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Autor: Betreff: Gärbeginn, wann?
Junior Member
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Beiträge: 10
Registriert: 12.2.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.3.2008 um 09:10  
Hallo Zusammen,
bin nun nach langen Überlegungen doch endlich bei den Hobbybrauern gelandet und habe gestern meinen ersten Sud angesetzt. Da ich ein Urfranke bin und am liebsten richtig dunkle, fränkische Biere trinke, habe ich mich zunächst für ein dunkles, altfränkisches Kellerbier entschieden. Das ganze hat soweit auch recht gut geklappt, bis auf die Tatsache, dem Kochstar Elektrokochtopf immer genau die richtige Temperatur zu entlocken. Ging aber soweit ganz gut, also zunächst war viel Stärke vorhanden, welche dann auch offensichtlich in Zucker umgewandelt wurde. Läutern, Hopfenkochen etc. hat alles wunderbar geklappt. Das einzige, bei dem ich mir Sorgen mache, ist die Hefe bzw. das Gären. Ich habe eine belgische Untergärige Trockenhefe benutzt, habe diese genau nach Herstellerangaben ( In 100ml 25° warmes Wasser einstreuen, 10 min. stehen lassen, umrühren) angesetzt und dann in die Würze (20°, laut Hersteller)eingerührt. Danach hab ich mein Gärfass verschlossen und das Gärröhrchen aufgesetzt. Optimale Gärtemperatur liegt laut Hersteller bei 9- 20°, das Fass steht im Spitzboden bei ca. 16°.
Nun mein Problem:
Über Nacht hat sich noch keinerlei Anzeichen einer einsetzenden Gärung ergeben. Habe ich etwas falsch gemacht? Oder dauert das u.U. so lange?

Vielen Dank für konstruktive Antworten.
Gruß

BierMichl (MichlSW)


[Editiert am 3.3.2008 um 09:12 von MichlSW]
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tinoquell
Beiträge: 1776
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.3.2008 um 09:28  
Hallo und Willkommen im Forum !

Ich würde mir momentan noch keine Gedanken machen, ich denke , die Hefe kommt schon noch. Zur Unterstützung vielleicht das Gärfass etwas wärmer stellen (20°) bis deutliche Gärzeichen erkennbar sind.
Wie alt war den die Hefe ?
Man kann die Trockenhefe ruhig 1-2 Tage vor dem Brauen aktivieren und mit etwas Würze vom letzten Sud oder auch Malzbier langsam an ihre Aufgabe heranführen. Mit einem solchem 'Starter' kommt die Gärung dann in der Regel schneller an.

Du schreibst, das die Stärke offensichtlich in Zucker umgewandelt wurde. Wie hast du das geprüft ? Hast du eine Jodprobe gemacht oder nur 'geschmeckt' ?
Wie war der Temperaturverlauf beim Maischen ?

Das Einkocherthermostat ist nicht geeignet, Maisch -Temperaturen zu erreichen/ zu halten. Ich schalte den Einkocher immer voll an, rühre und messe mit Thermometer. Ungefähr 1° vor Erreichen der Solltemperatur ausschalten, dann klappts recht gut.
Vielleicht ist die Temperatur während des Maischens zu hoch gegangen ? Solche 'dicken' Würzen gären schwerer an.

Ruhig Blut und viele Grüße
Tino


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Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
Junior Member
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Beiträge: 10
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red_folder.gif erstellt am: 3.3.2008 um 09:42  
Hallo Tino,

danke für die Info. Also zunächst, die Hefe war brandneu gekauft, Haltbar bis 10/2008 war draufgestanden. Ich werd mal bis heut abend abwarten, vielleicht stell ich das Fass dann doch nochmal in die Wohnung zum ankurbeln.
JA, ich hab zwischendurch ein paarmal Jodprobe gemacht, wollte sehen, ob denn auch wirklich die benötigten "Produkte" entstehen, also zunächst hat das Jod sich sehr schnell heftig blau verfärbt, später garnicht mehr.. deshalb gehe ich davon aus, dass die Stärke gut umgewandelt wurde.

Ja die Temperaturregelung, ich hab mit einem Einkaochthermometer gearbeitet, welches aber auch nicht so wirklich gut ging bzw auch etwas langsam war... naja und das hat auch so ein Extrarohr, in das eigentlich die Flüssigkeit zum Messen reinsoll, aber das ding war auch ständig verstopft mit malz und so... Hab es dann so halbwegs gut reingebastelt und dann mit dem Handmixer meiner Freundin den ganzen Sud gerührt... bis irgendwann der Striom ausfiel und der Mixer hin war... das gibt auch noch ärger:-)
Ich hab bei 52° eingemaischt, 30 min Rast, dann langsam auf 60-65° erhöht (hier hatte ich die meisten Probleme mit der Temp, deshalb auch einige Proben mit Jod) 45 min gehalten, dann auf ca. 72° und gehalten bis Jod nicht mehr reagiert hat. Zum Schluss noch auf 78° erhitzt und dann geläutert.

Kann ich denn jetzt noch etwas amchen, um die Gärung zu beschleunigen? Lüften, nochmal Hefe geben? Oder einfach mal machen lassen?

