Newbie Beiträge: 8 Registriert: 6.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2008 um 06:55 |
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Hallo zusammen
Da ich erst ganz frisch angefangen habe Bier zu brauen, sind da noch einige
Fragen offen. Ist die Dichte das gleiche wie die Stammwürze? Wie messt ihr
die Dichte während der Gärung? Ich muss ja dazu immer einen kleinen Teil
(200ml) ausschenken, damit ich die Dichte messen kann. Das heisst, dass ich
jedes mal 200ml von meinen 10l Anfangsmenge verliere. Mache ich das jetzt
ein par mal, fehlen mir auf einmal ein par Liter meines flüssigen Goldes.
Wie macht ihr das? Kann ich um das Bier zu messen den Deckel meines
Gärfasses montiert lassen. Besteht bei der ganzen Aktion eine
Infektionsgefahr.
Ich möchte mich schon im Voraus für die zahlreichen Antworten bedanken.
Gruss Qualium
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Junior Member Beiträge: 26 Registriert: 30.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 16.1.2008 um 08:43 |
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Hallo Qualium,
der Stammwürzegehalt ist der Zuckergehalt der Würze in Gewichtsprozent,
d.h. Gramm Saccharose / 100 Gramm Zuckerlösung bzw. Würze.
Der Zuckergehalt beeinflusst die Dichte der Lösung, je mehr Zucker desto
dichter (im wahrsten Sinne ). Bei Wikipedia ist unter "Stammwürze" eine
Rechnung, wie beides zusammenhängt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stammw%C3%BCrze
Was dein zweites Problem angeht: Warum willst Du denn die ganze Zeit
spindeln ?
Den Endvergärungsgrad kriegst Du durch eine Schnellvergärungsprobe (200 ml
bei Raumtemperatur) raus, zusammen mit dem Stammwürzegehalt kannst Du so
den Alkoholgehalt ermitteln und das Ende der Gärung würde ich per Blick in
den Gärbottich lösen. Dazu 1 oder 2 mal Schaum abschöpfen, wenn kein neuer
mehr entsteht, kannst Du schlauchen. Falls Du Dir dann noch nicht sicher
bist, könntest Du auch zu diesem Zeitpunkt nochmal spindeln und schauen, ob
der in der Schnellvergärungsprobe ermittelte Endvergärungsgrad auch
erreicht ist.
Die beiden Spindelproben kannst Du dann auch separat in ein Fläschchen
füllen und mit Zucker / Malzextrakt / Speise füttern und auch noch ein Bier
draus machen. Wegen der Infektionsgefahr aber nicht wieder zum restlichen
Jungbier gießen.
Wg. Infektionsgefahr: Wenn ich in meinem Gärfaß rumbastle, koche ich die
Gerätschaften vorher ab. Bin aber nicht sicher ob das nötig ist .
Grüße
Lutz
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.1.2008 um 08:52 |
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Hallo Qualium,
herzlich willkommen im Forum.
Lutz hat Deine Fragen ja schon beantwortet.
Du hast natürlich Recht, je geringer die Ausschlagmenge, desto herber der
Verlust durch's Spindeln. Aber, wie Lutz schon sagt, reicht es im
Idealfalle, einmal zum Einstellen der Stammwürze und einmal am Ende der
Gärung zu spindeln. Ein 100ml Standzylinder reicht zum Spindel übrigens
auch, das halbiert die Verluste nochmal. Und das Jungbier wird natürlich
dabei gleich verkostet.
In größeren Brauereien wird natürlich öfter gemessen, mit Diagramm und
PiPaPo, um den Zeitpunkt des Schlauchens möglichst genau bestimmen zu
können. Aber das wäre für 10- oder 20-Liter-Sude sicher übertrieben. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2008 um 09:24 |
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Hallo,
ich habe auch schon gelesen, das viele die Spindel einfach im Gärpott
schwimmen lassen. Kommt natürlich darauf an, was man für Gerätschaften hat,
ob man dann noch etwas ablesen kann.
