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Autor: Betreff: Honigbier-Versuch
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2007 um 15:13  
Moin moin.

Nachdem letztes Jahr ein Honigbier (aus unbekannten Gründen) furchtbar in die Hose gegangen ist will ich jetzt nächste Woche einen neuen Versuch starten. Inspiriert wurde ich u.a. von den diversen Threads im Fruchtweinkeller-Forum, die sich mit der Herstellung von Gehopftem Honig-Schaumwein beschäftigen (also sozusagen Bier aus _nur_ Honig ohne Malz).

Hier scheint man umgekehrt ja eher den anderen Weg zu gehen und ein normales Bier einzubrauen, das dann mit Honig gewürzt (und damit auch "aufgespritet") wird.

Ich möchte jetzt gern einmal versuchen, einen Mittelweg zwischen dem einen Extrem (Vollbier mit nem "Schuss" Honig) und dem anderen ("Gehopfter Honig-Schaumwein") probieren.
Folgende Überlegungen:

Honig enthält hauptsächlich vergärbare Zucker, wird also ausschliesslich vergoren nicht viel Restzucker (und damit Aromaträger) enthalten.
Durch einen entsprechenden Maischvorgang liesse sich der Restzuckergehalt bei normalem Bier jedoch recht einfach kontrollieren. Auch Caramelmalze sollte helfen.

Meine Idee ist jetzt, ein Bier normal einzumaischen (z.B. 20l), mit Zutaten die den Restzuckergehalt unterstützen (z.B. ein Märzenbier).
Dieses soll dann vor dem Hopfenkochen (oder danach, mal schauen.. was spricht dafür, was dagegen?) mit Wasser verdünnt werden (z.B. auf 40l) und kurz nach dem Hopfenkochen kurz vor dem Abkühlen (Gegentrom) im Heissbereich mit Honig auf ca 13-15°P gebracht werden.
Die Hopfengabe muss natürlich entsprechend angepasst werden.

Mein Ziel wäre also, ein möglichst Honigintensives Bier herzustellen, das durch den Maischprozess genügend Restzucker enthält, um den Honig durchkommen zu lassen.


Gibt es zu diesem Ansatz jemanden, der Ideen/Tipps/Vorschläge hat?
Werde hier auf jeden Fall dann mal meine Ergebnisse und das endgültige Rezept posten.


[Editiert am 29.10.2007 um 23:41 von azmo]
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Ank
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2007 um 15:57  
Hallo Azmo!
Inspiriert durch die Imkerei meines Vaters und den Honigbier-Diskussionen hier im Forum habe ich von meinem gestrigen 80L-Sud einmal 10L für Honigbier abgezweigt.
Meine Schüttung war MüMa/WiMa 1:1, die Stammwürze ca. 13%.
Ich habe unmittelbar vor dem Anstellen der Hefe Honig in die Würze eingerührt, bis ich eine Stammwürze von ca 17% erreicht hatte. Ich wollte so eine Art "Honig-Bock" machen. Das einzig problematische war, dass ich nicht gut sehen konnte, ob sich der Honig schon komplett aufgelöst hatte, so dass die Stammwürze vielleicht noch etwas höher wird.
Ich denke, dass ein dunkler Honig für Honigbier besser geeignet ist als heller, weil hier mehr Aromastoffe enthalten sind, während der Helle fast nur aus vergärbarem Zucker besteht.

Ich würde den Honig an deiner Stelle erst nachdem Abkühlen dazugeben. Dann löst er sich zwar schlechter, aber viele der Honig-Inhaltsstoffe, denen man eine gesundheitsfördernde Wirkung nachsagt gehen in der heißen Würze kaputt.

Ich bin mal richtig gespannt was bei meinem Versuch rauskommt...

Gut Sud!!

Ank


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Der Bürgermeister gibt bekannt, dass ab Mittwoch nicht mehr in den Bach geschissen werden darf, weil am Freitag Bier gebraut wird
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2007 um 20:51  
Naja die Gesundheit ist mir egal, will das ja nicht als Gesundmacher trinken sondern zum trinken ;)

Die Frage ist ob der Geschmack leidet.. tut er das?
Man hört das ja mal so mal so.