Gruß
Michl
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 3.3.2008 um 09:53  
Hallo Michl,
wie Tino schon schreibt, erstmal ruhig Blut. Dass die Hefe ein, zwei Tage zum ankommen braucht, ist ganz normal, wenn man keinen Starter angesetzt hat. Je tiefer die Gärtemperatur, desto länger kann es dauern.
Wenn dein Gärfass, wie Du schreibst, verschlossen ist, kann der Würze nichts passieren.
Um das Ankommen und die Gärung insgesamt zu beschleunigen, ist die Belüftung der Würze vor dem Anstellen wichtig; am einfachsten durch kräftiges Rühren mit dem Schneebesen.


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Gruß vom Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 3.3.2008 um 10:43  
Hallo Berliner,

danke für die Info. Zum Belüften ist es jetzt wohl zu spät nehm ich an, ich hab die Hefe halt beim einschütten mit nem Kochlöffel ein gerührt, aber jetzt nich besonders heftig gerührt oder geschlagen. Kann ich da jetzt noch was machen, oder ist jetzt alles verloren? Oder dauert es dann einfach einige Zeit länger bis die Gärung richtig losgeht?
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 3.3.2008 um 10:43  
Ok,

bei den geschilderten Bedingungen : Frische Hefe, negative Jodprobe, lange Rasten - sollte wirklich nichts schief gegangen sein.

Ich würde (gefühlsmäßig) jetzt nicht mehr belüften, sondern wie gesagt nur wärmer stellen. Um sicher zu gehen, dass da etwas lebt, entnimm doch so ca 200-400 ml Bier und stelle dieses deutlich wärmer (25-30° , auf Aquarium, Receiver o.ä, das den ganzen Tag heizt).
Dann siehst du schneller, ob die Hefe angeht und hast obendrein eine Schnellgeräprobe mit der du prüfen kannst, wie weit der Sud runtergärt (eine Würzespindel hast du ???)

Viel Erfolg nochmal !
Tino


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red_folder.gif erstellt am: 3.3.2008 um 11:03  
Ja dann nehm ich mal nen Becher voll raus und schau was passiert..
ne würzespindel hab ich, bin mir aber mit deren umgang noch nicht ganz im klaren (war keine beschreibung dabei) ich geh mal davon aus, dass ich die in 20° warmen sud stelle und dann jenachdem, wie tief sie eintaucht, den prozentsatz ablesen kann... mal sehen was dabei rauskommt. was mach ich, wenn der entnommene sud auch nicht gärt?
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 3.3.2008 um 11:30  
Hallo,
es geht auch mit der spindel leichter : http://fabier.de/biercalcs.html
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Junior Member
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red_folder.gif erstellt am: 4.3.2008 um 07:55  
Also es scheint sich etwas zu tun...
es ist eine leichte Schaumschicht auf der Oberfläche sichtbar und die Gärglocke war etwas gehoben.
Allerdings vermisse ich noch etwas das schnelle Heben und Senken der Glocke, wie ich es aus der Weinherstellung kenne. Kommt das noch oder ist das bei bier nicht ganz so heftig?
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 4.3.2008 um 08:35  
:thumbup:

Das kommt noch !


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 4.3.2008 um 08:41  
Jo, kommt noch, Michl, leichte Schaumschicht bedeutet, daß die Gärung gerade erst begonnen hat. Die Kräusen (dicker Schaum) kommen noch, keine Sorge!

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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red_folder.gif erstellt am: 4.3.2008 um 11:53  
also jetzt scheint es wohl etwas besser zu gehen, die gärglocke hebt sich wohl ab und an... gibts da nen richtwert, wie viel flüssigkeit in dieser gärglocke drin sein sollen?
wann seh ich denn, dass die gärung im fass fertig ist und ich in flaschen abfüllen kann? wie mach ich das denn bei untergäriger hefe am geschicktesten? hab ja ein füllrohr für den hahn, bleibt da dann die hefe im gärbehälter? und wie bekomm ich am geschicktesten den rest aus dem gefäß? weil unter dem hahn sind noch locker mal 5 cm bis zum boden. oder is das dann voll mit hefe?
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Moderator
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 4.3.2008 um 12:06  

Zitat:
wann seh ich denn, dass die gärung im fass fertig ist und ich in flaschen abfüllen kann?

Wenn keine Aktivität mehr am Gärverschluss zu sehen ist, sicherheitshalber noch ein, zwei Tage warten.

Zitat:
wie mach ich das denn bei untergäriger hefe am geschicktesten? hab ja ein füllrohr für den hahn, bleibt da dann die hefe im gärbehälter?

Die Hefe liegt am Boden und bleibt auch da, wenn Du nicht zu viel schüttelst.

Zitat:
und wie bekomm ich am geschicktesten den rest aus dem gefäß? weil unter dem hahn sind noch locker mal 5 cm bis zum boden. oder is das dann voll mit hefe?

Ankippen oder abschlauchen.


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Gruß vom Berliner
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Administrator
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tauroplu
Beiträge: 10493
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red_folder.gif erstellt am: 4.3.2008 um 12:56  
Hallo,

das mit dem Abkippen funktioniert zwar im Prinzip, aber wenn Du keine helfende Hand zur Verfügung hast, wird es etwas umständlich.
Daher habe ich mich mir einen Abfülltisch in der richtigen Höhe gebastelt, auf dem mein Gärtopf durch angeschraubte Unterlegleisten schräg steht. So kann ich in aller Ruhe bis zum Ende abfüllen und laufe nicht Gefahr durch ständiges Hin-und-Herkippen (wenn gerade wieder eine Flasche voll geworden ist) die Hefe durcheinander zu wirbeln.
Der Verlust beträgt gerade mal ein knappes Wasserglas voll.

Ciao
Michael


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