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Autor: Betreff: SOS am Brautag oder "alles wird gut ..."
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red_folder.gif erstellt am: 18.8.2007 um 18:39  
Guten Tag,

und erst einmal vielen Dank an alle Brauer und Brauerinnen die hier in diesem Forum ihr Wissen mit allen mehr oder weniger Unwissenden teilen.

Eigentlich wollte ich eine Danksagung erst nach Vollendung meines ersten Sudes tätigen, denn bis jetzt wurden hier mit Hilfe der Suchfunktion und des auch hier empfohlenen Buches von Hubert Hanghofer alle Fragen beantwortet. Doch heute brauche ich euren Rat.

Morgen sollte mein erster Brautag sein. Die Hefe habe ich mit Hilfe des Mini Sudes von "Malte" vor zwei Tagen begonnen aufzuziehen. Sie "blüht" und "gedeiht" prächtig.



Meinen Läuter-/Gärbottich habe ich über Nacht mit chem. Keule (Danklorix) eingeweicht und dabei hat leider mein Edelstahlläuterboden mit dem bei ebay erstandenen Billig-Thermobehälter reagiert und ein Loch in den Boden und fast den gasamten Rand perforisiert. Wie kann das passieren? Da die Löcher sehr klein sind, könnte ich damit sicherlich noch läutern, aber keinesfalls die Hauptgährung durchführen.

Ich bitte um einen Ratschlag. Ich habe soeben sämtliche Baumärkte etc. nach einem Maische oder überhaupt nach Fässern abtelefoniert - Fehlanzeige. (Hier ist noch immer tiefster Osten)

Ansonsten habe ich noch folgende Gefäße hier:

3x18l CC KEGs
2x30l Standard KEGs mit Flachanschluß
1x50l Standard KEG mit Flachanschluss
aber zu und ich habe keine Schlüssel und als Reinigungsmaterial einen Soda Reiniger und wie beschrieben Danklorix für eine Grunddesinfektion (aber wenn das Edelstahl angreift?), außerdem einen Hochdruckreiniger (kalt)

als Kocher habe ich ein 50l KEG mit 11kw Gasbrenner
geplant waren 40l Ausschlagwürze


Vielleicht sollte ich auch die Hefe weiterführen. Momentan habe ich vor 6 Stunden 1 Liter Speise gefüttert. Aber wer liefert mir in den nächsten Tagen einen neuen Gärbottich, das dauert doch alles ewig. Bekomme ich die Hefe irgendwie zum halten oder kann ich auch in KEG Fässern die Hauptgährung durchführen. Was würden die Profis in meinem Fall tun? Nach anfänglicher Panik bin ich jetzt etwas ruhiger geworden, außerdem habe ich hier noch 20l Industrie-Faßbier - kann man zur Not auch trinken :)

Hier noch die Dokumentation:




Bitte helft mir
Viele Grüße
Olaf


[Editiert am 5.9.2007 um 17:54 von OleM]
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red_folder.gif erstellt am: 18.8.2007 um 19:54  
Hi Olaf,

willkommen hier im Forum.
Tut mir leid, dass Du vor Deinem ersten Brautag solche Trouble hast. Das mit den Löchern in Deinem Thermobehälter ist ja echt krass. Edelstahl sollte eigentlich mit chlorhaltiger Lauge nicht reagieren. Oder es hat sich ein sogenanntes Lokalelement gebildet, aber Strom fließt doch nur bei verschiedenen Metallen. Vielleicht ist ja das Material, aus dem der Thermobehälter besteht, eine Legierung und korrodierte über Nacht. Es war sicher ein Fehler, den Behälter über Nacht mit Chlorlauge zu behandeln.
Die Hefe kannst Du auf jeden Fall einige Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Gärung in einem Keg sollte auch möglich sein.

Grüße
Wolfgang
Antwort 1
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red_folder.gif erstellt am: 18.8.2007 um 20:14  
Vielen Dank für deine schnelle Antwort,

Zitat:
das Material, aus dem der Thermobehälter besteht, eine Legierung und korrodierte über Nacht


Das ist meine Vermutung, aber ob ich den reklamieren kann, denn verkauft wurde er als "hochwertiger" Edelstahlbehälter? Loch gebohrt für den Kugelhahn. Das Blech ist superdünn und als Isolierung kommt irgendein Styropor Verschnitt zutage.