Interessantes Rezept, ich bin gespannt auf Berichte dazu :)

Ich gehe das ja diesmal etwas anders an.. mal sehen wird auf jeden fall spannend


[Editiert am 21.10.2007 um 20:52 von azmo]
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Ank
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2007 um 21:29  
Das mit der Gesundheit ist natürlich nur ein Nebeneffekt. Geschmacklich dürfte es egal sein, ob man den Honig in die heiße oder kalte Würze gibt. Honig wird ja z.B. auch zum Süßen von Tee verwendet. Da macht die Hitze dem Geschmack ja auch nichts aus.


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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2007 um 22:19  
Das stimmt.
Ich habe aber schon in einigen Quellen (besonders strikt ist da fruchtweinkeller.de bzw honigweinkeller.de) gelesen, dass Honiggeschmack durch erhitzen ebenfalls leidet..
Ich kann mit vorstellen, dass Geschmacksstoffe verdunsten, deshalb werde ich den Honig wohl nicht mitkochen.
In die Heisse Wüze kommt der aber wohl trotzdem (schon aus Hygienischen Gründen!).

Also:
Hopfenkochen; Whirlpool vorbereiten => Honig rein => Whirlpoolen => Ins Gärfass => mit Wasser auf "Trinkstärke" bringen => Hefe dazu

Sollte den Honig für nicht länger als ca 15 Min einer Temperatur von ca 80°C aussetzen.. Das wäre vertretbar denke ich und Pasteurisierung wirkt ja schon darunter..


Hier jetzt also ein vorläufiger Rezeptansatz:
Biermaische für 20l:
3500g Wiener Malz
300g Melanoidin Malz
200g CaraRed
200g CaraPils
200g CaraMünch

Das fertige Bier (40l) sollte nach der Honigzugabe dann ca. 13-15°P

haben. (weiss jemand, wie man das mit dem Honig umrechnet?)

Als End-Bittere würde ich ca 35 EBU anpeilen.

Als Grundstoff wäre WieMa sicher nicht schlecht.
Das Melanoidin Malz ist hauptsächlich drin, um die Schaumeigenschaften zu fördern. CaraRed, CaraPi und CaraMünch für den Geschmack: AFAIK sorgt speziell CaraRed einen fast schon Waldhonig-ähnlichen Geschmackston, der wohl gut zu Honig passen würde.

Den Maischvorgang stelle ich mir nun so vor:
1-Stufiges Infusionsverfahren, die Rast liegt bei 66°-68°.
Also bei 66°, aber eher mit Toleranz darüber.
Ziel ist, ja, Restzucker zu erhalten - übertreiben möchte ich es damit aber natürlich nicht.

Jetzt kommt die Frage zum Hopfen:
Ich brächte ja sozusagen doppelte Bittere.
Aus logistischen Gründen möchte ich es eigentlich vermeiden, die 20l Wasser schon vor dem Hopfenkochen hinzuzugeben. (ich muss das Gärfass danach in den Keller schleppen und bin diesmal allein => 40l eine enge Treppe runterschleppen ist nicht so das wahre, möchte ich vermeiden wenn möglich)

Die Frage ist jetzt, ob ich den Hopfen 1:1 aufteile (auf 40l berechnet) und die eine Hälfte zur Würze hinzugebe, die andere parralel nur mit Wasser koche. Oder die doppelte Hopfenmenge direkt in die Würze gebe und dann nur mit Wasser verdünne.
Oder ist es unumgänglich, alles zusammen zu kochen?

Anregungen zum Rezept bisher?


[Editiert am 21.10.2007 um 22:40 von azmo]
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 05:50  
Hallo azmo!

Beim Hopfenkochen in blankem Wasser bitte die deutlich höhere Bitterstoff-Ausnutzung beachten.
Auch eine pH-Anpassung (mit Milchsäure z.B.) halte ich für wichtig um eine kratzige Bittere zu vermeiden.
Eigentlich bringt es nicht wirklich viel, Leitungswasser zu einem Hopfentee zu kochen um damit die Stammwürze
einzustellen. Ich würde die Würze entsprechend hoch hopfen und dann mit Wasser verdünnen.
Das hätte auch den Vorteil, daß man "gratis" die Würze abgekühlt bekommt.
Da sehr große Mengen Wasser (1:1) dazukommen, würde ich mir aber auch die Mühe einer pH-Anpassung machen.

