versuchen, vielen Dank und das Jungbier ziehe
ich einfach über einen Schlauch ohne Hahn?
Zitat: | Das heisst bei uns
pitting und kommt vom Reiniger mit Chlor, Edelstahl und Chlor auf die Dauer
erzeugen diese kleinen Löcher. |
... auf die Dauer, hmm 12 Stunden ...
Zitat: | Leider weiss ich nicht
was in deinem Reiniger drinn ist. |
Danklorix, von einigen hier im Forum für eine ab und zu verwendene
Grundreinigung empfohlen. Gemäß Aufdruck:
Inhaltsstoffe:
Desinfektionsmittel
... ist schon lustig oder?
ah, hier noch ein Hinweis: 2,8g Natriumhypochlorit per 100g Flüssigkeit
leider war und bin ich in Chemie sehr unbefleckt. Aber als
Mischungsverhältnis 0,5l auf 5 Liter Wasser zur Reinigung von Wohnwagen
Frischwassertanks und auch für Fressnäpfe von Hunden und Katzen anwendbar,
da habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Zumal habe ich ein
Mischungsverhältnis von ca. 40l Wasser auf 1l Danklorix genommen!?
Gruß Olaf
[Editiert am 18.8.2007 um 21:05 von OleM]
|
|
Antwort 4 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2007 um 21:11 |
|
|
Übrigens sehen deine CC Behälter etwas anders aus, was macht den da ein 6mm
Klinkenstecker am Fass?
Olaf
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 506 Registriert: 3.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2007 um 21:24 |
|
|
OleM Zitat: | Das kann ich dann morgen
mal versuchen, vielen Dank und das Jungbier ziehe ich einfach über einen
Schlauch ohne Hahn? |
Deckel aufmachen und
rein.
Mein Schlauch auf dem Bild dient als Gärglocke.
Solltest Du eine 1007 Hefe benutzen dann bist Du besser dran eine Gärglocke
mit dem Schlauch zu machen, zuviel Schaum. Das Überdruckventil im Deckel
reicht dann nicht.
Info.
CHLORIDE STRESS CORROSION.
Chlorides are the big problem when using the 300 series grades of stainless
steel.
If the metal piece is under tensile stress, either because of operation or
residual stress left during manufacture, the pits mentioned in a
previous paragraph will deepen even more. Since the piece is under tensile
stress cracking will occur in the stressed piece.
Outside of water, chloride is the most common chemical found in nature and
remember that the most common water treatment is the addition of chlorine.
Many cleaning solutions and solvents contain chlorinated hydrocarbons. Be
careful using them on or near stainless steel. Sodium hypochlorite,
chlorethene. methylene chloride and trichlorethane are just a few in common
use.
DanKlorix mit dem desinfizierenden Wirkstoff Natriumhypochlorit
Cheers,
ClaudiusB
[Editiert am 18.8.2007 um 21:44 von ClaudiusB]
____________________ Mein Spielzeug
|
|
Antwort 6 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.8.2007 um 08:16 |
|
|
The Day after ...
Der Topf ist nicht mehr zu retten, selbst zum Läutern ungeeignet, da die
Chemische Keule sich in der Isolierung festgesetzt hat und bei "Bedarf"
durch die Löcher wieder in den Topf zurückläuft. Sozusagen habe ich jetzt
einen automatischen Desinfizierer gebaut. (Patentamt München Nr.
12564V1487)
Nun werde ich einen neuen Läuter-/Gärbottich erwerben.
Meinen Starter (1,5l) werde ich derweilen bis zum nächsten Wochenende
einfach im Kühlschrank lagern, ich hoffe er überlebt es. Oder wie würdet
ihr das machen?
Gruß Olaf
[Editiert am 19.8.2007 um 08:17 von OleM]
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.8.2007 um 11:20 |
|
|
Moin,
der Starter wenn er bis jetzt gut war wird es auf jeden Fall überleben! ICh
bewahre auch meine geerntete Hefe über viele Wochen im Kühlschrank auf und
habe das auch schon mit nem Starter gemacht wenn etwas den Brautag
verschoben hat. Das ist ja eigentlich nichts anderes nur mit weniger Hefe!
