Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2007 um 15:13 |
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Moin moin.
Nachdem letztes Jahr ein Honigbier (aus unbekannten Gründen) furchtbar in
die Hose gegangen ist will ich jetzt nächste Woche einen neuen Versuch
starten. Inspiriert wurde ich u.a. von den diversen Threads im
Fruchtweinkeller-Forum, die sich mit der Herstellung von Gehopftem
Honig-Schaumwein beschäftigen (also sozusagen Bier aus _nur_ Honig ohne
Malz).
Hier scheint man umgekehrt ja eher den anderen Weg zu gehen und ein
normales Bier einzubrauen, das dann mit Honig gewürzt (und damit auch
"aufgespritet") wird.
Ich möchte jetzt gern einmal versuchen, einen Mittelweg zwischen dem einen
Extrem (Vollbier mit nem "Schuss" Honig) und dem anderen ("Gehopfter
Honig-Schaumwein") probieren.
Folgende Überlegungen:
Honig enthält hauptsächlich vergärbare Zucker, wird also ausschliesslich
vergoren nicht viel Restzucker (und damit Aromaträger) enthalten.
Durch einen entsprechenden Maischvorgang liesse sich der Restzuckergehalt
bei normalem Bier jedoch recht einfach kontrollieren. Auch Caramelmalze
sollte helfen.
Meine Idee ist jetzt, ein Bier normal einzumaischen (z.B. 20l), mit Zutaten
die den Restzuckergehalt unterstützen (z.B. ein Märzenbier).
Dieses soll dann vor dem Hopfenkochen (oder danach, mal schauen.. was
spricht dafür, was dagegen?) mit Wasser verdünnt werden (z.B. auf 40l) und
kurz nach dem Hopfenkochen kurz vor dem Abkühlen (Gegentrom) im
Heissbereich mit Honig auf ca 13-15°P gebracht werden.
Die Hopfengabe muss natürlich entsprechend angepasst werden.
Mein Ziel wäre also, ein möglichst Honigintensives Bier herzustellen, das
durch den Maischprozess genügend Restzucker enthält, um den Honig
durchkommen zu lassen.
Gibt es zu diesem Ansatz jemanden, der Ideen/Tipps/Vorschläge hat?
Werde hier auf jeden Fall dann mal meine Ergebnisse und das endgültige
Rezept posten.
[Editiert am 29.10.2007 um 23:41 von azmo]
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Member Beiträge: 64 Registriert: 30.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2007 um 15:57 |
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Hallo Azmo!
Inspiriert durch die Imkerei meines Vaters und den Honigbier-Diskussionen
hier im Forum habe ich von meinem gestrigen 80L-Sud einmal 10L für
Honigbier abgezweigt.
Meine Schüttung war MüMa/WiMa 1:1, die Stammwürze ca. 13%.
Ich habe unmittelbar vor dem Anstellen der Hefe Honig in die Würze
eingerührt, bis ich eine Stammwürze von ca 17% erreicht hatte. Ich wollte
so eine Art "Honig-Bock" machen. Das einzig problematische war, dass ich
nicht gut sehen konnte, ob sich der Honig schon komplett aufgelöst hatte,
so dass die Stammwürze vielleicht noch etwas höher wird.
Ich denke, dass ein dunkler Honig für Honigbier besser geeignet ist als
heller, weil hier mehr Aromastoffe enthalten sind, während der Helle fast
nur aus vergärbarem Zucker besteht.
Ich würde den Honig an deiner Stelle erst nachdem Abkühlen dazugeben. Dann
löst er sich zwar schlechter, aber viele der Honig-Inhaltsstoffe, denen man
eine gesundheitsfördernde Wirkung nachsagt gehen in der heißen Würze
kaputt.
Ich bin mal richtig gespannt was bei meinem Versuch rauskommt...
Gut Sud!!
Ank
____________________ Der Bürgermeister gibt bekannt, dass ab Mittwoch nicht mehr in den Bach
geschissen werden darf, weil am Freitag Bier gebraut wird
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2007 um 20:51 |
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Naja die Gesundheit ist mir egal, will das ja nicht als Gesundmacher
trinken sondern zum trinken
Die Frage ist ob der Geschmack leidet.. tut er das?
Man hört das ja mal so mal so.