Jedenfalls kann ich nur jedem empfehlen, so einen "hochwertigen" Behälter nicht bei 321 zu kaufen. Morgen kann ich noch den Link des Angebotes einstellen, wenn das hier nicht verboten ist. Es war eine Firma aus Klingenthal in Thüringen. Vielleicht reicht das auch.

Zitat:
Die Hefe kannst Du auf jeden Fall einige Wochen im Kühlschrank aufbewahren.


Wie jetzt? Einfach im jetzigen Zustand in den Kühlschrank und dann zum nächsten Wochenende geht es weiter? Ich habe nämlich keine Speise mehr und Malzbier wollte ich nicht verwenden, daher der Aufwand mit dem Mini Sud.

Ich denke ich säge morge mein noch vorhandenes 50l KEG auf, einen Hahn eingebaut und schon habe ich ein hoffentlich hochwertiges Gärfass.

Grüße
Olaf


[Editiert am 18.8.2007 um 20:23 von OleM]
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ClaudiusB
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red_folder.gif erstellt am: 18.8.2007 um 20:38  
OleM die CC-Kegs eignen sich gut zur Gärung.
Mach einfach das Überdruckventil auf oder entferne von dem CO2 Anschluss das Ventil (Poppet).


Poppet


Schlauch über den CO2 Anschluss und in ein Eimer mit Wasser rein (Blow OFF)




Zitat:
und ein Loch in den Boden und fast den gasamten Rand perforisiert

Das heisst bei uns pitting und kommt vom Reiniger mit Chlor, Edelstahl und Chlor auf die Dauer erzeugen diese kleinen Löcher. Leider weiss ich nicht was in deinem Reiniger drinn ist.

Cheers,
ClaudiusB


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red_folder.gif erstellt am: 18.8.2007 um 20:58  

Zitat:
Mach einfach das Überdruckventil auf oder entferne von dem CO2 Anschluss das Ventil (Poppet).


Das kann ich dann morgen mal versuchen, vielen Dank und das Jungbier ziehe ich einfach über einen Schlauch ohne Hahn?

Zitat:
Das heisst bei uns pitting und kommt vom Reiniger mit Chlor, Edelstahl und Chlor auf die Dauer erzeugen diese kleinen Löcher.


:) ... auf die Dauer, hmm 12 Stunden ...

Zitat:
Leider weiss ich nicht was in deinem Reiniger drinn ist.


Danklorix, von einigen hier im Forum für eine ab und zu verwendene Grundreinigung empfohlen. Gemäß Aufdruck:

Inhaltsstoffe:
Desinfektionsmittel

... ist schon lustig oder?

ah, hier noch ein Hinweis: 2,8g Natriumhypochlorit per 100g Flüssigkeit

leider war und bin ich in Chemie sehr unbefleckt. Aber als Mischungsverhältnis 0,5l auf 5 Liter Wasser zur Reinigung von Wohnwagen Frischwassertanks und auch für Fressnäpfe von Hunden und Katzen anwendbar, da habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Zumal habe ich ein Mischungsverhältnis von ca. 40l Wasser auf 1l Danklorix genommen!?

Gruß Olaf


[Editiert am 18.8.2007 um 21:05 von OleM]
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red_folder.gif erstellt am: 18.8.2007 um 21:11  

Zitat:
ClaudiusB


Übrigens sehen deine CC Behälter etwas anders aus, was macht den da ein 6mm Klinkenstecker am Fass?

Olaf
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ClaudiusB
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red_folder.gif erstellt am: 18.8.2007 um 21:24  
OleM
Zitat:
Das kann ich dann morgen mal versuchen, vielen Dank und das Jungbier ziehe ich einfach über einen Schlauch ohne Hahn?

Deckel aufmachen und rein.

Mein Schlauch auf dem Bild dient als Gärglocke.
Solltest Du eine 1007 Hefe benutzen dann bist Du besser dran eine Gärglocke mit dem Schlauch zu machen, zuviel Schaum. Das Überdruckventil im Deckel reicht dann nicht.