Einfach nen Tag vorher rausnehmen und evtl. nochmal etwas "nachfüttern"
Gruß
t...
____________________ "...ihre Väter kannten nur Bier, und das ist das Getränk, das für unser
Klima paßt." Der Alte Fritz
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.8.2007 um 12:05 |
|
|
Hallo Olaf,
ich kann die Reinigung mit solchen "harten" Mitteln, insbesondere
eingesetzt bei Läuter- und Koch-Equipment sowieso nicht so ganz
nachvollziehen.
Ich hatte anfangs auch ziemlich viel Angst ob ich alles sauber genug
habe.
Ich habe Aluminium-Töpfe und reinige diese seit knapp 1,5 Jahren nur mit
heissem Wasser.
Das Hopfenkochen tötet doch die evtl. vorhandenen Bakterien ab.
Nun aber zum Rest des Equipments:
Ich habe Gärfässer aus Polyäthylen und auch Kegs aus Edelstahl. Da muss man
natürlich aufpassen.
Da nehme ich heisses Wasser und Spülmaschinen-Reiniger (Pulverform).
Auch diese Lösung wird bei mir nicht allzuhoch konzentriert: Ich gebe einen
Esslöffel auf 5 Liter heisses Wasser.
Mit Hilfe einer Pumpe bilde ich bei den Kegs einen Kreislauf, durch den
Produkt-Anschluss mit Steigrohr saugen und zum CO2-Anschluss wieder rein.
Somit werden alle Anschlüsse und Adapter mitgereinigt. Zuvor das Keg von
allem groben befreien (mit neuer Klo-Bürste und viel Wasser)
Dies hat immer toll funktioniert und ich habe mir noch nie etwas
eingefangen.
Ich braue aber auch erst seit knapp 1,5 Jahren, trotzdem denke ich dass
diese Methoden ausreichend sind.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.8.2007 um 11:57 |
|
|
Hallo,
oh man, da hast du ja noch mehr Stress als ich und meine Brautage sind
immer das pure Chaos (ein Beitrag dazu folgt ).
Ich reinige alles was nach dem Wuerzekochen benutzt wird mit heissem Wasser
und Soda (hab aber nochkeine Kegs), das bekommt man in fast jeder
Kaufhalle. Dann nochmal mit kaltem Wasser nachspuelen und kritische Stellen
mit Desi-Plus (einem Desinfektionsmittel auf pflanzlicher Basis, was ich
auch fuer kleinteile wie Thermomether nehme) einspruehen.
Alles was vor dem Wuerzekochen benutzt wird, wird nur gruendlich mit Wasser
gesaeubert.
Bin damit bisher recht gut gefahren.
|
|
Antwort 10 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.8.2007 um 13:35 |
|
|
Hallo und vielen Dank für eure Tipps,
der Starter lagert im Kühlschrank, neue Behälter habe ich bestellt. Dann
kann es am nächsten Wochenende auf ein neues losgehen.
Mit der Desinfektion habe ich sicherlich übertrieben, wie "Samba und Bier"
schon schreibt, hatte mich die Angst fest im Griff. Ein gewisser Hubert
Hanghofer ist allerdings auch nicht ganz unschuldig.
Zitat: | ... Für Gärbehälter
wird man jedoch in der Regel auf eine Desinfektionsmittellösung
zurückgreifen müssen. |
Gruß Olaf
|
|
Antwort 11 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 20.8.2007 um 13:41 |
|
|
Hallo Olaf,
das Desinfektionsmittel an sich war sicher nicht das Problem, eher der
Zeitraum des Einwirkens.
Auf jeden Fall drücke ich Dir für Deinen ersten Sud sämtliche Daumen
Grüße
Wolfgang
|
|
Junior Member Beiträge: 37 Registriert: 4.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.8.2007 um 00:18 |
|
|
Hallo Olaf,
hezlich willkommen im Forum.