Interessantes Rezept, ich bin gespannt auf Berichte dazu
Ich gehe das ja diesmal etwas anders an.. mal sehen wird auf jeden fall
spannend
[Editiert am 21.10.2007 um 20:52 von azmo]
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 64 Registriert: 30.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2007 um 21:29 |
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Das mit der Gesundheit ist natürlich nur ein Nebeneffekt. Geschmacklich
dürfte es egal sein, ob man den Honig in die heiße oder kalte Würze gibt.
Honig wird ja z.B. auch zum Süßen von Tee verwendet. Da macht die Hitze dem
Geschmack ja auch nichts aus.
____________________ Der Bürgermeister gibt bekannt, dass ab Mittwoch nicht mehr in den Bach
geschissen werden darf, weil am Freitag Bier gebraut wird
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2007 um 22:19 |
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Das stimmt.
Ich habe aber schon in einigen Quellen (besonders strikt ist da
fruchtweinkeller.de bzw honigweinkeller.de) gelesen, dass Honiggeschmack
durch erhitzen ebenfalls leidet..
Ich kann mit vorstellen, dass Geschmacksstoffe verdunsten, deshalb werde
ich den Honig wohl nicht mitkochen.
In die Heisse Wüze kommt der aber wohl trotzdem (schon aus Hygienischen
Gründen!).
Also:
Hopfenkochen; Whirlpool vorbereiten => Honig rein => Whirlpoolen
=> Ins Gärfass => mit Wasser auf "Trinkstärke" bringen => Hefe
dazu
Sollte den Honig für nicht länger als ca 15 Min einer Temperatur von ca
80°C aussetzen.. Das wäre vertretbar denke ich und Pasteurisierung wirkt ja
schon darunter..
Hier jetzt also ein vorläufiger Rezeptansatz:
Biermaische für 20l:
3500g Wiener Malz
300g Melanoidin Malz
200g CaraRed
200g CaraPils
200g CaraMünch
Das fertige Bier (40l) sollte nach der Honigzugabe dann ca. 13-15°P
haben. (weiss jemand, wie man das mit dem Honig umrechnet?)
Als End-Bittere würde ich ca 35 EBU anpeilen.
Als Grundstoff wäre WieMa sicher nicht schlecht.
Das Melanoidin Malz ist hauptsächlich drin, um die Schaumeigenschaften zu
fördern. CaraRed, CaraPi und CaraMünch für den Geschmack: AFAIK sorgt
speziell CaraRed einen fast schon Waldhonig-ähnlichen Geschmackston, der
wohl gut zu Honig passen würde.
Den Maischvorgang stelle ich mir nun so vor:
1-Stufiges Infusionsverfahren, die Rast liegt bei 66°-68°.
Also bei 66°, aber eher mit Toleranz darüber.
Ziel ist, ja, Restzucker zu erhalten - übertreiben möchte ich es damit aber
natürlich nicht.
Jetzt kommt die Frage zum Hopfen:
Ich brächte ja sozusagen doppelte Bittere.
Aus logistischen Gründen möchte ich es eigentlich vermeiden, die 20l Wasser
schon vor dem Hopfenkochen hinzuzugeben. (ich muss das Gärfass danach in
den Keller schleppen und bin diesmal allein => 40l eine enge Treppe
runterschleppen ist nicht so das wahre, möchte ich vermeiden wenn
möglich)
Die Frage ist jetzt, ob ich den Hopfen 1:1 aufteile (auf 40l berechnet) und
die eine Hälfte zur Würze hinzugebe, die andere parralel nur mit Wasser
koche. Oder die doppelte Hopfenmenge direkt in die Würze gebe und dann nur
mit Wasser verdünne.
Oder ist es unumgänglich, alles zusammen zu kochen?
Anregungen zum Rezept bisher?
[Editiert am 21.10.2007 um 22:40 von azmo]
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.10.2007 um 05:50 |
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Hallo azmo!
Beim Hopfenkochen in blankem Wasser bitte die deutlich höhere
Bitterstoff-Ausnutzung beachten.
Auch eine pH-Anpassung (mit Milchsäure z.B.) halte ich für wichtig um eine
kratzige Bittere zu vermeiden.
Eigentlich bringt es nicht wirklich viel, Leitungswasser zu einem Hopfentee
zu kochen um damit die Stammwürze
einzustellen. Ich würde die Würze entsprechend hoch hopfen und dann mit
Wasser verdünnen.
