Senior Member Beiträge: 193 Registriert: 31.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 07:21 |
|
|
Hallo,
ich hab ne Frage zu ner Angabe im Rezept:
Da steht: Hopfengabe zur Vorderwürze
Wann genau geb ich da die Hopfenmenge zu ? Direkt nach dem Läutern und vor
dem Würzekochen ?
Was hat dies für einen Sinn ?
Danke & Gruß
Olli
|
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 08:15 |
|
|
Hallo Olli!
Ich gebe den Vorderwürzehopfen auf die erste abgeläuterte Würze in meinem
Einkocher (da der Topf von der Nachgußbereitung noch heiß ist, kann ich den
Hopfen nicht in den leeren Topf geben, es sei denn, ich möchte ihn leicht
angeröstet ) und da kommt dann so nach und nach die weitere Würze
drauf.
Der Sinn ist, daß durch die Oxidation der leicht flüchtigen Hopfenöle
weniger flüchtige Hopfenalkohole entstehen, also mehr Aroma im Bier bleibt.
Näheres hat der Hubert hier beschrieben.
Das Aroma der Hopfenalkohole unterscheidet sich natürlich ein wenig von dem
der ätherischen Öle, trotzdem ist es eine interessante Methode, mehr
Hopfenaroma ins Bier zu bekommen.
Uwe ____________________
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 210 Registriert: 18.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 08:32 |
|
|
Hallo Uwe,
wie hälst Du es denn dann mit der Menge ?
Ist das zusätzlicher Hopfen oder ein Teil der Aromahopfengabe ?
Bleibt die Hopfengabe bis zum Kochende in der Würze ?
Aus Huberts Anmerkungen geht das nicht so hervor ..
Gruß
Svenson
|
|
Antwort 2 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 12:15 |
|
|
Hallo Svenson!
Ja, der Hopfen bleibt komplett drin. Bei Pellets würde man den ja auch kaum
noch raus kriegen.
Gewöhnlich habe ich bei VWH keine extra "Aromagabe" zum Kochende gemacht,
wenn nach Rezept, würde ich da die Menge der Aromagabe verwenden.
Allerdings muß dann die Bittere-Berechnung neu gemacht werden, da der
VW-Hopfen ja zum Teil beim Kochen isomerisiert, ein Teil der Bitterstoffe
wird aber auch vom noch nicht ausgefällten Eiweiß der Würze gebunden.
Michael (tauroplu) hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und
Korrespondenz mit Hubert Hanghofer gehabt, vielleicht meldet er (Michael)
sich ja noch zum Thema.
Man kann so ungefähr 90% des VW-Hopfens bei der Bittere-Berechnung
einsetzen. Du kannst also auch die komplette Hopfengabe zur VW geben, mußt
halt den Schwund mit etwas mehr Hopfen kompensieren.
...es gibt ja sogar Versuche, wo der Hopfen mitgemaischt wurde, das habe
ich selber aber noch nicht probiert.
Viele Grüße,
Uwe ____________________
|
|
Antwort 3 |
|
Senior Member Beiträge: 210 Registriert: 18.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 12:21 |
|
|
Aha, ich danke Dir.
ich stecke meine Pellets immer in so hüsche kleine Baumwollsäckchen, da
könnt ich die zum Großteil auch wieder rausheben, aber da es drin bleibt
...
Also mich würde auch interessieren, was Michael da noch sagen könnte...
Immer her mit den Infos, das schreit alles nach einem dringlichen
Brauversuch
Gruß und Dank
Svenson
|
|
Antwort 4 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 12:30 |
|
|
Hallo, zusammen,
es ist so, daß man 10% der Bitterstoffe aus der VWH zusätzlich dazurechnen
muß (Verlust durch Bindung der iso-alphasäuren an Eiweißstoffe).
Ich als Hopfenfreak gebe natürlich zusätzlich noch eine Aromagabe 10 Min.
vor Kochende dazu.
Bei mir haben sich im Wesentlichen zwei "Hopfenstandards" mittlerweile
herauskristallisiert.
Will ich ein "unbändiges" Hopfenaroma haben, z.B. beim Maibock oder Pils,
dann verteilen sich meine Gaben wie folgt: VWH: ca. 27%, Bitterhopfen: ca.
27% und Aromagabe: ca. 47%.
Möchte ich nur ein leichtes Hopfenaroma, dann sieht`s so aus:
VWH: ca. 51%, Bitterhopfen: ca. 24% und Aromagabe: ca. 25% (z.B. für Export
oder Festbiere/Märzen).
Die Angaben beziehen sich auf die Gesamthopfengabe.
Damit bin ich bis jetzt super gefahren.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Senior Member Beiträge: 210 Registriert: 18.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 12:57 |
|
|
Super, danke.
Das unbändige probier ich aus :-)
Svenson
|
|
Antwort 6 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 16:56 |
|
|
...das kann ich auch sehr empfehlen. Toppen läßt sich das Ganze zudem noch,
wenn man als Aromagabe den amerikanischen Cascade Hopfen wählt. Da wirste
hopfen-high von Mit seinen grapefruit- und
zitronenartigen Aromen (leicht) paßt er allerdings nicht zu jedem Biertyp.
[Editiert am 12.10.2007 um 16:57 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Senior Member Beiträge: 210 Registriert: 18.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 17:28 |
|
|
Ich werde es mit dem Saphir probieren, dies ist der einzige Aromahopfen,
den ich grad auf Lager hab :-)
Werd berichten ...
|
|
Antwort 8 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.10.2007 um 19:05 |
|
|
Ja, der Saphir, den hatte ich bisher noch nicht, der klingt aber sehr
vielversprechend. Bin sehr gespannt auf Deinen Bericht!
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|