Ein nicht unwesentlicher Aspekt am Honig ist neben dem Geschmack natürlich das Aroma, also vergleichsweise leicht
flüchtige Stoffe, die bei zu langer Hitzeeinwirkung sicherlich leiden. Deshalb koche ich Honig nicht mit bzw. verwende
ihn nur im bestenfalls warmen Zustand. Zur Pasteurisierung: es mag eine kleine Menge wilder Hefen im Honig haben.
Da ich gewöhnlich den Honig zum Ende der Hauptgärung zugegeben habe, liegt für Wildhefen schon ein recht ungünstiges Milieu vor, ich glaube nicht, daß sich da noch viel vermehrt.
Aber das muß natürlich jeder selbst entscheiden.

Eine längere Lagerung zur Harmonisierung kann erforderlich sein, wie ich beim Honigbock mit viel Orangenblütenhonig erfahren habe.

Gutes Gelingen!
Uwe


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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 08:53  
Hallo Uwe,

soweit ist mir das meiste in deinem Beitrag verständlich.
Das mit dem Abkühlen ist natürlich ein Argument - Gegenstromkühler ist zwar vorhanden, aber weniger gefummel und kram zum saubermachen ist immer gut ;)

Aber wie genau meinst du das denn mit der pH-Anpassung? pH woran anpassen? Welchen pH - Wert sollte das Wasser dann haben, oder meinst du die fertige Mischung?
Das ist mir so noch nicht ganz klar.

Achja: Das Leitungswasser hier hat laut Trinkwasseranalyse einen pH von 7,8


[Editiert am 22.10.2007 um 08:55 von azmo]
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 11:41  
Hallo azmo!

Den pH das Wassers an die Würze anpassen. Der liegt meistens etwas unter 5,5.
Beim Hopfenkochen in zu basischem Milieu liegen die isomerisierten Bittersäuren mehr als "Salze" vor (also quasi "gelöst"), im leicht sauren eher kolloidal (also eher physikalisch "fein verteilt", der Übergang ist sicher fließend) und haben so eine mildere Bittere, schreibt der Narziß im "Abriß".
Hab' das auch mal probiert beim Fruchtweinkellerschen Honig-Hopfentrunk. Ungesäuert gab es eine unangenehme Bittere, die sich erst nach sehr langer Lagerung abgemildert hat. Den pH etwas gedrückt, wurde die Bittere rund und angenehm. Hängt natürlich vom Rohwasser ab, wer mit besonders weichem Wasser gesegnet ist, wird diese Probleme vielleicht gar nicht kennen.

Junge, junge: Gegenstromkühler bei 20l Sud, da wills aber einer wissen! :) (nicht bös' gemeint! ;) )
Ich bin schon zu faul, meinen popeligen Eintauchkühler zu verwenden und kühle gratis über Nacht, geht momentan ja superb!

Ah, das Zurechnen des Honigs ist ja noch nicht geklärt. Als Daumenwert kann man 75-80% vom Honig als Zucker nehmen. Wenn man die Volumenänderung vernachlässigt, würde man mit 500g Honig etwa 400g Zucker einbringen. Auf 20l wären das also +2°P ungefähr.

Viel Spaß beim Honigbier!
Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 13:40  
moin,

nur zum "drüber Nachdenken":

In dem an anderer Stelle vorgeschlagenen Buch "Kräuterbier und Co." steht, dass gerade Honigaromen sehr flüchtig sind (ähnlich wie einige Hopfenaromen) und diese stark unter einem Mitkochen und auch unter der Gärung leiden. Während der Gärung werden sie stark mit dem CO2 ausgetrieben.
Das ideale wäre demnach den Honig erst ab dann zuzufügen, wenn die Gärung in einem geschlossenen Behälter stattfindet, also z.B. während der Co2 Anreicherung.

Gruß
t...


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"...ihre Väter kannten nur Bier, und das ist das Getränk, das für unser Klima paßt." Der Alte Fritz
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 14:02  
Das ideale wäre demnach den Honig erst ab dann zuzufügen, wenn die Gärung in einem geschlossenen Behälter stattfindet, also z.B. während der Co2 Anreicherung.