Das hätte auch den Vorteil, daß man "gratis" die Würze abgekühlt
bekommt.
Da sehr große Mengen Wasser (1:1) dazukommen, würde ich mir aber auch die
Mühe einer pH-Anpassung machen.
Ein nicht unwesentlicher Aspekt am Honig ist neben dem Geschmack natürlich
das Aroma, also vergleichsweise leicht
flüchtige Stoffe, die bei zu langer Hitzeeinwirkung sicherlich leiden.
Deshalb koche ich Honig nicht mit bzw. verwende
ihn nur im bestenfalls warmen Zustand. Zur Pasteurisierung: es mag eine
kleine Menge wilder Hefen im Honig haben.
Da ich gewöhnlich den Honig zum Ende der Hauptgärung zugegeben habe, liegt
für Wildhefen schon ein recht ungünstiges Milieu vor, ich glaube nicht, daß
sich da noch viel vermehrt.
Aber das muß natürlich jeder selbst entscheiden.
Eine längere Lagerung zur Harmonisierung kann erforderlich sein, wie ich
beim Honigbock mit viel Orangenblütenhonig erfahren habe.
Gutes Gelingen!
Uwe
____________________
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 08:53 |
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Hallo Uwe,
soweit ist mir das meiste in deinem Beitrag verständlich.
Das mit dem Abkühlen ist natürlich ein Argument - Gegenstromkühler ist zwar
vorhanden, aber weniger gefummel und kram zum saubermachen ist immer gut
Aber wie genau meinst du das denn mit der pH-Anpassung? pH woran anpassen?
Welchen pH - Wert sollte das Wasser dann haben, oder meinst du die fertige
Mischung?
Das ist mir so noch nicht ganz klar.
Achja: Das Leitungswasser hier hat laut Trinkwasseranalyse einen pH von 7,8
[Editiert am 22.10.2007 um 08:55 von azmo]
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.10.2007 um 11:41 |
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Hallo azmo!
Den pH das Wassers an die Würze anpassen. Der liegt meistens etwas unter
5,5.
Beim Hopfenkochen in zu basischem Milieu liegen die isomerisierten
Bittersäuren mehr als "Salze" vor (also quasi "gelöst"), im leicht sauren
eher kolloidal (also eher physikalisch "fein verteilt", der Übergang ist
sicher fließend) und haben so eine mildere Bittere, schreibt der Narziß im
"Abriß".
Hab' das auch mal probiert beim Fruchtweinkellerschen Honig-Hopfentrunk.
Ungesäuert gab es eine unangenehme Bittere, die sich erst nach sehr langer
Lagerung abgemildert hat. Den pH etwas gedrückt, wurde die Bittere rund und
angenehm. Hängt natürlich vom Rohwasser ab, wer mit besonders weichem
Wasser gesegnet ist, wird diese Probleme vielleicht gar nicht kennen.
Junge, junge: Gegenstromkühler bei 20l Sud, da wills aber einer wissen!
(nicht bös' gemeint!
)
Ich bin schon zu faul, meinen popeligen Eintauchkühler zu verwenden und
kühle gratis über Nacht, geht momentan ja superb!
Ah, das Zurechnen des Honigs ist ja noch nicht geklärt. Als Daumenwert kann
man 75-80% vom Honig als Zucker nehmen. Wenn man die Volumenänderung
vernachlässigt, würde man mit 500g Honig etwa 400g Zucker einbringen. Auf
20l wären das also +2°P ungefähr.
Viel Spaß beim Honigbier!
Uwe ____________________
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 13:40 |
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moin,
nur zum "drüber Nachdenken":
In dem an anderer Stelle vorgeschlagenen Buch "Kräuterbier und Co." steht,
dass gerade Honigaromen sehr flüchtig sind (ähnlich wie einige
Hopfenaromen) und diese stark unter einem Mitkochen und auch unter der
Gärung leiden. Während der Gärung werden sie stark mit dem CO2
ausgetrieben.
Das ideale wäre demnach den Honig erst ab dann zuzufügen, wenn die Gärung
in einem geschlossenen Behälter stattfindet, also z.B. während der Co2
Anreicherung.
Gruß
t...
