ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Autor: Betreff: Wie schädlich sind die Fusel-Alkohole unserer Biere denn nun wirklich? Samba und Bier Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 20.11.2007 um 17:02   Hallo Brau-Freunde, angeregt durch Anmerkungen einiger Hobbybrauer-Kollegen bezüglich der Gär-Temperatur und derer Auswirkung auf unser Bier hat es mir keine Ruhe gelassen, mal etwas zu recherchieren. Kurze Anmerkung: Ich mache obergärige Biere und ich verwende keine Gärtank-Kühlung. Die Temperatur im Gär-Raum beträgt ab und an so um die 23°C. Um eines vorwegzunehmen: Die Qualität der Biere hat in keinster Weise gelitten und ich hatte auch noch nie Kopfschmerzen. Wie schädlich für die Gesundheit sind aber denn nun die Fusel-Alkohole in unseren Bieren wirklich? Zunächst muss man sich Informationen einholen. Quelle: http://www.therapeutisches-haus.de/th/info/th_enzyme.html Da heisst es: Zitat: Die Toxizität dieser Fuselalkohole gegenüber den normalen Alkoholen ist mit dem Faktor 20 anzusetzen, d. h. ein Schnapsglas voll Fuselalkohole ist für die Leber genauso schädlich, wie 20 Schnapsgläser von einem guten, sauberen Doppelkorn. Ach Herr-Jesus, dies klingt aber sehr beunruhigend, aber was bedeutet das für mich? Hm, da sollte man wirklich mal beginnen zu rechnen, also: 1 Schnapsglas hat 2cl=0,02L Annahme: 1 Liter Fusel-Alkohol entsprechen ungefähr 1kg Fusel-Alkohol 0,02 Liter Fusel-Alkohol entsprechen demnach 20g Fusel-Alkohol Nun sind bei einem “schlechten” Bier z.B. 150mg Fuselalkohole pro Liter drinne (ein Pils hat so etwa 80mg-90mg, fast alle liegen unter 150mg/Liter, ich gehe mal davon aus dass mein Bier durch die höhere Gärtemperatur 150mg/Liter hat?). D.h. pro Liter des “schlechten” Bieres würde man etwa 0,0075 Schnapsgläser Fusel-Alkohol trinken, was dann bedeutet, dass man 0,15 Schnapsgläser sauberen Doppelkorns trinken würde. Wie schädlich sind nun 0,15 Schnapsgläser pro Tag? Nun, mein Urgrossvater hat täglich 2 Schnaps und 2 Bier getrunken und ist 85 Jahre alt geworden. Mein Grossvater trank mehr und erreichte das gleiche Alter. Heisst das, ich habe bereits eine hohe Lebenserwartung mit nur einem Liter OG-Bier pro Tag? Das wäre doch toll. Habe ich da falsch gerechnet? Klingt doch alles gar nicht so schlimm oder? Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden: http://cervejakarpens.oyla.de Steinbrauer Gast erstellt am: 20.11.2007 um 18:59   Hallo Thomas, zu dem Thema habe ich diesen http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=030527025 Artikel gefunden(wurde auch hier veröffentlicht). Leider gibt es nicht mehr den Link, in dem Details, also welches Bier wieviel Fuselalkohol enthält, standen. Mit den 150 mg/Liter bei einem schlechten Bier könntest Du Recht haben. In dem von Dir verlinkten Artikel ging es ja eigentlich um die Folgen von Enzymschwächen, wobei dann Fuselalkohol im Darm durch Gärung entstehen. Wieviel Fuselalkohol dann entsteht, wird nicht erwähnt. Ich denke aber, dass bei übermäßigem Biergenuss die Gefahr, die vom "normalen" Alkohol ausgeht, größer ist, als durch die Aufnahme von Fuselalkoholen. Wenn jemand einen halben Kasten Weizen trinkt und dann am nächsten Tag Kopfweh hat, dann kommt das wohl eher vom Alkohol als von den Fuselalkoholen. Kriegt man allerdings von mäßigem Biergenuss Kopfweh, dann wird die Ursache sicher von den Fuselalkoholen verursacht, aber auch von Acetaldehyd. Habe das mal beim Genuss von Lambrusco erlebt. Ich muss doch irgendwann mal ein käufliches Bier zum Test destillieren... P.S.: Hier habe ich die Testergebnisse http://www.menshealth.de/health/hier-geht%60s-zum-testergeb nis.16492.d_mh_artikel_alle.htm Grüße Wolfgang [Editiert am 20.11.2007 um 19:13 von Steinbrauer] Antwort 1 Samba und Bier Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 21.11.2007 um 11:52   Hi Wolfgang, Zitat: In dem von Dir verlinkten Artikel ging es ja eigentlich um die Folgen von Enzymschwächen, wobei dann Fuselalkohol im Darm durch Gärung entstehen. Wieviel Fuselalkohol dann entsteht, wird nicht erwähnt. Da hast Du prinzipiell schon Recht, aber in meinem Zitat oben gehts ja nun doch auch um die Gefährlichkeit der Fusel-Alkohole für unsere Leber, die uns ja allen heilig ist. Ich persönlich denke auch, dass das Thema Fusel-Alkohole im Bier zu dramatisch gesehen wird. wenn ich manchmal mit 23°C vergären muss, mache ich mir eher Sorgen um Geschmacks-Einbussen, ist aber bisher nicht pasiert Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden: http://cervejakarpens.oyla.de Antwort 2 wasserundbrot Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 21.11.2007 um 21:03   Hallo Zusammen! Nach meinem Wissensstand bilden sich bei jeder alkoholischen Gärung Fuselalkohole. Diese werden im Laufe der Reifung durch die Hefe wieder abgebaut. Ich habe bei meinen Bieren festgestellt, das mindestens 3-4 Wochen Lagerung nötig sind, um ein Bier "kopfschmerzfrei"(>0,5l) genießen zu können, eher mehr (OG+UG). Für mich ist die o.g. "Kopfschmerzfreiheit" bei Bieren ein Qualitätssiegel und Kaufargument (welches sich (leider?!) nicht am Preis fest machen lässt). Beste Grüße Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt, wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther) Antwort 3 Steinbrauer Gast erstellt am: 21.11.2007 um 22:52   Hallo Jens, Du schreibst >0,5 l. Von wieviel Litern Bier hast Du denn Kopfschmerzen bekommen? Wie ich schon schrieb können die Kopfschmerzen auch von zu viel Alkohol kommen. Grüße Wolfgang Antwort 4 wasserundbrot Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 22.11.2007 um 15:15   Hallo Wolfgang! Also von jungem Bier bekomme ich selbst bei 0,5l schon ein Kribbeln im Kopf am nächsten Tag. Alles über einem Liter macht aua. Das sind Mengen, bei denen ich den Alkohol kaum spüre (normales Vollbier!). Ist das Bier voll ausgereift, bekomme ich selbst nach einem Vollrausch kein nennenswertes Kopfweh. Flasche Wasser trinken, feddich. ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt, wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther) Antwort 5