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Autor: Betreff: Materialien (Metalle) im Brauprozess - was geht, was nicht?
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Beiträge: 52
Registriert: 6.7.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 08:31  
Hallo!
Nach unzäligen Suchen und Durchlesen verschiedenster Berichte fehlt mir mehr denn je der Überblick,welche Materialien wo und in welchem Bereich des gesamten Brauvorgangs erlaubt sind.

Falls sich jemand damit gut auskennt (vielleicht auch aus der Brauereipraxis *Wink-mit-Zaunpfahl-an-Malte*) würde ich mich über Aufstellungen und Kommentare der anderen dazu freuen. Ich glaube nämlich nicht, dass jedes Material in jedem Bereich richtig oder falsch ist... Auch dürfte es "Inkompatibilitäten" beim Kombinieren unterschiedlicher Metalle oder Metalle mit Reinigern geben.

Was ich bis jetzt weiß:
- Edelstahl ist perfekt, gibt keine Schwermetalle ab, temperaturbeständig
- Messing oxidiert (Grünspan), ob nur warm oder auch kalt weiß ich nicht
- Kupfer ist kalt OK, gibt aber bei höheren Temperaturen Cu an das Wasser ab, wie ich aus Aquarienerfahrung leider weiß
- Rotguss = Bronze, optimal
- Aluminium scheint unter gewissen Voraussetzungen Giftstoffe abzugeben, welche das sind, ist mir noch nicht ganz klar
- Kunststoff, wenn lebensmittelecht und temperaturbeständig

Würde mich freuen, wenn wir eine Liste zusammenbekommen, wo welche Materialien in Ordnung sind, wie sie zu reinigen sind und was man nicht tun sollte... um diese dann ins Wiki zu stellen. Dann ist ein für alle Mal Ruhe ;) (besonders von meiner Seite)

Aus ggb. Anlass frag ich mich nämlich gerade, ob verchromtes Messing im Gärbehälter als Ablass ok ist oder nicht...Als Maischablauf trau ich dem, aber bei der Gärung nicht ganz...

Robert


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Senior Member
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maelektro
Beiträge: 314
Registriert: 1.9.2004
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 09:44  
Mein Beitrag hierzu aus einigen 100 Suden.1. Kein Aluminium mehr!!Hatte immer wieder Fehlgeschmäcker durch oxidiertes Alu im Bier 2. Wenn Kunststoff dann lebensmitteltauglichen zB PA6
(polyamid)-3.Edelstahl und Rotguss setze ich auch überwiegend ein zB Kugelhähne,Fittings etc


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Wer fremdgeht schont die eigene Frau
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nasobem
Beiträge: 82
Registriert: 13.5.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 10:00  
Kupfer und Aluminium haben sehr unterschiedliche elektrochemische Potentiale. Wenn sie zusammen in einer leitenden (und erst noch heissen) Flüssigkeit verwendet werden, entsteht eine Batterie. Die Folge: deine Geräte werden zerfressen und das Zeug löst sich in dein Bier. Alu steht im Verdacht, Alzheimer auszulösen. Wasserlösliche Kupferverbindungen sind auch nicht gerade gut für die Gesundheit. Also nie Alu und Kupfer gemeinsam verwenden!
Ich verwende einige Messingfittinge, versuche aber, die Oberfläche klein zu halten.
Sonst: Edelstahl, Emaille, Kupferrohr mit trinkwassertauglichem Weichlot, Silikon, HD-Polyethylen.
Gruss
.mich


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Wieso ist der Küchenboden so klebrig...?
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michaxxl
Beiträge: 77
Registriert: 3.7.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 11:44  
Wikipedia zu Rotguss:
Neben den Hauptlegierungsbestandteilen Kupfer (80 bis 90 %), Zinn (1,5 bis 11 %), Zink (1 bis 9 %) und Blei (bis zu 8 %) sind Nickelgehalte bis zu 2 % erlaubt, für Blei und Nickel gelten Einschränkungen beim Einsatz im Trinkwasserbereich, s. u. Die meistvergossene Legierung ist CuSn7Zn4Pb7 (früher als Rg7 bezeichnet).
Rotguss ist relativ verschleißfest und kavitationsbeständig, weshalb er schon im 19. Jahrhundert auch als Maschinenbronze bezeichnet wurde. Die Zugfestigkeit beträgt 150 bis 300 N/mm². Einsatz findet Rotguss bis heute bei Getriebeteilen, Zahnrädern und auf dem breiten Gebiet der Rotgussarmaturen für die Bereiche Heiz- und Wasserversorgungstechnik. Bei dieser jedoch mit der Einschränkung, dass bei den für Armaturen und Rohrverbinder verwendeten Legierungen im Trinkwasserbereich nur noch ein Bleigehalt < 3,0 % und von < 0,6 % Nickel erlaubt ist.

Gruß Michael


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Zur Resignation gehört Charakter.
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 11:55  
Hallo, zusammen,

ich weiß schon, warum ich wenn irgend möglich Edelstahlkomponenten verwende...

