Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2008 um 11:34 |
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Hallo!
Es wird wieder einmal Zeit für ein Experiment. Ich habe schön öfters
Rezepte für Tannenspitzenliköre oder Gelees und dergleichen gesehen.
Nachdem die Fichtenspitzen im Garten gerade richtig wären, werde ich morgen
- mangels Tannenspitzen - ein Fichtenspitzenbier brauen. Wenn man eine
solche Fichtenspitze zwischen den Fingern zerquetscht kommt ein sehr
angenehmer aromatischer Geruch zum Vorschein.
Wie immer bei derartigen Experimenten stellt sich die Frage der richtigen
Dosierung. Ich möchte sie beim Kochen zugeben, eventuell in zwei Gaben.
Eine zu Kochbeginn und eine kurz vor dem Ende. Hat jemand Erfahrungen
damit?
Auch stellt sich die Frage nach ev. Schaumzerstörenden Inhaltsstoffen. Auch
hier wäre ich für Hinweise dankbar.
Ich werde heute noch einen Versuch mit Würze machen um ungefähre
Vorstellungen von der Menge zu bekommen.
lg
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Gast
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erstellt am: 12.4.2008 um 13:49 |
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Hallo Honso,
von Erfahrungen kann ich Dir nicht berichten. Fichtenspitzenlikör habe ich
schon gemacht.
Möglicherweise ist kochen nicht der richtige Weg, wegen den ätherischen
Ölen, die in den Fichtenspitzen enthalten sind, aber das kannst Du ja mal
mit Wasser testen. Hast Du mit Würze sowieso vor.
Eine zweite Möglichkeit wäre eine Zugabe zur Gärung. Dazu würde ich habe
die Spitzen mit dem Messer grob zerkleinern, damit die ätherischen Öle
austreten können. Für Kräuter gibt es solche Wiegemesser. Auch das kannst
Du mal mit Wasser testen, in das Du eine entsprechende Menge Alkohol
gibst.
Die ätherischen Öle in den Spitzen können natürlich auf den Schaum
zerstörend wirken, was wiederum auf die Menge ankommt.
Auf jeden Fall weiter berichten, auch von Deinen Vorversuchen.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 12.4.2008 um 13:51 von Steinbrauer]
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2008 um 14:55 |
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Hallo!
Mit Wasser habe ich gerade einen Versuch am Laufen. Dazu hab ich 2g von den
Spitzen unzerkleinert mit 0,75l Wasser am Kochen, danach wird gekostet und
der Versuch ev. mit Würze wiederholt.
lg
Edit:
So wie es derzeit aussieht hat Wolfgang recht, mitkochen ist nicht ideal,
schon gar nicht unzerkleinert. Beim Hineingeben hat sich zwar schnell ein
angenehmer Duft nach Fichte breitgemacht, war aber sofot wieder weg.
Schmecken tut es ebenfalls fast gar nicht nach Fichte. Ich werde also wohl
dazu übergehen einen Teil zwischen Kochende und Whirlpool zuzugeben und den
Rest zu Gärung.
lg
[Editiert am 12.4.2008 um 15:09 von Honso]
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2008 um 19:01 |
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Hallo!
Auch wenn die gestrigen Versuche nicht allzu vielversprechend waren habe
ich heute das Fichtenspitzenbier gebraut. Es war eine relativ simple
Rezeptur, reine Pilsener Schüttung, Vorderwürzehopfung und Bitterhopfung,
keine Aromahopfung, 12° Stammwürze mit errechneten 23 IBU. Die
Fichtenspitzen hab ich nach Kochende zugegeben, um die (vermutlich)
flüchtigen Aromen schonend ins Bier zu bekommen und die Spitzen auch gleich
wieder mit den Whirlpool raus. Da die Spitzen schwimmen wurden sie halt
abgeschöpft, aber das tut ja nichts zur Sache. Nach dem Würzekühlen und
Anstellen (UG-Gasthausbrauereihefe, vermutlich die W-34) hab ich dann noch
eine Handvoll zerkleinerter Spitzen in einem ausgekochten Nylonstrumpf in
die Würze gehängt. Jetzt heißt es ersteinmal warten. Auf jedenfall bin ich
auf das Ergebnis gespannt, vorallem wie intensiv das Aroma ins Bier
übergeht.
lg
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2008 um 20:42 |
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Hallo Honso, hört sich interessant an die Idee mit den Fichtenspitzen. Halt
uns auf den laufenden
@ Wolfgang, könntet du mir vielleicht das Rezept für Tannenspitzenliköre
geben
LG
Marco
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 22.10.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2008 um 20:43 |
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Hallo Honso !