Das Thema Edelstahl und Korrosion ist ein nicht ganz so einfaches wie man
allgemein denkt.
Das beginnt schon bei dem Begriff "Edelstahl". Ein hochwertiger Edelstahl
ist der Definition nach eigentlich nur besonders reines Eisen. Und genau
dieses ist eigentlich am anfälligsten für Kossosion.
Irrtümlicherweise wird der Begriff Edelstahl heutzutage immer wieder mit
"rostfreiem Stahl" gleichgesetzt. Ist genau genommen total falsch. Diese
"rostfreien" Stähle sind Chrom-Nickel-Stähle, welche in normaler, chemisch
einigermaßen neutraler Umgebung keine Korrosionserscheinungen zeigen. Das
Gefüge ist Austenitsch, deshalb sind sie auch nicht magnetisch. Die
Bezeichnung V2A stammt von Thyssen-Krupp und bedeutet Versuch Austenit 2a.
Nichts anderes als üblicher rostfreier Stahl. Der Versuch Austenit 4a ist
ein Stahl mit zusätzlich 2% Molybdän, dieser Stahl ist auch
korrosionsbeständig in saurer und alkalischer Umgebung, und somit absolut
lebensmittelecht.
Rosten können sie aber alle. Besonders wenn Chlor oder Natriumchlorid
(=Kochsalz) in nicht zu geringen Mengen beteiligt ist.
Am besten gefällt mir der Satz Zitat: | Vielleicht ist ja das
Material, aus dem der Thermobehälter besteht, eine Legierung und
korrodierte über Nacht |
Jede Stahlsorte die man kaufen kann ist letzlich eine Legierung. Das
Legieren dient schließlich der Veredelung des Materials. Ohne die
Legierungselemente Chrom und Nickel würde es garkeinen rostfreien Stahl
geben.
Sauberkeit und Desinfektion sind zwar wichtig beim Brauen, aber man sollte
es wirklich nicht übertreiben. Ich habe meine Brauutensilien seit 2 Jahren
nur mit Hilfe von warmen Wasser, einem Schwamm und ein wenig sehr
verdünnter Lauge gereinigt. Infektionen hatte ich noch nie.
Ein mir gut Bekannter Braumeister hat einmal gesagt: Vor a paar Hundert
Jahr hams Bier gmacht und ned gwusst wos a Hefn is. In da Backstum hams as
gmacht, a oids Brot hams einegschmissn und sonst no wos damits überhaupt
gärt. Und gschtoam is koana dro.
Für die Nicht-Bayern, das bedeutet so viel wie: Früher hat man Bier gemacht
ohne zu wissen dass es Hefe überhaupt gibt. Der Trick war dass man sich
wilde Hefen und somit auch andere Pilze und Bakterien zufällig eingefangen
hat. Man wusste schon immer dass das Bier in der Nähe von Bäckereien
(bedeutet viel Hefe in der Luft) besonders gut gärt.
Trotzdem konnte man das Bier trinken, es schmeckte anscheinend garnicht so
schlecht und es ist auch niemand daran gestorben.
Also nicht alles so eng sehen...
Gruß vom Waginga
[Editiert am 21.8.2007 um 00:23 von Waginga_Hausbrau]
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 506 Registriert: 3.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.8.2007 um 02:42 |
|
|
Zitat: | Übrigens sehen deine CC
Behälter etwas anders aus, was macht den da ein 6mm Klinkenstecker am
Fass? |
Füllstandanzeige für meine Trinkbehälter, einfacher Magnetschwimmer mit
Reed-Schalter.
Im Rohr ist der Reed und im Schwimmer sind zwei Magnete.
Für meine CC Lagerbehälter habe ich sowas auch nicht.
Cheers,
ClaudiusB ____________________ Mein Spielzeug
|
|
Antwort 14 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.9.2007 um 17:46 |
|
|
Wie ging es weiter .....