____________________ "...ihre Väter kannten nur Bier, und das ist das Getränk, das für unser
Klima paßt." Der Alte Fritz
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 14:02 |
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Das ideale wäre demnach den Honig erst ab dann zuzufügen, wenn die Gärung
in einem geschlossenen Behälter stattfindet, also z.B. während der Co2
Anreicherung.
Gute Idee, wird aber nicht klappen wenn ich so grosse Mengen Honig
nehme.
Ich denke dass bei der Gärung SO viel Aroma nicht verlorengehen kann - wer
schon einmal einen selbstgemachten Honigwein getrunken hat, weiss wovon ich
rede. Der Honig muss zwangsläufig komplett mir vergoren werden.
Die Sache mit den Temperaturen und Honig sitzt mir eben auch noch etwas
quer..
Also ich werde das so machen:
- Doppelte Hopfenmenge in die Würze
- evtl wenn es doch irgendwie zu schaffen ist, das verdünnungswasser auch
hier bereits hinzufügen (evtl versetzt mit 1ml/10l Milchsäure 80% zur
leichten ansäuerung)
Beim Honig bin ich mir wie gesagt noch nicht einig.
Mir gefällt die Idee, damit im Kaltbereich "rumzuplanschen" nicht so
richtig.. Kann mir kaum vorstellen wie das Hygienisch machbar wäre.
Im Heissbereich dagegen müsste ich mir darüber keine zu grossen Sorgen
machen. Über 70 ist ja recht sicher..
hm.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 14:05 |
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ok habe mich entschieden:
ich werde gleich mal einen vesuch starten:
Leicht mit Honig aromatisiertes wasser wird 15 Min aufgekocht und dann
abgekühlt (natürlich wird das mischungsverhältnis auch wiedehergestellt
durch wasserzugabe).
Die gegenprobe wird nur leicht erwärmt damit sich der Honig löst und dann
abgekühlt.
Mache dann mal heute Abend eine Geschmacksprobe und wenn ich einen grossen
Unterschied feststelle, gebe ich den Honig im kaltbereich dazu.
(Unterschiedlich wirds sein aber die frage ist wie sehr)
[Editiert am 22.10.2007 um 14:06 von azmo]
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 64 Registriert: 30.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 14:14 |
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Zitat: | Mir gefällt die Idee,
damit im Kaltbereich "rumzuplanschen" nicht so richtig.. Kann mir kaum
vorstellen wie das Hygienisch machbar wäre. |
Ich glaube nicht, dass der Honig eine hohe Infektionsgefahr mit sich
bringt. Höchstens ein paar wilde Hefen, aber die dürften doch im Verhältnis
zu der zugegebenen Hefe nicht ins Gewicht fallen.
Mal sehen ob sich das Honigaroma durch die Gärung verflüchtigt oder nicht.
Vielleicht könnte man auch Honig als Speiseersatz beim Abfüllen verwenden,
aber da wird wohl die Dosierung schwierig, weil man ja den genauen Anteil
der vergärbaren Zucker im Honig nicht kennt.
Gut Sud!!
Ank ____________________ Der Bürgermeister gibt bekannt, dass ab Mittwoch nicht mehr in den Bach
geschissen werden darf, weil am Freitag Bier gebraut wird
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 16:41 |
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Zitat: | Mal sehen ob sich das
Honigaroma durch die Gärung verflüchtigt oder
nicht. |
Normalerweise dürfte es das wie gesagt nicht.
Natürlich gehen da Geschmacksstoffe verloren bzw ändern sich, das ist wohl
immer so (ist beim Bier ja auch so).
Dass vergorener Honig endvergoren meistens nach nix mehr schmeckt, liegt
aber sicher eher daran, dass kein Zucker mehr vorhanden ist: Honig enthält
fast nur vergärbare Zucker.
Man kann das vielleicht ein bisschen mit einem Pils vergleichen: Da
schmeckt auch (fast) nur der Hopfen durch - im Vergleich zum Klosterbier.
Es kommt AFAIK sehr stark auf den Restzuckergehalt an. Und bei Bier
bleiben, da endvergoren, eben nur unvergärbare Zucker übrig.
Zitat: | Vielleicht könnte man
auch Honig als Speiseersatz beim Abfüllen verwenden, aber da wird wohl die
Dosierung schwierig, weil man ja den genauen Anteil der vergärbaren Zucker
im Honig nicht kennt. |
ich denke nicht, dass so eine kleine menge da viel im geschmack ausmachen
würde.
bei www.basicbrewing.com zB machen die das aber gelegentlich.
