Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 31.12.2003 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2007 um 14:05 |
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Hey,
ich habe vor einiger Zeit ein dunkles Kölsch gebraut und habe dafür eine
obergärige Flüssighefe verwendet, dass Bier ist sagenhaft lecker, aber ich
habe auf dem Flaschenboden einen dicken Hefesatz. Also wenn man die Flasche
komplett ausgießt kommt immer etwas von der Hefe mit was natürlich den
Geschmack beeinträchtigt. Woran liegt das, und wie kann ich das verhindern.
Ich bin mir fast sicher das der Heißtrub nicht mit in das Gärfass gekommen
ist. Wie kann man den die Hefe beim schlauchen herausfiltern?
Gruß
Volki34
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2007 um 14:28 |
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Hallo, Volki34,
die einzige Möglichkeit, die ich sehe ist, das Bier endvergären zu lassen
(komplett!). Zur Nachgärung in einen anderen Behälter umschlauchen, in dem
entweder Zuckerlösung oder Speise zur Karbonisierung vorgelegt ist und dann
abfüllen bzw. unter Druck die Nachgärung durchführen. Das vermindert den
Bodensatz (Hefezellen und Kühltrub) auf ein Minimum.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2007 um 14:47 |
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Hallo volki,
wie Michael schon sagte wenn du in der Flasche endvergärst lässt sich die
Hefeablagerungen in den Flaschen nur vermindern, nicht aber komplett
vermeiden.
Um die Hefeablagerungen in den Flaschen noch weiter zu reduzieren, kannst
du in eienm Druckgefäß (NC / CC-Keg) endvergären u. danach umschlauchen;
wenn du auf Zapfen umsteigen willst in ein anderes Keg, oder per
Gegendruckabfüller eben in Flaschen.,Das Ganze ist aber etwas
geräteintensiv u. erfordert etwas einlesezeit, gib mal in der Suche die
entsprechenden Signalwörter ein wenn es dich in diese Richtung zieht.
Eine andere Möglichkeit ist auch, dass du eine Hefe verwendest, die am Ende
der Gärung sich sehr schnell absetzt, da sind die Hefen doch recht
unterschiedlich.
Derzeit habe ich eine untergärige im Einsatz (WLP830, White Labs), die
setzt sich sehr gut ab u. bleibt beim Ausschenken auch gut am Boden haften.
Damit erziehle ich derz. rel. gute Lagerbiere, hab sogar ein Pils damit
gebraut, ist aber noch in der Kaltreifung.
gruß
Marvin
____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 31.12.2003 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2007 um 20:09 |
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Hey,
gibt es denn auch eine obergerige Hefe mit diesen Vorzügen? Wäre auch gut
wenn der größte Teil auch im Gärfass bleibt. Wie soll man denn CO² noch
dazu geben, oder kann man das Bier beim Schlauchen durch ein Trubfilter
gießen, aber dann geht wieder CO² verloren. Wenn ich dann das ganze Bier in
5l Dosen fülle habe ich ja im Schnitt ca. 3cm oder mehr tote Hefezellen.
Um tauroplu bei zu pflichten, der Materialaufwand ist enorm, aber wie
machen die anderen das, oder trinken sie den Hefesatzt einfach mit?
Gruß
volki34
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 3.10.2007 um 21:32 |
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Hallo Volki34,
wenn Du eine obergärige Hefe suchst mit hoher Flockenbildung, dann schau
hier: http://www.kgbier.de/Hefe.html
Die Hefe läßt sich mittels eines Trubfilters nicht zurückhalten. Laß die
Hefe im Gärgefäß entsprechend absitzen und schlauche, wie Michael
(tauroplu) schon schreibt, in ein zweites Gärgefäß um.
Die Hefezellen sind übrigens nicht alle tot. Ich ernte diese Hefe immer und
hebe sie für den nächsten Sud im Kühlschrank auf.
Ich fülle hauptsächlich in Fässer und in denen setzt sich die Hefe mit der
Zeit am Boden ab. Wenn ein bisschen Hefe mitgezapft wird stört mich das
nicht.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2007 um 23:03 |
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Kölschhefe von wyeast? Die setzt sich wirklich nur ungern ab, das ist
leider so. Musste halt sehr lange lagern und vorsichtig Ausschenken. Aber
vom Geschmach ist die echt spite! Poste doch mal Dein Rezept, bin sehr
interessiert daran!
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2007 um 07:19 |
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Hallo Volki,
ich hatte mal die WLP002 (enlg. Ale), die hat relativ stark geflockt, die
Biere haben sich gut in der Flasche geklärt.
Ist aber eine Ale-Hefe, ideal für Stouts, Bitters u. nat. Ales.
Gruß
Marvin
____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2007 um 09:05 |
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Die Seite von Whitelabs gibt eine gute Uebersicht ueber die Eigenschaften
der Hefen (auf englisch, aber ich denk mal auch ohne gute
Englischkenntnisse zu entziffern): Hefeuebersicht.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 31.12.2003 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2007 um 20:15 |
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Hey marvin,
wenn ich das richtig verstanden habe ist z.B. Irish Ale = obergärige
Hefe
Lager
= untergärige Hefe
Also spielt es doch vielleicht keine Rolle ob Stout oder sonst was,
hauptsache man weiß was wofür ist, gel )
Oder liege ich mit meiner Ausführung falsch?
Gruß
volki34
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2007 um 07:48 |
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Hallo Volki,
ja, White Labs bezeichnet auf ihrer Übersicht die obergärigen Hefen mit Ale
Yeast, wobei die untergärigen dann mit Lager Yeast bezeichnet werden.
Die HP von White Labs ist sehr gut, weil dort die Eigenschaften der
verschiedenen Hefen sehr gut u. übersichtlich dargestellt werden. Irgendwo
gibts auch eine Korrespondenztabelle zu den Hefen von Wyast, finde aber den
Link zu Hause gerade nicht, kommt nach.
Hm, man sollte sich bezüglich der Wahl der Hefe nicht nur um ober /
untergärig Gedanken machen, sondern, sofern beabsichtigt, überlegen, ob die
Hefe auch geschmacklich zu der Sorte passt.
Die WLP002 English Ale ist eben sortentypisch für die sog. Inselbiere.
Diese sind Porters, Bitters (nur bedingt), Stouts u. Ales, solche Biere
kriegst du mit dieser Hefe super hin.
Natürlich kannst du mit dieser Hefe auch ein Rezept vergären, welches
eigentlich ein untergäriges Lager ergeben sollte. Jedoch wirds eben nicht
sortentypisch wie ein Lager schmecken, die fruchtige Komponenten u. die
auffällige Restsüße, die diese Hefe hinterlässt, passt eben nicht zu
untergärigen Biertypen. Ein Experiment lohnt sich aber auf jeden Fall.
Gruß
Marvin
____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 9 |
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