Gute Idee, wird aber nicht klappen wenn ich so grosse Mengen Honig nehme.
Ich denke dass bei der Gärung SO viel Aroma nicht verlorengehen kann - wer schon einmal einen selbstgemachten Honigwein getrunken hat, weiss wovon ich rede. Der Honig muss zwangsläufig komplett mir vergoren werden.

Die Sache mit den Temperaturen und Honig sitzt mir eben auch noch etwas quer..

Also ich werde das so machen:
- Doppelte Hopfenmenge in die Würze
- evtl wenn es doch irgendwie zu schaffen ist, das verdünnungswasser auch hier bereits hinzufügen (evtl versetzt mit 1ml/10l Milchsäure 80% zur leichten ansäuerung)

Beim Honig bin ich mir wie gesagt noch nicht einig.
Mir gefällt die Idee, damit im Kaltbereich "rumzuplanschen" nicht so richtig.. Kann mir kaum vorstellen wie das Hygienisch machbar wäre.
Im Heissbereich dagegen müsste ich mir darüber keine zu grossen Sorgen machen. Über 70 ist ja recht sicher..
hm.
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 14:05  
ok habe mich entschieden:
ich werde gleich mal einen vesuch starten:
Leicht mit Honig aromatisiertes wasser wird 15 Min aufgekocht und dann abgekühlt (natürlich wird das mischungsverhältnis auch wiedehergestellt durch wasserzugabe).
Die gegenprobe wird nur leicht erwärmt damit sich der Honig löst und dann abgekühlt.
Mache dann mal heute Abend eine Geschmacksprobe und wenn ich einen grossen Unterschied feststelle, gebe ich den Honig im kaltbereich dazu. (Unterschiedlich wirds sein aber die frage ist wie sehr)


[Editiert am 22.10.2007 um 14:06 von azmo]
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Ank
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 14:14  

Zitat:
Mir gefällt die Idee, damit im Kaltbereich "rumzuplanschen" nicht so richtig.. Kann mir kaum vorstellen wie das Hygienisch machbar wäre.


Ich glaube nicht, dass der Honig eine hohe Infektionsgefahr mit sich bringt. Höchstens ein paar wilde Hefen, aber die dürften doch im Verhältnis zu der zugegebenen Hefe nicht ins Gewicht fallen.

Mal sehen ob sich das Honigaroma durch die Gärung verflüchtigt oder nicht. Vielleicht könnte man auch Honig als Speiseersatz beim Abfüllen verwenden, aber da wird wohl die Dosierung schwierig, weil man ja den genauen Anteil der vergärbaren Zucker im Honig nicht kennt.

Gut Sud!!
Ank


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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 16:41  

Zitat:
Mal sehen ob sich das Honigaroma durch die Gärung verflüchtigt oder nicht.


Normalerweise dürfte es das wie gesagt nicht.
Natürlich gehen da Geschmacksstoffe verloren bzw ändern sich, das ist wohl immer so (ist beim Bier ja auch so).
Dass vergorener Honig endvergoren meistens nach nix mehr schmeckt, liegt aber sicher eher daran, dass kein Zucker mehr vorhanden ist: Honig enthält fast nur vergärbare Zucker.
Man kann das vielleicht ein bisschen mit einem Pils vergleichen: Da schmeckt auch (fast) nur der Hopfen durch - im Vergleich zum Klosterbier. Es kommt AFAIK sehr stark auf den Restzuckergehalt an. Und bei Bier bleiben, da endvergoren, eben nur unvergärbare Zucker übrig.

Zitat:
Vielleicht könnte man auch Honig als Speiseersatz beim Abfüllen verwenden, aber da wird wohl die Dosierung schwierig, weil man ja den genauen Anteil der vergärbaren Zucker im Honig nicht kennt.