Am kommenden Wochenende waren dann meine neuen Behälter da. Meinen "alten"
Starter habe ich ab Donnerstag wieder gem. der Hefezuchtanleitung hier im
Forum wieder aktiviert, diesmal auch mit steriler Luftzufuhr.
Der Brautag am Samstag hielt natürlich wieder Überraschungen bereit.
Gebraut werden sollte ein Bier nach Kölsch-Art (ich weiß, kein Kölsch, da
Nordvorpommern nicht am oder im Rhein liegt). Das Maischen klappte perfekt
nach einem Hanghofer Rezept. Aber dann ging es auch schon los - ab in den
Läuterbottich. Jeder der schon einmal aus einem umgebauten KEG Fass
umgelagert hat, weiß wovon ich schreibe. Boden so heiß - Handschuhe
durchgebrannt - etliches daneben gelaufen, da der Behälter keinen Auslauf
hat. (Jetzt hat er eine schöne Tülle).
Läuterruhe und anschließend schön langsam abschlauchen. Um den Durchfluss
der Silikonschlauches zu verringern, habe ich eine Schlauchklemme knapp
angebracht und anschließend den Nachguss geholt. Als ich nach 5min
wiederkam, war natürlich die Schlauchklemme abgerutscht und alles in einem
Rutsch in die mit Hopfen vorgelegte Pfanne gerutscht. Nocheinmal zurück und
wieder in den gesäuberten Läuterbottich, was eine Sauerei, wäre mein
Braupartner nicht gewesen ......
Das Hopfenkochen verlief ohne Vorfälle. Die Trubfilterung sollte mittels
Whirlpool und anschließend per Siphon abgezogen werden. Ich habe gerührt
wie ein Weltmeister, aber die Würze wollte nicht zur Ruhe kommen.
Vielleicht liegt es an dem KEG Kocher? Der speichert die Wärme ewig. Selbst
beim Maischen musste ich nur einmal kurz nachheizen im 70-72 Grad Bereich.
Nachdem der Strudel zur Ruhe kommen sollte, wurde die Würze immer wieder so
aufgewürbelt, als wenn sie noch kocht? Nach ca. 75 min habe ich dann
einfach abgeschlaucht, dann ging es ganz gut.
Die Hauptgärung sprang mit meiner bissigen Hefe schon nach 3 Stunden an und
war in knapp 3 Tagen durch. Dann habe ich in ein 19l CC KEG und noch 25
0,5l Bügelflaschen mittels Speise abgefüllt (50ml 10%ige Speise / Flasche;
KEG anteilig ebenso). Die Nachgärung dauert jetzt eine Woche. Das Fass
hängt am Spundapparat, der Druck hat sich stabilisiert (steigt nicht mehr)
1,6 bar bei 15 Grad. Meine Flaschen habe ich nicht entlüftet und heute die
erste probiert, es hat ordentlich geploppt, aber nicht übergeschäumt. Beim
Einschenken schäumt es ziemlich stark auf, zuerst ziemlich grobblasig,
später wird der Schaum feiner und steht ziemlich lange. Es ist noch
ziemlich trüb, aber es schmeckt und zwar nach Kölsch, vielleicht ein
wenig zu obergärig. Jedenfalls bin ich begeistert und hoffe, das dass was
da im Fass steckt ebenso lecker wird.
Morgen kommt dann alles in die Kaltlagerung.
Vielen Dank noch einmal an alle für eure Hilfe.
Vielleicht könnt ihr mir noch Tipps geben:
- Muß ich alle Flaschen entlüften?
- Wie kann ich die Würze zur Trubfilterung mittels Whirlpool beruhigen?