Wenn man für den Honig 80% des Gewichtes Zucker rechnet, dürfte man da aber
auch nicht viel falsch machen können.
Bisschen drunter oder drüber geht ja immer, es sei denn man ist eh schon an
der Obergrenze aber wer trinkt ein geziel übercarbonisiertes Bier?!
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 22.10.2007 um 17:23 |
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Was den Geschmack von Honig bzw. von Met angeht, kommt es doch sehr auf die
Qualität des Honigs drauf an. Das dürfte wohl nichts neues sein. Meine
Versuche mit Billighonig ergaben in der Tat ein fast nach nichts
schmeckendes Endprodukt, abgesehen vom Hopfenaroma.
Wenn ich mal wieder ein Honig-Bier brauen werde, dann werde ich sicher
keinen billigen Honig nehmen, sondern werde mir Honig vom Imker holen und
den werde ich ganz sicher nicht über 40°C erwärmen. Ist mir einfach zu
schade.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 19:08 |
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versuch läuft gerade - mit billig-honig
das problem beim reinen "honig-hopfen-schaumwein"
ist ja hauptsächlich, dass kein restzucker enthalten ist wie gesagt.
den versuche ich ja, durch den maischvorgang entsprechend zu erzeugen...
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 19:11 |
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Hallo!
Bei meinem Weihnachts-Honigbier hab ich den Honig nach dem Hopfenseihen in
der vermutlich noch ca.85-90°C warmen Würze aufgelöst und anschließend
gleich mit der Kühlung angefangen. Wies geschmacklich wird kann ich noch
nicht sagen da ich magels Zeit erst in 2 Wochen abfüllen kann. Bei meinem
ersten Honigbier hab ich den Honig sogar 90min mitgekocht. Im fertigen Bier
hat man allerdings noch wunderbar ein feines Honigaroma bemerkt. Damals
wars Discounterhonig vom Hofer (Aldi).
Diesmal war es ein frischer Honig vom Braukollegen der Imker ist. Wenn es
soweit ist, werde ich berichten wie das Bier geschmacklich ist.
lg
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2007 um 19:41 |
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ok also der honigkoch-versuch ist durch.
Folgendes:
1/2l warmes wasser mit Honig vermischt
1/4 l davon weggestellt,
1/4 l ca 10-15 min gekocht (also richtig sprudelnd), zwischendurch habe ich
etwas wasser dazugegeben und nach dem kochen die flüssigkeit wieder auf
250ml aufgefüllt.
bei dem gekochten honig wurde natürlich einiges an eiweiss ausgefällt.
hier habe ich jetzt etwas bedenken:
wird dieses eiwiss nicht aufgefällt, bleibt es dann im bier?
oder holt die gärung das da eh raus?
was bewirkt eiweiss im bier?
die ungekochten 1/4 l haben einen honigeschmack ähnlich wie diese
honig-bonbons mit füllung, also komplex honig-mässig.
die gekochten 1/4 l haben einen deutlichen honiggeschmack, aber
eindimensionaler.
es geht also definitiv etwas verloren, der honiggeschmack ist aber nicht
weg.
jetzt muss ich mich entscheiden.. mittwoch wird gebraut.
[Editiert am 22.10.2007 um 19:42 von azmo]
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Antwort 16 |
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Junior Member Beiträge: 12 Registriert: 23.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 23.10.2007 um 09:41 |
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Hallo,
loes den Honig in lauwarmem Wasser auf und rein damit. Traditionell wurde
Honig abgekocht, weil noch Wachs, Dreck und sonstwas drin war - so wie
Honig heute hergestellt wird reicht der Dreck niemals fuer eine Infektion
(Ich mache Met auch ohne abkochen, und mal nebenbei: Wer einen Fruchtwein
ansetzt, kocht das Obst auch nicht ab - was meinst Du, was da fuer ein Zeug
dranhaengt).
Wenn Du noch eine Sicherheit einbauen willst dann gib den aufgeloesten
Honig erst dann dazu, wenn die Gaerung schon ordentlich laeuft (also nach
1-2 Tagen z.B). Dann ist die "gute" Hefe den paar wilden Hefen aus dem
Honig endgueltig hoffnungslos ueberlegen.