Info.
CHLORIDE STRESS CORROSION.
Chlorides are the big problem when using the 300 series grades of stainless steel.
If the metal piece is under tensile stress, either because of operation or residual stress left during manufacture, the pits mentioned in a previous paragraph will deepen even more. Since the piece is under tensile stress cracking will occur in the stressed piece.
Outside of water, chloride is the most common chemical found in nature and remember that the most common water treatment is the addition of chlorine.

Many cleaning solutions and solvents contain chlorinated hydrocarbons. Be careful using them on or near stainless steel. Sodium hypochlorite, chlorethene. methylene chloride and trichlorethane are just a few in common use.

DanKlorix mit dem desinfizierenden Wirkstoff Natriumhypochlorit

Cheers,
ClaudiusB


[Editiert am 18.8.2007 um 21:44 von ClaudiusB]



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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2007 um 08:16  
The Day after ...

Der Topf ist nicht mehr zu retten, selbst zum Läutern ungeeignet, da die Chemische Keule sich in der Isolierung festgesetzt hat und bei "Bedarf" durch die Löcher wieder in den Topf zurückläuft. Sozusagen habe ich jetzt einen automatischen Desinfizierer gebaut. (Patentamt München Nr. 12564V1487)

Nun werde ich einen neuen Läuter-/Gärbottich erwerben.

Meinen Starter (1,5l) werde ich derweilen bis zum nächsten Wochenende einfach im Kühlschrank lagern, ich hoffe er überlebt es. Oder wie würdet ihr das machen?

Gruß Olaf


[Editiert am 19.8.2007 um 08:17 von OleM]
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2007 um 11:20  
Moin,

der Starter wenn er bis jetzt gut war wird es auf jeden Fall überleben! ICh bewahre auch meine geerntete Hefe über viele Wochen im Kühlschrank auf und habe das auch schon mit nem Starter gemacht wenn etwas den Brautag verschoben hat. Das ist ja eigentlich nichts anderes nur mit weniger Hefe! Einfach nen Tag vorher rausnehmen und evtl. nochmal etwas "nachfüttern"

Gruß
t...


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"...ihre Väter kannten nur Bier, und das ist das Getränk, das für unser Klima paßt." Der Alte Fritz
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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2007 um 12:05  
Hallo Olaf,

ich kann die Reinigung mit solchen "harten" Mitteln, insbesondere eingesetzt bei Läuter- und Koch-Equipment sowieso nicht so ganz nachvollziehen.
Ich hatte anfangs auch ziemlich viel Angst ob ich alles sauber genug habe.
Ich habe Aluminium-Töpfe und reinige diese seit knapp 1,5 Jahren nur mit heissem Wasser.
Das Hopfenkochen tötet doch die evtl. vorhandenen Bakterien ab.

Nun aber zum Rest des Equipments:
Ich habe Gärfässer aus Polyäthylen und auch Kegs aus Edelstahl. Da muss man natürlich aufpassen.
Da nehme ich heisses Wasser und Spülmaschinen-Reiniger (Pulverform).
Auch diese Lösung wird bei mir nicht allzuhoch konzentriert: Ich gebe einen Esslöffel auf 5 Liter heisses Wasser.
Mit Hilfe einer Pumpe bilde ich bei den Kegs einen Kreislauf, durch den Produkt-Anschluss mit Steigrohr saugen und zum CO2-Anschluss wieder rein. Somit werden alle Anschlüsse und Adapter mitgereinigt. Zuvor das Keg von allem groben befreien (mit neuer Klo-Bürste und viel Wasser)
Dies hat immer toll funktioniert und ich habe mir noch nie etwas eingefangen.
Ich braue aber auch erst seit knapp 1,5 Jahren, trotzdem denke ich dass diese Methoden ausreichend sind.

Grüsse Thomas


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Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden:

http://cervejakarpens.oyla.de
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GronkerLonker
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2007 um 11:57  
Hallo,
oh man, da hast du ja noch mehr Stress als ich und meine Brautage sind immer das pure Chaos (ein Beitrag dazu folgt ;)).