Lifebild:
[Editiert am 5.9.2007 um 17:51 von OleM]
|
|
Antwort 15 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 5.9.2007 um 18:50 |
|
|
Hallo OleM,
Gratulation zu dem (fast) perfekten Brautag. Das Bier sieht ja schonmal
vielversprechend aus. Zitat: | -
Muß ich alle Flaschen entlüften? |
Da Du das Bier
zu Ende hast gären lassen und 10% Speise zugegeben hast, brauchst Du
überhaupt nicht entlüften. Zur Beruhigung
kannst Du ja morgen mal den Verschluss einer Flasche nur anheben, dann
merkst Du schon, ob zu viel Druck drauf ist. Zitat: | - Wie kann ich die Würze
zur Trubfilterung mittels Whirlpool
beruhigen? |
Das ist ein Phänomen, was ich bei
meinem Einkochautomaten auch immer habe. Selbst nach 20 Minuten nach
Abschalten der Heizung habe ich noch Bewegung in der Würze und der
Whirlpool funktioniert nicht. Möglicherweise muss die Würze erst auf eine
bestimmte Temperatur abkühlen...
Grüße
Wolfgang
|
|
Posting Freak Beiträge: 833 Registriert: 6.4.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.9.2007 um 09:35 |
|
|
Das kommt mir bekannt vor. leichte Verwirbelungen scheinen die Flocken
immer wieder nach oben zu treiben, selbst nach eine halben Stunde noch.
vermutlich heizt der Einkocher einfach noch etwas nach. Die andere
Erklärung wäre, dass die WÜrze oben schneller abkühlt als unten und es dann
die wärmeren Flocken wieder nach oben zieht...
Alles in llem ist das reichlich unschön, aber ich lebe damit. Ein großteil
der Flocken setzt sich nach der Zeit dann aber auch ab und ein paar kommen
halt noch mit in die Gärung. Nicht so tragisch, finde ich ____________________ Viele Grüße, Matthias
http://www.good-beer.de
|
|
Antwort 17 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.9.2007 um 16:37 |
|
|
Fortsetzung .....
Nun noch einmal an alle hier im Forum ein riesen "Dankeschön".
Ihr habt mir alle mit Euren Beiträgen sehr geholfen. Jetzt ist mein erstes
Bier (das mecklenburgische Kölsch s.o.) nach fast 3 Wochen Kaltlager fast
fertig. (jedenfalls die Flaschen, die die Zwischendurchproben überlebt
haben). Heute ist nun Grund zum Freuen, da ich das KEG anprobiert habe.
Dieses Bier schmeckt noch vorzüglicher, als das in den Flaschen gereifte.
Im Freundeskreis war man durchaus geteilter Meinung, naja wat dej Buer nich
kennt ... Trübes Bier, das is dann wohl schlecht. Es sind eben viele
industriebierverseucht. Ein so würziges, geschmacklich intensives Bier
kennen viele nicht, gerade hier im Osten, wo es fast keine Brauhäuser gibt.
Und was da die einheimischen Brauereien so produzieren trägt auch nicht
unbedingt dazu bei die Bierkultur zu fördern.
Den meisten schmeckt es und mir sowieso. Vom ersten Sud sind nun kaum noch
20l übrig. Der 2. am letzten Wochende (ein Alt) lief schon sehr viel
stressfreier und die nächsten 2 sind schon in Planung.
Zwischenzeitlich waren wir nicht untätig und ein Gegendruckflaschenabfüller
mit pneumatischem Flaschenhub hat das Licht der Welt erblickt. Am Mittwoch
ist Testlauf, dann gibt es Fotos.
Bis dahin
OleM
|
|
Antwort 18 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 18.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.9.2007 um 16:43 |
|
|
@ughi
Im Forum habe ich übrigens die Lösung zu den Verwirbelungen im KEG Kocher
gefunden (ich weiss leider nicht mehr wer). Nach Kochende den Kocher
möglichst dicht abdecken, damit die Oberfläche nicht abkühlen kann und
schon ist nach 10 min Ruhe, anschließendem Wirlpool und wieder 10 min Ruhe,
endlich auch im Topf Ruhe und keine Verwirbelungen mehr.
Gruß OleM
|
|
Antwort 19 |
|