Viele Gruesse,
Sven
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2007 um 10:18 |
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Ich will nochmal kurz zu bedenken geben, das die Zuckerregulierung beim
Maischen nicht zu einem suessen Bier fuehrt, da die unvergaerbaren Zucker
nich suess sind.
Ich bin schon am ueberlegen mal einen Versuch mit nicht vergaerbaren
Suessungsmitteln zu starten um ein wenig Suesse ins Bier zu bekommen. Ich
denke da an Steviosid oder evtl. acuh Suessholz (obwohl das ja nach
Lakritze schmecken soll).
Gruss Robert
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2007 um 14:36 |
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Zitat: | Ich will nochmal kurz zu
bedenken geben, das die Zuckerregulierung beim Maischen nicht zu einem
suessen Bier fuehrt, da die unvergaerbaren Zucker nich suess
sind. |
Das sehe ich anders.
Die unvergärbaren Zucker haben natürlich nicht die gleiche Süsskraft, wie
die vergärbaren - aber süss sind die allemal!
Und nicht nur das, sie machen das Bier "dickflüssiger", das heisst es
verweilt länger auf den Geschmacksknospen.
Demnach sind unvergärbare Zucker ein sehr wichtiger Bestandteil im Bier,
nicht nur als (leichter) süssstoff, sondern vor allem als
Geschmacksverstärker!
Das Bier muss übrigens nicht süss sein im Sinne von "Zuckersüss", ich
stelle mir das eher so "süss" vor wie ein Märzen oder ein süsserer Bock: Im
Vergleich zu einem pfurztrockenen Pils ist so ein Bier definitiv als süss
zu bezeichnen!
[Editiert am 24.10.2007 um 14:48 von azmo]
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.10.2007 um 19:38 |
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kurzes update:
aus beruflichen gründen habe ich vorraussichtl. vor sonntag keine zeit zum
brauen.. werde aber wenn es soweit ist nochmal berichten
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2007 um 08:58 |
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Ja stimmt, so war das natuerlich falsch formuliert. Ich dachte dabei an ein
Honigbier wie Odintrunk, das wirklich suess schmeckt, weil ich anfangs sehr
ueberrascht war, was da bei mir beim brauen rausgekommen ist. Eine leichte
Suesse und vor allem ein ordentliches Honigaroma bekommt man schon hin.
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2007 um 12:42 |
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Hallo,
Vielleicht wird bei den Bieren wie Odintrunk auch so verfahren, dass die
Hefe nach der Nachgärung rausgenommen wird, und dann einfach mit Honig
nachgesüßt wird, dann kann ja nichts weiter vergärt werden.
Wir haben das mal mit Industriebier (´nen Kölsch wars glaub ich) gemacht -
einfach bisl Honig aufgelöst und zum Bier ins Glas gegeben, das schmeckte
auch sehr lecker.
Schwieriges Thema dieses Honigbier...
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2007 um 15:27 |
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Zitat: | Vielleicht wird bei den
Bieren wie Odintrunk auch so verfahren, dass die Hefe nach der Nachgärung
rausgenommen wird, und dann einfach mit Honig nachgesüßt wird, dann kann ja
nichts weiter vergärt werden. |
Da bin ich mir sogar ziemlich sicher.
Das schmeckt so süss, das _muss_ gefiltert sein. Und Industriebier wird ja
eh gefiltert / pasteurisiert, also wäre es nur ein kleiner Arbeitsschritt
mehr, das ganze danach mit Honig aufzupeppen.
Kann mir aber auch vorstellen, dass die da Aromen reinschütten.
Naja mal sehen wie nahe man da mit "Hausgebrauch" rankommt.
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2007 um 16:51 |
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Zitat: | Da bin ich mir sogar
ziemlich sicher.
Das schmeckt so süss, das _muss_ gefiltert sein. Und Industriebier wird ja
eh gefiltert / pasteurisiert, also wäre es nur ein kleiner Arbeitsschritt
mehr, das ganze danach mit Honig aufzupeppen.
Kann mir aber auch vorstellen, dass die da Aromen
reinschütten |
Nur schade, dass es so dann nicht mehr ganz soviel mit brauen zu tun hat.
Aromen hinzugeben oder mit Honig vergären sind ja schon ein
Unterschied...
naja, nach dem einen Versuch bleib ich erstmal bei normalem Bier, da muss
ich auch noch einiges lernen.
lg Dominic ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 24 |
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