Ich reinige alles was nach dem Wuerzekochen benutzt wird mit heissem Wasser und Soda (hab aber nochkeine Kegs), das bekommt man in fast jeder Kaufhalle. Dann nochmal mit kaltem Wasser nachspuelen und kritische Stellen mit Desi-Plus (einem Desinfektionsmittel auf pflanzlicher Basis, was ich auch fuer kleinteile wie Thermomether nehme) einspruehen.
Alles was vor dem Wuerzekochen benutzt wird, wird nur gruendlich mit Wasser gesaeubert.
Bin damit bisher recht gut gefahren.
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2007 um 13:35  
Hallo und vielen Dank für eure Tipps,

der Starter lagert im Kühlschrank, neue Behälter habe ich bestellt. Dann kann es am nächsten Wochenende auf ein neues losgehen.

Mit der Desinfektion habe ich sicherlich übertrieben, wie "Samba und Bier" schon schreibt, hatte mich die Angst fest im Griff. Ein gewisser Hubert Hanghofer ist allerdings auch nicht ganz unschuldig.

Zitat:
... Für Gärbehälter wird man jedoch in der Regel auf eine Desinfektionsmittellösung zurückgreifen müssen.


Gruß Olaf
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2007 um 13:41  
Hallo Olaf,

das Desinfektionsmittel an sich war sicher nicht das Problem, eher der Zeitraum des Einwirkens.
Auf jeden Fall drücke ich Dir für Deinen ersten Sud sämtliche Daumen :D

Grüße
Wolfgang
Antwort 12
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red_folder.gif erstellt am: 21.8.2007 um 00:18  
Hallo Olaf,

hezlich willkommen im Forum.

Das Thema Edelstahl und Korrosion ist ein nicht ganz so einfaches wie man allgemein denkt.

Das beginnt schon bei dem Begriff "Edelstahl". Ein hochwertiger Edelstahl ist der Definition nach eigentlich nur besonders reines Eisen. Und genau dieses ist eigentlich am anfälligsten für Kossosion.

Irrtümlicherweise wird der Begriff Edelstahl heutzutage immer wieder mit "rostfreiem Stahl" gleichgesetzt. Ist genau genommen total falsch. Diese "rostfreien" Stähle sind Chrom-Nickel-Stähle, welche in normaler, chemisch einigermaßen neutraler Umgebung keine Korrosionserscheinungen zeigen. Das Gefüge ist Austenitsch, deshalb sind sie auch nicht magnetisch. Die Bezeichnung V2A stammt von Thyssen-Krupp und bedeutet Versuch Austenit 2a. Nichts anderes als üblicher rostfreier Stahl. Der Versuch Austenit 4a ist ein Stahl mit zusätzlich 2% Molybdän, dieser Stahl ist auch korrosionsbeständig in saurer und alkalischer Umgebung, und somit absolut lebensmittelecht.
Rosten können sie aber alle. Besonders wenn Chlor oder Natriumchlorid (=Kochsalz) in nicht zu geringen Mengen beteiligt ist.

Am besten gefällt mir der Satz
Zitat:
Vielleicht ist ja das Material, aus dem der Thermobehälter besteht, eine Legierung und korrodierte über Nacht


Jede Stahlsorte die man kaufen kann ist letzlich eine Legierung. Das Legieren dient schließlich der Veredelung des Materials. Ohne die Legierungselemente Chrom und Nickel würde es garkeinen rostfreien Stahl geben.


Sauberkeit und Desinfektion sind zwar wichtig beim Brauen, aber man sollte es wirklich nicht übertreiben. Ich habe meine Brauutensilien seit 2 Jahren nur mit Hilfe von warmen Wasser, einem Schwamm und ein wenig sehr verdünnter Lauge gereinigt. Infektionen hatte ich noch nie.

Ein mir gut Bekannter Braumeister hat einmal gesagt: Vor a paar Hundert Jahr hams Bier gmacht und ned gwusst wos a Hefn is. In da Backstum hams as gmacht, a oids Brot hams einegschmissn und sonst no wos damits überhaupt gärt. Und gschtoam is koana dro.

Für die Nicht-Bayern, das bedeutet so viel wie: Früher hat man Bier gemacht ohne zu wissen dass es Hefe überhaupt gibt. Der Trick war dass man sich wilde Hefen und somit auch andere Pilze und Bakterien zufällig eingefangen hat. Man wusste schon immer dass das Bier in der Nähe von Bäckereien (bedeutet viel Hefe in der Luft) besonders gut gärt.
Trotzdem konnte man das Bier trinken, es schmeckte anscheinend garnicht so schlecht und es ist auch niemand daran gestorben.
Also nicht alles so eng sehen...


