edit: Versuch, das Betreff richtig zu machen
Am Wochenende wollte ich die Brauweise meines Malztrunks etwas vereinfachen
<kicher!>
Zugleich habe ich einen (dann aber doch keinen) Blausud provoziert.
Jedenfalls habe ich wohl eine bestimmte Rast vergessen.
Die geplante Schüttung ist RHG-Fan-unfreundlich, da (zu) viel Rohfrucht
:
je 1kg Maisbruch und Futtergerste, 800g Mü, 500g Pi, je 200g Cara dunkel
und Selbströstgerste, 60g Röstmalz
...außerdem kam ein (inzwischen wohl taubes) technisches Enzym zum Einsatz,
RHG-Jünger klicken jetzt bitte weg...
Freitagabend
Zur Vereinfachung und Verkleisterung habe ich die Rohfrucht (Gerste durch
die Porkert gejagt) in 8l kochendes Wasser gegeben und 5min gekocht.
Dabei habe ich leider nicht ständig umgerührt, es ist ein wenig (!)
angebrannt. Wollte eigentlich 10min kochen, aber Einkocher aus, abkühlen
über Nacht.
Samstag
Da der Rohfruchtbrei nicht verbrannt schmeckte, extrem steifen Brei aus dem
Einkocher raus, verkohlte Flecken abgeschrubbt, Brei wieder rein. 2l Wasser
dazu und 2ml α-Amylase (Brouwland) draufgeträufelt. Da ein dringliches
Projekt in der Firma anstand, stehen lassen bis...
Sonntag
Das Flüssige am Brei probiert: "stärkig" nur minimal süß, diese
α-Amylase kann ich wohl auch eher als Einreibemittel verwenden!
Weitere 6l Wasser zugegeben und um Zeit zu sparen, habe ich den dünnen Brei
auf ca. 57°C geheizt, dann Malz ohne das Röstmalz dazu.
Rasten: 57°C 20min, 64-66°C 70min, 72°C Röstmalz dazu, Rast...Rast...Rast
wird (erwartungsgemäß) nicht jodneutral, die Jodprobe ist "rötlich" (das
fällt mir da aber noch nicht auf).
pH ist durch Zugabe von Kalk meist um 5,9 (abzgl. 0,35 sind das 5,6 in der
heißen Maische, also OK).
Da es nicht jodneutral wird, lasse ich die Maische wieder auf etwa 66°C
abkühlen und gebe 1l Wasser und 500g frisches Pim dazu.
Die Jodprobe ist jetzt (durch das frische Malz) violett. Na gut, wieder
Rasten bei 66°C und 72°C, die Jodprobe wird wieder rötlich.
Amylopektin? Wolfgang erwähnte diese Jodfärbung mal, meine ich.
Um es zuende zu bringen, fülle ich den Läutereimer und bekomme zunächst
sehr trübe Würze, das bin ich aber bei der Futtergerste gewohnt. Nur kommt
der Würzestrahl immer spärlicher aus dem Hahn!
Vielleicht ist der Panzerschlauch abgegangen (hatte ich schonmal). Alles
rausgeschöpft: PZ ist OK, alles wieder rein und nachgedacht...
Jessas, die Maische wirkt schon arg dick, vielleicht hast Du viele
"Gummistoffe" drin?
Narziß usw.: Ja, unvermälzte Gerste hat viele Gummistoffe.
Hmm, was tun? Maische teilen für zwei Biere und jeweils mit frischem Malz
eine exzessive Gummirast um 42°C machen, oder doch weiter abläutern?
Lieber langsam weiter abläutern! Also den GP von Australien am
Festplattenreceiver ausgewählt und 5min-weise nach der Läuterung geguckt.
So alle 15min war ein 3l-Messbecher voll und nach viel Zeit auch zuletzt
der Einkocher. Die Würze sickert zwar langsam aber erfreulich blank aus dem
Hahn, eine Jodprobe ist nun negativ, na immerhin!
30g Hallertauer Mittelfrüh Dolden (4,8%) als VWH waren im Einsatz und dann
noch 6g Merkur (10%) für die Bittere von 20EBU bei 60min Kochzeit.
Ausschlag 11,1 brix, stehen jetzt hinten im Hof und kühlen im Keg ab.
Bin schonmal auf den Malztrunk gespannt und die etwa 5l, die nicht ins Keg
gingen und sich mit UG Brauereihefe verlustieren dürfen.
Die veränderte Maischung hat mir die Probleme beschert: ich habe sonst die
Rohfrucht mit MüM gemaischt und schließlich gekocht. Am nächsten Morgen
niedrig weitergemaischt mit frischem PiM, da habe ich die "Gummirast" quasi
"mitgenommen".
Na ja, beim nächsten Sud wird alles anders...oder so.
Uwe
[Editiert am 17.3.2008 um 08:16 von Uwe12]
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