Ich würde dann die Schnellgärprobe zunächst fertig werden lassen, spindeln
und dann die (frisch desinfizierte! ) Spindel in den Gärpott geben, in dem
inzwischen der Hochkräusen zusammengefallen sein sollte.
Oder in ein zweite "Gärkellerspindel" (0..7%) investieren.
Ich persönlich habe einen 100ml Meßzylinder und koste das Jungbier auch
gern.
Inzwischen traue ich mir auch zu, am Kräusenstadium das Ende der
Hauptgärung zu erkennen.
Grüße
Tino
____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2008 um 09:27 |
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Hallo Qualium!
fusspils und Berliner habe es Dir schon erklärt. Ich will nur schnell noch
ergänzen, daß die Stammwürze gleich der Dichte ist, aber eben nicht den
reinen Zuckergehalt angibt. Die Angabe der Stammwürzekonzentration umfaßt
ALLE in der Würze gelösten Stoffe. Aber Grad Plato (°P) entspricht dem
spezifischen Gewicht einer wässrigen Saccharoselösung (1°P entspricht 10g
Saccharose pro kg Wasser).
Aber sooo wichtig ist das für unsere Praxis nicht...
Gruß,
Alex
EDIT: Schreibfehler
[Editiert am 16.1.2008 um 09:28 von alexbrand]
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 4 |
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Newbie Beiträge: 8 Registriert: 6.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2008 um 11:38 |
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Danke für die zahlreichen Antworten. Gibt es eine weitere Möglichkeit um
das Ende des Gärprozesses zu überwachen, anstatt zu spindeln?
Was passiert, wenn das Jungbier zu lange im Gäreimer bleibt?
Kann das vorkommen, dass der Gärprozess im Eimer schon nach zwei Tagen
abgeschlossen ist? Auf jeden Fall blubbert das Zeug nicht mehr richtig.
Gruss Qualium
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2008 um 12:02 |
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Hallo Qualium,
Willkommen im Club!!!
wenn og Hefe optimale Bedingungen vorfindet,was Temperatur,Würzemenge im
Verhältnir zur Hefemenge etc vorfindet,kann es durchaus vorkommen,dass die
Hauptgärung nach 2 Tagen weitestgehend abgeschlossen ist,sich zumindest
keine Impulse mehr am Gärröhrchen ausmachen lassen.
Mein Vorschlag wenn du nicht spindeln magst: stell dir etwas "Speise"
beiseite und lass eine Woche gären. Nach einer Woche sollte in jedem Fall
die Gärung durch sein.
Vor dem Abfüllen gibst du dann die Speise,also ca 6-8% unvergorene Würze
dazu. Das sollte ausreichen,um eine gute Nachgärung zu bewirken.
Zur Vorsicht würde ich nach 3 Tagen mal eine Pulle kontrollieren,ob die
CO-2 Sättigung normal verläuft oder sich eine Bierfontäne entwickelt .
In letzterem Falle solltest du alle Flaschen vorsichtig entlüften und den
Vorgang ggfs nach jeweils 2 Tagen wiederholen.
Helfen kann da aber auch der "Speiserechner" hier im Formularbereich! Denn
Speise ist nicht gleich Speise!
allzeit gut Sud!
Gerd ____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 16.1.2008 um 15:25 |
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Hallo an alle,
dann werde ich meinen Senf auch noch dazugeben: Ich lasse meine Spindel so
lange drin, bis ich in ein zweites Gärgefäß umschlauche. So habe ich eine
Kontrolle jeden Tag darüber, wie weit die Stammwürze abgenommen hat und ob
weiterhin eine Tendenz nach unten besteht.
Ein 100 ml-Meßzylinder kann zu kurz sein, wenn man eine entsprechend lange
Spindel (mit Thermometer) hat und die Dichte schon entsprechend gesunken
ist.
Ich sehe keine Infektionsgefahr, wenn man den Inhalt des Standzylinders
wieder zurückkippt. Woher sollten in dieser kurzen Zeit so viele Bakterien
kommen, damit sie eine Infektion auslösen können?
Grüße
Wolfgang
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