Gruß vom Waginga


[Editiert am 21.8.2007 um 00:23 von Waginga_Hausbrau]
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ClaudiusB
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red_folder.gif erstellt am: 21.8.2007 um 02:42  

Zitat:
Übrigens sehen deine CC Behälter etwas anders aus, was macht den da ein 6mm Klinkenstecker am Fass?


Füllstandanzeige für meine Trinkbehälter, einfacher Magnetschwimmer mit Reed-Schalter.
Im Rohr ist der Reed und im Schwimmer sind zwei Magnete.
Für meine CC Lagerbehälter habe ich sowas auch nicht.



Cheers,
ClaudiusB


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red_folder.gif erstellt am: 5.9.2007 um 17:46  
Wie ging es weiter .....

Am kommenden Wochenende waren dann meine neuen Behälter da. Meinen "alten" Starter habe ich ab Donnerstag wieder gem. der Hefezuchtanleitung hier im Forum wieder aktiviert, diesmal auch mit steriler Luftzufuhr.
Der Brautag am Samstag hielt natürlich wieder Überraschungen bereit. Gebraut werden sollte ein Bier nach Kölsch-Art (ich weiß, kein Kölsch, da Nordvorpommern nicht am oder im Rhein liegt). Das Maischen klappte perfekt nach einem Hanghofer Rezept. Aber dann ging es auch schon los - ab in den Läuterbottich. Jeder der schon einmal aus einem umgebauten KEG Fass umgelagert hat, weiß wovon ich schreibe. Boden so heiß - Handschuhe durchgebrannt - etliches daneben gelaufen, da der Behälter keinen Auslauf hat. (Jetzt hat er eine schöne Tülle).
Läuterruhe und anschließend schön langsam abschlauchen. Um den Durchfluss der Silikonschlauches zu verringern, habe ich eine Schlauchklemme knapp angebracht und anschließend den Nachguss geholt. Als ich nach 5min wiederkam, war natürlich die Schlauchklemme abgerutscht und alles in einem Rutsch in die mit Hopfen vorgelegte Pfanne gerutscht. Nocheinmal zurück und wieder in den gesäuberten Läuterbottich, was eine Sauerei, wäre mein Braupartner nicht gewesen ...... :mad:

Das Hopfenkochen verlief ohne Vorfälle. Die Trubfilterung sollte mittels Whirlpool und anschließend per Siphon abgezogen werden. Ich habe gerührt wie ein Weltmeister, aber die Würze wollte nicht zur Ruhe kommen. Vielleicht liegt es an dem KEG Kocher? Der speichert die Wärme ewig. Selbst beim Maischen musste ich nur einmal kurz nachheizen im 70-72 Grad Bereich. Nachdem der Strudel zur Ruhe kommen sollte, wurde die Würze immer wieder so aufgewürbelt, als wenn sie noch kocht? Nach ca. 75 min habe ich dann einfach abgeschlaucht, dann ging es ganz gut.
Die Hauptgärung sprang mit meiner bissigen Hefe schon nach 3 Stunden an und war in knapp 3 Tagen durch. Dann habe ich in ein 19l CC KEG und noch 25 0,5l Bügelflaschen mittels Speise abgefüllt (50ml 10%ige Speise / Flasche; KEG anteilig ebenso). Die Nachgärung dauert jetzt eine Woche. Das Fass hängt am Spundapparat, der Druck hat sich stabilisiert (steigt nicht mehr) 1,6 bar bei 15 Grad. Meine Flaschen habe ich nicht entlüftet und heute die erste probiert, es hat ordentlich geploppt, aber nicht übergeschäumt. Beim Einschenken schäumt es ziemlich stark auf, zuerst ziemlich grobblasig, später wird der Schaum feiner und steht ziemlich lange. Es ist noch ziemlich trüb, aber es schmeckt und zwar nach Kölsch, vielleicht ein wenig zu obergärig. Jedenfalls bin ich begeistert und hoffe, das dass was da im Fass steckt ebenso lecker wird. :partyon:

Morgen kommt dann alles in die Kaltlagerung.

Vielen Dank noch einmal an alle für eure Hilfe.