Mit Fichtennadeln habe ich noch kein Bier gewürzt. Nach alten Rezepten
wurde die Goslarer Gose mit Fichtennadeln gewürzt. Zitat (Gosebeschreibung
von 1869/1882) : Zunächst kam das Bier aus der Pfanne in einen Hopfenkorb,
welcher mit kleinen Fichtenzweigen gefüllt in einem Tubben ( kleineres
rundes oder ovales Holzgefäß ) hing, aus dessen Zapfloch die Würze in die
Rinne floß, welche mit dem Keller in Verbindung stand.
Andreas Wagenführer, Gosebraumeister aus Goslar-Oker braute die Gose nach
folgendem Rezept :
"Zur Herstellung des Weizenbieres ,,Goslarer Gose" verwende ich 90 %
Weizenmalz, 5 % Pilsener und 5 % Cara-Blond Gerstenmalz. Außerdem
Doldenhopfen, den ich direkt zur Maische gebe, der besseren Läuterung
wegen.. Zur Würze gebe ich ausschließlich Aromahopfen in 2 Gaben. ... Die
Ausschlagwürze lasse ich über frische Fichtennadeln laufen. Ich habe hierzu
ein Sieb (Spagettisieb) über welches ich die Ausschlagwürze in den
Setzbottich laufen lasse."
Zur Menge ist mir nichts bekannt. Läßt sich aber wohl nachfragen.
Wieviel hast Du genommen ?
Bin gespannt, was dabei herauskommt. So wie Du.
Laß bitte hören.
Allzeit Gut Sud
Hopfen und Malz rein in den Hals
Jürgen
____________________ Laß den Alltag hinter Dir
entspann Dich bei einem selbstgebrauten Bier
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2008 um 22:38 |
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Hallo!
Ich hab 24,5l mit 14,3°P ausgeschlagen, und auf 12°P runterverdünnt. Auf
diese Menge hab ich für den Teil der nach dem Kochen zugegeben wurde 11,5g
Spitzen genommen und ins Gärfass 6,5g Spitzen gegeben.
Wie es sich weiterentwickelt werd ich natürlich berichten.
lg
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2008 um 14:27 |
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Hallo!
Es ist jetzt schon eine ganze Weile her aber das Fichtenspitzenbier gibts
noch.
Bis vor 3 Wochen ist das Bier zuerst bei ca. 8°C und nach der Hauptgärung
bei 3-4°C im Gärbottich gestanden, also fast drei Monate. Dann wurde ins
Fass gefüllt und mit Zucker aufcarbonisiert. Die Nachgärung fand dann
wieder bei 8°C statt.
Als ich gestern kostete ist mir neben dem harzig-würzigen Aroma auch eine
sehr ausgeprägte Süße aufgefallen. Bei der Spindelprobe sind dann 5,5°P
rausgekommen. Die Spindelprobe hab ich dann gleich warm stehen lassen um zu
sehen ob sich noch was tut, und siehe da, heute warens nur mehr 4,9°P.
Irgendetwas dürfte also die Hefe beleidigt haben, kann das sein dass das
von den Fichtenspitzen kommt?
lg
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 26.7.2008 um 16:53 |
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Hallo Honso, Zitat: | Irgendetwas dürfte also die Hefe beleidigt haben, kann das
sein dass das von den Fichtenspitzen kommt? |
Das
wäre natürlich möglich. Hattest Du mit der gleichen Hefe sonst auch, also
bei "normalen" Bieren, diese schleppende Nachgärung?
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 26.7.2008 um 17:17 von Steinbrauer]
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 26.7.2008 um 18:50 |
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Nach drei Monaten bei 3-4 Grad dürfte die Hefe schon ziemlich tief
schlafen. Es wird auch recht wenig davon im Bier übrig sein, weil sie schon
zum großen Teil zum Boden gesunken ist. Kann schon sein, dass die
Hefe(-Reste) dann etwas höhere Temperaturen brauchen, um die Gärung wieder
anspringen zu lassen.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2008 um 17:14 |
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Hallo!
Nachdem die Spindelprobe gleich über Nacht angesprungen ist hab ich jetzt
auch das Fass wärmer gestellt, mal sehen was sich noch tut.
lg
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Antwort 10 |
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