Aber auch bei Edelstahl gibt es ein wenig zu beachten: Vorsicht bei chlorhaltigen Reinigungsmitteln, die zerfressen Edelstahl, wenn die Einwirkzeit zu lange ist (empfohlen werden ca. 15 Min.).
Gleiches gilt für Iodophor, welches man auch nicht zu lange einwirken lassen sollte. Edelstahl ist ebenfalls empfindlich gegenüber Fruchtsäuren.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 4
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alexbrand
Beiträge: 2947
Registriert: 15.11.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 12:08  
Auch ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, welche Materialien zusammen passen und welche nicht. An der Uni habe ich so einiges über Metalle gelernt, meist aber bezogen auf das Milieu im menschlichen Organismus, hier vorallem die Mundhöhle. Meine erste Quelle, die ich bei Fragen zu Metallen bzgl. ihres Einsatzes inder (Hobby-) Brauerei zu Rate ziehe, ist das Buch "How To Brew" von John Palmer. Der Mann ist Metallurge und gibt viele hilfreiche Tipps. Die erste Ausgabe seines Buches steht im Internet unter www.howtobrew.com.

Im Anhang B seines Buches behandelt er die diversen Metalle und ihre Handhabung inder Hobbybraupraxis. Es lohnt sich, dort einmal hereinzulesen.


Gruß,

Alex


EDIT: Durch diesen Thread und meine Anfrage hier, habe ich mal weiter im Netz und noch folgende Dokumente gefunden:

Corrosion Problems in Brewing
Brazing and Welding of 304L Stainless Steel


[Editiert am 3.4.2008 um 12:35 von alexbrand]



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Home brewing
More control. Less risk.

If I had to explain you wouldn't understand.
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nasobem
Beiträge: 82
Registriert: 13.5.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 13:31  

Zitat:
Gleiches gilt für Iodophor, welches man auch nicht zu lange einwirken lassen sollte.


Arrgh! Ich hab seit einem halben Jahr ein NC-Keg mit stark verdünnter Jodlösung rumstehen, mit der ich ab und zu mal Gerät desinfiziere. Keine gute Idee?


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Wieso ist der Küchenboden so klebrig...?
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 14:18  
Hallo,

Halogene greifen Edelstahl an. Allerdings wird eine stark verdünnte PVP-Lösung nicht viel ausrichten. Die Chancen auf Lochfraß sind also gering.

Beim Abklopfen meiner Fingerhutbrauerei fiel mir nur mein 2 m langer Gegenstromkühler aus Kupferrohr auf. Hier fließt die ca 80° C heiße Würze hinein, um ca. 55° C kälter den Kühler zu verlassen. Da meine Brauerei mit extrem weichem Wasser zu kämpfen hat - sich also keine Malachitschicht im Inneren der CU-Rohre bilden kann- bleibt also nur Kupferoxid bzw. blankes Kupfer übrig, vom ominösen Bierstein mal abgesehen. Kupfer widerum ist Bestandteil vieler Enzyme im menschlichen Körper, also ein essentielles Spurenelement.

Und dann kommt noch die Geschichte der Brauereipraxis mit hinzu : Jahrhundertelang waren die Sudkessel aus Kupfer getrieben. Cu-Intoxikationen wurden aber nie beschrieben, wahrscheinlich war bei den potentiellen Kandidaten die Lebercirrhose schneller.

Oder mit einem Satz : Ich bleibe bei meinem CU-Liebig und warte, ob ich Grünspan ansetze.

Grüße

Erlenmeyer
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 16:40  
Das die Kessel aus Kupfer waren hatte verschiedene Gründe:

1. Kupfer war (und ist) leichter in die gewünschte Form zu bringen
2. Es wurde selten reines Kupfer benutzt. Da war ja noch Zink mit drin. Zink = Hefenahrung
3. Man hatte damals auch Schleppketten in den Gefäßen, damit nichts anbrennt (direkte beheizung) und den tollen Nebeneffekt Zink in die Würze zu lösen...
Antwort 8
Posting Freak
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stahlsau
Beiträge: 804
Registriert: 25.12.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.4.2008 um 16:54  
hi,
ich würde auch Edelstahl bevorzugen (ich schreib jetzt mal einfach Edelstahl, die meisten die zu bekommen sind, sind auch geeignet ;)), is mir aber zu teuer und ich hab keinen Wig-Trafo. Kupfer ist super. Kunststoff bekommt beim scheuern Riefen, in die sich Keime setzen können, das ist mit Vorsicht zu behandeln. Alu ist auch super, lässt sich auch Hartlöten ohne Probleme. Das man davon Alzheimer bekommen soll ist übrigens ein Ammenmärchen, völlig unbewiesen.

Just my 2 cents. Wer es sich leisten und schweißen kann, sollte imho Edelstahl verwenden.


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Das ist eine Signatur.
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