ich denke nicht, dass so eine kleine menge da viel im geschmack ausmachen würde.
bei www.basicbrewing.com zB machen die das aber gelegentlich.
Wenn man für den Honig 80% des Gewichtes Zucker rechnet, dürfte man da aber auch nicht viel falsch machen können.
Bisschen drunter oder drüber geht ja immer, es sei denn man ist eh schon an der Obergrenze aber wer trinkt ein geziel übercarbonisiertes Bier?!
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 17:23  
Was den Geschmack von Honig bzw. von Met angeht, kommt es doch sehr auf die Qualität des Honigs drauf an. Das dürfte wohl nichts neues sein. Meine Versuche mit Billighonig ergaben in der Tat ein fast nach nichts schmeckendes Endprodukt, abgesehen vom Hopfenaroma.
Wenn ich mal wieder ein Honig-Bier brauen werde, dann werde ich sicher keinen billigen Honig nehmen, sondern werde mir Honig vom Imker holen und den werde ich ganz sicher nicht über 40°C erwärmen. Ist mir einfach zu schade.

Grüße
Wolfgang
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 19:08  
versuch läuft gerade - mit billig-honig

das problem beim reinen "honig-hopfen-schaumwein"
ist ja hauptsächlich, dass kein restzucker enthalten ist wie gesagt.
den versuche ich ja, durch den maischvorgang entsprechend zu erzeugen...
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Honso
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 19:11  
Hallo!

Bei meinem Weihnachts-Honigbier hab ich den Honig nach dem Hopfenseihen in der vermutlich noch ca.85-90°C warmen Würze aufgelöst und anschließend gleich mit der Kühlung angefangen. Wies geschmacklich wird kann ich noch nicht sagen da ich magels Zeit erst in 2 Wochen abfüllen kann. Bei meinem ersten Honigbier hab ich den Honig sogar 90min mitgekocht. Im fertigen Bier hat man allerdings noch wunderbar ein feines Honigaroma bemerkt. Damals wars Discounterhonig vom Hofer (Aldi).
Diesmal war es ein frischer Honig vom Braukollegen der Imker ist. Wenn es soweit ist, werde ich berichten wie das Bier geschmacklich ist.

lg
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2007 um 19:41  
ok also der honigkoch-versuch ist durch.

Folgendes:
1/2l warmes wasser mit Honig vermischt
1/4 l davon weggestellt,
1/4 l ca 10-15 min gekocht (also richtig sprudelnd), zwischendurch habe ich etwas wasser dazugegeben und nach dem kochen die flüssigkeit wieder auf 250ml aufgefüllt.

bei dem gekochten honig wurde natürlich einiges an eiweiss ausgefällt.
hier habe ich jetzt etwas bedenken:
wird dieses eiwiss nicht aufgefällt, bleibt es dann im bier?
oder holt die gärung das da eh raus?
was bewirkt eiweiss im bier?

die ungekochten 1/4 l haben einen honigeschmack ähnlich wie diese honig-bonbons mit füllung, also komplex honig-mässig.
die gekochten 1/4 l haben einen deutlichen honiggeschmack, aber eindimensionaler.
es geht also definitiv etwas verloren, der honiggeschmack ist aber nicht weg.

jetzt muss ich mich entscheiden.. mittwoch wird gebraut.


[Editiert am 22.10.2007 um 19:42 von azmo]
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schuulz
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red_folder.gif erstellt am: 23.10.2007 um 09:41  
Hallo,

loes den Honig in lauwarmem Wasser auf und rein damit. Traditionell wurde Honig abgekocht, weil noch Wachs, Dreck und sonstwas drin war - so wie Honig heute hergestellt wird reicht der Dreck niemals fuer eine Infektion (Ich mache Met auch ohne abkochen, und mal nebenbei: Wer einen Fruchtwein ansetzt, kocht das Obst auch nicht ab - was meinst Du, was da fuer ein Zeug dranhaengt).

Wenn Du noch eine Sicherheit einbauen willst dann gib den aufgeloesten Honig erst dann dazu, wenn die Gaerung schon ordentlich laeuft (also nach 1-2 Tagen z.B). Dann ist die "gute" Hefe den paar wilden Hefen aus dem Honig endgueltig hoffnungslos ueberlegen.

Viele Gruesse,

Sven
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GronkerLonker
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2007 um 10:18  
Ich will nochmal kurz zu bedenken geben, das die Zuckerregulierung beim Maischen nicht zu einem suessen Bier fuehrt, da die unvergaerbaren Zucker nich suess sind.
Ich bin schon am ueberlegen mal einen Versuch mit nicht vergaerbaren Suessungsmitteln zu starten um ein wenig Suesse ins Bier zu bekommen. Ich denke da an Steviosid oder evtl. acuh Suessholz (obwohl das ja nach Lakritze schmecken soll).