Vielleicht könnt ihr mir noch Tipps geben:

- Muß ich alle Flaschen entlüften?
- Wie kann ich die Würze zur Trubfilterung mittels Whirlpool beruhigen?

Lifebild:



[Editiert am 5.9.2007 um 17:51 von OleM]
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red_folder.gif erstellt am: 5.9.2007 um 18:50  
Hallo OleM,

Gratulation zu dem (fast) perfekten Brautag. Das Bier sieht ja schonmal vielversprechend aus.
Zitat:
- Muß ich alle Flaschen entlüften?

Da Du das Bier zu Ende hast gären lassen und 10% Speise zugegeben hast, brauchst Du überhaupt nicht entlüften. Zur Beruhigung ;) kannst Du ja morgen mal den Verschluss einer Flasche nur anheben, dann merkst Du schon, ob zu viel Druck drauf ist.
Zitat:
- Wie kann ich die Würze zur Trubfilterung mittels Whirlpool beruhigen?

Das ist ein Phänomen, was ich bei meinem Einkochautomaten auch immer habe. Selbst nach 20 Minuten nach Abschalten der Heizung habe ich noch Bewegung in der Würze und der Whirlpool funktioniert nicht. Möglicherweise muss die Würze erst auf eine bestimmte Temperatur abkühlen...

Grüße
Wolfgang
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ughi
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red_folder.gif erstellt am: 6.9.2007 um 09:35  
Das kommt mir bekannt vor. leichte Verwirbelungen scheinen die Flocken immer wieder nach oben zu treiben, selbst nach eine halben Stunde noch. vermutlich heizt der Einkocher einfach noch etwas nach. Die andere Erklärung wäre, dass die WÜrze oben schneller abkühlt als unten und es dann die wärmeren Flocken wieder nach oben zieht...
Alles in llem ist das reichlich unschön, aber ich lebe damit. Ein großteil der Flocken setzt sich nach der Zeit dann aber auch ab und ein paar kommen halt noch mit in die Gärung. Nicht so tragisch, finde ich ;)


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Viele Grüße, Matthias
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red_folder.gif erstellt am: 21.9.2007 um 16:37  
Fortsetzung .....

Nun noch einmal an alle hier im Forum ein riesen "Dankeschön". :thumbsup:
Ihr habt mir alle mit Euren Beiträgen sehr geholfen. Jetzt ist mein erstes Bier (das mecklenburgische Kölsch s.o.) nach fast 3 Wochen Kaltlager fast fertig. (jedenfalls die Flaschen, die die Zwischendurchproben überlebt haben). Heute ist nun Grund zum Freuen, da ich das KEG anprobiert habe. Dieses Bier schmeckt noch vorzüglicher, als das in den Flaschen gereifte. Im Freundeskreis war man durchaus geteilter Meinung, naja wat dej Buer nich kennt ... Trübes Bier, das is dann wohl schlecht. Es sind eben viele industriebierverseucht. Ein so würziges, geschmacklich intensives Bier kennen viele nicht, gerade hier im Osten, wo es fast keine Brauhäuser gibt. Und was da die einheimischen Brauereien so produzieren trägt auch nicht unbedingt dazu bei die Bierkultur zu fördern.

Den meisten schmeckt es und mir sowieso. Vom ersten Sud sind nun kaum noch 20l übrig. Der 2. am letzten Wochende (ein Alt) lief schon sehr viel stressfreier und die nächsten 2 sind schon in Planung.

Zwischenzeitlich waren wir nicht untätig und ein Gegendruckflaschenabfüller mit pneumatischem Flaschenhub hat das Licht der Welt erblickt. Am Mittwoch ist Testlauf, dann gibt es Fotos.

Bis dahin
OleM
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red_folder.gif erstellt am: 21.9.2007 um 16:43  
@ughi

Im Forum habe ich übrigens die Lösung zu den Verwirbelungen im KEG Kocher gefunden (ich weiss leider nicht mehr wer). Nach Kochende den Kocher möglichst dicht abdecken, damit die Oberfläche nicht abkühlen kann und schon ist nach 10 min Ruhe, anschließendem Wirlpool und wieder 10 min Ruhe, endlich auch im Topf Ruhe und keine Verwirbelungen mehr.

Gruß OleM
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