Gruss Robert
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2007 um 14:36  

Zitat:
Ich will nochmal kurz zu bedenken geben, das die Zuckerregulierung beim Maischen nicht zu einem suessen Bier fuehrt, da die unvergaerbaren Zucker nich suess sind.


Das sehe ich anders.
Die unvergärbaren Zucker haben natürlich nicht die gleiche Süsskraft, wie die vergärbaren - aber süss sind die allemal!
Und nicht nur das, sie machen das Bier "dickflüssiger", das heisst es verweilt länger auf den Geschmacksknospen.
Demnach sind unvergärbare Zucker ein sehr wichtiger Bestandteil im Bier, nicht nur als (leichter) süssstoff, sondern vor allem als Geschmacksverstärker!
Das Bier muss übrigens nicht süss sein im Sinne von "Zuckersüss", ich stelle mir das eher so "süss" vor wie ein Märzen oder ein süsserer Bock: Im Vergleich zu einem pfurztrockenen Pils ist so ein Bier definitiv als süss zu bezeichnen!


[Editiert am 24.10.2007 um 14:48 von azmo]
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 25.10.2007 um 19:38  
kurzes update:
aus beruflichen gründen habe ich vorraussichtl. vor sonntag keine zeit zum brauen.. werde aber wenn es soweit ist nochmal berichten
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GronkerLonker
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red_folder.gif erstellt am: 26.10.2007 um 08:58  
Ja stimmt, so war das natuerlich falsch formuliert. Ich dachte dabei an ein Honigbier wie Odintrunk, das wirklich suess schmeckt, weil ich anfangs sehr ueberrascht war, was da bei mir beim brauen rausgekommen ist. Eine leichte Suesse und vor allem ein ordentliches Honigaroma bekommt man schon hin.
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ZeroDome
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red_folder.gif erstellt am: 26.10.2007 um 12:42  
Hallo,

Vielleicht wird bei den Bieren wie Odintrunk auch so verfahren, dass die Hefe nach der Nachgärung rausgenommen wird, und dann einfach mit Honig nachgesüßt wird, dann kann ja nichts weiter vergärt werden.
Wir haben das mal mit Industriebier (´nen Kölsch wars glaub ich) gemacht - einfach bisl Honig aufgelöst und zum Bier ins Glas gegeben, das schmeckte auch sehr lecker.
Schwieriges Thema dieses Honigbier...


____________________
Viele Grüße
Dominic
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 26.10.2007 um 15:27  

Zitat:
Vielleicht wird bei den Bieren wie Odintrunk auch so verfahren, dass die Hefe nach der Nachgärung rausgenommen wird, und dann einfach mit Honig nachgesüßt wird, dann kann ja nichts weiter vergärt werden.


Da bin ich mir sogar ziemlich sicher.
Das schmeckt so süss, das _muss_ gefiltert sein. Und Industriebier wird ja eh gefiltert / pasteurisiert, also wäre es nur ein kleiner Arbeitsschritt mehr, das ganze danach mit Honig aufzupeppen.
Kann mir aber auch vorstellen, dass die da Aromen reinschütten.

Naja mal sehen wie nahe man da mit "Hausgebrauch" rankommt.
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ZeroDome
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red_folder.gif erstellt am: 26.10.2007 um 16:51  

Zitat:
Da bin ich mir sogar ziemlich sicher.
Das schmeckt so süss, das _muss_ gefiltert sein. Und Industriebier wird ja eh gefiltert / pasteurisiert, also wäre es nur ein kleiner Arbeitsschritt mehr, das ganze danach mit Honig aufzupeppen.
Kann mir aber auch vorstellen, dass die da Aromen reinschütten


Nur schade, dass es so dann nicht mehr ganz soviel mit brauen zu tun hat. Aromen hinzugeben oder mit Honig vergären sind ja schon ein Unterschied...

naja, nach dem einen Versuch bleib ich erstmal bei normalem Bier, da muss ich auch noch einiges lernen.

lg Dominic


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Viele Grüße
Dominic
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